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Altmühlfrankenlauf am 18. Mai

Vorbereitungen sind schon getroffen

Für den diesjährigen Altmühlfrankenlauf haben sich 93 Mannschaften angemeldet. Start und Ziel sind anlässlich des 120-jährigen Feuerwehrfestes in Gräfensteinberg Unser Bild entstand auf der Zielgeraden beim Altmühlfrankenlauf 2018 in Treuchtlingen. Foto: LRA

Die Mannschaftsführerbesprechung für alle Teilnehmergruppen des Altmühlfrankenlaufs ist am Dienstag, 7. Mai, um 20 Uhr im kunststoffcampus bayern in Weißenburg. Dazu lädt die Landkreisverwaltung ein. Die Strecke ist bereits beschildert und kann für das Training genutzt werden.

Der 35. Altmühlfrankenlauf startet am 18. Mai,  um 9.30 Uhr in Gräfensteinberg vor dem Feuerwehrhaus in der Dorfstraße, dort wird auch der Zieleinlauf sein. Wie im letzten Jahr ist wieder ein Rundkurs mit sechs Etappen zweimal zu absolvieren, sodass jede Mannschaft zwölf Etappen zu bewältigen hat. Die Siegerehrung ist gegen 15 Uhr im Festzelt in Gräfensteinberg geplant.

Die einzelnen Etappen sind zwischen 2,5 und 5,0 Kilometer lang und führen die Läuferinnen und Läufer von Gräfensteinberg nach Brand und Geislohe über Laubenzedel entlang des Altmühlüberleiters nach Brombach und Geiselsberg zurück nach Gräfensteinberg. Die Gesamtstrecke beläuft sich auf rund 45 Kilometer und ist bereits beschildert.

Die Streckenpläne, die Beschreibung sowie alle Informationen zum Lauf sind online unter www.altmuehlfranken-lauf.de zu finden. Hier kann auch die Startliste eingesehen werden. Für den diesjährigen Lauf haben sich 93 Mannschaften mit über 1.100 Läuferinnen und Läufern angemeldet. Davon starten 62 gemischte Mannschaften, sieben Schüler- bzw. Jugendmannschaften, sowie 17 in der Kategorie Männer und sieben bei den Frauen.

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen bittet die Anwohner am Veranstaltungstag um Verständnis, da es zeitweise zu Behinderung im Straßenverkehr kommt. In Gräfensteinberg, Brand und Laubenzedel verläuft die Laufstrecke direkt durch den Ort. In Gräfensteinberg werden die Läuferinnen und Läufer die Ortsstraße entlang der Dorfstraße in der Zeit von 9.00 bis 14.30 Uhr durchlaufen und den Berg von Brombach aus kommend nach Gräfensteinberg von 10.30 bis 14.30 Uhr. In Brand ist die Laufstrecke in der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr eingeschränkt passierbar. In Laubenzedel werden die Läuferinnen und Läufer zwischen 9.45 und 13.00 Uhr von Richtung des Schnackenweihers kommend links an der Verkehrsinsel abbiegen und entlang der Hauptverkehrsstraße laufen. Besondere Vorsicht ist auch auf der Verbindungsstraße Brombach-Röthenhof und am Berg nach Geiselsberg hoch geboten, dort werden die Teilnehmer von 10.30 bis 14.15 Uhr den Wettkampf bestreiten.

Alle teilnehmenden Mannschaften werden gebeten, darauf zu achten, dass der Straßenverkehr im Rahmen des Laufes nicht unnötig und vor allem nicht für andere Verkehrsteilnehmer gefährdend gestört wird. Die Läuferinnen und Läufer sollten bei der Anreise ausreichend Zeit für die Parkplatzsuche und den Fußweg zur Wechselstelle einplanen.

Sonderehrung für Jubiläums-Läufer

Teilnehmer, die bereits 25, 30 oder sogar an allen 35 Laufveranstaltungen des Landkreises dabei waren, werden besonders geehrt. Das Landratsamt bittet deshalb die Mannschaften um Meldung bis spätestens 7. Mai,  ob im Team „Jubiläums-Läufer“ dabei sind.

Startunterlagen

Die Ausgabe der Startunterlagen mit Mannschaftsführerbesprechung ist am Dienstag, dem 7. Mai 2019, um 20 Uhr im kunststoffcampus bayern (Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg i. Bay.). Von jeder Mannschaft sollte mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter anwesend sein. In Ausnahmefällen können die Startunterlagen ab 8. Mai bei Verena Bickel im Landratsamt (Gebäude A, 1. Stock, Zimmernr. A 1.17) abgeholt werden (Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr). Fragen zum Lauf werden auch gerne von Verena Bickel telefonisch unter 09141 902-207 beantwortet.

Die aktuelle Schulsituation

Westphal besuchte die Altmühlfranken-Schule in Weißenburg

Besuch des Landtagsabgeordneten Manuel Westphal in der ersten Klasse der Altmühlfranken-Schule in Weißenburg. (Bild: Büro Westphal)

Der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal hat die Altmühlfranken-Schule in Weißenburg besichtigt und führte ein Gespräch mit dem Schulleiter Hans Christian Pfaller über die aktuelle Situation der Schulen, die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichten.

Während einer einführenden Gesprächsrunde erörterte Westphal gemeinsam mit Pfaller ganz allgemein das Thema Inklusion und die Unterstützungsmöglichkeiten von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Pfaller erklärte dem Abgeordneten den Schulalltag in der Altmühlfranken-Schule und welche Herausforderungen alltäglich warteten. Außerdem stellte der Mobile Sonderpädagogische Dienst (MSD) in Person von Mathias Schwemmlein seine Arbeit zur Unterstützung von Grund- und weiterführenden Regelschulen vor.

Natürlich nutzte der Abgeordnete auch die Chance, sich das moderne Schulhaus genauer anzusehen. Das Gebäude mit seiner großzügigen räumlichen Gestaltung bietet optimale Vorrausetzungen für eine ideale Lernatmosphäre. Digitale Aufbereitungsmittel wie Whiteboards, Beamer und Computerräume gehören in der Altmühlfranken-Schule zur Grundausstattung, die von den Schülern nach einer kurzen Einübungsphase sehr gut angenommen und benutzt werden. „Es freut mich, dass der Einsatz der digitalen Medien auf eine positive Rückmeldung der Kinder stößt und diese somit Lerninhalte gut vermittelt bekommen. Der Freistaat Bayern unterstützt die Träger bei der Ausstattung mit einem eigenen Förderprogramm“, so der Stimmkreisabgeordnete Manuel Westphal.

Über 300 Kinder sind an den verschiedenen Standorten der Altmühlfranken-Schule im Landkreis untergebracht. Weißenburg stellt mit dreizehn Klassen den größten Standort dar. Außerdem gibt es noch jeweils vier Klassen in Treuchtlingen und Gunzenhausen. Gemeinsam mit verschiedenen Trägern wird auch eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) in Weißenburg und Wald angeboten.

Im Zuge des Rundgangs durch die Schule konnte sich Westphal einen Einblick in den Schulalltag von zwei Klassen verschaffen. In der 1. Klasse zeigten die Kinder anhand einer Ostergeschichte mit „Hase Hoppel“ ihr Können in Mathe, Kunst und Deutsch. Westphal ließ es sich nicht nehmen, am Whiteboard mit Unterstützung der Schüler selbst eine Aufgabe zu lösen.

Die achte Klasse hielt am Besuchstag Referate über ihre Berufspraktika, die die Schüler in unterschiedlichen Betrieben wie einem Elektroinstallateur oder einer Tierarztpraxis in der Region abgeleistet hatten. Der Einstieg in das Berufsleben wird mit Praktika während der Schulzeit und einer Berufseinstiegsbegleitung erleichtert. Nach dem regulären Schulbesuch besteht die Möglichkeit eines Berufsvorbereitungsjahrs (BVJ) und Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB).

Abschließend wurde die kleine, aber dennoch nicht unwichtige Frage geklärt, worum es wirklich in der Schulausbildung geht. Hans Christian Pfaller betonte: „Die Antwort darauf sind natürlich die Kinder, die nach ihren individuellen Fähigkeiten gefördert und geschult werden müssen, um sich in ihrem Umfeld wohlzufühlen.“

Modellboote am Biergarten in Mörsach

Vorführung ist auf den 11. Mai verschoben worden

Der MSC Gunzenhausen veranstaltet auch in diesem Jahr wieder eine Vorführung von Modellbooten am Samstag, 11. Mai von 12 bis 17 Uhr am Altmühlsee-Zuleiter am Biergarten KraftWerk in Mörsach.

Der MSC mit Alexander Rührschneck an der Spitze stellt zahlreiche Modellboote aus und führt diese auch auf dem Wasser vor. Die Modellboote sind naturgetreue Nachbauten von Hafenschleppern, Fischkuttern, Barkassen, aber auch von Elektro-Rennbooten oder Segelbooten. Je nach Wetter können auch Wasserflugzeuge mit Elekroantrieb beim Starten und Landen beobachtet werden. Interessierte können auch selber Boote mitbringen und vorführen. Zugelassen sind allerdings nur Modellboote mit Elektroantrieb.

Weitere Informationen sind auf der Webseite des MSC  unter www.msc-gunzenhausen.de“ zu finden. Foto: MSC

3500 besuchten die Osterkonferenz

„INSIDE OUT – Der Wal, Jesus & Du“

Osterkonferenz 2019: über 3.500 Besucher feiern gemeinsam das Osterfest. Extra angereist war Dave Coryell, Generalsekretär des EC-Weltverbandes.

Auf der ganzen Welt haben Christen in den vergangenen Tagen Ostern gefeiert und auch in Gunzenhausen haben sich 2019 wieder 3.500 Menschen getroffen, um gemeinsam das beste und wichtigste Ereignis aller Zeiten zu feiern! Die Auferstehung Jesu – das Osterfest. Jung und Alt kamen auf der Hensoltshöhe zusammen, um bei strahlendem Sonnenschein ein tolles Programm zu erleben. Dabei konnte sich jeder Besucher sein ganz persönliches Tagesprogramm zusammenstellen. In den Plenumsveranstaltungen durften Gäste zwischen traditionellen, modernen oder speziell für Teenager ausgerichteten Veranstaltungen wählen. An den Nachmittagen gab es dann ein breitgefächertes Angebot an Seminaren und Bibelarbeiten zu unterschiedlichsten Themen.
Wer lieber selbst aktiv werden wollte, konnte sich für einen der Workshops entscheiden. Die Osterkonferenz hatte für jeden etwas zu bieten.
„INSIDE OUT – Der Wal, Jesus & Du“ so lautete das Thema des ganzen Wochenendes. Dave Coryell, Generalsekretär des EC-Weltverbandes, der extra aus den USA angereist war, Joachim Böker, der als Coach und Trainer deutschlandweit unterwegs ist, und Michael Diener, Theologe, Buchautor und Präses des evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes waren die Hauptreferenten, die die Besucher mit ihren Predigten zum Nachdenken anregten, herausforderten und Ermutigung
schenkten. „Gott ist in der Lage, Leben zu verändern und alles auf den Kopf zu stellen. Er jagt dir nach und wenn du dich zu ihm umdrehst, schließt er dich in seine Arme“, so die Nachricht, die Dave Coryell seinen Zuhörern in einer der Veranstaltungen zusprach. Jo Böker warnte vor frommer, christlicher Überheblichkeit und erinnerte seine Hörer daran, dass sie selbst ganz von Gottes Gnade lebten, von der sie niemanden ausschließen dürften.
Bei all den mitreißenden und ergreifenden Botschaften der Sprecher durfte natürlich auch gute Musik nicht fehlen. Dies stellten ca. 30 Musiker des Creative Teams sicher. In drei, extra für die Osterkonferenz zusammengestellten Bands sorgten sie für tollen Lobpreis in den verschiedenen Veranstaltungen. Daneben brachten einzelne Solisten auch die leiseren Töne des Glaubens zu Gehör. Doch nicht nur für die Großen sollte es an diesem Wochenende Musik und Message geben. Die Osterkonferenz for Kids, bot auch den vielen kleinen Besuchern ein tolles Programm. Lukas Weis und sein Team DIPM waren dazu extra angereist, um den Kindern die Geschichte von Jona ansprechendweiterzugeben. Durch gemeinsame Lieder, Kleingruppen, kreatives Gestalten und ganz viel Spiel und Spaß wurde auch für die jüngeren Besucher das Osterwochenende unvergesslich.
Damit Ostern auch wirklich ein Fest ist, an dem jeder mitfeiern kann, wurden die Veranstaltungen in der Zionshalle in Gebärdensprache übersetzt. Auf diese Weise wurde auch gehörlosen Menschen die aktive Teilnahme an der großen Osterfeier ermöglicht. Aus drei fantastischen Tagen ein Highlight auszuwählen, ist praktisch unmöglich. Das Lobpreiskonzert mit DMMK und der Abend mit Gospel und Geschichten von „Cry of the poor“ gehören aber mit Sicherheit dazu. Zwei Stunden tolle Musik genießen und Ostern feiern. Poetry Slammer Marco Michalzikverzauberte Besucher mit poetischen Texten und auch die erste Silent Disco wird mit Sicherheit in die Geschichte der Osterkonferenz eingehen. Auch für die Geburtstagsfeier des EC, des Jugendverbands „Entschieden für Christus“ bot die Osterkonferenz einen guten Rahmen. Viele Ehrengäste
waren eingeladen und gemeinsam konnte das 100-jährige Bestehen und der Glaube an den auferstanden und lebendigen Gott gefeiert werden.
Ganz begeistert zeigt sich Kirchenrätin Andrea Heußner vom evangelischen Landeskirchenamt in München. Sie nahm zum ersten Mal dafür aber alle drei Tage an der Konferenz teil. Sie brachte nicht nur Grüße zum EC-Jubiläum mit, sondern versprach auch in Zukunft eine intensivere Zusammenarbeit, um junge und alte Menschen mit dem Evangelium zu erreichen.
All die Veranstaltungen, Workshops, Seminare, kurz das ganze Osterwochenende in Gunzenhausen gäbe es nicht ohne all die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Von der Planung bis zur Durchführung, vom Ordnerdienst bis zum Zeltabbau über 350 Ehrenamtliche waren an der Gestaltung der Osterkonferenz beteiligt. Nicht zu vergessen die Stiftung Hensoltshöhe und der Bayerische Jugendverband „Entschieden für Christus“ EC, die die Osterkonferenz auch 2019 zusammen veranstalteten. Osterfreude zu verschenken und Gottes Liebe weiterzugeben, das war der Wunsch aller Akteure.
Die Besucher durften genau diese mit nach Hause nehmen und können nun gestärkt durch das restliche Jahr gehen – der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Blühflächen in den Stadtteilen angelegt

In neun Ortsteilen blüht es

Die fleißigen Helfer des Heimatvereins Wald-Streudorf beim Anlegen der Blühfläche in Unterhambach. Foto: Heimatverein

In neun Orsteilen der Stadt Gunzenhausen wurden in den letzten Tagen auf städtischem Grund Blühflächen angelegt. Neben der Freude, die Blühflächen den Menschen machen, kommen sie auch Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten zugute.

Zur Umnsetzung der Maßnahme hat Bürgermeister Karl-Heinz Fitz alle Ortssprecher und interessierten Vertreter u.a. der Gartenbauvereine eingebunden. Die Koordination erfolgte über das städtische Bauamt. Der städtische Bauhof bereitete den Untergrund mit Aushub, Einbringung von Substrat und gedämpftem Humus vor. Von den örtlichen Gartenbau- bzw. Heimatvereinen und anderen Gruppen wurden die Stauden in ehrenamtlicher Arbeit gepflanzt.

In Schlungenhof legte der Obst- und Gartenbauverein unter der Obhut von Ortssprecherin Ella Reichardt an der Kreisstraße und an der B 13 Staudenpflanzungen an. In Wald kümmerte sich der Heimatverein mit der Vorsitzenden Marion Schwarz um ein Beet am Ortsende Richtung Streudorf und um ein Beet am westlichen Ortsende in Unterhambach. Auch in Büchelberg legte der Heimatverein unter Birgit Ortner Hand an und pflanzte an der Kreisstraße ein Staudenbeet an. Die Stadträte Bianca Bauer und Dr. Werner Winter zeichneten in Unterwurmbach zusammen mit der Evangelischen Landjugend für die Pflanzung am Kriegerdenkmal verantwortlich. Dort wurde neben der Staudenpflanzung auch Saatgut ausgebracht. Familie Fucker legte vor ihrem eigenen Anwesen in Unterasbach an der B 13 eine Staudenpflanzung an. Die Staudenbeete wurden mit der Staudenmischung „Veitshöchheimer Farbenspiel“ bepflanzt. Die Mischung zeichnet sich durch wechselnde Farbaspekte und Höhenstaffelungen aus. Es dominieren Gelb- und Blautöne. Zahlreiche aromatisch duftende Arten entfalten ihre Wirkung in den Sommermonaten.

In Maicha und Stetten brachte der Obst- und Gartenbauverein unter seinem Vorsitzenden Peter Böhm auf großen Flächen entlang der Ortsstraßen Saatgut für Blühflächen aus ebenso wie in Streudorf, wo Ortssprecherin Irene Dänzer fleißige Helfer für die Bodenvorbereitung und die Aussaat um sich scharte.

Die Pflanzen, das Saatgut ebenso wie die Brotzeit nach getaner Arbeit wurden von der Stadt Gunzenhausen zur Verfügung gestellt. Der Umweltschutzfonds des Lions Clubs Gunzenhausen unterstützt die Maßnahme materiell mit 1.000 Euro sowie auch ideell. Die Pflege der Blühflächen obliegt den Verantwortlichen in den Stadtteilen. Die in diesem Jahr angelegten Blühflächen sind als Testphasen zu betrachten. Wenn sich die Blühflächen des Versuchs bewähren, sollen diese erweitert und bei Interesse auch in weiteren Ortsteilen angelegt werden.

Bayerisches Schulsystem kennengelernt

Angehende amerikanische Schulleiter waren in Gunzenhausen

Eine 15-köpfige Delegation der Saginaw Valley State University war in Finnland und in Bayern unterwegs, um die jeweiligen Schulsysteme kennenzulernen. Die amerikanischen Gäste besuchten die Hochschule in Ansbach sowie die Grundschule Süd und das Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen.

Angeführt wurde die Gruppe von den beiden Professoren der Hochschule John Kaczynski, dem Ehemann von Martha Zehnder und Mary Ann Ackermann, der Bürgermeisterin von Frankenmuth. Die Gruppe bestand aus Schulleitern und angehenden Schulleitern aus verschiedenen Schulen in Michigan. Durchgeführt wurde die Reise im Rahmen des Gerstacker Fellowship Programms. Die Gerstacker-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Qualität von Bildung zu erhöhen, z.B. in Form von Schulungen und Kursen für pädagogisches Führungspersonal, und dafür sogar einen eigenen Lehrstuhl an der Saginaw University eingerichtet.

An der Hochschule Ansbach lernten die Teilnehmer die Präsidentin der Hochschule Prof. Dr. Ute Ambrosius und Prof. Dr.-Ing. Helmut Roderus kennen. Nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten der Hochschule stand die Hochschulleitung für eingehende Gespräche zur Verfügung. Auch ein Besuch bei der Stadt Ansbach mit Empfang durch Oberbürgermeisterin Carda Seidel und eine Stadtführung standen auf dem Programm.

Am nächsten Tag war „Gunzenhausen-Day“ angesagt. An der Grundschule Süd erhielt die Gruppe zunächst eine Einführung in das bayerische Schulsystem generell. Schulleiterin Ingrid Pappler zeigte die verschiedenen Schultypen auf und beleuchtete auch die Durchlässigkeit des bayerischen Schulsystems, die Schülern immer einen Weg zum Weitermachen bietet. Besonders beeindruckt waren die amerikanischen Gäste vom Schuldorf mit all seinen Möglichkeiten und vor allem von der Verbindung jedes einzelnen Klassenzimmers zur Natur.

Nächster Programmpunkt war ein Besuch am Simon-Marius-Gymnasium. Dort stellten Christel Seidenath, Margot Deininger-Meyer und Anita Dommel zunächst die Ausbildung an Gymnasien im Allgemeinen und die Ausbildung am Simon-Marius-Gymnasium im Speziellen vor. Die Gäste stellten viele Fragen zum Fächerangebot, Inhalten, Methoden und vielem mehr. Besonders spannend fanden sie, dass es an deutschen Schulen ein Fach „Religion“ gibt, was in den USA durch die Verfassung verboten ist.

Anschließend ernten die Gäste zunächst einige Beispiele aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kennen, in dem das Simon-Marius-Gymnasium traditionell sehr gut aufgestellt ist. Die Experimente-AG, die von der Chemielehrerin Frau Ebert betreut wird, zeigte Versuche, mit denen Zucker in allen möglichen Lebensmitteln nachgewiesen werden kann, sowie einen, durch den von Löschstiften hervorgerufene faszinierende Farbveränderungen bei Magic Colours analysiert werden. Beim Gang durch die Vorbereitungs- und Fachräume staunten die amerikanischen Fachleute nicht schlecht über die moderne und umfangreiche Ausstattung der mittelfränkischen Schule, wozu auch die Whiteboards in den Unterrichtsräumen gehören.

Als Nächstes wurden die Besucher ins All entführt, denn im Physik-Stockwerk erläuterten die Schülerinnen Jana Kahr und Isabell Loser den von Schülern gestalteten Planetengang, auf dem maßstabsgetreu die wichtigsten Planeten unseres Sonnensystems aufgehängt sind. Das alles natürlich auf Englisch, dessen Beherrschung die beiden Schülerinnen souverän unter Beweis stellten.

Nachdem die Gäste ein weiteres Stockwerk erklommen hatten, stellten ihnen Schüler und Schülerinnen der Klasse 9c ihr Unterrichtsprojekt zu den „Native Americans“ vor, wie sie die „Indianer“ politisch korrekt nannten, was von den amerikanischen Lehrkräften lobend zur Kenntnis genommen wurde. Außerdem erzählten die Schüler, dass sie im Englischunterricht nicht nur die Sprache lernen, sondern sich auch mit Geschichte und Kultur der englischsprachigen Länder beschäftigen. Zum Abschluss stellten sie sich den Fragen der Besucher und freuten sich über die Anerkennung, die ihnen von den amerikanischen Lehrern gezollt wurde.

Nach der Besichtigung einiger Werke im Kunstsaal fanden sich schließlich alle im farbenfrohen flexiblen Klassenzimmer zum gemeinsamen Kaffeetrinken ein, bei dem der Gesprächsstoff nicht ausging, so dass die ganze Truppe etwas verspätet, aber sicher mit vielen neuen Eindrücken und Anregungen wieder aufbrach.

Eine kleine Stadtführung in Gunzenhausen schloss sich den Schulbesuchen an. Ingeborg Herrmann, die Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Gunzenhausen, hatte den Besuch vorbereitet und zusammen mit dem 2. Vorsitzenden des Freundeskreises Frankenmuth-Gunzenhausen, Friedrich Kolb, begleitet.

Umweltmagazin wird verteilt

Viele Anregungen für umweltfreundliches Verhalten

Sonja Alberter von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt und Landrat Gerhard Wägemann präsentieren das Umweltmagazin 2019. Foto: LRA

Das Umweltmagazin soll Lust machen auf Natur- und Umweltschutz. Einmal im Jahr gibt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen das gebundene Heft heraus und stellt engagierte Menschen, zukunftsweisende Projekte und Freizeitipps aus Altmühlfranken vor. Mit der Wochenzeitung Altmühlfranken wird das frisch gedruckte Magazin am 24. April 2019 an alle Haushalte verteilt.

Möglichkeiten zur bienenfreundlichen Gartengestaltung, tolle Beispiele wie die Vielfalt unserer Natur geschützt werden kann, Interviews mit Hornissen- und Wespenberater Günter Faig und dem Schäfer Erich Neulinger sowie umfangreiche Informationen zu Blühflächen und Ackerwildkräutern finden die Leserinnen und Leser in der diesjährigen Ausgabe des Umweltmagazins.

Der siebenseitige Obstkurier enthält darüber hinaus Beiträge über Streuobstwiesen, alte Sorten und regionale Produkte. Von der Gartenschau in Wassertrüdingen bis hin zu Naturerlebnisführungen mit dem LBV und vielen weiteren Terminen, werden zahlreiche Veranstaltungshinweise in der Region rund um das Thema Natur- und Umweltschutz gebündelt dargestellt.

„Jeder einzelne kann zum Umwelt- und Artenschutz beitragen. Das Umweltmagazin lädt mit oft einfachen aber wirkungsvollen Tipps dazu ein und gibt wichtige Anregungen“, so Landrat Gerhard Wägemann. Viele nachhaltige Projekte tragen dazu bei, dass unsere nachfolgenden Generationen in eine blühende und artenreiche Zukunft gehen können.

Auch heuer haben wieder zahlreiche Verbände, Vereine und Institutionen mit ihren Beiträgen das 27-seitige Werk bereichert. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen dankt allen Mitwirkenden und Textgebern. Insbesondere werden hier das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg, das Forstamt Gunzenhausen (Außenstelle AfELF), der Imkerverein Mönchswald, das Informations- und Umweltzentrum Treuchtlingen, das Wasserwirtschaftsamt Ansbach, der Landschaftspflegeverband Mittelfranken e. V., die Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz Weißenburg, die Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz am Altmühlsee, der Gebietsbetreuer Steinabbau, der Wespen- und Hornissenberater, der Sensenverein, der Zweckverband Brombachsee, die Stadt Gunzenhausen und der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege genannt.

Neben der Verteilung über die Wochenzeitung liegt das Umweltmagazin in verschiedenen öffentlichen Stellen, wie zum Beispiel in den Kommunen, Büchereien oder Tourist-Informationen aus. Das Landratsamt wünscht viel Freude beim Lesen und bei der Umsetzung der Umweltschutztipps. Online steht es unter www.altmuehlfranken.de/umweltmagazin zum Download bereit.

Biotonne voll?

Ab Ende April wieder wöchentliche Leerung

Ab Ende April/Anfang Mai werden die Biotonnen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wieder im wöchentlichen Rhythmus geleert. Wem das Volumen der regulären Biotonne im Frühjahr und Sommer nicht ausreicht, kann zusätzlich eine Saison-Biotonne beantragen.

Die wöchentliche Leerung der Biotonne von Ende April bis Ende Oktober in den warmen Monaten hat sich in den letzten Jahren bewährt und hat zweierlei Gründe. Zum einen fallen vor allem bei Gartenbesitzern während der Vegetationszeit größere Mengen Rasen- und Staudenschnitt sowie Unkraut an. Andererseits setzt der Verrottungsprozess organischer Abfälle, wie Apfelbutzen, Kaffeesatz oder Gartenabfälle mit steigenden Temperaturen schneller ein, sodass es vermehrt zu unangenehmen Geruchsbildungen kommen kann.

Tipps gegen Geruchsbelästigung

Gegen Geruchsbelästigung und Madenbefall in den Biotonnen gibt es einfache aber hilfreiche Tipps der Abfallwirtschaft des Landkreises: Durch das Einwickeln der feuchten Küchenabfälle in Zeitungspapier wird Feuchtigkeit gebunden. Eine leere Eierschachtel am Boden der Tonne wirkt zusätzlich wie saugfähiges Löschpapier. Außerdem sollte die Biotonne möglichst im Schatten stehen, denn je geringer die Temperaturen im Inneren der Tonne, desto langsamer ist der Verrottungsprozess. Auch regelmäßiges Auswaschen nach der Leerung mit dem Gartenschlauch und ein sauberer Tonnenrand beugen üblen Gerüchen vor. Wenn noch dazu der Deckel der Biotonne immer geschlossen bleibt, haben Fliegen und andere Insekten keine Chance, ihre Eier auf dem Bioabfall abzulegen.

Auf die Verwendung von Plastiktüten, sowie Sammeltüten aus Biokunststoffen, sollte unter allen Umständen verzichtet werden, denn Plastik gehört nicht in die Biotonne. Sie sind eine der Ursachen des gefürchteten Mikroplastiks im Kompost und auf den Feldern, da sie nicht verrotten. Plastiktüten, selbst aus Biokunststoffen, müssen aufwändig aussortiert und entsorgt werden.

Saison-Biotonne

Zeitgleich mit der wöchentlichen Leerung bietet die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen die Saison-Biotonne an. Diese ist an einer speziellen Gebührenmarke erkennbar, wird ebenfalls von Ende April bis Ende Oktober wöchentlich geleert. Sie muss nicht zurückgebracht werden und bleibt während der restlichen Monate auf dem Grundstück.

Die Kosten für eine zusätzliche 80-Liter-Saison-Biotonne liegen bei 2,19 Euro pro Monat und für eine 240-Liter-Saison-Biotonne bei 6,57 Euro pro Monat. Die Gebühr ist nur in den sechs Monaten der Leerung zu bezahlen.

Mit der 240-Liter-Saison-Biotonne kann für nicht einmal sieben Euro monatlich ein knapper Kubikmeter Grüngut entsorgt werden. Bisherige Fahrten mit dem Auto und dem Anhänger zur Grüngutannahmestelle werden auf diese Weise vermieden oder zumindest verringert. Die Gartenabfälle müssen nicht mehr auf- und abgeladen werden, sondern können direkt in die Tonne gefüllt und am Abholtag bereitgestellt werden.

Eine zusätzliche Biotonne lässt sich auch länger als von Ende April bis Ende Oktober bestellen. Diese muss lediglich für den gewünschten Zeitraum, zum Beispiel von März bis November, an- und abgemeldet werden und bei der Abmeldung zurückgegeben werden.

Den Antrag für eine zusätzliche Biotonne stellt der Grundstückseigentümer bei seiner Gemeindeverwaltung oder in Weißenburg, Treuchtlingen und Pappenheim beim Landratsamt.

Sämtliche Informationen rund um die Themen Abfall, Abfuhrtermine und Biotonne sind in der AbfallApp Altmühlfranken, auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-wug.de/abfall oder in der Müllfibel zu finden.

Neu am Marktplatz: Brother’s Restaurant

Steakrestaurant hat eröffnet

Die Familie Horasan (links), Geschäftsführerin Sinem Cetin und Koch Sehmus Cetin mit Bürgermeister Fitz, Sparkassenvorstand Burkhard Druschel, der IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber, Wirtschaftsreferent Andreas Zuber und Jeanette Kittel vom Stadtmarkeingverein.  Foto: Klaus Heger

Das neue Steakrestaurant am Marktplatz in Gunzenhausen hat seine Pforten geöffnet. Nach langen Planungs- und Umbauarbeiten ist es dem Team um Geschäftsführerin Sinem Cetin, Koch Sehmus Cetin und Sedat Horasan gelungen, in den Räumen der früheren „Fränkischen Backstube“ ein gemütliches Restaurant mit 38 Sitzplätzen einzurichten, das zum Essen und Verweilen einlädt.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Einzelhandelsverbandschefin Erika Gruber, Andreas Zuber von der städtischen Wirtschaftsförderung, Jeanette Kittel als Vertreterin des Stadtmarketingvereins und der Wirtschaftsjunioren und zahlreiche geladene Gäste aus dem öffentlichen Leben der Stadt konnten das neue Lokal besichtigen und waren mehr als angenehm überrascht von dem freundlichen Ambiente und der Gemütlichkeit. Bürgermeister Fitz freute sich besonders darüber, dass mit dem Brother’s-Restaurant ein drohender Leerstand am Marktplatz  vermieden werden konnte und das kulinarische Angebot in der Stadt eine wertvolle Bereicherung erfährt.

Das Brother’s-Restaurant ist eine Mischung aus Café, Bar und Restaurant und bietet kulinarische Angebote für jeden Geldbeutel und für jede Altersgruppe. Man kann sich im Restaurant und im Außenbereich mit frisch zubereiteten Pizzen und Burger und mit qualitativ hochwertigen Steaks verwöhnen lassen. Dazu bietet das neue Gastroteam internationale Weine (z.B. Bianco di Custozza),  fränkische Weine  (z.B. Weingut Fröhlich, Iphofen) und  Biere der Wettelsheimer Strauß-Bräu und der Brauerei Guthmann aus Titting an. Natürlich sind auch alkoholfreie Getränke und sehr viele Kaffeeangebote preiswert erhältlich.

Bereits am Eröffnungstag besuchten über 130 Gäste das neue Restaurant am Marktplatz und Sinem Cetin hofft, dass sie auch in Zukunft viele Gäste begrüßen kann.

Das Brother’s-Restaurant hat täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet und keinen Ruhetag.

KLAUS HEGER

Von „Giganten“ und andere n Quilt-Serien

 Ausstellung noch bis Juli in der Stadt- und Schulbücherei

Heike Dressler mit einem großformatigen Quilt aus der Serie „Giganten“ – Foto von Wolfgang Dressler

Mit einer Formel „Farben + Formen x Stoff = Textilkunst“ ist die aktuelle Ausstellung mit Quilts von Heike Dressler betitelt. Die Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik unterrichtet an der Modeschule Nürnberg und hat sich in der bundesdeutschen Patchwork-Community einen guten Namen gemacht. So haben die Patchwork Gilde Deutschland e.V. und das Textilmuseum Neumünster Quilts Werke von Heike Dressler für ihre Sammlungen erworben. In der Bücherei sind die großformatigen Wandbehänge noch bis zum 2. Juli 2019 zu sehen. Wir haben mit Heike Dressler über ihre Arbeit und ihre künstlerische Entwicklung gesprochen.

 Frau Dressler, was bedeutet denn dieser Ausstellungstitel „Farben + Formen x Stoff = Textilkunst“?

Der Titel fasst meine Arbeitsweise zusammen: In einem ersten Schritt färbe ich die Stoffe mit sehr farbintensiven Farben, mitunter werden Stoffe auch bemalt. Die Formen und deren Zusammensetzung entwickle ich aus meinem beruflichen Erfahrungsbereich: An sich ist das, was ich mache, ja zweidimensional, aber im Beruf, im Modedesign, entsteht Dreidimensionales. Also kann man die Formen zusammen fügen und dann würde ein dreidimensionales Gebilde entstehen – das man auch anziehen kann!

Heißt das, auf den Quilts sind Schnittmuster zu sehen?

Ja! (Sie lacht.) Ich entwickle die Modelle so, dass es keine Abnäher gibt. Die Abnäher werden so zugedreht und in die Form gelegt, dass man sie nicht erkennt. Das lehre ich auch im Kompetenzzentrum Mode und Gestaltung Nürnberg: Wo in einem guten Schnitt die Kurve sitzen muss, einfachstes Beispiel beim Hüftschwung. Gerade bei meinen Serien „Transformation“ und „Profile“ – von denen eine Auswahl in der Ausstellung vertreten ist – sind solche zweidimensionalen Umsetzungen perfekter Umhüllungen– also wenn man so will Schnittmuster. Dies erkennen aber nur Berufskollegen.

 Eine Bekleidungsingenieurin, die Textil- und Modeschneiderinnen und Bekleidungstechniker unterrichtet, arbeitet ja nicht zwangsläufig so kreativ? Oder anders gefragt: Wie wird man Textilkünstlerin?

Ich hatte an der Aschaffenburger Fachschule für Bekleidungstechnik unterrichtet, dann war ich zuhause mit zwei Kindern. Das war schon ein bisschen langweilig. Ich habe mich dann zu einem Patchwork-Kurs in einem Limburger Stoffladen angemeldet. Danach bin ich gleich mit dem Vater der Ladeninhaberin auf der „Kreativa – Dortmund“ unterwegs gewesen. Dort haben wir die von uns entworfenen Patchwork-Schnittmuster verkauft. Auf dieser Messe habe ich eine Frankfurterin kennengelernt, die handgefärbte Stoffe macht. Mit ihr bin ich ins niederländische Rolduc zu einem Workshop mit namhaften Patchwork-Lehrerinnen gefahren.

 Wo kommt eigentlich diese Patchwork-Tradition her?

Patchwork kommt aus England und aus den USA. Das wurde aus der Not geboren: aus alten Stoffen und Resten Neues machen. Verfeinert haben das die Amish People. Die haben das zur Perfektion getrieben und daraus hat sich eine Kunstszene entwickelt. Meine Lieblings-Lehrerin Nancy Crow – das ist die Patchwork-Größe in den USA und bei ihr habe ich Kurse in Deutschland, Frankreich und insbesondere in der Schweiz besucht.

 Wie entsteht jetzt so ein Quilt? Der größte in der Bücherei gezeigte Quilt aus der Serie „Giganten“ ist ja fast 2×2 Meter groß.

Es gibt schon so eine Art Entwurf, den zeichne ich von Hand oder arbeite mit dem Computer. Diese Grundidee wandle ich dann aber im Arbeitsprozess ab – auch weil mal der Stoff nicht reicht. Zuerst wird das Top, also das Bild, zusammengesetzt. Hier arbeite ich seit einigen Jahren mit Intarsien, das heißt die Formen werden eingesetzt, sodass möglichst wenig Nähte entstehen, die im handgefärbten Stoff zu sehen wären. Diese Technik habe ich entwickelt, weil ich die Muster nicht beim Durchschneiden zerstören wollte. In der Patchwork-Community kennt man das von mir und es ist sozusagen meine eigene Handschrift. Beim nächsten Arbeitsschritt kommen ein Zwischen-Vlies und die Rückseite hinzu. Dann wird gequiltet, das heißt durchgesteppt.

 Macht dieses Quilten viel Arbeit?

Na, das kommt darauf an, wie groß die Teile sind. Bei den großen Arbeiten muss man sich das so vorstellen: Eine große Rolle liegt auf meiner Schulter, vor mir die Nähmaschine und ein langer Tisch. Dann wird mit Multi-Color-Garn gesteppt. Bei meinen Quilts gibt es jeden halben Zentimeter eine Naht und für ein großes Teil brauche ich da schon 1000 Meter. Das ist dann schon auch Fleißarbeit und am Ende wird der Quilt am Rand noch unsichtbar eingefasst.

 Wie viele solche Quilts schaffen Sie denn im Jahr?

Wenige. Ich arbeite nur in den Ferien an meinen eigenen Arbeiten. Für einen großen Quilt brauche ich ungefähr 70 Stunden und da muss ich dann dranbleiben können. Es ist ja ein kreativer Prozess und da braucht man einen gewissen Flow. Deshalb gehe ich auch gerne zu Workshops, denn dort gibt es nur ein Thema: Quilts.

 Anerkennung für die Arbeit gibt es für Sie insbesondere von der Patchwork-Gilde und vom Textilmuseum Münster. Aber auch international haben einige Ihrer Arbeiten Beachtung gefunden.

Schön war, dass beim Festival of Quilts in Birmingham ein zweiter Preis für die Farbauswahl an mich ging.

 In der Bücherei sind Beispiele aus einigen Ihrer Serien zu sehen und man sieht da auch unterschiedliche Herangehensweisen. Dazu eine letzte Frage: Was hat das Ganze mit Mode zu tun, was mit Handwerk, was mit Kunst?

In der Ausstellung in meiner Heimatstadt Gunzenhausen wollte ich auch Entwicklungsschritte zeigen. Da gibt es aus den Serien „Wüstensturm“ und „Nuance“ eine Technik, bei der ich Blocks zu einem immer wieder veränderten Muster zusammengesetzt habe. Bei der Serie „Giganten“ dominieren zum ersten Mal vollflächige Motive die Komposition. „Cryptic“ – das sind auch kleinere Arbeiten in meiner eigenen „Geheimschrift“. Und bei den „Transformationen“ kommt mir die Arbeit mit Schnittmustern entgegen. Dennoch: Das ganze mag seine Wurzeln im Schnitt-Design haben, es ist aber ein kreativer Prozess, der darüber hinausgeht. Ein künstlerischer Prozess. Das Handwerkliche an der Textilkunst ist für mich aber keine Arbeit, sondern Meditation.

Das Interview führte Babett Guthmann.