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Fachgespräch mit Ministerin Kaniber

Die Landfrauen diskutierten

Landfrauen treffen Staatsministerin Michaela Kaniber (Mitte) gemeinsam mit dem zuständigen Stimmkreisabgeordneten Manuel Westphal (rechts). Bild: CSU-Landtagsfraktion

Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag, Manuel Westphal, hatte die Kreisvorstandschaft der Landfrauen aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu einem Austauschgespräch mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eingeladen. Bei dieser Gelegenheit konnten die Landfrauen  um Kreisbäuerin Helga Horrer einige aktuelle Themen mit der Ministerin besprechen.

Das brisanteste Thema war wohl das weitere Vorgehen der Staatsregierung nach dem positiven Ausgang des Volksbegehrens Artenvielfalt. Kreisbäuerin Helga Horrer, die auch eine Akteurin des Bienenpakts in Altmühlfranken ist, brachte ihre Meinung zum Volksbegehren klar zum Ausdruck: „Das einseitige an den Pranger stellen von uns Landwirten ist so nicht tragbar. Als Ergebnis des Runden Tisches unseres Ministerpräsidenten muss nun eine ausgewogene Lösung stehen, die uns Landwirte nicht weiter beeinträchtigt.“ Die Ministerin, die ebenfalls an den Gesprächen zum Volksbegehren teilnimmt, versicherte, dass dies ihr vorrangiges Ziel sei. Nur gemeinsam mit der Landwirtschaft könne etwas für den Artenschutz erreicht werden. Jeder sei hier gefragt! „Der Bienenpakt in unserer Region ist schon mal ein guter Ansatzpunkt, wie Artenvielfalt gemeinsam erhalten werden kann“, sind sich Westphal und Horrer sicher.

Neben der ausführlichen Diskussion zum Volksbegehren war es den Landfrauen ein weiteres wichtiges Anliegen, über die Risikoversicherung zu sprechen. In den vergangenen Jahren haben extreme Wetterereignisse immer wieder für Ernteausfälle gesorgt. Unsere Region blieb davon zwar weitestgehend verschont, doch ist die Bildung steuerfreier Rücklagen und die Möglichkeiten der Risikoversicherung trotzdem ein großes Thema für die Landfrauen. Die Ministerin erklärte, dass man die Landwirte durch eine gezielte Informationskampagne fit in diesem Thema machen wolle. Es sollen Hürden abgebaut werden, damit die richtigen Anreize für den Abschluss von Risikoversicherungen gesetzt werden können.

Seit diesem Jahr ist die Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete zur Berechnung der Ausgleichszulage gültig. Landwirte, die in einem benachteiligten Gebiet zum Beispiel in Bergregionen wirtschaften, erhalten finanzielle Unterstützung.

In Bayern habe man die bestehenden Spielräume weitestgehend genutzt. Bei den Bewertungskriterien hat die EU strikte Vorgaben gemacht, daher waren der Staatsregierung dabei größtenteils die Hände gebunden. Die gefundene Lösung stellt einen ausgewogenen Kompromiss zwischen altem und neuem System dar. Außerdem sei geplant, zwei Jahre lang, die Übergangszahlungen in den Regionen zu finanzieren, die aus der neuen Gebietskulisse herausfallen. „Auch ein Teil unseres Landkreises wird in Zukunft nicht mehr als benachteiligtes Gebiet eingestuft, weshalb die Übergangszahlungen für unsere Landwirte eminent wichtig sind“, verdeutlichte Horrer.

Ein weiteres Thema war das Bildungsprogramm „Landfrauen machen Schule“. Bei diesem Projekt ermöglichen Landfrauen Grund- und Förderschülern ihre Betriebe kennenzulernen und mehr über die Herkunft ihrer Lebensmittel zu erfahren. „Gerade in der heutigen Zeit sind solche Projekte, die den Kontakt zu unserer Landwirtschaft herstellen, sehr wichtig. Der Einsatz, den die Landfrauen dabei leisten ist nicht zu unterschätzen“, führte Westphal aus.

„Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium läuft dabei sehr gut. Auch für 2019 ist die Finanzierung bereits gesichert und wir können unsere wertvolle Arbeit fortsetzen“, freute sich Helga Horrer.

Abschließend resümierte Westphal: „Die Ministerin hat sich zusammen mit ihrem Mitarbeiter Anton Dippold wirklich viel Zeit für die Landfrauen genommen, denn auch ihr sind die Stimmen aus der Praxis sehr wichtig. Nur durch solche Austauschgespräche können wichtige Entwicklungen angestoßen werden und die Praktikabilität unserer Entscheidungen überprüft werden.“ Und auch Kreisbäuerin Helga Horrer bestätigte: „Der Kontakt zur Politik hilft uns, unsere Anliegen an den richtigen Stellen zu platzieren. Wir bedanken uns recht herzlich bei unserem Abgeordneten Manuel Westphal für die Möglichkeit des Arbeitsgespräches mit der Staatsministerin!“

Kulturpreis wird erstmals verliehen

Einstimmige Entscheidung des Stadtrats Gunzenhausen

Auf Beschluss des Stadtrats wird der „Kulturpreis der Stadt Gunzenhausen“ künftig an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf dem kulturellen Sektor besondere Verdienste erworben haben. Einstimmig hat sich das Gremium auf Vorschlag von Bürgermeister KH Fitz dafür ausgesprochen, den ersten Kulturpreis an Rektor i.R. Franz Müller und Lehrerin i.R. Emmi Hetzner zu verleihen.

Beide haben sich in den letzten Jahren um die Forschung und Dokumentation der jüdischen Geschichte in Gunzenhausen verdient gemacht. Sie haben sich selbst stark engagiert und sie haben unzählige Schülerinnen und Schüler der Stephani-Hauptschule Gunzenhausen motiviert, auf Spurensuche nach ehemaligen jüdischen Mitbürgern von Gunzenhausen zu gehen. Wie wir heute wissen, sind sie fündig geworden. Sie haben eine umfangreiche digitale Dokumentation geschaffen, die im Internet (gunzenhausen.de) einzusehen ist. Zudem haben sie sich für die Begegnung junger Gunzenhäuser mit Menschen eingesetzt, deren Familien einstmals in Gunzenhausen gelebt haben bevor sie dem politischen Druck folgende das Land verlassen mussten. Etliche von den jüdischen Mitbürgern Gunzenhausen sind Opfer des Holocaust geworden, vielen ist es gelungen, im Ausland eine sichere Heimat zu finden.

Den Kulturpreis bekommen Franz Müller und Emmi Hetzner am Dienstag, 19. März, um 19 Uhr im Haus des Gastes (Markgrafensaal)  verliehen. Dazu kommt auch die langjährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, nach Gunzenhausen. Sie hat die NS-Verfolgung überlebt, weil die Haushälterin des Arberger Pfarrers ihre schützende Hand über sie hielt. Über das jüdische Leben in Gunzenhausen wird Stadtarchivar Werner Mühlhäußer sprechen, die Geschichte des Schulprojekts wird Horst Schäfer darstellen.

Der Kulturpreis wird künftig sporadisch vergeben, einen Automatismus soll es nicht geben. Versinnbildlicht wird der Kulturpreis durch eine Bronzestatue, die der Bildhauer Christian Rösner geschaffen hat.

 

Online-Terminbuchung möglich

 Führerscheinstelle ermöglicht digitalen Verkehr

In der Führerscheinstelle des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen können für die verschiedenen Dienstleistungen ab sofort online Termine vereinbart werden. Mit der neuen Funktion sollen Wartezeiten vermieden und der Service für die Bürgerinnen und Bürger insgesamt verbessert werden.

Die Online-Terminbuchung ist über die Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-wug.de möglich. Nach einem Klick auf den Button „Online Services“, der direkt auf der Startseite zu finden ist, kann unter „Führerscheinstelle-Terminvereinbarung“ zunächst die gewünschte Dienstleistung, etwa „Abholung Führerschein“, ausgewählt werden. Im nächsten Schritt werden zum jeweils gewählten Tag die verfügbaren Uhrzeiten angezeigt. Mit einem Klick kann der passende Termin ausgewählt werden. Nach Eingabe einiger persönlicher Daten ist der Termin reserviert und der Kunde erhält eine Terminbestätigung per E-Mail. Auf der Bestätigung sind eine Terminnummer sowie die erforderlichen Unterlagen zu finden. Diese sind zum gebuchten Termin mitzubringen.

Wie bisher können Kunden die Führerscheinstelle von Montag bis Freitag jeweils am Vormittag auch weiterhin spontan und damit ohne vorherige Terminvereinbarung aufsuchen. Montag-, Dienstag- sowie Donnerstagnachmittag hat die Führerscheinstelle nur für Terminkunden geöffnet. Die Besuchstermine sind bis zu 30 Tage im Voraus buchbar.

Seit März 2015 ist die Online-Terminreservierung bereits für die beiden KfZ-Zulassungsstellen in Weißenburg und Gunzenhausen möglich. „Die vorherige Online-Terminreservierung hat sich bewährt und führt vor allem für Terminkunden zu kürzeren Wartezeiten. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft weiter gehen“, so der Leiter des Sachgebietes „Verwaltung des inneren Dienstbetriebes“ am Landratsamt, Günther Kohn.

Ehrenamt am Bienenstock

Grundwissen über Honigbienen

Die Freiwilligenagentur altmühlfranken sucht 15 interessierte Ehrenamtliche zur Mitarbeit am Bienenstock, die Grundwissen über die Honigbiene erwerben möchten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen im Anschluss als Multiplikatoren das Erlernte an Flüchtlinge weitergeben. Das Projekt bringt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen, dient der Sprachvermittlung und bietet Flüchtlingen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Start ist am Samstag, 09. März 2019.

Derzeit gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen rund 280 Imker mit circa 2.000 Bienenvölkern. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Bienenhaltung und die Voraussetzungen für einen bienenfreundlichen Garten. Doch die Haltung von Honigbienen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die auch eine Anfangsinvestition für die Grundausstattung erfordert. Dafür bringt die Arbeit mit den Bienen eine ganz besondere Freude mit sich.

Beim Imkern ist vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten sehr wertvoll und eine Vernetzung von Anfang an ist dabei sehr hilfreich. Aus diesem Grund hat die Freiwilligenagentur altmühlfranken ein besonderes Integrationsprojekt ins Leben gerufen: Das Freizeit-Imkern – damit sollen Ehrenamtliche von erfahrenen Imkern Einblicke in ein Bienenjahr erhalten. Ihr Wissen geben sie anschließend an jeweils einen Flüchtling weiter.

Mit dem Projekt wird der interkulturelle Austausch gefördert, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund lernen sich und die jeweiligen Länder besser kennen. Auch die Flüchtlinge können ihr bereits vorhandenes Wissen einbringen, denn viele Syrer haben bereits Imkererfahrung aus ihrem Heimatland. Darüber hinaus lernen die Flüchtlinge Deutsch und gehen einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nach.

Das Grundwissen über die Honigbiene wird in sechs Theorietagen jeweils an zwei Stunden am Samstag im Segelcenter am Altmühlsee vermittelt. Der theoretische Unterricht beginnt am Samstag, den 09. März 2019. Im Anschluss folgt der praktische Teil, der von April bis Anfang August dauern wird und im Garten eines Mitglieds der Flüchtlingshilfe Wald e. V. stattfindet. Dort werden auch Veränderungen zum Wohle der Artenvielfalt geschaffen, sodass zum einen die Bienen ausreichend Nahrung finden und zum anderen weiterer Lebensraum für Insekten entsteht.

Das Projekt wird von den Integrationslotsen am Landratsamt in Kooperation mit dem Landesverband Bayerischer Imker und der Flüchtlingshilfe Wald e. V. organisiert und durchgeführt. Dank der Integrationslotsenförderung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, Sport und Integration entstehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern keine Kosten. Die notwendige Grundausstattung wird für den Zeitraum zur Verfügung gestellt.

Anmeldungen für das Freizeit-Imker-Projekt nimmt die Integrationslotsin des Landkreises, Judith Schneider, telefonisch unter 09141 902-259 oder 0151 15788413 sowie per E-Mail an judith.schneider@landkreis-wug.de entgegen. Gerne beantwortet sie im Vorfeld auch offene Fragen.

 

 Die Freiwilligenagentur altmühlfranken sucht Ehrenamtliche, die Grundwissen über die Honigbiene erwerben und danach gemeinsam mit einem Flüchtling einen Bienenstock betreuen möchten.  Foto: Tobias Morgner

 

Alexander Zwicker verabschiedet

Leitender Baudirektor des ALE geht in Ruhestand

Behördenchef Gerhard Jörg (rechts) verabschiedete Alexander Zwicker. Links Nachfolger Wolfgang Neukirchner.

Gebietsabteilungsleiter Alexander Zwicker beendete den Dienst beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Er wurde in einer internen Feierstunde vom Leiter des Amtes, Gerhard Jörg, in Ansbach verabschiedet.

Nahezu 40 Jahre war Alexander Zwicker in der Verwaltung für Ländliche Entwicklung tätig, davon 19 Jahre in unterschiedlichen Führungspositionen.

Der gebürtige Münchner studierte nach seinem Abitur am Dante-Gymnasium in München von 1972 bis 1977 Geodäsie an der Technischen Universität München. Nach dem Referendariat begann er im August 1979 seine Laufbahn als Baurat z.A. an der damaligen Flurbereinigungsdirektion Ansbach. Alexander Zwicker war als Vorsitzender von Teilnehmergemeinschaften verantwortlicher Leiter von zahlreichen Verfahren der Flurneuordnung und Dorferneuerung im gesamten Regierungsbezirk Mittelfranken. 1995 wurde er zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender und Sachgebietsleiter zum stellvertretenden Leiter einer Gebietsabteilung ernannt. Nach einer ein Jahr währenden Abordnung an das Staatsministerium übertrug ihm das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ab 16. Oktober 2009 die Leitung der Gebietsabteilung A mit Schwerpunkten im südlichen Landkreis Ansbach sowie den Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Nürnberger Land und Weißenburg-Gunzenhausen.

Mit seiner ruhigen und auf Ausgleich bedachten Wesensart war Alexander Zwicker eine vorbildliche und verständnisvolle Führungspersönlichkeit. Damit hat er sich in vielfältiger Weise Achtung und Wertschätzung im ländlichen Raum erworben und zur positiven Entwicklung in den Gemeinden beigetragen.

Jörg dankte Alexander Zwicker für seine Leistungen und das kollegiale Miteinander und wünschte ihm zum Eintritt in den kommenden Lebensabschnitt Zufriedenheit, gute Gesundheit und viele glückliche Jahre. Zu seinem Nachfolger der Gebietsabteilung A wurde Baudirektor Wolfgang Neukirchner vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bestellt. Dessen Stellvertretung wird Baudirektor Stefan Faber ausüben.

 

Der 30jährige Krieg in Gunzenhausen

Veranstaltung am 29. März in Gunzenhausen

Die Auswirkungen des 30jährigen Kriegs (1618-1648) in und auf Gunzenhausen sind Thema eines Informationsabends von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer im Gewölbekeller des Haus des Gastes in Gunzenhausen am 29. März, um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro inklusive einem kleinen Imbiss.

Werner Mühlhäußer, Cornelia Röhl und Monika Wopperer stellten das Programm im Beisein von Rathauschef Karl-Heinz Fitz der Öffentlichkeit vor. Foto: Heger

Mit dem Thema der Auswirkungen des 30jährigen Kriegs auf Gunzenhausen haben sich Stadtarchivar Werner Mühlhäußer und die beiden Stadträtinnen Monika Wopperer und Cornelia Röhl einer bisher im verborgenen gebliebenen Facette der Gunzenhäuser Stadtgeschichte angenommen.  „Bisher haben sich historistisch geprägte Veranstaltungen immer nur um die Römer, den Limes, den Wilden Markgrafen, die NS-Zeit in Gunzenhausen oder das jüdische Leben in der Stadt gedreht“, verdeutlichte Werner Mühlhäußer bei einem Pressegespräch.

Die langjährigen militärischen Auseinandersetzungen trafen besonderes Deutschland mit Schlachten, Hungersnöte, Pest und Tod sehr hart. Gunzenhausen war anfänglich mit ganz Franken kein unmittelbarer Kriegsschauplatz, was sich aber ab 1631 maßgeblich änderte. In der 90minütigen Informationsveranstaltung erfahren die Besucher mehr über diese schlimme Zeit in Gunzenhausen, die eines der prägendsten Kapitel der Stadtgeschichte darstellt. Die bekannten Protagonisten des Krieges wie der Feldherr Albrecht von Wallenstein, General Johann von Tilly oder der schwedische König Gustav II. Adolf waren in Gunzenhausen anwesend.

In einer abwechslungsreichen Mischung aus Schauspielszenen von Cornelia und Hartmut Röhl und Martin Heckel, zeitgenössischen Texten (vorgetragen von Monika Wopperer), ortshistorischen Informationen von Werner Mühlhäußer und der musikalischen Umrahmung durch Ruth Tuffentsammer und Ekkehard Lindauer entführen die Besucher in der historischen Atmosphäre des Gewölbekellers in diese dramatische Epoche.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf im städtischen Kulturbüro in der Rathausstraße 12 und an der Abendkasse erhältlich. Da aus Platzgründen im Gewölbekeller nur 50 Personen an der Veranstaltung teilnehmen können, ist es ratsam, wenn sich die Interessierten möglichst bald im Vorverkauf ihre Karten sichern.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sagte jedoch bereits jetzt zu, dass man nach einen zusätzlichen Termin suchen wird, falls die Kartennachfrage im Vorverkauf dies erforderlich macht. Es wäre schade, wenn sich die drei Hauptorganisatoren, die viele Recherchearbeit bei der Vorbereitung des Programms für nur eine Aufführung vor 50 Besuchern gemacht hätten.

KLAUS HEGER

Spende der FU für Jugendamt

Die gute Tat der Gunzenhäuser CSU-Frauen

Der Fall der zwei sechs und zehn Jahre alten Mädchen aus dem Landkreis, die nach dem Tod ihres Vaters von der behinderten Mutter nicht mehr betreut und erzogen werden konnten und für die deshalb vom Jugendamt in Weißenburg eine Pflegefamilie gesucht wurde,  fand – wie berichtet – ein glückliches Ende. Bundesweit hatten sich nach einem Aufruf an die 200 Familien gemeldet, darunter acht aus dem Landkreis. Das Geschwisterpaar hat jetzt eine neue Heimat in einer fürsorglichen Familie gefunden.

Für Stefan Lahner, dem Leiter des Jugendamts, war das ein glücklicher Ausgang. Nicht alle Kinder, die auf tragische Weise in Not geraten, haben es so gut.  Den Mitgliedern der Gunzenhäuser Frauen-Union schilderte Lahner  das Schicksal  der Kinder, die aus schlechten Familienverhältnissen kommen und vielfach in Heimen erzogen werden müssen.

Gerührt hörten die Mitglieder der FU und ihre Vorsitzende Erika Wüst  von den schlimmen Verhältnissen und sie gelobten deshalb: „Unsere Kinder können in einem geordneten Umfeld groß werden. Dafür sind wir dankbar. Und deshalb wollen wir etwas zurückgeben an die Gesellschaft. Wir spenden für das Jugendamt 450 Euro.“ Bei der Übergabe des Betrags an den Jugendamtsleiter versicherte Erika Wüst: „Unsere Spende kommt von Herzen.“

Weitere 100 Euro konnte Edith Neumann, die Leiterin des Tierheims in Gunzenhausen, in Empfang nehmen. Das Geld hatten die Gunzenhäuser CSU-Frauen beim Verkauf von Plätzchen auf dem Winter-Trödelmarkt erlöst.  Foto: Privat

Weiter mit der CIMA

Citymanager Markus Jocher weiterhin für die Stadt tätig

Schon 2013 hatte der Stadtrat Gunzenhausen ein Organisationskonzept zur Wirtschafts- und Standortförderung als Leitlinie der künftigen Verwaltungsstruktur sowie als Rahmengebung für privat-öffentliche Initiativen  auf den Geschäftsfeldern Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur und Citymanagement beschlossen. Jetzt verlängerte der Stadtrat die Kooperation mit der CIMA Beratung+Management GmbH in München für zwei Jahre.

In der Stadtratssitzung habe ich erklärt:

Den Input von außen brauchen wir, denn die Wirtschaftsförderung und auch der Stadtmarketingverein können die konzeptionelle Arbeit noch nicht alleine leisten, weil es ihnen an Professionalität fehlt. Markus Jocher hat große Erfahrung, die wir weiterhin „abschöpfen“ sollten. Er hat einen weiten Aktionskreis und bringt viele Erkenntnisse von anderen Städten mit in seine Arbeit ein. Auf diesen Blick von außen auf die Gunzenhäuser Verhältnisse können wir nicht verzichten. Er bringt uns mehr voran als das mühsame Köcheln lokaler Arbeitskreise in der eigenen Suppe.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Maibaumaufsteller sind versichert

Stadtrat Gunzenhausen steht zum Brauchtum

Das jährliche Maibaum- und Kirchweihbaumaufstellen soll als Tradition erhalten bleiben. Der Stadtrat von Gunzenhausen hat jetzt auf Antrag von FW-Stadtrat Dr. Werner Winter beschlossen, den Unfallschutz und die Haftpflicht der Helfer zu regeln. Hintergrund war der tragische Unglück mit dem Tod einer jungen Frau letztes Jahr in Wettelsheim.

Wie Dr. Winter darlegte, sind die Helfer über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert, wenn der Maibaum im Auftrag der Gemeinde aufgestellt wird. So die Aussage der Kommunalen Unfallversicherung Bayern. Wird aber der Maibaum von der Dorfgemeinschaft eigenverantwortlich aufgestellt, entfällt der Unfallversicherungsschutz über die KUVB.

Die rechtlich nicht ganz so einfache Situation bekam der Stadtrat insofern in den Griff, als er beschloss: Die Stadt übernimmt die Beiträge für Haftpfllicht und Unfallversicherung. Sie tritt aber nicht als Veranstalter auf.

Hoher Investitionsbedarf am See

Vorhaben müssen auf mehrere Jahre verteilt werden

Daniel Burmann, der Geschäftsleiter des Zweckverbands Altmühlsee, hat den Investitionsbedarf am Altmühlsee für die nächsten Jahre auf vier bis fünf Millionen Euro beziffert. Ihm und auch seinem Chef, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, ist klar, dass das gewaltige Programm nur in einem Mehrjahresprogramm realisiert werden kann.

Die Eigenmittel des Zweckverbands sind viel zu gering, um große Sprünge machen zu können. Immer noch gibt es nämlich ein Ungleichgewicht bei der Zuteilung der Mittel zwischen dem Altmühl-, Brombach- und Rothsee.  Während der Altmühlsee nur 22,5 Prozent von der Zuwendung des Bezirks Mittelfranken (jährlich eine Million Euro) bekommt, erhält der ZV Brombachsee 61 Prozent und der Rothsee 16,5 Prozent. Umgekehrt ist das Verhältnis beim Mitgliedsbeitrag für den Tourismusverband: der Altmühlsee zahlt 33 Prozent, der Brombachsee 50 Prozent und der Rothsee 16,6 Prozent. Diesen Zustand zu beenden, wünscht sich der Stadtrat von Gunzenhausen, aber bisher waren alle Versuche vergeblich, weil der Zweckverband Brombachsee auf der geltenden Regelung beharrt.

Der Zweckverband Altmühlsee unterhält drei Seezentren und ein Surfzentrum, neun gastronomische Einrichtungen, die Schifffahrt, zwei Freizeiteinrichtungen und vier Seglerheime.  Die Schulden des Verbands sind auf 960000 Euro angewchsen. Jährlich muss er einen Schuldendienst von 60000 Euro leisten – und das bei einem Investitionsrahmen von 120000 bis 150000 Euro. Der ZVA hat im Gegensatz zum ZV Brombachsee keine nennenswerten Einnahmequellen. Anders als beim Brombachsee sind aufgrund der geografischen Lage Investitionen (z.B. Hotel) mit Blick auf den See nicht möglich.

Wie Burmann dem Stadtrat darlegte, hat es im letzten Jahr am Altmühlsee 151000 Besucher gegeben, die an geführten Besichtigungen teilnahmen. Der Abenteuerspielplatz beim Seezentrum Wald ist mit 1,2 Hektar der größte Erlebnis-Spielplatz im süddeutschen Raum.

Dank eines Sonderprogramms „Barrierefreiheit“ kann heuer von einer zusätzlichen Zuweisung von 3000000 Euro profitiert werden. Es wurden verschiedene Maßnahmen angemeldet, aber nur ein Teil kann heuer tatsächlich realisiert werden.

Bürgermeister Karl-Heinz  Fitz ist es gelungen, die Weiterführung der „Seepromenade“ (vom Falk-Kreisel bis zum Surfzentrum Schlungenhof) durchzusetzen. In diesem Abschnitt wird die Beleuchtung in der vorgegebenen Form vorgenommen, dazu soll die WLAN-Verbindung verbessert werden. Zu den Absichten gehört auch die Erweiterung des Reisemobil-Stellplatzes am Surfzentrum Schlungenhof von 100 auf 180 Plätze. Als Perspektivplanung gilt die „Lagune“.

Am Seezentrum Muhr am See sollen das Bauhofgebäude und das Seglerheim umgebaut werden (mit Übernachtungsmöglichkeit). Die barrierefreie Erweiterung der Seeterrasse am Seezentrum Wald und eine Versorgungsleitung zum Veranstaltungsplatz stehen an, als Perspektivplanung gilt eine Anlage von innovativen Ferienhäuschen auf einem 17000-Quadratmeter-Gelände. In Wald soll auch die „Zanzibar“ erweitert werden, auch ein Sanitärgebäude für den Jugendzeltplatz steht auf der Wunschliste.

Am Seezentrum Mörsach sind die Spielgeräte zu erneuern, denn die alten wurden vom TÜV beanstandet. Sehr gut entwickelt hat sich die Gastronomie (Pächterin: Evi Kraft). Am Seezentrum Gern ist die Erweiterung der Küche und der Lagerräume vorgesehen.

Schließlich sollen am ganzen See die 30 Jahre alten Informationstafeln erneuert werden, und zwar nach dem Standard, den das Wasserwirtschaftsamt vorgegeben hat.  Das Motorschiff „MS Altmühlsee“  soll neu möbliert werden. Entgegen früherer Pläne, das Schiff durch ein neues einer privaten Reederei zu ersetzen, ist jetzt daran gedacht, es aufzurüsten.

WERNER FALK