Tag Archives: Gunzenhausen

Abschlussprüfung bei der IHK

Bundeseinheitliche Kriterien

4 360 Auszubildende in 46 verschiedenen kaufmännischen Berufen legen in diesen Tagen vor der IHK Nürnberg für Mittelfranken den schriftlichen Teil der Abschlussprüfung ab. 406 von ihnen treten im Zuständigkeitsbereich der IHK-Geschäftsstelle Ansbach an.
Die schriftlichen Prüfungen in den kaufmännischen Berufen finden bundesweit am 7. und 8. Mai 2019 statt. Die Prüfungsteilnehmer aus den IHK-Gremiumsbezirken Ansbach, Dinkelsbühl, Rothenburg o. d. Tauber und Weißenburg-Gunzenhausen, die von der Ansbacher IHK-Geschäftsstelle betreut werden, werden in sechs verschiedenen Ausbildungsberufen geprüft. Um die Anfahrtswege für die Azubis möglichst kurz zu halten, richtet die IHK in ganz Mittelfranken 18 Prüfungsorte ein. Die Vorbereitung der Prüfungen ist auch deshalb eine Herausforderung, weil die Zahl der Prüflinge in den einzelnen Ausbildungsberufen sehr unterschiedlich ist und weil es zudem je nach Beruf unterschiedliche Bearbeitungs- und Prüfungszeiten gibt, so Marc Boreatti, der bei der IHK für die kaufmännischen Prüfungen zuständig ist. Zum reibungslosen Ablauf der schriftlichen und der mündlichen Prüfungen in den kaufmännischen Berufen tragen wesentlich die 2 700 ehrenamtlichen Mitglieder der 600 Prüfungsausschüsse teil, die von Unternehmen und Berufsschulen kommen.
Die mündlichen und praktischen Abschlussprüfungen in den kaufmännischen Berufen werden im Juni und Juli stattfinden. Die genauen Termine werden den Prüflingen rechtzeitig mitgeteilt. Mit bestandener Prüfung endet am letzten Prüfungstag die Lehrzeit der Azubis. Sie sind dann in ganz Deutschland gefragte Fachkräfte, denn die IHK-Prüfungen werden „bundeseinheitlich“ durchgeführt – die IHK-Abschlüsse sind also in ganz Deutschland vergleichbar.

KARIN BUCHER, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ansbach

Boss für einen Tag

Projekt des SMG und der Wirtschaftsjunioren

Vorsitzender Alexander Herzog von den Wirtschaftsjunioren (Mitte) und Direktorin Susanne Weigel (rechts dahinter) mit den Schülern und den Vertretern der beteiligten Firmen. Auch MdL Manuel Westphal (Zweiter von links) war dabei. Foto: SMG

Zum Abschluss von „Boss für einen Tag“, eines gemeinsamen Projektes der Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen und des Simon Marius Gymnasiums, trafen sich alle Teilnehmer, um Erfahrungen auszutauschen und ein letztes Feedback zum Projekt abzugeben. Neben den teilnehmenden Schülern Angelina Hampel , Emma Lemberger, Lea Ketterle, Laurenz König, Paul Baron, Tim Kühleis und Tim-Louis Wilken (alle Q11) trugen  Alexander Herzog und Christian Mayr als Vertreter der Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen, die Vertreter der Unternehmen Dr.  Harald Zels , Patrick Bosch
(bosch & co), Dr. Simon Amesöder (Firma RF Plast ), Manuel Westphal (Landtagsabgeordneter ), Beate Steinweg-Pitsch ( REMA- Fügetechnik ) und die Leiter des Simon Marius Gymnasiums, Susanne Weigel und  Johannes Rei, zum regen Erfahrungsaustausch bei. Auch die KP Ingenieurstechnik hatte ein Angebot für die Schüler.
Bei der interessanten Gesprächsrunde berichteten zuerst die Schüler von ihrem Erfahrungen, die sie im Zuge der Projekts machen konnten, um den anderen Teilnehmern ebenfalls einen kurzen Einblick zu vermitteln und ihr Wissen und ihre Erlebnisse mit ihnen zu teilen. Im Anschluss fügtebn die Unternehmer ihre Sicht der Dinge hinzu. Es wurde allen Anwesenden schnell klar, wie groß die Begeisterung auf beiden Seiten war und welche Mühe sich die teilnehmenden Leiter gegeben haben, um den Tag für die Schüler ansprechend und interessant zu gestalten.
Auch die Vertreter der Wirtschaftsjunioren und die Schulleitung waren sehr interessiert an den Berichten der Schüler und sprachen sich noch einmal ganz klar für das Projekt  aus. Nach den Erfahrungsberichten wurden in der Runde allgemeine aktuelle Themen besprochen. Besonders intensiv waren die Diskussionen über Datenschutz und Social Media. Nicht alle Unternehmen nutzen die sozialen Medien gleich stark und auf dieselbe Weise. Über deren Sinn und  Notwendigkeit wurde reichlich diskutiert. Hier konnten auch die Schüler mitreden, da sie ja sozusagen „Experten“ sind.

LEA KETTERLE

Bunte Stadt spannt die Schirme auf

Auffällige Werbeaktion in Weißenburger Straße

Kommt jetzt die heiß ersehnte Regenzeit? Wer in Gunzenhausen den Marktplatz befährt und sich danach der Weißenburger Straße in Richtung Färberturm nähert, der erlebt die Ankündigung der Regenzeit auf ganz originelle Weise. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz hatte die Idee, den unteren Bereich des Marktplatzes auf diese auffällige Art aufzuwerten. Die bunten Regenschirme sind nicht zu übersehen. Ein Sicherheitsrisiko sind sie auch nicht, denn dort gilt immer noch die Schrittgeschwindigkeit. So ist ein Blick nach oben durchaus erlaubt, ja erwünscht.  Von der Aktion sollen natürlich die Geschäfte in der Weißenburger Straße profitieren.

Gunzenhausen macht jedenfalls wieder einmal mehr von sich reden – und zwar auf höchst angenehme Art und Weise. So kennen wir unser Stadt – und so lieben wir sie.

Foto: FR-Presse

 

Maibaumbrauchtum auch in der Stadt

27 Meter hoch ist der Gunzenhäuser Maibaum

Auf den fränkischen Dörfer darf der Maibaum nicht fehlen. Kaum eine Ortschaft, die auf das Brauchtum verzichtet. In etlichen Orten sind schon die Kinder (mit Hilfe der Väter und Großväter) in Aktion.

Das Maibaumaufstellen ist natürlich für die Jugendlichen auf dem Dorf ein Event, das entsprechend begangen wird. Sicher: manche begnügen sich mit dem eigentlichen Aufstellen einer geschälten Fichte, aber die meisten Dörfer suchen den „Wettstreit“ mit den Nachbarn. So gibt es immer wieder originelle und kreative Maibäume bzw. Maibaumschmuck. Und eines ist geblieben: „Schlamper“, die ihr bewegliches Gut in der Walburginacht draußen stehen lassen (wie sie das an anderen Tagen auch tun), müssen damit rechnen, dass ihre Gerätschaften unter dem Maibaum landen. Der Spott ist dann sicher.

Auch in der Stadt Gunzenhausen gibt es seit Jahr und Tag einen schönen Maibaum. Er wird auf wenig romantische Art postiert, und zwar von einem tonnenschweren Kran der Cronheimer Firma Rachinger. Es ist Millimeterarbeit des Kranführers, den Baum exakt in die vorbereitete Öffnung zu hieven. Das ist auch heuer wieder gut gelungen, wie Touristikchef Wolfgang Eckerlein zufrieden feststellen konnte.  Eine ansehnliche Zahl von Gunzenhäusern hatte sich vor dem Gasthaus „Zum Alten Rathaus“ eingefunden, um das Spektakel zu erleben. Die Neresheimer Klosterstadtmöusikanten gaben musikalisch den Ton an.

Stadtrat Werner Falk vor Ort: „Mir ist es wichtig, Solidarität zu zeigen gegenüber der Stadt. Deshalb bin ich immer dabei. Außerdem schätze ich die Begegnungen mit den Menschen in einer angenehmen Umgebung. Ich danke der Mannschaft des Bauhofes mit ihrem Leiter Gustav Girschele (Foto) für ihren Einsatz.“

Foto: FR Presse

 

Wieder Samstagskonzerte auf dem Marktplatz

Wie Stadttouristikchef Wolfgang Eckerlein ankündigte, beginnen am Samstag, 1. Juni, die traditionellen Samstagskonzerte auf dem Marktplatz, die von der Stadt und dem Gunzenhäuser Unternehmer Heribert Heinzmann („Autoteile Heinzmann“) finanziert werden. Sie sind jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr (bis 28. September). Konzipiert sind 17 Konzerte mit 31 Kapellen und Bands.

Debatte ist entbrannt

Treuchtlingen: Antrag auf Zutageförderung von Grundwasser

Die Stadtwerke Treuchtlingen beantragten beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen im November 2018 eine beschränkte Erlaubnis für das zutage Fördern von Tiefengrundwasser aus dem Nagelbergbrunnen in Treuchtlingen. Es handelt sich dabei um einen Probebetrieb, der sich über sieben Jahre erstreckt. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen prüft derzeit den Antrag.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ist die zuständige Genehmigungsbehörde für die beantragte Wasserentnahme. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach ist amtlicher Sachverständiger (Fachbehörde). Nach Eingang des Antrages hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ein Gutachten bei der Fachbehörde, dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach, angefordert. Dieses liegt dem Landratsamt nunmehr vor.

Das Gutachten wurde von Seiten des Landratsamtes geprüft und am 02. Mai an alle betroffenen Wasserversorger sowie an die Stadt Weißenburg und die Stadt Treuchtlingen verschickt. Diese werden im Anhörungsverfahren gebeten, innerhalb von vier Wochen dazu Stellung zu nehmen. Parallel dazu wird eine Vorprüfung zur Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Die Entscheidung darüber wird zu gegebener Zeit im Amtsblatt öffentlich bekanntgegeben. Zudem werden weitere Fachstellen am Verfahren beteiligt.

Die Stadtwerke Treuchtlingen beantragten, innerhalb der nächsten sieben Jahre im Rahmen eines Probebetriebes sukzessive insgesamt 300.000 Kubikmeter mehr Wasser zutage zu fördern. Folgende Entnahmestaffelung wäre vorgesehen:

Betriebsjahr Beantrage maximale Zutageförderung
1. Betriebsjahr 100.000 Kubikmeter
2. Betriebsjahr 100.000 Kubikmeter
3. Betriebsjahr 150.000 Kubikmeter
4. Betriebsjahr 200.000 Kubikmeter
5. Betriebsjahr 250.000 Kubikmeter
6. Betriebsjahr 300.000 Kubikmeter
7. Betriebsjahr 300.000 Kubikmeter

 

Die beantragte befristete Entnahme liegt innerhalb des überdeckten Sandsteinkeupers. Dieser erstreckt sich grob vom Brombachsee im Norden, über Pfaffenhofen im Süden und Regensburg bzw. Amberg im Osten. In dem betroffenen Wasserreservoir lagern rund 25 Milliarden Kubikmeter Grundwasser. Insgesamt wird der Sandsteinkeuper von 35 Wassergewinnungsanlagen erschlossen. Die Gesamtentnahme liegt bei circa 8,1 Millionen Kubikmeter pro Jahr.

Das durch die Stadtwerke Treuchtlingen beantragte Grundwasser dürfte ausschließlich zur Mineralwasserabfüllung verwendet werden. Die Abfüllung des geförderten Grundwassers erfolgt über die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH & Co KG. Die Stadtwerke Treuchtlingen haben als Eigentümer des Brunnens den Antrag gestellt. Der Brunnen wurde im Jahr 1996 gebohrt und bislang nicht genutzt.

Während des Probebetriebes bis zum Jahr 2026 sollen die wasserwirtschaftlichen Auswirkungen der Entnahme im Rahmen eines Probebetriebes ermittelt werden. Dies macht ein Grundwassermonitoring an geeigneten Brunnen und Messstellen erforderlich. Deshalb werden Analysen, Messungen und Betriebspflichten gefordert. Während des Probebetriebes müssten Quantität und Qualität des Grundwasserleiters intensiv überwacht und untersucht werden. Da die beantragte Zutageförderung in einem sehr langsamen Prozess abläuft, sind laut dem Gutachten des Wasserwirtschaftsamtes keine akuten Beeinträchtigungen zu erwarten.

Erst nach Abschluss des Probebetriebs kann beurteilt werden, ob dann entweder eine wie sonst übliche längerfristige Entnahme gestattet werden kann, ein weiterer Probebetrieb bzw. weitere Untersuchungen notwendig sind oder eine komplette Versagung erfolgen muss. Die Genehmigung des Landratsamtes würde in stets widerruflicher Weise erfolgen, darauf haben auch mögliche Investitionen keinen Einfluss. „Die Genehmigung eines Probebetriebs mit Auflagen führt nicht automatisch zu einer dauerhaften Entnahme, sondern muss dann in einem eigenen neuen Verfahren beantragt und erneut beurteilt werden“, stellt Landrat Gerhard Wägemann nachdrücklich fest. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen wird über die Erteilung oder Versagung der Genehmigung informieren.

Herz und Verstand für Europa

Jeder profitiert von Europa, deshalb zur Wahl gehen!

In wenigen Wochen wählen wir das Europäische Parlament. Diese Wahl wird eine Schicksalswahl für unseren Kontinent, denn es steht viel auf dem Spiel. Der in Europa um sich greifende Nationalismus stellt uns ebenso vor große Herausforderungen, wie die Regulierungswut der politischen Linken. Autoritäre Tendenzen in Polen und Ungarn erschüttern die Grundfeste unserer Demokratie und das Brexit-Chaos führt uns deutlich vor Augen, dass viele unserer gemeinsamen europäischen Errungenschaften heute wieder verhandelbar geworden sind. Europa steckt in einer Krise und die europäischen Werte verlieren zunehmend an Strahlkraft.

Ich kann Parteichef Christian Lindner nur beipflichten: Wir Freie Demokraten stellen uns dem entgegen. Wir wollen Europa wieder zum Leuchten bringen. Gemeinsam mit unseren liberalen Schwesterparteien kämpfen wir für ein starkes, weltoffenes und handlungsfähiges Europa. Wo andere nur Risiken sehen, erkennen wir Chancen. Wir wollen Europas Chancen nutzen!

Wir brauchen wieder Mut zu echten Reformen – in der Bildungspolitik, bei Forschung und Innovation, in der Klima- und Umweltpolitik. Die Welt um uns herum bleibt nicht stehen. Wir dürfen uns nicht länger damit begnügen gut zu sein, wenn wir unseren Wohlstand auch für zukünftige Generationen sichern wollen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass aus unseren Garagen wieder Zukunft kommt.

Viele haben zu Europa ein eher distanziertes Verhältnis. Das ist eigentlich nicht zu verstehen, denn wir werden täglich mit diesem Europa konfrontiert. Und nicht immer in negativer Weise, wie dies von den Kritikern vielfach suggeriert wird. Europa ist für uns Selbstverständlichkeit geworden und deshalb ist die Motivation für die Teilnahme an der Europawahl auch nicht als stark zu empfinden. Was aber wäre ohne dieses Europa, dessen Errungenschaften wir täglich genießen dürfen? Wir müssen unseren Blick freimachen  für die Vorzüge eines Europas, das uns vieles erleichtert und bequem macht. Das ist nicht nur die absolute Reisefreiheit. Studenten schätzen beispielsweise das Erasmus-Programm, das ihnen zeitweise das Studium an europäischen Universitäten ermöglicht. Jeder Verbraucher profitiert jeden Tag von den vereinheitlichen Standards im Handel. Wir sollten also nicht nur nörgeln und am Stammtisch auf „Brüssel“ eindreschen, sondern kühlen Kopf bewahren und differenzieren. Oder wollen wir das Geschaffene vergessen und denen das Feld überlassen, die offen gegen Europa kämpfen, dafür aber kurioserweise noch belohnt werden und im Europaparlament  noch Diäten kassieren. Diesen Widerspruch sollten wir ihnen nicht durchgehen lassen.

Dieses Europa verdient es, geschätzt zu werden. Was jeder dafür tun kann, das ist die Teilnahme an der Wahl des Europaparlaments am 26. Mai.

Bitte sagen Sie nicht: Europa liegt mir fern! Gerne können wir ins Gespräch kommen. Ich lade Sie ein, an die Informationsstand zu kommen, den die Gunzenhäuser Freien Demokraten am Donnerstag, 16. Mai, und am Donnerstag, 23. Mai (jeweils Markttag) vor der Eisdiele „La Piazza“ aufstellen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Mehr als nur Abfall

Westphal besuchte die Recyclinghöfe im Kreis

In Altmühlfranken gibt es zwei Recyclinghöfe und 21 Wertstoffhöfe in den Gemeinden, die über das Referat Abfallwirtschaft im Landratsamt betreut werden. Nachdem hier eine wichtige Arbeit für die Menschen in der Region geleistet wird, nahm sich der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal in einer sitzungsfreien Woche Zeit, um gemeinsam mit Michael Hufnagel, Leiter der Abfallwirtschaft, die Recyclinghöfe zu besichtigen und mehr über die kommunale Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu erfahren.

In Gunzenhausen nahm auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz (links) am Rundgang über das Gelände teil und ließ sich gemeinsam mit Manuel Westphal, MdL (Mitte) von Michael Hufnagel (rechts) die Abfallwirtschaft im Landkreis erklären. (Bild: Büro Westphal)

Zwölf Mitarbeiter betreuen in Weißenburg den Recyclinghof mit Gebrauchtwarenmarkt. „Nach dem Motto ‚Der Eine brauchts nicht mehr, ein andrer freut sich sehr‘ können nicht mehr benötigte aber noch funktionsfähige Haushaltsgegenstände und -geräte abgegeben werden, die wir in den beiden Märkten in Weißenburg und Gunzenhausen noch verkaufen können. Der Gebrauchtwarenmarkt wird an beiden Standorten im Landkreis sehr gut angenommen und hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt“, stellte Michael Hufnagel während des Rundgangs am Hof in Weißenburg fest.

Die Haupttätigkeit der beiden Recyclinghöfe besteht aber in der Entsorgung und Verwertung von Wertstoffen und Abfällen. Fast alles kann kostenlos abgegeben werden, lediglich bei Altholz aus dem Außenbereich, Bauschutt, Baustellenmischabfälle, Bau- und Abbruchholz und Dämmstoffen fällt eine Gebühr an. „Die Recycling- und Wertstoffhöfe in unserer Region werden sehr gut angenommen. Die umgeschlagene Menge ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. In Weißenburg werden rund 42.700m³ umgeschlagen, in Gunzenhausen 33.500m³. Tendenz ist seit Jahren steigend“, erklärte Hufnagel.

Der Hof in Weißenburg konnte in den vergangenen Jahren erweitert und die Anfahrt und Abgabe der Stoffe optimiert werden. „In Gunzenhausen haben wir die Möglichkeiten des aktuellen Standortes voll ausgeschöpft. Eine Erweiterung könnte nur auf einem neuen Gelände erfolgen. Wir sind hier in den Planungen“, beschreibt Hufnagel.

In Gunzenhausen arbeiten acht Mitarbeiter am Recyclinghof und betreuen zudem – wie auch in Weißenburg – die umliegenden Wertstoffhöfe. Die Mitarbeiter kommen alle vor allem aus Handwerksberufen oder sind Fachkräfte für Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Aushilfen sind vor allem an den Samstagen eingesetzt, da hier gemeinsam mit der Betreuung der Wertstoffhöfe der meiste Andrang herrscht. Auf den Recyclinghöfen ist es auch möglich ein Freiwilliges Ökologisches Jahr abzuleisten. Derzeit gibt es zwei „FÖJler“ in Weißenburg und Gunzenhausen.

„Als Mitglied im Kreisausschuss für Umwelt bin ich sowieso sehr an der Kreislauf- und Abfallwirtschaft in unserem Landkreis interessiert. Aber auch im Landtag werden wir immer wieder mit derartigen Themen konfrontiert, so dass es hilfreich ist, auch Stimmen aus der Praxis gehört zu haben“, erklärt Westphal und führt weiter aus: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass an den Recycling- und Wertstoffhöfen in unserer Region eine sehr wichtige Arbeit geleistet wird und man immer gut und freundlich von qualifizierten Mitarbeitern beraten wird. Dieser Eindruck hat sich bei meiner Besichtigung heute noch verstärkt. Mit dem richtigen Recyclen von Abfall leisten wir alle einen großen Beitrag für den Ressourcen- und Umweltschutz.“

Archivare im Nationalsozialismus

 Darstellung über einen wenig erforschten Bereich

Wie haben sich die Archivare des Staats und der Kommunen im Nationalsozialismus verhalten? Eine umfassende Antwort darauf geben 25 Autoren in dem jetzt erschienenen Band „Archive und Archivare in Franken im Nationalsozialismus“. Herausgegeben haben ihn zwei bekannte fränkische Historiker: Prof. Peter Fleischmann und Prof. Georg Seiderer. Ihr Werk ist zugleich die zehnte Ausgabe der „Franconia“, einem Beiheft des Jahrbuchs für fränkische Landesforschung.

Das „Gedächtnis des Staats“ werden die Archive genannt. Die 25 Autoren suchen am Beispiel von vier staatlichen und vielen kommunalen und kirchlichen Archiven Antworten auf die Frage, welche Rolle die Archivare in der NS-Zeit gespielt haben. Unter dem Strich bilanzieren sie: „Die Identifikation reichte von Resilienz bis fanatischer Parteinahme.“ Für die meisten Archivare war das Ende des Dritten Reiches kein wesentlicher Einschnitt in ihrer Biographie. Danach ging es für einfach weiter.

Horst Möller skizziert das politische und gesellschaftliche Umfeld jener Zeit. Ende des Ersten Weltkriegs 1918 waren die Umstände nicht rosig, wirtschaftlich ging es nicht aufwärts. Zu hart und einschneidend waren die Reparationsforderungen der Siegerstaaten. In der Weltwirtschaftskrise waren in Deutschland 40 Prozent der Bevölkerung von Arbeitslosigkeit direkt oder indirekt betroffen, anders ausgedrückt: sechs Millionen Menschen, das waren 30 Prozent der Erwerbstätigen, waren beschäftigungslos.  Die Unzufriedenheit und der Frust äußerten sich explosionsartig: 1933 votierten 60 Prozent der bisherigen Nichtwähler für die NSDAP, die jungen Kriegsheimkehrer waren anfällig für nationalistische und revanchistische Gedanken.  Die Niederlage wurde als schmachvoll empfunden. Die neue Republik war zugleich eine junge, denn 1925 waren nur 5,8 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre, 75 Prozent sogar unter 45 Jahre alt. Die nicht funktionierende Demokratie erwies sich als unattraktiv, die „Weimarer Republik“ genoss keine Wertschätzung. Schuld war sie freilich nicht an den Folgen des Kriegs, aber der Kaiser und sein Reich waren  ja nicht mehr da.

Die studentische Jugend war stramm nationalistisch ausgerichtet. An der Uni Halle war die NSDAP bereits 1931 mit 31 Prozent die stärkste Gruppe, in Hamburg waren es mit 42,2 Prozent und in Erlangen mit 75,1 Prozent noch mehr.  Die Wissenschaft unterwarf sich frühzeitig dem neuen System: „Die Wiedergeburt des Deutschen Volkes ist die Erfüllung unserer Sehnsucht“.  Die gehobenen Bildungsschichten waren nicht anfälliger, aber auch nicht resistenter als andere Schichten des Volkes.

Der Beschlagnahmung jüdischen Schrifttums in Mittelfranken widmet sich der aus Weißenburg stammende Dr. Daniel Burger. Er geht auf eine Aktion von Gestapo und SD in Feuchtwangen ein, wo 1938 die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen durchsucht wurden. Das Archivmaterial bekam aber nicht die Gemeinde zurück, sondern es landete beim Altmaterialienhändler in Ansbach, der sie in den Papierstampf gab.  Alle Unterlagen, die seinerzeit  beschlagnahmt wurden, gingen an die Reichsstelle für Sippenforschung in Berlin.  Im Staatsarchiv Nürnberg verblieben nur 97 jüdische Personenstandsregister, die später dem „Central Archives for the History oft the Jewish People“ einverleibt wurden. Das vom Reichssippenamt gesammelte Material wurde nach Schloss Rathsfeld in Thüringen ausgelagert, um es vor Bombenangriffen zu schützen. Dort wurden die Archivalien aber auf niemals geklärte Weise vernichtet. Übrig blieben allerdings unentwickelte Mikro-Filme, die später an die Staatsanwaltschaft gingen.

Der aus Gunzenhausen stammende Prof. Georg Seiderer vom Lehrstuhl für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) geht auf die Verordnung zum Schutz von Kulturgütern, Bibliotheken und Archivgut (1939) sowie auf den Führererlass von 1942 ein, wonach nur die wertvollsten Kulturgüter in bomben- und feuersichere Räume gebracht werden sollten.  Aber auch die erwiesen sich oft als unzulänglich, denn bei einem Luftangriff auf Kassel wurden 350000 Bände vernichtet, darunter eine „Willehalm“-Handschrift aus dem 13. Jahrhundert. 1943 wurden bei einem Brand der Münchner Staatsbibliothek rund 500000 Bände zu Asche. Sicherer erwiesen sich die Nürnberger Verstecke. Im Keller des Hauses Schmiedgasse 52 überstanden 16 goldene Kaiserurkunden, Briefe von Albrecht Dürer, 4456 Bände der Nürnberger Ratsverlässe und 456 Ansbacher Salbücher das Kriegsgeschehen. Viele Kunstwerke und Archivalien wurden ausgelagert, beispielsweise in das Schloss Sandsee bei Pleinfeld (1941), auf die Pappenheimer und Eichstätter Burg (1942). Bis 1944 war es dank des umsichtigen Handels von Fridolin Solleder, dem seinerzeitigen Leiter des Nürnberger Staatsarchivs, möglich, 97 Prozent der 16 Regalkilometer zu sichern. In Würzburg waren es nur 44 Prozent, die unversehrt geblieben waren. Zu den 32 Orten, die als Verstecke dienten, gehörten auch Einrichtungen in Gunzenhausen, Dennenlohe, Stopfenheim, Weimersheim und Dürrenmungenau.

Wie Nicola Humphreys festgestellt hat, ist am Ende des Dritten Reiches bei staatlichen Behörden eine gezielte Aktenvernichtung erfolgt, die Landratsämter Gunzenhausen und Weißenburg meldeten aber nur „geringfügige Schäden“. Hingegen blieb am Ansbacher Landratsamt nur ein „großer Papierhaufen“ übrig, Teile davon wurden als Anfeuerpapier zweckentfremdet.  In Feuchtwangen wurden „sämtliche Akten der Parteidienststelle“ vernichtet, beschwichtigend hieß das, sie wurden „makuliert“. Das aber blieb nicht ohne Folgen für den seinerzeitigen Landrat Thomas Ziegler. Ihn verteilte das Ansbacher Militärgericht zu zweieinhalb Jahren Gefängnis, weil er Akten lastwagenweise zum Einstampf wegschaffen ließ.

WERNER FALK

„Archive und Archivare in Franken im Nationalsozialismus“ von Peter Fleischmann und Georg Seiderer (Herausgeber), 568 Seiten, ISBN 978-3-940049-25-4, 28 Euro, gedruckt in der VDS Verlagsdruckerei Schmidt in Neustadt/Aisch.

Der neue Huber & Riedel

Offizielle Einweihung des Baumarkts in Gunzenhausen

Firmenchef Hans Riedel (links) mit Planer Patrick Bosch, Betriebsleiter Günter Reif und Moderator Andreas Fischer. Fotos: Falk

Acht Millionen Euro hat das Baustoff-Unternehmen Huber & Riedel in Gunzenhausen in seine neue Betriebsanlage im Industriegebiet Nord investiert. Genau ein Jahr nach dem Spatenstich konnte jetzt Firmenchef Hans Riedel an die 400 geladene Gäste zur Einweihungsfeier begrüßen. Inoffiziell läuft der Betrieb gegenüber dem bisherigen Betrieb schon seit einem Vierteljahr.

Wörtlich genommen: Der Landrat lässt H&R nicht im Regen stehen.

Rund 19000 Quadratmeter groß ist der neue Huber & Riedel. Das Unternehmen wird jetzt in der vierten Generation von der Familie Riedel geführt. Seit 2012 leitet Hans Riedel in der Nachfolge seines Vaters Thomas das Unternehmen. Gründer war vor 170 Jahren Hermann Riedel, dem Georg und Thomas Riedel folgten.

Das Cateringunternehmen Stadelmann aus Döckingen hatte alles zum Besten gerichtet, als Hans Riedel seine Gäste begrüßte, darunter Landrat Gerhard Wägemann und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Wie gut das Betriebsklima bei H&R ist, das gibt der Firmenchef preis, der mit vielen  seiner 44 Mitarbeitern ein gutes persönliches Verhältnis pflegt: „Sie geben jeden Tag alles“. Riedel ging in seiner Ansprache auf die historische Entwicklung ein, als für die Firma auch noch Güterschiffe unterwegs waren. „Gunzenhausen war schon immer das Herzstück“ sagt Hans Riedel. Ein Meilenstein war die Verlagerung von der Bahnhofstraße in die Alemannenstraße im Jahr 1997. Sein Wunsch im 170. Jubiläumsjahr: „Ich freue mich auf die Zukunft mit Ihnen allen. Es ist mir eine große Ehre, die Geschichte der Firma Riedel fortschreiben zu dürfen.“

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz dankte auch den Prokuristen Günter Reif und Jürgen Trieb für ihr Engagement bei der Umsetzung des Neubauprojekts.  „Sie haben einen Leuchtturm für Gunzenhausen geschaffen“, lobte der Rathauschef, „und sie werten damit den Standort Gunzenhausen auf“. Fitz nannte auch die Bereitschaft von Hans Riedel, im örtlichen IHK-Gremium und im Stadtmarketingverein mitzuarbeiten.  Ganz wörtlich („Der Landrat lässt Sie nicht im Regen stehen“) durfte der Firmenchef die Versicherung von Landrat Gerhard Wägemann nehmen und einem Landkreis-Regenschirm aufspannen.

Patrick Bosch, der Chef des gleichnamigen Planungsbüros in Gunzenhausen, überreichte den Repräsentanten von H&R den symbolischen Hausschlüssel. Betriebsleiter Günter Reif dankte  allen, die in die Organisation der Einweihungsfeier involviert waren, darunter dem Moderator Andreas Fischer von Radio 8. Ganz am Ende der Veranstaltung durften die Gäste noch einen  kurzen Einspieler von Tim Gutmann  aus Theilenhofen sehen. Der Jungfilmer hat das Entstehen des Neubaus profihaft für die Nachwelt festgehalten und durfte dafür einen Sonderapplaus ernten.

WERNER FALK

Altmühlfrankenlauf am 18. Mai

Vorbereitungen sind schon getroffen

Für den diesjährigen Altmühlfrankenlauf haben sich 93 Mannschaften angemeldet. Start und Ziel sind anlässlich des 120-jährigen Feuerwehrfestes in Gräfensteinberg Unser Bild entstand auf der Zielgeraden beim Altmühlfrankenlauf 2018 in Treuchtlingen. Foto: LRA

Die Mannschaftsführerbesprechung für alle Teilnehmergruppen des Altmühlfrankenlaufs ist am Dienstag, 7. Mai, um 20 Uhr im kunststoffcampus bayern in Weißenburg. Dazu lädt die Landkreisverwaltung ein. Die Strecke ist bereits beschildert und kann für das Training genutzt werden.

Der 35. Altmühlfrankenlauf startet am 18. Mai,  um 9.30 Uhr in Gräfensteinberg vor dem Feuerwehrhaus in der Dorfstraße, dort wird auch der Zieleinlauf sein. Wie im letzten Jahr ist wieder ein Rundkurs mit sechs Etappen zweimal zu absolvieren, sodass jede Mannschaft zwölf Etappen zu bewältigen hat. Die Siegerehrung ist gegen 15 Uhr im Festzelt in Gräfensteinberg geplant.

Die einzelnen Etappen sind zwischen 2,5 und 5,0 Kilometer lang und führen die Läuferinnen und Läufer von Gräfensteinberg nach Brand und Geislohe über Laubenzedel entlang des Altmühlüberleiters nach Brombach und Geiselsberg zurück nach Gräfensteinberg. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf rund 45 Kilometer und ist bereits beschildert.

Die Streckenpläne, die Beschreibung sowie alle Informationen zum Lauf sind online unter www.altmuehlfranken-lauf.de zu finden. Hier kann auch die Startliste eingesehen werden. Für den diesjährigen Lauf haben sich 93 Mannschaften mit über 1.100 Läuferinnen und Läufern angemeldet. Davon starten 62 gemischte Mannschaften, sieben Schüler- bzw. Jugendmannschaften, sowie 17 in der Kategorie Männer und sieben bei den Frauen.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen bittet die Anwohner am Veranstaltungstag um Verständnis, da es zeitweise zu Behinderung im Straßenverkehr kommt. In Gräfensteinberg, Brand und Laubenzedel verläuft die Laufstrecke direkt durch den Ort. In Gräfensteinberg werden die Läuferinnen und Läufer die Ortsstraße entlang der Dorfstraße in der Zeit von 9.00 bis 14.30 Uhr durchlaufen und den Berg von Brombach aus kommend nach Gräfensteinberg von 10.30 bis 14.30 Uhr. In Brand ist die Laufstrecke in der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr eingeschränkt passierbar. In Laubenzedel werden die Läuferinnen und Läufer zwischen 9.45 und 13.00 Uhr von Richtung des Schnackenweihers kommend links an der Verkehrsinsel abbiegen und entlang der Hauptverkehrsstraße laufen. Besondere Vorsicht ist auch auf der Verbindungsstraße Brombach-Röthenhof und am Berg nach Geiselsberg hoch geboten, dort werden die Teilnehmer von 10.30 bis 14.15 Uhr den Wettkampf bestreiten.

Alle teilnehmenden Mannschaften werden gebeten, darauf zu achten, dass der Straßenverkehr im Rahmen des Laufes nicht unnötig und vor allem nicht für andere Verkehrsteilnehmer gefährdend gestört wird. Die Läuferinnen und Läufer sollten bei der Anreise ausreichend Zeit für die Parkplatzsuche und den Fußweg zur Wechselstelle einplanen.

Sonderehrung für Jubiläums-Läufer

Teilnehmer, die bereits 25, 30 oder sogar an allen 35 Laufveranstaltungen des Landkreises dabei waren, werden besonders geehrt. Das Landratsamt bittet deshalb die Mannschaften um Meldung bis spätestens 7. Mai,  ob im Team „Jubiläums-Läufer“ dabei sind.

Startunterlagen

Die Ausgabe der Startunterlagen mit Mannschaftsführerbesprechung ist am Dienstag, dem 7. Mai 2019, um 20 Uhr im kunststoffcampus bayern (Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg i. Bay.). Von jeder Mannschaft sollte mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter anwesend sein. In Ausnahmefällen können die Startunterlagen ab 8. Mai bei Verena Bickel im Landratsamt (Gebäude A, 1. Stock, Zimmernr. A 1.17) abgeholt werden (Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr). Fragen zum Lauf werden auch gerne von Verena Bickel telefonisch unter 09141 902-207 beantwortet.