Die versunkenen Brombach-Mühlen

Wiederholungen in Pfofeld und Ramsberg

Ein Gemälde der Grafenmühle.

 Aufgrund des vollkommen überwältigenden Zuspruchs bei vier Terminen im Jahr 2018 in Absberg (2mal), Gunzenhausen (Verein für Heimatkunde) und Gräfensteinberg haben sich Friedrich Kolb aus Absberg und Dr. Daniel Schönwald aus Kalbensteinberg entschlossen, ihren Vortragsabend über die versunkenen Brombach- und Igelsbachmühlen 2019 noch weitere drei Mal anzubieten.

Gezeigt wird ein Film über die alte Mühlstraße mit dem Titel „Zauberei und Heimatliebe im Brombachtal“ zeigen, den Kolb damals selbst drehte. Schönwald wird die Zuhörer mit historischen Informationen zu den Mühlen und den früheren Müllerdynastien wie Walt(h)er, Bögel, Seybold oder Rupp vertraut machen. Aufgelockert wird die Häuserchronik über die einzelnen Mühlen durch Fotos aus der Zeit kurz vor oder während dem Abbruch.

Die Termine sind: Samstag, 16. März 2019, 19.30 Uhr im Saal des Gasthauses Kleemann in Pfofeld, Samstag, 27. April 2019, 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Ramsberg und voraussichtlich im November 2019 (genauer Termin und Ort noch unklar) in Stirn.

 

Die Grablege der Rieter

Besonderheiten um die Gruft in Kalbensteinberg

Das Patriziergeschlecht der Rieter aus Nürnberg, ursprünglich aus Ebern/Hassberge stammend, war eines der wohlhabendsten im Mittelalter. Als Kaufleute wurden die Rieter schnell reich, sie erwarben zahlreiche Grundherrrschaften, ab 1437 auch in Kalbensteinberg. Wie der Historiker Dr. Daniel Schönwald (er lebt mit seiner Familie in Kalbensteinberg) im Jahrbuch 73 des Vereins für Heimatkunde bemerkt, hatten die Rieter ab 1599 alle Kalbensteinberger als Untertanen – in der für Franken zersplitterten Grundherrschaftsstruktur eine absolute Ausnahme.

Das Foto von Friedrich Wißmüller zeigt den heutigen Zustand der Rieter-Gruft in der Kalbensteinberger Kirche.

Die Grablege in der Rieter-Kirche geht auf den Tod der Ehefrau von Hans IX. Rieter (Maria, geb. Imhoff)  im Jahr 1609 zurück. Sie war die erste, die darin ihre letzte Ruhestätte fand. Ihr folgten noch viele Familienmitglieder nach, so dass es am Ende 13 Särge sind, die bis heute in der Gruft aufbewahrt werden.  Erstmals öffneten französische Soldaten, die im Zuge des Dreißigjährigen in Kalbensteinberg einquartiert waren, die Särge, um Ringe und ähnliche Kostbarkeiten zu finden. Von diesen Originalsärgen gibt es aber heute keine mehr, denn sie wurden 1893 durch Glassärge ersetzt. Die aber sind heute noch zu sehen. Was aber nur bedingt stimmt, denn die Grablegedarf aus raumklimatischen Gründen nicht mehr betreten werden.

Die Zugänglichkeit war lange umstritten. 1872 versagte der Verwalter aus Nürnberg die Besichtigung, später allerdings – in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts – war die Gruft wieder zugänglich.  Für die Gäste der benachbarten Jugendburg Wernfels war sie ein „Hit“. Die Jugendlichen machten nicht nur pietätlos an den Särgen ihre Witze, sie stocherten auch in den Mumien herum. Während des Zweiten Weltkriegs waren zudem die kostbaren Kunstschätze der Kirche dort gesichert.  Ab den fünfziger Jahren durfte die Grablege nur mehr zu wissenschaftlichen Zwecken betreten werden.

Zu allen Zeiten haben sich illustre Geschichten um die Rieter-Grablege gerankt.  1768 sorgte sich der Pfleger der Rieter-Stiftung um den Zustand der Leichen, denn ihm war zu Ohren gekommen, die Leichname wären versteinert.  Tatsächlich waren die Leichen ausgedorrt, sie ließen sich nach einem Bericht von Pfarrer Johann Christoph Esper „wie Leder anfassen und hin und her biegen“.  Eine eingehende Untersuchung der mumifizierten Leichen nahm  der Nürnberger Rechtsmediziner Dr. Gerd Schaidt vor, der 1982 bemerkte: „Ohne Balsam, ohne Organentnahme, ohne die künstlichen Methoden der Konservierungstechnik  verwandelten sich die Körper in ledrige Mumien.“ Die ursprünglichen Gewänder harren noch heute im Magazin der Bad Windsheimer Museumskirche auf ihre Restauration.

Dr. Schönwald listet 13 Glassärge für Erwachsene auf, dazu einen Kindersarg. „Mögen die Rieter ungestört in der Gruft ruhen“, wünscht er sich, „vielleicht ist das auch gut so, dass sie noch das eine oder andere Geheimnis in sich tragen“.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ ist nur mehr im Gunzenhäuser Buchhandel für 15 Euro erhältlich.

Fehlende europäische Identität

Aschermittwochsveranstaltung der FDP in Frickenfelden

Dr. Hermann Drummer beklagte die fehlende europäische Identität. Foto: FR Presse

Die Parteien haben es im anstehenden Europawahlkampf schwer, die Erfolge des europäischen Einigungswerks zu „verkaufen“, denn allzu vieles ist heute längst selbstverständlicher Alltagsrealität.  Wie Dr. Hermann Drummer aus Weißenburg auf der traditionellen Aschermittwochsveranstaltung der mittelfränkischen Freien Demokraten im Frickenfelder Gasthaus Krug erklärte, fällt es nicht nur den Deutschen schwer, eine europäische Identität zu finden.

Der Redner beklagte die oftmals chaotisch erscheinende Wahrnehmung der europäischen Institutionen, die nicht gerade geschaffen sei, um eine europäische Marke sichtbar zu machen. Die gemeinsame Währung gelte längst als normal, die offenen Grenzen ohnehin. Auch der 9. Mai  (Europatag) werde nicht als europäischer Feiertag wahrgenommen. Die schonungslose Diagnose von Dr. Drummer: „Uns ist die Idee von Europa abhanden gekommen.“

In Anwesenheit der beiden Bundestagsabgeordneten Katja Hessel (Nürnberg) und Britta Dassler (Erlangen) brachte die Europapolitikerin Marina Schuster aus Greding den Mangel an Emotionalität zum Ausdruck: „Es gibt einfach zu wenig europäische Herzensprojekte.“ Es gelinge kaum, die Bürger in die Entscheidungsprozesse mit einzubinden.

Europas Politiker könnten nicht tatenlos zusehen, wie populistische Akteure und Grundwerte in den Boden stampften. Bestimmte finanzielle Leistungen der EU müßten an die Einhaltung der Bürgerrechte gekoppelt werden.

In der Diskussion wurde bemängelt, dass in der Öffentlichkeit immer wieder Kritik an europäischen Institutionen aufkomme, obgleich diese oftmals gar nicht ursächlich seien für manchen Frust der Bürger. Häufig würden die Nationalstaaten auf die EU-Gesetze noch eins draufsetzen und damit erst ein Übermaß an Bürokratie produzieren.

Mit einem Buchgeschenk verabschiedete der stellvertretende Bezirksvorsitzende Thomas Geilhardt (Pleinfeld) den Referenten aus Weißenburg. Der politische Aschermittwoch klang mit einem Heringsessen aus, das die Gastwirtsfamilie Krug servierte.

Seit mehr als 25 Jahren kommt eine kleine Delegation aus Thüringen nach Frickenfelden. Der Kontakt geht auf den früheren FDP-Kreisvorsitzenden Johann Saalbaum zurück. Heuer wurden Stadtrat Dieter Halle und sein Vorgänger Rolf Thiering aus Neuhaus am Rennweg von Stadtrat Werner Falk begleitet. Beeindruckt waren die Gäste von der barocken Pracht des Ellinger Schlosses, in gleicher Weise aber auch von der Vielfalt des Ellinger Bieres, die sie im Bräustübchen kennenlernen konnten.

Bierkönigin präsentierte Forstquellbock

Traditionelle Aschermittwochsveranstaltung in Fürnheim

Die Gesellschafterinnen Pia Kollmar und Ingrid Kollmar, Bierkönigin Johanna Seiler, Bürgermeister Stefan Ultsch (Wassertrüdingen), Bürgermeister Jens Korn (Wallenfels), Bürgermeisterin Petra Wagner (Oettingen), Braumeister Florian Stempfle und Stadtrat Werner Falk (Gunzenhausen). Foto: Tippl

Sogar die Bayerische Bierkönigin Johanna Seiler aus Appetshofen im Ries gab dem „Forstquell“-Bock die Ehre, daneben die Bürgermeister Stefan Ultsch aus Wassertrüdingen und Petra Wagner aus Oettingen.

Der Anstich des Forstquellbocks ist immer ein Höhepunkt im Veranstaltungsplan von Ingrid und Pia Kollmar, die als Gesellschafterinnen der Braugruppe „Oettinger Bier“ zugleich die handwerkliche Forstquellbrauerei repräsentieren. Die beiden Geschäftsführer Dr. Andreas Böttger und Peter Böck sowie deren Vorgänger Kurt Meyer und Michael Mayer waren ebenfalls unter den Gästen.

Jens Korn glossierte das gesellschaftliche Geschehen. Aufmerksame Zuhörer gab es auch an der Theke.

Pia Kollmar sieht sich in der Tradition des Familienunternehmens, das 1997 zum 60. Geburtstag des unvergessenen Brauereigründers Günther Kollmar die frühere Höhenberger-Brauerei in Fürnheim wieder aktivierte.  Nun gibt es den Forstquellbock schon zum 21. Mal. Die Wurzeln der Familien Höhenberger-Kollmar gehen bis in das Jahr 1731 zurück. Tradition und Fortschritt verbinden sich auf das Angenehmste. Pia Kollmars Versprechen: „Wir werden nie vergessen, wo wir herkommen!“

Jens Korn, Bürgermeister von Wallenfels/Oberfranken und Verwandtem von Ingrid Kollmar, blieb es vorbehalten, in die Rolle von Günther Kollmar zu schlüpfen, der zu Leibzeiten in die Bütt gestiegen war, um in der Manier des Roider Jackls das Leben um ihn herum zu glossieren. Jens Korn  tat dies mit anderen Worten, nicht so grobschlächtig, dafür aber auch treffend. Er nahm die aktuelle Gender-Diskussion und das Volksbegehren pro Artenvielfalt und zur Rettung der Bienen aufs Korn ohne diskriminierend zu sein. Immerhin fand er einen gravierenden Vorteil der Männer: Sie tragen sieben Mal mehr als Frauen zur Rettung der bayerischen Biervielfalt bei.  Der Aschermittwochsredner: „Jede Halbe, die sie trinken, ist praktisch eine kleine Rettungstat.“

Klaus Jessen und Karl Ellinger, die beiden Hausmusiker der Forstquellbrauerei, brachten eine prächtige Stimmung unter die Gäste, die sich auf alle sieben Räume des Gasthofs verteilt hatten.

Thüringische Liberale zu Gast

Besichtigung des Ellinger Schlosses

Vor dem Bildnis von Feldmarschall Carl Philipp von Wrede, da sum 1820 entstanden ist: Rolf Thiering, Werner Falk, Dieter Hall und Johann Saalbaum.

Johann Saalbaum aus Gunzenhausen, der frühere FDP-Kreisvorsitzende, hat die Freundschaft mit den Thüringer Parteifreunden über mehr als 25 Jahre am Leben gehalten. Immer an Aschermittwoch kommen Parteifreunde aus Neuhaus am Rennweg nach Frickenfelden, um am politischen Aschermittwoch der mittelfränkischen FDP teilzunehmen.

Im Vorfeld der Veranstaltung begegneten Stadtrat Dieter Hall (Augenoptikmeister) und sein Vorgänger Rolf Thiering (er war früher auch Kreisvorsitzender) dem Gunzenhäuser FDP-Stadtrat und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Werner Falk, der mit ihnen und Johann Saalbaum das Ellinger Schloss besichtigte und anschließend im Bräustüberl  ein „Biertestat“ absolvierte.

Ellingen – das ist ein barockes Juwel in Franken. Hier war im 12. Jahrhundert der Sitz der Ballei Franken des Deutschen Ordens (1190 gegründet), der später nach Bad Mergentheim wechselte.  Der Deutsche Orden hat im 3900-Einwohner-Städtchen seine Spuren hinterlassen, am auffälligsten in Gestalt des Schlosses. Aber auch viele andere Gebäude sind das Werk von barocken Baumeistern. Franz Keller war wohl der bekannteste von ihnen. Der Deutsche Orden, der im Zuge der Aufklärung 1809 aufgelöst wurde, lebt seit 1947 in Form des Caritativordens  weiter, der seinen Sitz in Wien hat.

„Von Mäusen und Menschen“

Württembergische Landesbühne gastiert in Feuchtwangen

Die Württembergische Landesbühne Esslingen ist seit vielen Jahren immer wieder Gast in Feuchtwangen. Am 15. März 2019, bringt sie um 20 Uhr einen modernen Klassiker in der Stadthalle Kasten zur Aufführung: John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“.

Ein sandiges Ufer am Salinas River in Südkalifornien. Die Sonne geht gerade unter, als sich Georg und Lennie auf den Weg machen, die Kleinstadt Weed zu verlassen. Wie viele andere Wanderarbeiter ziehen sie von Farm zu Farm auf der Suche nach Arbeit und mit einem großen Traum vor Augen: Eines Tages ein kleines Haus und ein eigenes Stück Land kaufen und bewirtschaften zu können. Doch der Weg ist steinig: Immer wieder geraten die beiden Freunde durch Lennies Tollpatschigkeit in Schwierigkeiten. Denn der fleißige Arbeiter ist zwar liebenswert, aber „nich besonders scharf im Kopf“. Mit kindlicher Faszination beobachtet er die schönen, lieblichen Dinge in seinem Umfeld, von denen er nur schwer die Finger lassen kann. Kaninchen und Mäuse haben es ihm besonders angetan. Doch da er seine außergewöhnliche Muskelkraft nicht richtig einschätzen kann, passiert es ihm schon mal, dass er die Tierchen versehentlich zerdrückt. Nicht immer bleiben solche oder ähnliche Zwischenfälle folgenlos. Und so mussten die beiden Männer auch ihre letzte Arbeitsstelle in Weed nach einem schwerwiegenden Missverständnis verlassen. Ab nun will Georg das Reden und Handeln für Lennie übernehmen. Denn auf der nächsten Farm wollen sie endlich einmal länger bleiben, um Geld für ihren gemeinsamen Traum zusammenzubekommen. Ab er schon an ihrem ersten Arbeitstag kündigen sich Probleme an, als sie dem Sohn ihres Chefs begegnen- Curley, ein eifersüchtiger Hitzkopf, der gerne auf Konfrontation geht. In diese angespannte Atmosphäre tritt Curleys Frau, die ihren eigenen Träumen nachhängt und auf der Suche nach einem Gesprächspartner immer wieder um die Baracken der Arbeiter schleicht. Als Georg bemerkt, wie Lennie in den Bann der schönen jungen Frau gezogen wird, überkommen ihn schlimme Vorahnungen. Auf einmal drohen sich die Ereignisse aus Weed zu wiederholen…
In John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ ist der verheißungsvolle „American Dream“ bereits bröckelig geworden: Statt Glückspilzen und Gewinnertypen begegnen wir zutiefst einsamen Figuren, die auf der Suche nach ihrem individuellen Glück herbe Rückschläge erfahren. In diesem Setting zeichnet Steinbeck, der 1962 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde, ein einfühlsames und berührendes Bild einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Männern, die bedingungslos zueinander halten. Sein von vornherein als Schauspiel konzipierter Roman aus dem Jahr 1937 ist zu einem zeitlosen Klassiker geworden, der in den letzten Jahrzehnten mehrfach verfilmt und als Oper sowie als Hörspiel adaptiert wurde.
Karten für die Vorstellung am Freitag, den 15. März, um 20 Uhr, in der Stadthalle Kasten sowie für alle anderen Kulturveranstaltungen gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, unter Telefon 09852 904 44, per E-Mail an kulturamt@feuchtwangen.de sowie bei Reservix und in allen Reservix-Vorverkaufsstellen.

Thema „Sodbrennen“

Das Feuer in der Brust

Dr. Marius Ghidau ist der Experte.

Nach einem gemütlichen Abend mit den Freunden legt man sich zufrieden hin und plötzlich ist es wieder da: das Feuer in der Brust. Jeder vierte bis fünfte Erwachsene ist vom Sodbrennen betroffen. Welche Maßnahmen ergreift man um eine ernsthafte Verschlechterung der Gesundheit zu vermeiden?

Dr. Marius Ghidau, Chefarzt der Chirurgie am Klinikum Altmühlfranken geht in seinem Vortrag den Ursachen des Sodbrennens auf den Grund und gibt Tipps zur Vermeidung und Behandlungsmöglichkeiten.

Im Anschluss steht Dr. Marius Ghidau für Fragen gerne zur Verfügung.

Der Vortrag findet in Kooperation mit der Frauen Union Weißenburg am Mittwoch, den 20. März 2019 im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit im Dialog“ des Klinikums Altmühlfranken statt. Beginn ist um 19 Uhr.

Veranstaltungsort ist die Berufsfachschule für Krankenpflege im Klinikum Altmühlfranken Weißenburg. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

 

Keine Hetze gegen die Bauern

LBV-Chef Dr. Schäffer reagiert auf Vorwürfe des Bauernverbands

Das mit 18,4 Prozent erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wertet Dr. Norbert Schäffer, der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern (LBV) als „das bisher größte gesellschaftliche Statement für einen besseren Schutz unserer Natur“. Im aktuellen Magazin „Vogelschutz“ spricht er von einem desolaten Zustand unserer biologischen Vielfalt,  zugleich aber auch von einem wachsenden Bewusstsein der Bevölkerung.

Dr. Norbert Schäffer, LBV-Vorsitzender

Dr. Schäffer weist den Vorwurf  zurück, der LBV habe Hetze gegen Landwirte betrieben. Dies sei niemals der Fall gewesen „und das wird niemals der Fall sein“. Die Bauern seien Partner im Bemühen, den Artenschutz zu sichern, denn sie bewirtschafteten  nahezu die Hälfte der bayerischen Landesfläche. Und in den landwirtschaftlich genutzten Flächen lägen die größten Herausforderung im Natur- und Artenschutz.  „Es darf nicht sein, dass in Bayern bis auf 20 Zentimeter an Bäche und Flüsse heran gepflügt wird“, erklärte er. Überall  gebe es den Gewässerrandstreifen-Schutz, nur in Bayern nicht.

Der Gesetzentwurf des Volksbegehrens bleibe die Meßlatte für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Regierung und dem Landtag. Die von der Landwirtschaftsministerin Kaniber angekündigte Ausdehnung des Vertragsnaturschutzes reiche nicht aus, es  müsse noch viel, viel mehr passieren, wenn man den Verlust an biologischer Vielfalt aufhalten wolle. Schäffer fordert deshalb auch mehr Personal für die Naturschutzbehörden und genügend Biodiversitätsberater für die Landwirte.

WERNER FALK

Ostereier & Osterdekoration häkeln

Mehr als 40 Projekte mit Häkelschrift

 Das Umhäkeln von Ostereiern ist eine alte Tradition, die in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten ist. Ein ausgeblasenes Hühnerei oder ein Acrylei wird dabei mit Garn umhäkelt.

Die Auswahl ist vielfältig: Vorgestellt werden sowohl bunte Ostereier, wie sie vom Osterbaum bekannt sind, als auch weiß umhäkelte Werkstücke, wie sie zu Großmutters Zeiten beliebt waren, sowie Eier mit „besonderem Etwas“, wie z. B. Häkeln mit Perlen oder seltene Häkeltechniken (Schlingenhäkelei, Gabelhäkelei, Filetstäbchen in mehreren Varianten, Gabelstäbchen, Kreuzstäbchen, Büschelmaschen, Brüggeler Häkelei). Auch weitere Hilfsmittel kommen zum Einsatz, etwa eine Häkelgabel oder Holzstäbchen.
Der zweite Teil des Buches widmet sich Dekorationen für Osterstrauch und -tisch, wie Eierwärmer, Blüten, Figuren, Deckchen u. v. m.

Karin Eder entwirft seit 30 Jahren Handarbeitsvorlagen, vor allem für den Kreuzstich und fürs Häkeln, für viele namhafte Verlage.

Karin Eder: „Ostereier & Osterdekoration häkeln“ (Mehr als 40 Projekte mit Häkelschrift),
60 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 20 x 20 cm, brosch. ISBN 978-3-7020-1783-5, 9,95 Euro, Stocker-Verlag  Graz.

Fachgespräch mit Ministerin Kaniber

Die Landfrauen diskutierten

Landfrauen treffen Staatsministerin Michaela Kaniber (Mitte) gemeinsam mit dem zuständigen Stimmkreisabgeordneten Manuel Westphal (rechts). Bild: CSU-Landtagsfraktion

Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag, Manuel Westphal, hatte die Kreisvorstandschaft der Landfrauen aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu einem Austauschgespräch mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eingeladen. Bei dieser Gelegenheit konnten die Landfrauen  um Kreisbäuerin Helga Horrer einige aktuelle Themen mit der Ministerin besprechen.

Das brisanteste Thema war wohl das weitere Vorgehen der Staatsregierung nach dem positiven Ausgang des Volksbegehrens Artenvielfalt. Kreisbäuerin Helga Horrer, die auch eine Akteurin des Bienenpakts in Altmühlfranken ist, brachte ihre Meinung zum Volksbegehren klar zum Ausdruck: „Das einseitige an den Pranger stellen von uns Landwirten ist so nicht tragbar. Als Ergebnis des Runden Tisches unseres Ministerpräsidenten muss nun eine ausgewogene Lösung stehen, die uns Landwirte nicht weiter beeinträchtigt.“ Die Ministerin, die ebenfalls an den Gesprächen zum Volksbegehren teilnimmt, versicherte, dass dies ihr vorrangiges Ziel sei. Nur gemeinsam mit der Landwirtschaft könne etwas für den Artenschutz erreicht werden. Jeder sei hier gefragt! „Der Bienenpakt in unserer Region ist schon mal ein guter Ansatzpunkt, wie Artenvielfalt gemeinsam erhalten werden kann“, sind sich Westphal und Horrer sicher.

Neben der ausführlichen Diskussion zum Volksbegehren war es den Landfrauen ein weiteres wichtiges Anliegen, über die Risikoversicherung zu sprechen. In den vergangenen Jahren haben extreme Wetterereignisse immer wieder für Ernteausfälle gesorgt. Unsere Region blieb davon zwar weitestgehend verschont, doch ist die Bildung steuerfreier Rücklagen und die Möglichkeiten der Risikoversicherung trotzdem ein großes Thema für die Landfrauen. Die Ministerin erklärte, dass man die Landwirte durch eine gezielte Informationskampagne fit in diesem Thema machen wolle. Es sollen Hürden abgebaut werden, damit die richtigen Anreize für den Abschluss von Risikoversicherungen gesetzt werden können.

Seit diesem Jahr ist die Neuabgrenzung der benachteiligten Gebiete zur Berechnung der Ausgleichszulage gültig. Landwirte, die in einem benachteiligten Gebiet zum Beispiel in Bergregionen wirtschaften, erhalten finanzielle Unterstützung.

In Bayern habe man die bestehenden Spielräume weitestgehend genutzt. Bei den Bewertungskriterien hat die EU strikte Vorgaben gemacht, daher waren der Staatsregierung dabei größtenteils die Hände gebunden. Die gefundene Lösung stellt einen ausgewogenen Kompromiss zwischen altem und neuem System dar. Außerdem sei geplant, zwei Jahre lang, die Übergangszahlungen in den Regionen zu finanzieren, die aus der neuen Gebietskulisse herausfallen. „Auch ein Teil unseres Landkreises wird in Zukunft nicht mehr als benachteiligtes Gebiet eingestuft, weshalb die Übergangszahlungen für unsere Landwirte eminent wichtig sind“, verdeutlichte Horrer.

Ein weiteres Thema war das Bildungsprogramm „Landfrauen machen Schule“. Bei diesem Projekt ermöglichen Landfrauen Grund- und Förderschülern ihre Betriebe kennenzulernen und mehr über die Herkunft ihrer Lebensmittel zu erfahren. „Gerade in der heutigen Zeit sind solche Projekte, die den Kontakt zu unserer Landwirtschaft herstellen, sehr wichtig. Der Einsatz, den die Landfrauen dabei leisten ist nicht zu unterschätzen“, führte Westphal aus.

„Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium läuft dabei sehr gut. Auch für 2019 ist die Finanzierung bereits gesichert und wir können unsere wertvolle Arbeit fortsetzen“, freute sich Helga Horrer.

Abschließend resümierte Westphal: „Die Ministerin hat sich zusammen mit ihrem Mitarbeiter Anton Dippold wirklich viel Zeit für die Landfrauen genommen, denn auch ihr sind die Stimmen aus der Praxis sehr wichtig. Nur durch solche Austauschgespräche können wichtige Entwicklungen angestoßen werden und die Praktikabilität unserer Entscheidungen überprüft werden.“ Und auch Kreisbäuerin Helga Horrer bestätigte: „Der Kontakt zur Politik hilft uns, unsere Anliegen an den richtigen Stellen zu platzieren. Wir bedanken uns recht herzlich bei unserem Abgeordneten Manuel Westphal für die Möglichkeit des Arbeitsgespräches mit der Staatsministerin!“

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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