Aufarbeitung der NS-Geschichte

Bezirkstag  ergänzt einstimmig seine Hauptsatzung

In seiner jüngsten Sitzung hat der mittelfränkische Bezirkstag auch Änderungen des Bezirksrechts beschlossen. Das Gremium verständigte sich darauf, die Hauptsatzung neben anderen Punkten in den Aufgabenbereichen Kultur und Europa zu erweitern. So fand der Passus „Aufarbeitung der NS-Geschichte mit dem Schwerpunkt Euthanasie-Verbrechen, insbesondere in Bezirkseinrichtungen“ einstimmig Eingang in das Regelwerk. Außerdem verpflichtet sich der Bezirk jetzt schwarz auf weiß, die Beziehungen zur Region Südmähren im Nachbarland Tschechische Republik weiterzuentwickeln.

Gefragte und neutrale Anlaufstelle

 Gesellschaft berät zu erneuerbaren Energien

Seit mehr als 22 Jahren wirkt die Mittelfränkische Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe in Triesdorf als neutrale Anlauf- und Beratungsstelle für die Nutzung erneuerbarer Energien und für Energieeinsparungen. Die Anfragen sind dabei so vielfältig wie das Angebot umweltfreundlicher Energieversorgungssysteme und betrifft Solarwärmeanlagen ebenso wie Wärmepumpenheizungen oder Photovoltaikanlagen.

Auch von Kommunen wird die Gesellschaft als neutrale Beratungsstelle angefragt. Um ihren Aufgaben weiterhin gerecht werden zu können, unterstützt der Bezirk Mittelfranken die Gesellschaft erneut mit einer Summe von 25.600 Euro, der Bezirksausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einen entsprechenden Beschluss gefasst. Mit dem Zuschuss, den der Bezirk schon seit 1996 in gleicher Höhe gewährt, können anteilig Personalkosten und anfallende Sachkosten beglichen werden. Zur Deckung der verbleibenden Kosten werden seitens der Gesellschaft Lehrtätigkeiten an verschiedenen Schulen in Triesdorf wahrgenommen und Gemeinschaftsprojekte mit anderen Institutionen betreut.

Als weiteren Schwerpunkt erachten die Mitglieder der Gesellschaft, durch die Zusammenarbeit mit anderen Trägern und Betreibern von Anlagen Informationen zusammenzuführen und auszuwerten.

Bezirk steht zu den Zweckverbänden

Mittelfranken zahlt eine Million Euro Verbandsumlage

Auf Grund der hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten sind die drei Seenzweckverbände Altmühl-, Brombach- und Rothsee in den nächsten Jahren weiterhin auf einen erhöhten Umlageanteil angewiesen. Seitens des Bezirks Mittelfranken wurde dieser bereits in den Haushaltsjahren 2013 bis 2016 wegen des damaligen Investitionsbedarfs von 800.000 Euro auf eine Million Euro angehoben. An dieser Summe soll nach einem Beschluss des Bezirksausschusses festgehalten werden.

Die Mitglieder des Ausschusses haben die Vertreter des Bezirks in den Verbandsversammlungen der drei Seenzweckverbände bevollmächtigt, einer Umlage bis zur Gesamthöhe von einer Million Euro zuzustimmen. Über die Aufteilung des Umlagenanteils des Bezirks entscheiden die Zweckverbände selbst.

Im vergangenen Jahr kam dem Zweckverband Brombachsee 61 Prozent der Summe zu, der Zweckverband Altmühlsee erhielt 22,5 Prozent, der Zweckverband Rothsee 16,5 Prozent. Letzteren unterstützt der Bezirk Mittelfranken seit dem Jahr 1977, seit 1974 wird der Zweckverband Altmühlsee bei der Umlage berücksichtigt, der Zweckverband Brombachsee seit 1973.

Bis 2018 wurden die drei Zweckverbände mit einer Gesamtsumme von knapp 38,5 Millionen Euro bezuschusst.

Klosterarchäologie im Altmühltal

Die Ausgrabungen in der Propstei Solnhofen 1961-1979

Am kommenden Mittwoch, 13. Februar, 19 Uhr (Gästehaus Kloster St. Walburg, Eichstätt) berichtet Dr. Christian Later vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege über die Ausgrabungen an einer der Keimzellen in unserer Diözese, wo schon eine vorwillibaldinische Kirche nachgewiesen ist: „Die Ausgrabungen in der Propstei Solnhofen 1961-1979“. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung des Diözesangeschichtsvereins Eichstätt.

Von 1961 bis 1979 fanden in der ehemaligen Propstei Solnhofen umfangreiche Ausgrabungen durch die Universität Heidelberg statt. Die Auswertung der Grabungen in der Ruine der sog. Sola-Basilika lässt anhand der Kirchenbauten sowie der Bebauung und Nutzung des direkten Kirchenumfeldes die Entwicklung einer frühmittelalterlichen curtis des 7. Jahrhunderts zur klösterlichen cella (um 750) und zur Fuldaer Propstei (794-1535) detailliert nachvollziehen und birgt manche Überraschung: denn selten lassen sich Ereignisgeschichte und archäologischer Befund so gut in Einklang bringen wie in diesem Fall. Die frühe Bauentwicklung des 7./8. Jahrhunderts ist hierbei geprägt von der instabilen politischen Situation in den Tallandschaften der Altmühl zwischen Weißenburg und Eichstätt, lag dieser Raum doch fast ein Jahrhundert im Spannungsfeld zwischen dem Frankenreich und dem bayerischen Herzogtum. Ab dem 9./10. Jahrhundert macht sich dann zunehmend ein Konkurrenzdruck durch die nahe Bischofsstadt Eichstätt bemerkbar. Vor allem das Grab des 794 verstorbenen Klostergründers Sola wurde mehrfach bei politischen Veränderungen des regionalen Umfeldes instrumentalisiert. Durch bauliche Veränderungen von Heiligengrab und Kirche wurde immer wieder versucht, das Kloster als wirtschaftliches und geistliches Zentrum in der Region aufzuwerten und einem drohenden Niedergang entgegenzuwirken.

Am Samstag, 9. März , wird das Kloster Heidenheim eröffnet. Den Festgottesdienst halten unser Bischof und die Regionalbischöfin Gisela Bornowski; anschließend Grußworte, dann Gelegenheit zu Besichtigung, Zeit zu Begegnungen und zum Imbiss. Am folgenden Sonntag ist von 10 bis 17 Uhr „Tag der offenen Tür“ mit stündlichen Führungen ab 11 Uhr.

Der Dreißigjährige Krieg

Auswirkungen  beleuchtet Stadtarchivar Mühlhäußer

Welche Auswirkungen hatte der Dreißigjährige Krieg auf Gunzenhausen? Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, zugleich 2. Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, geht dieser Frage nach, und zwar auf einer Veranstaltung der Stadt am Freitag, 29. März, um 19 Uhr im Gewölbekeller des Haus des Gastes.

Mit dem so genannten Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 begann ein Religionskrieg, der erst 1648 mit dem Westfälischen Frieden endete.  In Deutschland kam es damals zu großen Schlachten, Hunter und Pest verbreiteten sich.  Zunächst war Gunzenhausen unbetroffen, aber das änderte sich 1631. Über diese Zeit berichtet Mühlhäußer und beleuchtet die prägenden Figuren wie Feldherrn Albrecht von Wallenstein, General Johann von Tilly oder den schwedischen König Gustav II. Adolf. Sie waren alle in Gunzenhausen.

Um die Veranstaltung nicht auf einen geschichtlichen Abriss zu beschränken liefern Cornelia Röhl, Hartmut Röhl und Kartin Heckel szenische Darstellungen der Zeit. Monika Wopperer liest dazu und Ruth Tuffentsammer sowie Ekkehard Lindauer musizieren.

Eintrittskarten zu 12 Euro gibt es im Vorverkauf im Touristikbüro der Stadt (Rathausstraße 12), natürlich auch an der Abendkasse. Ein kleiner Imbiss ist inbegriffen.

Naturheilverfahren helfen

Erkältungskrankheiten bei Säuglingen

Am Montag, 18. Februar, besucht Jessica Rosner aus der Stadtapotheke in Treuchtlingen das Babycafé Mini-Maxi-Treff. Die erfahrene Familienkinderkrankenschwester informiert die jungen Eltern über schonende Behandlungsmöglichkeiten von Erkältungskrankheiten mit Hilfe von Naturheilverfahren bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu einem Jahr. Interessierte Mütter und Väter mit Babys sind dazu herzlich eingeladen.

Für die Kinder steht im Veranstaltungsraum ein Spielbereich zur Verfügung.

Die Veranstaltung findet kostenlos von 9:30 Uhr bis 11 Uhr in den Räumlichkeiten der Frühförderung Kinderhilfe in Treuchtlingen statt. Anmeldungen nimmt das Sekretariat der Frühförderung unter 09142/2430 entgegen.

Pflegefamilie gefunden

Mädchen haben ein neues Zuhause

Im Oktober 2018 hatte das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen für ein Geschwisterpaar öffentlich nach einer Pflegefamilie gesucht. Nach zahlreichen Gesprächen mit Bewerbern und Kennenlerntreffen sind die beiden Mädchen nun in ihr neues Zuhause gezogen.

Jugendamtsleiter Stefan Lahner

In den meisten Fällen sind es schwere Schicksalsschläge, die Familien treffen und dazu führen, dass Kinder in Pflegefamilien leben. So ging es auch einem Geschwisterpaar aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der Vater ist verstorben, die Mutter kann sich aufgrund einer Behinderung nicht selbst um ihre sechs und zehn Jahre alten Töchter kümmern.

Damit die beiden Mädchen zusammen bleiben können und einen Familienalltag und Geborgenheit erfahren, hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen nach einer geeigneten Pflegefamilie gesucht. Doch der Pool an Pflegeeltern ist sehr klein. Dies hat Sachgebietsleiter Stefan Lahner vom Kreisjugendamt dazu veranlasst, einen eher ungewohnten Weg zu gehen: Mit Unterstützung der Medien startete das Landratsamt einen öffentlichen Aufruf zur Suche einer Pflegefamilie für das Geschwisterpaar.

Rund 200 Antworten aus dem gesamten Bundesgebiet gingen binnen kürzester Zeit im Jugendamt ein. 40 davon aus der näheren Umgebung, acht aus Weißenburg-Gunzenhausen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes prüften sorgfältig alle Bewerbungen und führten zahlreiche Gespräche, bis eine geeignete Familie gefunden wurde.

Kurz vor Weihnachten war es dann so weit: Es fand ein erstes Treffen zwischen den potentiellen Pflegeeltern und dem Geschwisterpaar statt. Es folgten weitere Zusammenkünfte, probeweise auch für mehrere Tage und Nächte. Die Kennenlerntreffen liefen sehr erfolgreich und die beiden Mädchen sind nun Anfang Februar 2019 zu ihrer Pflegefamilie gezogen. Sie sind jetzt glücklich in ihrem neuen Zuhause angekommen.

Die Mutter wurde während des gesamten Prozesses mit eingebunden. Sie ist mit der Unterbringung ihrer beiden Töchter einverstanden und wird diese auch in Zukunft regelmäßig sehen.

Die Pflegefamilie selbst hat viel Erfahrung mit der Erziehung eigener Kinder und hatte sich ohnehin schon überlegt, ein Pflegekind aufzunehmen. Der öffentliche Aufruf über die Medien war der Auslöser, sich aktiv zu bewerben und das notwendige Eignungsverfahren zu durchlaufen.

Alle Beteiligten im Jugendamt und Landrat Gerhard Wägemann sind sehr glücklich über die gefundene Lösung für die beiden Mädchen. Auch wenn es in den sozialen Medien nicht nur positives Feedback für das Handeln des Landratsamtes gab, ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit: „Wir konnten zahlreiche Gespräche mit hilfsbereiten, netten Menschen führen und dazu beitragen, dass sich Familien, die nicht in unserem Landkreis wohnen, bei ihren Jugendämtern als Pflegefamilien bewerben“, bilanzierte Jugendamtsleiter Stefan Lahner.

In den sozialen Netzwerken gab es einige kritische Kommentare, die Kinder würden von ihrer Mutter weggerissen. Jugendamtsleiter Stefan Lahner stellte klar, dass die Mutter aufgrund ihrer Behinderung ihre Töchter nicht mehr selbst erziehen kann. Die Familie erhielt bereits in der Vergangenheit, als der Vater noch lebte, Unterstützung durch Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe. Nach dem Tod des Vaters reichte diese Unterstützung aber nicht mehr aus und die Mädchen lebten mit Einverständnis der Mutter für ein halbes Jahr in einer Bereitschaftspflegefamilie.

Jedes Jugendamt in Deutschland sucht händeringend nach Pflegeplätzen für Kinder, die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben können. Durch den Aufruf konnten in Altmühlfranken insgesamt drei Familien gewonnen werden, die sich auf ein Pflegeverhältnis einlassen. In einer davon finden die beiden Mädchen ihr neues Zuhause.

Derzeit gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 65 belegte Pflegefamilien. „Dies sind aber immer noch zu wenige“, sagt Jugendamtsleiter Stefan Lahner. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich weitere Familien finden, die Kindern einen Platz im bereits bestehenden Familienverband geben“, so die Leiterin des Sozialpädagogischen Fachdienstes Britta Liegel weiter. Familien, die sich vorstellen können, Pflegefamilie zu werden, können sich gerne an den Pflegekinderfachdienst am Landratsamt wenden (Telefon: 09141 902-431 oder 09141 902-460, E-Mail: jugendamt.lra@landkreis-wug.de).

Fleisch vom „Triesdorfer Tiger“

Ansbach-Triesdorfer Tiger in der „Sonne“ in Herrieden

Slow Food hat die alte Haustierrasse Ansbach-Triesdorfer Tiger, von der es nur noch ganz wenige dieser Rasse eindeutig zuzuordnende Tiere gibt, in die internationale Liste „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. In dieser Arche-Liste befinden sich Tiere, Pflanzen oder auch Rezepturen, die entweder in Vergessenheit geraten oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Und so paradox es auch klingen mag, oftmals hat dieses „Aussterben“ nur damit zu tun, dass keine Nachfrage mehr stattfindet, weil austauschbare Allerwelts-Produkte einfacher oder auch billiger zu beziehen sind Diese gerade für unsere unmittelbare Region namensprägende Rinderrasse wurde vor wenigen Wochen in diese Arche-Liste aufgenommen. Daher wollen wir jetzt auch einen Beitrag leisten, dass die hochwertigen Produkte des Ansbach-Triesdorfer Tigers wieder in der Region genossen werden können.

In der Woche ab dem 10. Februar werden im Landhotel Sonne Herrieden verschiedene Gerichte mit Produkten  des Ansbach-Triesdorfer Tigers angeboten (u.a. Boeuf a la mode, Tafelspitz oder Tiger-Kotelett).

Das Fleisch dieser  Tiere stammt vom  Demeterhof Engelhardt in Herrieden. Das Team vom Landhotel Zur Sonne freut sich, diese ganz besondere regionale Spezialität exklusiv anbieten zu dürfen.
Lernen Sie ein Stück Heimat kennen, das in dieser Form nur noch ganz selten präsentiert wird.

Landhotel Zur Sonne,  Vordere Gasse 5, 91567 Herrieden; info@sonne-herrieden.de; Tel. 09825-92460; Küche täglich von 11 bis 14.30 und von 17 bis 22 geöffnet.

Verzierung von Kirchenglocken

Ruhestandspfarrer Günter L. Niekel  stellt am 21. Februar sein Hobby vor

Welch ein langwieriger Prozess es ist, eine Glocke insgesamt herzustellen und wie mühsam die Arbeit ist, soll ein Vortrag beim Verein für Heimatkunde“ zeigen, den der Muhrer (Un)Ruhestandspfarrer Günter L. Niekel am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ hält.  Der „Glockenpfarrer“ hat in den letzten dreißig Jahren rund 400 Glocken konzipiert.

Niekel entwarf 1972 den Schriftzug für die Glockenzier der  St. Jakobuskirche in Neuenmuhr als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte Glocke Sechs Jahre später wurden für die St. Johanniskirche in Altenmuhr zwei neue Glocken gegossen, für die er die Vorlagen für die Inschrift und die Gußmodel für das Wappen schuf. Als 1986 bei einem Schwelbrand, ausgelöst durch einen Blitzschlag, ein Großfeuer die Ostheimer St. Marienkirche in Schutt und Asche legte und auch die wertvollen, zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Glocken zum Opfer fielen, gestaltete Niekel für zwei neu zu gießende Glocken die Inschriften neu.

Seitdem hat ihn das Verzieren von Glocken nicht mehr losgelassen. Seit 1987 hat er die Glockenzier für über vierhundert Glocken geschaffen, wo er aber nicht nur die Zier entworfen hat, sondern auch die Gipsmodeln für die Wachsreliefs angefertigt und diese in verschiedenen Glockengießereien auf den Glockenformen angebracht hat. Die meisten Glocken befinden sich auf fränkischen Kirchtürmen, aber auch in Afrika und Spanien hängen Glocken mit der Zier aus seiner Hand, z.B. in einer Missionskirche in Uganda und in Barcelona, wo er 1992 den Auftrag erhielt, die große Olympia-Glocke, die heute noch beim Olympiastadion hängt und fünf Glocken für die ökumenische Kapelle im Olympischen Dorf zu gestalten. Zwischen zwei und zwölf Glocken gestaltet der Pfarrer i.R. jedes Jahr und er hofft, dass es seine Augen noch lange zulassen, die oft sehr filigranen Reliefs zu schaffen.

Die Wirkmacht der Bauhaus-Ideen

2019 steht im Zeichen der Bauhaus-Ästhetik

Das Lutherhaus (2017) und das Europäische Kulturerbejahr (2018) liegt hinter uns. Bevor steht das Bauhausjahr (2019).  Prof. Jörg Haspel, der Vorsitzende des Stiftungsrats der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“, lenkt in der neuen Ausgabe der „Monumente“ (Magazin für Denkmalpflege in Deutschland) die Aufmerksamkeit auf historische und ästhetische Denkmalwerte, auf die „Klassische Moderne“, wie der Bauhaus-Stil auch immer wieder genannt wird. Was zwischen 1919 und 1933 in Weimar, Dessau und Berlin konzipiert wurde, das verbreitete sich über Länder und Kontinente.

Der Architekt Walter Gropius gilt als der Gründer des „Bauhauses“.  In den Jahren des Ersten Weltkriegs entwickelte er die Lebenswelt  eines menschengerechten Wohnens und führte die Architektur, die Bildenden Künste und das Kunsthandwerk zusammen. 1919 gründete er das Staatliche Bauhaus Weimar, in dem er die Schranken zwischen Malerei, Bildhauerei, Grafik und Kunsthandwerk aufhob. Künstler wie Paul Klee, Johannes Itten, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Laszo Moholy-Hagy und Oskar Schlemmer brachten ihre avantgardistischen Positionen in das Bauhaus ein. Der Lehrplan sollte das Ideal umfassen: Vorkurs, Werkstattlehre drei Jahre und anschließend Architekturstudium, später formierte sich daraus ein „Schmelztiegel innovativer Konzepte und Ideen“,  wie Christiane Rossner in ihrem Beitrag in den „Monumenten“ schreibt. Übrigens. 1250 junge Menschen ließen sich in den vierzehn Jahren des Bauhauses von der Philosophie begeistern.

Natürlich ist die Würfelarchitektur mit Flachdach das bekannteste Merkmal der Bauhaus-Architektur, aber auch viele Gebrauchsgegenstände tragen die Handschaft der Designer der dreißiger Jahre. Die schnörkellose Ästhetik als Zusammenspiel von Formen, Farben, Proportionen, Materialien und Oberflächen prägte diese Ära. Die Wechsel der Bauhaus-Schule von Weimar nach Dessau und später nach Berlin folgte. Die Nazis verweigerten dem Bauhaus die öffentliche Förderung, im Juli 1933 löste sich die Denkschule als „ein Akt der geistigen Entscheidungsfreiheit“ selbst auf. Das „Labor der Moderne“ hat alle bedrohlichen Zeiten überstanden und das Bauhaus  hat bis heute seinen Einfluss auf die Arbeit von Architekten und Designern.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.