Landkreisbündnis gegründet

Eintragungsfrist in den Rathäusern vom 31. Januar bis 13. Februar 2019

Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich über den Jahreswechsel ein überparteiliches
Aktionsbündnis für das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die
Bienen!“ gebildet.
Vom 31. Januar bis 13. Februar können die Bürgerinnen und Bürger im Rathaus unter Vorlage des
Personalausweises für das Volksbegehren unterschreiben. Bis dahin will das neu gegründete lokale
Bündnis umfassend informieren, werben und mit möglichst vielen potentiellen Unterstützern ins
Gespräch kommen. Das Volksbegehren ist nur erfolgreich, wenn sich während dieser 14 Tage
landesweit 10 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen.
Das Volksbegehren wird inzwischen von einem breiten Bündnis von Verbänden (Imkerkreisverband,
Landesbund für Vogelschutz, Bund Naturschutz) und Parteien (SPD, B90/Grüne, ÖDP, LINKE, Piraten)
unterstützt.
Die erste Hürde wurde bereits Mitte November übersprungen: Das Innenministerium hat das
Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ nach der Sammlung von knapp 100.000 Antragsunterschriften
zugelassen. „Wir sind überglücklich, dass uns ein höchst wirksamer und rechtlich unangreifbarer
Gesetzentwurf gelungen ist. Diese direktdemokratische Initiative ist die größte Chance für den
Naturschutz in Bayern seit Jahrzehnten. Nun kommt es darauf an, dass genügend Menschen mit ihrem
Ausweis zwischen dem 31. Januar und 13. Februar auch den Weg ins Rathaus auf sich nehmen. Mit
wenigen Minuten Zeitaufwand für eine Unterschrift können alle wahlberechtigten Bürgerinnen und
Bürger die Kehrtwende für Artenschutz und Naturschönheit selbst in die Wege leiten“, schreibt das
Bündnis in einer Pressemitteilung.
„Ein Volksbegehren ist das wirksamste Werkzeug der direkten Demokratie und wird mehr in
Bewegung bringen als jede Petition! Davon machen wir Gebrauch und setzen alle Hebel im bayerischen
Naturschutzgesetz in Bewegung, um die Artenvielfalt bestmöglich zu schützen und
wiederherzustellen“, so der Pressetext weiter.

Letzte Chance Volksbegehren!

Ziel ist es, in Bayern das wirksamste Naturschutzgesetz Deutschlands zu erreichen. Ein
Biotopnetzverbund soll die „Verinselung“ von einzelnen geschützten Gebieten beenden. Das
Ausbringen von Pestiziden soll eingedämmt werden, um nicht nur den Bienen, Schmetterlingen und
Vögeln, sondern dem gesamten Artenreichtum bessere Überlebenschancen zu verschaffen. An den
Gewässern sollen Uferrandstreifen verpflichtend geschützt werden und in der landwirtschaftlichen
Ausbildung sollen die Gründe des dramatischen Artenschwunds zum Lehrinhalt gemacht werden.
Auch für den Ausbau der biologischen Landwirtschaft soll es gesetzlich festgelegt Ziele geben. Großen
Wert legen die Initiatoren darauf, „dass es sich nicht um eine Initiative gegen die Landwirtschaft
handelt“. Die bäuerlich arbeitenden Familienbetriebe seien vielmehr die Leidtragenden einer
verfehlten Agrarpolitik, die sie in ein System des „Wachsen oder Weichen“ drängt und zu einem
gigantischen Höfesterben geführt habe.

Kultur-, Sozial- und Umweltpreis

Einreichung von Vorschlägen bis 31. März 2019

 Die Bayerische Landesstiftung verleiht jährlich den Kultur-, Sozial- und Umweltpreis. So auch im Jahr 2019. Bewerben können sich Organisationen oder Gruppen, sowie in Ausnahmefällen auch Einzelpersonen, die hervorragende Leistungen im kulturellen, sozialen oder Umweltbereich mit engem Bezug zu Bayern erbringen oder erbracht haben. Die Höhe des Preises beträgt jeweils 30.000 Euro und wird gegebenenfalls auf mehrere Empfänger aufgeteilt.

„Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gibt es zahlreiche Initiativen, Ideen und Leistungen, die einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Kultur, des Sozialwesens und der Umwelt leisten. Jetzt müssen sich die Vereine und Institutionen nur noch für den Preis der Bayerischen Landesstiftung bewerben.“, rufen Landrat Gerhard Wägemann und MdL Manuel Westphal, der in dieser Legislaturperiode auch Mitglied im Stiftungsrat der Bayerischen Landesstiftung ist, zur Teilnahme auf. Die Organisationen können auch vorgeschlagen werden.

Der Kulturpreis umfasst insbesondere künstlerische und wissenschaftliche Leistungen, Arbeiten auf den Gebieten der Jugendpflege und Erwachsenenbildung, der Heimat-, Brauchtums- und Denkmalpflege. Leistungen die auf den Gebieten Musik, Literatur, bildender Kunst oder Architektur erbracht wurden, werden nur berücksichtigt, sofern diese eigenschöpferisch sind. Im Bereich der Musik werden auch solistische oder kammermusikalische Leistungen berücksichtigt. Im Jahr 2017 erhielt  zum Beispiel das Theater Pfütze in Nürnberg den Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung.

Der Sozialpreis betrifft praxisbezogene Leistungen und Initiativen, die ein besonderes soziales Engagement erkennen lassen, wie zum Beispiel soziale Dienste, Nachbarschaftshilfen, Pflegehilfen oder Jugendhilfe. Neben dem Mütterzentrum Fürth erhielt den Preis auf sozialem Gebiet bereits die Fuggerei-Stiftung Augsburg.

Der Umweltpreis umfasst praktische und wissenschaftliche Leistungen, die in besonderem Maße zur Erhaltung und Verbesserung der Umwelt beitragen. Bei praktischen Leistungen wird das ehrenamtliche Engagement berücksichtigt. Der Umweltpreis wurde in der Vergangenheit unter anderem an den Landesbund für Vogelschutz verliehen.

Alle Bewohner Bayerns sowie alle bayerischen Institutionen können schriftlich Vorschläge mit ausführlicher Begründung einreichen. Einzige Voraussetzung: Die auszuzeichnenden Leistungen sollen einen engen Bezug zu Bayern haben. Dieser kann durch die inhaltlichen oder räumlichen Beziehungen der erbrachten Leistungen zu Bayern oder durch die Person der Auszuzeichnenden hergestellt werden, heißt es in den Bestimmungen der Bayerischen Landesstiftung.

Vorschläge sind bis 31. März 2019 ausschließlich und direkt an die Bayerische Landesstiftung, Alter Hof 2, 80331 München, zu richten. Weitere Informationen sind auf der Homepage der Bayerischen Landesstiftung www.landesstiftung.bayern.de zu finden.

Natur muss intakt bleiben

Volksbegehren läuft am 31. Januar an

Die Lebensgrundlagen für Mensch, Tier und Pflanze zu schützen, das ist eine vornehme Aufgabe unserer Gesellschaft. Im Grunde geht es darum, die Schöpfung Gottes zu bewahren.  Viele Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind in der Vergangenheit eingeschränkt worden oder sind verloren gegangen. Das schreckt die Menschen auf, die sich ihrer Umwelt verantwortlich fühlen.

Wir erfahren, dass steuerliche Anreize und öffentliche Zuschüsse sowie Maßnahmen auf freiwilliger Basis etwas verbessern können, wenn der Wille dazu vorhanden ist. Vielfach fehlt es aber daran.  Zwangsläufig bedarf es dann gesetzlicher Regelungen. Notwendig ist – wie so oft im Leben – ein Abgleich der Interessen.  Ohne wirtschaftliche Sicherheit ist für die Menschen auch das Leben in einer schönen Natur nicht besonders attraktiv. Und ohne intakte Natur schon gar nicht.

Wir kennen die Sehnsüchte der Mensch nach einer geordneten Umwelt.  Das verändert die Gesellschaft. Das Verhältnis der Menschen zur Politik und zum Politikstil der Parteien ist heute ein anderes als vor vierzig Jahren. Damals hat zwar Hans-Dietrich Genscher das Umwelt-Bundesamt geschaffen (1974), aber die FDP hat sich nicht programmatisch auf den Pfad begeben, der möglich gewesen wäre. Stattdessen hätte der Einfluss der industriellen Lobby beinahe zum Tod der Partei geführt, wäre nicht ein anderer Parteivorsitzender (Christian Lindner) gewesen, der die Partei geöffnet hätte zugunsten eines erweiterten Selbstverständnisses („Wir sind die Freiheitlichen in der Gesellschaft“).

Wir müssen heute den gesellschaftlichen und politischen Realitäten ins Auge sehen. Die Wähler wenden sich von den etablierten Volksparteien ab, das Parteiengefüge in Europa und auch in Deutschland verändert sich. Besonders deutlich wird das am Niedergang der Sozialdemokratie in einigen europäischen Staaten. Auch Deutschland wird davon nicht verschont. Populisten und Nationalisten spüren Aufwind

Für die Politiker gilt es, die Signale rechtzeitig zu erkennen. Das hilft ihnen, den Dingen nicht nachlaufen zu müssen. Die Versprechen in den Grundsatzprogrammen der Parteien helfen nicht weiter, wenn sie nicht durch politische Schritte  konkretisiert werden. Das trifft auch auf das anstehende Volksbegehren „Rettet die Bienen“ zu. Vielfach fehlt es an der Entschiedenheit. Eine Politik des Sowohl-als-auch ist eben leichter. Aber die Wähler von heute verlangen mehr. Sie wollen, dass die Politik „klare Kante“ zeigt.

Die Forderungen des Volksbegehrens mögen manchen zu weit gehen, zu harte Einschnitte bedeuten. Wir müssen aber auch sehen, dass die meisten bisherigen Versuche, auf der Basis von Freiwilligkeit zu einer Verbesserung in der Umweltpolitik zu kommen, nicht viel bewirkt haben. Erst drastische staatliche Maßnahmen (z.B. Katalysator, Abwrackprämie) verändern und verbessern die Situation.

Die Entwicklung in der Landwirtschaft sollte auch den Bauern zu denken geben.  Der Bund Naturschutz beklagt, die EU-Agrarpolitik werden nicht für die Bauern gemacht, sondern für jene, die an den Bauern verdienten, also die Ernährungsindustrie.

Eine Forderung des Volksbegehrens wird im Bereich der Stadt Gunzenhausen schon verwirklicht: der Verzicht von Glyphosat zur Unkrautbekämpfung auf verpachteten landwirtschaftlichen Flächen. Der Stadtrat hat zudem die Anregung aufgenommen, auf seinen Grundstücken mehr Blühflächen zu schaffen. Hintergrund ist der Verlust an Blühflächen durch intensive industrielle Landwirtschaft mit Überdüngung und starkem Einsatz von chemischen Pestiziden.

Wer das Volksbegehren unterstützen will, der muss vom 31. Januar bis 13. Februar ins Rathaus oder zur Gemeindeverwaltung gehen und sich in die Liste eintragen. In Gunzenhausen ist die Liste im Einwohnermeldeamt (Zimmer 3), geöffnet Montag bis Donnerstag von 8-12 Uhr, Montag bis Mittwoch 13-16 Uhr, Donnerstag 13-17 Uhr, Freitag 8-12.30 Uhr. Zudem gibt es Sonderöffnungszeiten am Donnerstag, 7. Februar (17-20 Uhr) und am Samstag, 9. Februar,  von 10-12 Uhr.

WERNER FALK

Hochwasser macht sich breit

Während sich die Orte in den Alpen vom Schnee befreien meldet das Flachland die Überschwemmung seiner Flüsse. Dabei ist das Winterhochwasser nichts Sensationelles. Es ist aus Gründen der Bodendiversität sogar erwünscht. Unser Blick zielt auf Unterasbach und das Altmühltal mit den Resten von Schnee auf dem Nordhang von Spielberg.  Foto: Falk

Kindergeburtstage auf Burg Abenberg

Für jeden ist etwas dabei

Einen „besonderen“ Kindergeburtstag auf einer Burg feiern? Auf Burg Abenberg kann dies organisiert werden.

Verschiedene museumspädagogische Aktionen von „Burggespenst Friedrich“ für die Kleinsten ab 5 Jahren bis hin zum „Im Scriptorium“ für die größeren Kinder können gebucht werden, für jede „Geburtstagsgesellschaft“ ist etwas dabei! Im Haus fränkischer Geschichte dreht sich alles rund um’s Mittelalter und die Burg, im Klöppelmuseum können erste Versuche der Klöppelkunst und anschließend Freundschaftsbändchen geklöppelt werden.

Sämtliche Angebote finden Sie im Internet unter www.museen-abenberg.de

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit suchen Eltern ein passendes Programm, das sie mit ihren Kindern für eine Geburtstagsfeier organisieren können. Hier auf Burg Abenberg, ist das das ganze Jahr über möglich. Es besteht auch die Möglichkeit, den Raum nach der Aktion für mitgebrachtes Essen und Trinken zu nutzen, sodass wetterunabhängig gefeiert werden kann. Sämtliche Programme sind im Internet unter www.museen-abenberg.de zu finden. Infos auch unter Tel. 09178/90618.

Der Alpenverein wächst

Fünfgrößter Sportverband in Deutschland

Immer jünger und weiblicher wird der Deutsche Alpenverein. Die etablierten Parteien hätten so eine Entwicklung gern, aber sie haben es nicht so gut wie der DAV. 1,3 Millionen Mitglieder hat der Verband, 4,1 Prozent mehr als im letzten Jahr. Der Frauenanteil liegt bei 42,6 Prozent – auch das ein vorbildlicher Wert.

Den größten Zuwachs hat es bei den 19-25-Jährigen gegeben (plus 6,2 Prozent). Dennoch sind immer noch die 41-60-Jährigen die stärkste Gruppe.

Im Osten wächst der Alpenverein ebenfalls (plus 7,7 Prozent) – allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau (80000 Mitglieder).  Der DAV in Bayern ist mit rund 600000 immer noch der stärkste, gefolgt von Baden-Württemberg.

Heuer begeht der Alpenverein sein 150-jähriges Jubiläum. Daran beteiligen sich alle 356 Sektionen mit ihren 20000 Touren- und Kursleitern, 26764 Ehrenamtlichen.  Die Mitglieder können bundesweit 322 Berghütten nutzen, außerdem 207 Kletteranlagen.

Klaus Dörrfuss, der Vorsitzende der Gunzenhäuser Sektion mit ihren mehr als 700 Mitgliedern, hat in diesen Tagen das Veranstaltungsprogramm für 2019 vorgestellt.

Das Programm kann beim Vorsitzenden Klaus Dörrfuss (E-Mail: klaus.doerrfuss@dav-gunzenhausen.de/Telefon 09831/6879500) angefordert werden.

Apotheke vor Ort erhalten

Versandhandelsverbot für verscheibungspflichtige Mittel muss kommen

„Wir halten daran fest, dass das Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel kommen muss.“ Darauf pocht die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und bekräftigt so ihre Haltung der letzten Jahre. „Gegenläufige Gedankenspiele, die offenbar im Bundesgesundheitsministerium kursieren, lehnen wir ab! Denn Arzneimittelsicherheit ist Patientensicherheit. Die gute Versorgung durch Apotheken vor Ort wollen wir erhalten – und zwar mit der dort geleisteten persönlichen Beratung, den Nacht- und Notdiensten, der Notfallversorgung und der Arzneimittelherstellung“, sagte Bernhard Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Apothekerdachverbands ABDA.

Der Koalitionsvertrag auf Bundesebene enthalte nicht ohne Grund die klare Aussage, dass sich die Koalition für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten einsetzt, so Manuel Westphal, der als Berichterstatter im Gesundheits- und Pflegeausschuss für das Thema Apotheken zuständig ist. „Die CSU hat sich immer klar für das Versandhandelsverbot positioniert und tut dies weiterhin. Wir brauchen auch künftig die Apotheken vor Ort als wichtige Daseins-Dienstleister für eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung.“ Nicht ohne Grund haben mehr als zwei Drittel der Staaten der Europäischen Union einen Versandhandel verschreibungspflichtiger Medikamente unterbunden. „Es darf uns nicht kalt lassen, dass ein Drittel der Apotheken in ihrer Existenz bedroht werden, wenn der Versandhandel käme. Dabei sind Apotheken die niedrigschwelligen Anlaufstationen für gesundheitliche Probleme, die auch ohne Termin aufgesucht werden können. Die Apotheke vor Ort ist weit mehr als eine Medikamenten-Verkaufsstelle“, betonte Seidenath.

Positiv sei der geplante, mit einem Maßnahmenkatalog verbundene Dialogprozess. „Wir beteiligen uns daran gern. Dabei sollten auch die Möglichkeiten der Digitalisierung angesprochen und endlich angegangen werden. Das Papier-Rezept ist ein Dinosaurier. Wir müssen endlich auch im Gesundheitswesen das digitale Zeitalter einläuten – und brauchen deshalb das E-Rezept. Wir sind bereit, die Überlegungen und Vorhaben, die in diese Richtung weisen, zu unterstützen“, erklärte Seidenath.

Werner Falk führt die FDP

Ortsverband Gunzenhausen der Freien Demokraten hat neue Leitung

Die neue Führungsmannschaft der Gunzenhäuser FDP mit Vorsitzendem Werner Falk (Zweiter von links), Stellvertreterin Sigrid Niesta-Weiser (links), Schriftführerin Winni Rathsmann und Beisitzer Jürgen Meyer. Foto: FR Presse/J. Loos

Zum neuen Vorsitzenden des FDP-Ortsverbands Gunzenhausen ist Stadtrat Werner Falk gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge von Pierre Horrolt an, der im letzten Jahr zurückgetreten war. Seine Stellvertreterin ist Kreisrätin Sigrid Niesta-Weiser, Schriftführerin Winni Rathsmann aus Muhr am See und Beisitzer Jürgen Meyer aus Gunzenhausen.

Sigrid Niesta-Weiser, die in den letzten Monaten den Ortsverband kommissarisch geführt hatte, widmete dem jüngst verstorbenen langjährigen Stadtrat Diethelm Schoen ein ehrendes Gedenken. Sie sprach von einem „großen Verlust“ für die Liberalen im Kreis. Der Ortsverband habe ihm viel zu verdanken. 52 Jahre habe er der Partei angehört und über viele Jahrzehnte sei er das Aushängeschild der FDP gewesen. „Er hat Gunzenhausen und die FDP stark in das Bewusstsein gerückt“, sagte die langjährige Wegbegleiterin. In das Gedenken eingeschlossen war auch Studiendirektor i.R. Horst Wahl, der nach 40jähriger Mitgliedschaft verstorben ist.

Nach dem formalen Wahlvorgang unter der Leitung des Kreisvorsitzenden  und stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Thomas Geilhardt (Pleinfeld) diskutierten die Mitglieder über das vom 31. Januar bis 13. Februar laufende Volksbegehren „Rettet die Bienen“ durchaus kontrovers. Der Kreisvorstand will dazu in seiner Sitzung am 16. Januar eine abschließende Meinungsbildung herbeiführen.

Der neue Ortsvorsitzende Werner Falk kündigte an, die Parteiarbeit künftig stärker inhaltlich ausrichten zu wollen. Er will, dass sich die FDP an den aktuellen Bedürfnissen der Menschen ausrichtet und zu den anstehenden gesellschaftlichen Fragen klar Stellung bezieht. „Wichtig ist mir die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen“, erklärte er im Rahmen der Diskussion, in der die grundsätzlichen Positionen liberaler Politik zur Sprache kamen. Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre und die Wahlergebnisse der jüngsten Zeit zeigten, dass die Menschen den bisherigen Stil und die Inhalte der Politik in Frage stellten.  Falk äußerte sich zustimmend zur Ankündigung des Kreisvorsitzenden, die „Pleinfelder Gespräche“ zu nutzen, um die Inhalte liberaler Politik zu aktualisieren.  Kreisrätin Sigrid Niesta-Weiser betonte, die wirtschaftliche Kompetenz der Partei müsse ihr Kern bleiben. Die Bürger dürften nicht noch stärker mit staatlichen Reglementierungen in ihrem Aktionsfeld eingeschränkt werden.

„Ich möchte die Kommunikation unter den Mitgliedern verbessern“, bemerkte der neue Vorsitzende zum künftigen Arbeitsprogramm der „Mitmachpartei“, wie sich die Liberalen nach ihrem Parteichef Christian Lindner nennen. Neben dem „FalkTalk“, das als ein Gesprächsangebot an die Gunzenhäuser zu sehen ist, sollen viermal im Jahr die Inhalte liberaler Politik von den Mitgliedern und Sympathisanten diskutiert werden.

Stadtrat Werner Falk äußerte sich abschließend auch zum Zentren- und Entwicklungskonzept für Gunzenhausen und hob hervor, dass nach Feststellung des Gutachters der örtliche Einzelhandel 54 Prozent der Kaufkraft der Gunzenhäuser abschöpfe, was ein hoher Wert sei. Die „qualifizierte Grundversorgung“ in der Innenstadt sei illusorisch, denn Investoren wollten mindestens 400 Quadratmeter Verkaufsfläche. Durch das neue Zentrenkonzept dürften die Gewerbefreiheit und der Wettbewerb nicht ausgehebelt werden. „Das Konzept kann deshalb auch nicht als Schutzmechanismus  für ansässige Betriebe vor lästiger Konkurrenz missverstanden werden“, erklärte der Stadtrat. Der Bessere setze sich bei den kleinen Läden als auch bei den großen Märkten durch.  Das Kaufverhalten habe sich verändert und es werde sich weiter verändern. „Ich verkenne nicht, dass der Onlinehandel gewaltige Probleme für den stationären Handel bringt, aber er lässt sich auch nicht aufhalten“, erklärte der Kommunalpolitiker. Der örtliche Einzelhandel könne aber durch konsequente Qualitätsorientierung in Angebot und Service seinen Rang behaupten.

Rieter-Kirche: Nationale Bedeutung

Einstufung als kulturelles Erbe

Freuen sich über die Bewertung durch das Landesamt für Denkmalpflege (v.li): Manuel Westphal, MdL, Pfarrer Martin Geisler, Kirchenvorsteher Thomas Müller und Bürgermeister Helmut Schmaußer mit einem der wertvollen Kunstgegenstände der Rieterkirche – dem „Palmesel“.

Die Kirche St. Marien und Christophorus in Kalbensteinberg, bekannt als Rieter-Kirche, ist nun als national bedeutsames Denkmal eingestuft worden. Sie ist seit Langem als „Fränkisches Schatzkästlein“ bekannt, weil sich dort viele im Original erhaltene Kunstschätze befinden, da Kirche und Inventar nie bei einem Brand oder Krieg zerstört wurden. „Mit der Einstufung als national bedeutsames Denkmal wurde nun auch nach außen hin deutlich, dass die Rieter-Kirche nicht nur für die Region eine herausragende Stellung hat, sondern das kulturelle Erbe Deutschlands in besonderer Weise prägt“, freuten sich Pfarrer Martin Geisler, der Kirchenvorsteher Thomas Müller, Bürgermeister Helmut Schmaußer und der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal, auf deren Anregung die Einstufung erfolgte.

Erbaut 1464 von der Nürnberger Patrizierfamilie Rieter, wurde das spätgotische Gotteshaus unter Hans Rieter (1564-1626) auch ein Ort der Kunst und der Selbstinszenierung. Der Innenraum des Gotteshauses entwickelte sich unter seinem Majorat nicht nur zu einem Gedächtnisraum für die Stifterfamilie, sondern vor allem auch zu einem bedeutsamen Sammelort mittelalterlicher Kunstschätze. Die reiche Ausstattung ist bis heute erhalten und hat der Kirche den Beinamen „Schatzkästlein Frankens“ eingebracht. Neben zahlreichen bildlichen Darstellungen, Figuren und Kunstgegenständen, meist aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, seien als besonders herausragende Objekte die Theodorus-Ikone, die Seitenaltäre aus der Werkstatt Michael Wolgemuts, die „Bilderbibel“, der Kolbenturnierhelm oder der „Palmesel“ genannt. Das Gotteshaus gehört damit zu den wertvollsten Sakralbauten in der Region.

„Die besondere kunsthistorische Bedeutung resultiert vor allem aus der reichen Ausstattung der Kirche. Neben konstruktiven Besonderheiten entwickelte sich der Kirchenneubau durch das Mäzenatentum und den Kunstverstand des Nürnberger Patriziergeschlechts derer von Rieter zu einem Sammlerort zahlreicher Kunstschätze von herausragender Bedeutung , einem außergewöhnlichen Sakralbau quasi musealen Charakters“, so der Generalkonservator Prof. Dipl.-Ing. Architekt Matthias Pfeil in seiner Stellungnahme.

Aufgrund dessen wird die Rieter-Kirche als national bedeutsam und prägend für das kulturelle Erbe der Bundesrepublik Deutschland angesehen.

„Die Rieter-Kirche ist ein Aushängeschild, das weit über unseren Landkreis hinaus wahrgenommen wird. Sie ist eine der kunsthistorisch wertvollsten Kirchen in unserer Region. Es freut uns ganz besonders, dass es gelungen ist, dass das Landesamt für Denkmalpflege dieses Gotteshaus auf unsere Anregung hin als national bedeutsam einstuft. Aufgrund dessen gibt es auch weitere Möglichkeiten bei der Sanierung der Kirche, was dem Erhalt der Kirche nachhaltig helfen wird“, so Geisler, Müller, Schmaußer und Westphal unisono.

Zukunftsszenarien in der digitalen Gesellschaft

Lesung und Diskussion in der Stadt- und Schulbücherei

Zum Auftakt der 12. Medienwelten-Veranstaltungsreihe von Bürgernetzverein und Stadt- und Schulbücherei ist in diesem Jahr ein Blick in die digitale Zukunft geplant, der sicherlich unerwartete Impulse und zündenden Diskussionsstoff liefern wird. Am Donnerstag, 17. Januar, um 19.30 Uhr liest Autorin Theresa Hannig aus ihrem Zukunftsroman „Die Optimierer“ und steht bei der anschließenden Diskussion Rede und Antwort.

Die Münchner Autorin und IT-Sicherheitsberaterin stattet ihre düstere Gesellschaftsvision für das Jahr 2052  mit Details aus, die gar nicht so weit weg von unserer Gegenwart zu sein scheinen:  Europa ist durch High-Tech-Überwachung vom Rest der Welt abgeschottet. Hochentwickelte Roboter sorgen für Sicherheit und Wohlstand. Jeder Bürger wird von der Agentur für Lebensberatung rund um die Uhr überwacht, selbstverständlich nur, um für jeden den perfekten Platz in der Gesellschaft zu finden. Für diesen vermeintlich makellosen Gesellschaftsentwurf hat Theresa Hannig das Wort „Optimalwohlökonomie“ erfunden.

Die Veranstaltung mit Theresa Hannig ist nicht nur als Romanlesung geplant. Sie will Anschluss mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen und dabei die aktuelle Entwicklungen und Gefahren im Bereich der sozialen Netzwerke, der Datensicherheit und der  Überwachung aufgreifen.  Stadt- und Schulbücherei und der Bürgernetzverein Gunnet laden gemeinsam zu dieser Veranstaltung ein, bei der es um die Schattenseiten eines digitalen Schlaraffenlandes geht. Denn zunächst scheint das Leben in einem zur „Bundesrepublik Europa“ geeinten System paradiesisch: Die vollautomatische Küche serviert das Frühstück, der öffentliche Verkehr ist so effizient, dass keiner mehr ein eigenes Auto fährt, und das Smartphone als Vehikel für den Eintritt in die digitale Welt ist längst von einer ins Auge eingesetzten Digitallinsen ersetzt, über die jeder Zugang zu den Informationsnetzen hat.

Theresa Hannig studierte Volkswirtschaft, Politik und  Philosophie und ihr Wissen um Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme und deren Schwachstellen hat sie beim Schreiben ihres Zukunftsromans durchaus anwenden können. Sie arbeitete u.a. als Softwareentwicklerin und Beraterin für IT-Sicherheit. So kommt es nicht von ungefähr, dass in der von ihr erdachten Wohlfühlökonomie zwar alle eintönigen und gefährlichen Arbeiten von Maschinen erledigt werden, aber  Sicherheitsroboter nicht beleidigt werden dürfen. Die Leserinnen und Leser verstehen schon nach den ersten Kapiteln: Der Leitsatz „Jeder an seinem Platz!“ mag zwar gut gemeint sein, wurzelt aber in einer dirigistischen und letztlich diktatorischen Weltsicht.

Der Romanheld in „Die Optimierer“, Stefan Freitag, ist ein glühender Verfechter des Systems. Er steht kurz vor dem nächsten Karrieresprung in der Agentur für Lebensberatung, die jedem einzelnen Bürger den auf ihn zugeschnittenen Platz im Arbeitsleben zuweist. Doch dann gerät sein wohlgeordnetes Leben aus den Fugen: Seine Freundin verlässt ihn, er wird beschuldigt, eine junge Frau falsch beraten zu haben und hat zudem Probleme mit der digitalen Technik, da er die übliche digitale Linse nicht mehr dauerhaft tragen kann. In der schönen neuen optimierten Welt ein Defizit zu viel und in der Folge soll Samson Freitag selbst optimiert werden…

Büchereileiterin Carolin Bayer und Bürgernetzvereinsvorsitzende Monika Wopperer haben für die Medienwelten-Reihe im Winter 2019 zwei weitere Vortragsthemen ausgewählt: Am Donnerstag, 28. Februar, referiert der Autor und führende Experte für Kindermedien und Computer Thomas Feibel zum Thema „ Jetzt pack doch mal dein Handy weg – wie wir unsere Kinder von der digitalen Sucht befreien“. Am 14. März sind junge Eltern und pädagogische Fachkräfte angesprochen, wenn es beim Vortrag „Tablet & Co – spielend lernen in der Kita“ von Sonja Di Vetta um Apps als Lernabenteuer für Kindergartenkinder geht.

 

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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