Über Werner Falk

Vom Journalismus in die Kommunalpolitik

Jeden Tag ereilen uns Nachrichten aus Politik und Wirtschaft, die wir schlecht oder gar nicht einordnen können. Viele Menschen verlieren den Überblick, wenden sich ab, schimpfen auf „die da oben“. Die Globalisierung bewirkt eine weitere Überforderung. Kein Wunder, dass sich die Menschen zurückziehen in die „Welt im Kleinen“, in den für sie überschaubaren Bereich. Das kann Bayern sein oder Franken, die Region Altmühlfranken oder die Heimatstadt oder das vertraute Umfeld im Dorf.

Aber zur Resignation soll es nicht kommen, denn die Gemeinschaft (also unser Staat) ist auf die aktive Mitwirkung seiner Bürger angewiesen. Oder sollen etwa diejenigen bestimmen, die sich selbst am lautesten empfehlen, nur weil die anderen zurückgezogen leben und still sind? Das sind in aller Regel die falschen Leute. Ihnen dürfen wir die Gestaltung unserer Gesellschaft nicht überlassen. Es gilt, die Wichtigtuer als solche zu erkennen und zu entlarven. Das Gemeinschaftsleben darf nicht vom Egoismus derer bestimmt werden, die sich für wichtig halten. Der pure Selbstzweck bewirkt mittel- und langfristig nichts. Nur mit Selbstlosigkeit und leidenschaftlicher Hingabe kann der Gemeinschaft wirklich gedient werden.

Ich weiß, es fällt manchen Menschen schwer, sich öffentlich zu engagieren. Sie hassen jegliche Form von Vereinsmeierei. Und stundenlange Sitzungen mit nicht mehr enden wollendem Gelabere haben sie satt. Das ist die schonungslose Realität.
Sie meinen, das wäre doch etwas übertrieben? Ich glaube es nicht, denn viele Vereine und Verbände haben Probleme, eine intakte Vorstandschaft zu finden.

Ermunternd ist für mich, wie engagierte die Menschen auf den Dörfern dabei sind, wenn es gilt, für ihre Zukunft zu planen. Die Dorferneuerungsmaßnahmen sind ein Segen für die Dörfer. Und noch besser ist es, dass nicht mehr von oben her entschieden wird, was getan werden soll, sondern die Menschen in Arbeitskreisen zusammenwirken und so ein neues Gemeinschaftsgefühl entsteht. Ähnlich positiv ist es, wenn sich die Menschen in den Städten an der Ausarbeitung von Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) beteiligen.

Jeder sollte sich prüfen, ob nicht aktives Mitmachen besser ist als passives Kritisieren. Ich habe seit meiner Wahl in den Stadtrat Gunzenhausen  die Möglichkeit, direkt mitzubestimmen, wenn ich auch nur einer von 24 bin. Seit 1967 gehöre ich der FDP an. Der Kontakt zu den Menschen war mir als Redaktionsleiter des Altmühl-Botens (28 Jahre lang) sehr wichtig.

Die Zukunft unserer Heimat, also Altmühlfrankens, können wir zum guten Teil selbst bestimmen. Wir brauchen eine „Mitmach-Gesellschaft“ und Kommunalpolitiker, die bürgerschaftliches Mitdenken schätzen, jedenfalls in Zukunftsforen keine Aushöhlung ihrer kommunalen Kompetenz sehen.

Ich habe seit meiner Wahl in den Stadtrat im Jahr 2014 (und in den Kreistag 2020) die Erkenntnis gewonnen, dass ich auf die Unterstützung vieler Menschen bauen kann, denen ich in meiner 44-jährigen journalistischen Arbeit begegnet bin und deren Vertrauen und Zuspruch mich ehren.

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