Landesstiftung hilft Denkmalbesitzern

Umfangreiche Fördermöglichkeiten zeigt MdL Westphal auf

Der Stimmkreisabgeordnete für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal weist anlässlich der Eröffnung des Klosters Heidenheim auf die umfangreichen Fördermöglichkeiten der Bayerischen Landesstiftung hin: „Die Bayerische Landesstiftung unterstützt bedeutende Bauprojekte im kulturellen oder sozialen Bereich. Ich freue mich, wenn noch mehr Denkmalbesitzer oder soziale Einrichtungen aus meinem Stimmkreis diese Möglichkeit wahrnehmen“, verdeutlicht Westphal, der auch Mitglied im Stiftungsrat ist.

 Die Bayerische Landesstiftung fördert im sozialen Bereich Bauprojekte vor allem in der Alten- und Behindertenhilfe. Modellhafte Alten-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen aber auch heilpädagogische Tagesstätten oder Werkstätten für Behinderte können eine Förderung über die Stiftung beantragen. Herausragende Projekte der Kinder- und Jugendhilfe können ebenfalls unterstützt werden.

Der Schwerpunkt der Fördertätigkeit liegt allerdings im kulturellen Bereich bei Maßnahmen an Bau- und Kunstdenkmälern wie Kirchen, Klöster, Schlösser oder historische Rathäuser. Auch private Denkmalobjekte werden über die Landesstiftung gefördert. „In meinem Stimmkreis profitierten bereits zahlreiche Projekte von Zuschüssen der Bayerischen Landesstiftung, wie das Kloster Heidenheim. Für den ersten Bauabschnitt, den wir kürzlich eröffnen konnten, wurden beispielsweise über 400.000 Euro bereitgestellt“, erklärt der Abgeordnete.

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung über 10.000 Projekte im sozialen und kulturellen Bereich mit rund 600 Millionen Euro gefördert. Westphal führt weiter aus: „Gerade private Denkmaleigentümer sollten sich die Förderkonditionen der Bayerischen Landesstiftung einmal genauer ansehen und die Förderung für ihr Gebäude nutzen. Der Erhalt denkmalgeschützter Gebäude ist auch ein Erhalt unserer Kultur und unserer Geschichte, weshalb der Freistaat diese Maßnahmen umfangreich unterstützt.“

Für Altmühllauf anmelden

Letzter Aufruf: Anmeldung Altmühlfrankenlauf

Am 18. Mai 2019 findet zum 35. Mal der Altmühlfrankenlauf statt. Start und Zieleinlauf sind in der Dorfstraße vor dem Feuerwehrhaus in Gräfensteinberg. Anmeldungen für den Staffellauf sind noch bis 05. April 2019 möglich. Für Läufer die 25, 30 oder 35 Jahre dabei sind, gibt es eine Jubiläums-Ehrung. Mannschaften können die treuen Läufer bis 07. Mai 2019 melden.

Auch in diesem Jahr wird wieder auf einen Rundkurs mit sechs Etappen gesetzt, der zweimal zu absolvieren ist. Jede Mannschaft hat somit zwölf Etappen zwischen 2,5 und 5,0 Kilometer zu bewältigen. Die 45 Kilometer lange Strecke führt von Gräfensteinberg nach Brand, über Geislohe und Laubenzedel, entlang des Altmühlüberleiters nach Brombach und Geiselsberg zurück nach Gräfensteinberg.

Die Strecken- und Zeitpläne, die Beschreibung und alle Informationen zur Ausschreibung des landkreisweiten Laufs sind unter www.altmuehlfrankenlauf.de zu finden.

Wer noch eine Mannschaft melden möchte, hat dazu bis 05. April 2019 Zeit. Die Anmeldemaske ist unter www.altmuehlfranken.de/altmuehlfrankenlauf/anmeldung zu finden. Nachmeldungen können leider nicht berücksichtigt werden. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Aktuell sind 66 Mannschaften (11 Männer, 5 Damen, 47 gemischte Mannschaften und 3 Schüler-/Jugendmannschaften) angemeldet.

Die Ausgabe der Starterunterlagen mit Mannschaftsführerbesprechung ist am Dienstag, den 07. Mai 2019, um 20 Uhr im kunststoffcampus Bayern (Richard-Stücklen-Straße 3, 91781 Weißenburg i. Bay.). Von jeder Mannschaft sollte mindestens eine Vertretung anwesend sein.

Sonderehrung für „Jubiläums-Läufer“

Anlässlich des 35. Jubiläums des Altmühlfrankenlaufs werden die Teilnehmer, die bereits an 25, 30 oder sogar an allen 35 Laufveranstaltungen dabei waren, besonders geehrt werden. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen bittet deshalb um Meldung durch die Mannschaften bis 07. Mai 2019, ob im Team „Jubiläums-Läufer“ dabei sind.

Fragen zum Altmühlfrankenlauf beantwortet Verena Bickel von der Zukunftsinitiative altmühlfranken gerne telefonisch unter 09141 902-207 oder per Mail an verena.bickel@altmuehlfranken.de

 

Kein Gifteinsatz im Burgstallwald

Entscheidung der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Von links nach rechts: Dr. Ralf Straußberger, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Jürgen Stemmer vom Forstamt Gunzenhausen, Claudia Regner von der Interessengemeinschaft, Bernhard Wallraff von den Forstbetrieben Allersberg und Forstbesitzer Edwin Habermeyer. Foto: FR Presse

Auf diesen erlösenden Satz hatten die meisten der rund 200 Besucher der Bürgerversammlung im Lutherhaus gewartet: „Im Burgstallwald wird es keinen Gifteinsatz gegen den Schwammspinner geben.“ Spontaner Beifall quittierte diese Entscheidung, die Bernhard Wallraff vom Forstbetrieb Allersberg im Namen der Bayerischen Staatsforsten bekannt gab. Bereits im letzten Jahr hatten die Staatsforsten auf eine Bekämpfung des Schwammspinners aus der Luft verzichtet. Auch heuer kommt sie unter Abwägung aller Schutzgüter nicht in Frage. Zugleich sollen der Burgstallwald und die benachbarten Wälder im Raum Pfofeld-Dornhausen-Theilenhofen von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wissenschaftlich begleitet werden, denn bisher gibt es keinerlei Erfahrungen beim Befall in dieser Größenordnung.

Wallraff realistisch: „Wir müssen damit rechnen, dass sich der Wald stark verändert, in Teilen sogar abstirbt. Bei der Abwägung hat die Gesundheit der Menschen Vorrang, denn über das chemische Bekämpfungsmittel Mimic ist zu wenig bekannt.“

Diese Ansage nahm quasi den folgenden Statements von Dr. Ralf Straußberger vom Bund Naturschutz und von Claudia Regner von der Interessengemeinschaft „Kein Gifteinsatz im Burgstallwald“ die Luft aus den Segeln. Fast hörbar erleichtert: „Es ist die beste Nachricht. Das ist der Hammer.“

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz  („Es ist das Ergebnis, das von vielen erwartet wurde“) hatte an diesem Abend wieder einmal die Rolle des Moderators übernommen.  Zuerst äußerten sich die  fünf Fachleute und Exponenten, dann gab es noch eine Diskussion, die aber sehr diszipliniert verlief und nicht auswucherte, was bei diesem Thema mit so vielen Facetten durchaus vorstellbar gewesen wäre. Und schließlich gibt es neben ausgewiesenen Fachleuten auch die so selbst ernannten Experten, die eine Diskussion ins Uferlose treiben können. Das alles hat es nicht gegeben.

Jürgen Stemmer vom Amt für Landwirtschaft Weißenburg, zuständig für den forstlichen Bereich, skizzierte in konsequenter Sachlichkeit die Vorgeschichte des Schwammspinner-Befalls im Burgstallwald, der im letzten Jahr erstmals massiv zu erleben war.  Dennoch waren die Schäden am Wald nicht gravierend, denn der zweite Austrieb (Johannistrieb) sorgte dafür, das sich die Bäume wieder belaubten. Etwa zehn Prozent des Erstaustriebs waren abgestorben. Aber die Eichen wurden für die Folgejahre natürlich geschwächt, weil sie ihre Reserven für den Zweitaustrieb genötigten. Das teilweise Absterben war aber auch bedingt durch die extreme Trockenheit in 2017. Starke Risse im Boden hatten das Wurzelwerk beschädigt. Stemmers Prognose: „Der mehrjährige Fraß kann zum Absterben ganzer Bestände führen.“ Der Forstmann ging auch auf alternative Bekämpfungsmaßnahmen ein, erteilte ihnen aber eine Absage. Beispielsweise ist es nicht wirksam und effektiv, die Stämme der Bäume von unten her abzuflammen, denn der Befall verteilt sich über den ganzen Baum. Seiner Ansicht nach kann auch nicht auf die Selbstheilungskräfte gesetzt werden, denn die Bäume sind gerade auch wegen der Trockenheit geschädigt. Die angenommene Massenvermehrung brecht nicht automatisch nach zwei Jahren biologisch zusammen. Mimic habe zwar keine schädigende Wirkung auf Käfer oder Wespen, dafür sei es giftig für Fische. Deshalb würden bei Bekämpfungsmaßnahmen auch die kleinen Oberflächengewässer ausgespart, natürlich auch die FFH-Flächen im Burgstallwald und die Bereiche, die an die Häuser heranreichten.

Insgesamt misst der Burgstall 113 Hektar, von denen 70 Hektar im Bereich der Staatsforsten liegen, 20 Hektar der Stadt gehören und weitere 20 Hektar von privaten Waldbesitzern bewirtschaftet werden. Bernhard Wallraff von den Forstbetrieben Allersberg, die gebietsmäßig für Gunzenhausen zuständig sind, nannte den Burgstall ein Schutzgut und verwies ferner auf das Wasserschutzgebiet sowie die Kureinrichtungen der Hensoltshöhe und des „Lindenhofs“.  Für den aufmerksamen Zuhörer deutete sich schon die Entscheidung der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Regensburg an: Verzicht auf chemische Bekämpfung in diesem Jahr und Einbeziehung des Burgstalls und der benachbarten Bereiche  in eine wissenschaftliche Untersuchung.  „Wir leben in dynamischen Systemen“, so Wallraff, „da gibt es Veränderungen.“

Dr. Ralf Straußberger, der Vertreter des Bundes Naturschutz und selbst Inhaber eines 20-Hektar-Waldes im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, äußerte sich zu den bisher von offizieller Seite verteidigten Begiftungen extrem kritisch. Er hat die Erfahrung gemacht, dass sich kahl gefressene Eichen wieder erholt haben. Die Eiche sterbe also nicht automatisch bei jedem Befall.  Wenn eine 10-20-prozentige Schädigung vorliege, dann könne noch nicht von einer Existenzbedrohung des Waldbauern gesprochen werden.  Dr. Straußberger appellierte an die Behörden, die biologischen Folgen einer flächigen Besprühung mit dem Flugzeug oder Helikopter zu untersuchen. Das sei bisher nämlich überhaupt noch nicht erfolgt.  Betroffen sind seiner Einschätzung nach neben 400 Schmetterlingsarten auch Fledermäuse und andere seltene Arten. “ In befallenen Gebiete gebe es zudem ein Verzehrverbot für Beerenfrüchte und Pilze. Seine klare Haltung: „Mimic ist nicht harmlos, deshalb ist es falsch zu sagen: Wir müssen vergiften!“ Eine meterscharfe Abgrenzung der Besprühung gegenüber Flächen, die gesetzlich ausgenommen werden müßten, und gegenüber  Privatflächen, die nicht für die Bekämpfung aus der Luft freigegeben würden, sei praktisch nicht möglich.

Auf die Schadwirkung von Mimic verwies Claudia Regner von der Interessengemeinschaft . Nicht nur Schmetterlinge, auch Spinnen, Krebse, Tausendfüßler und Fadenwürmer, Ameisen, Vögel, Rehe, Fledermäuse und  allerlei Amphibien seien nebst dem Menschen betroffen. Ihre klare Aussage: „Mimic schwächt den Eigenschutz des Ökosystems.“ Im Falle einer großflächigen Bekämpfung aus der Luft werde die Intention des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ ad absurdum geführt.

Die Liebe zu seinem Wald war Edwin Habermeyer, dem Oberasbacher Ortssprecher und Privatwaldbesitzer, ins Gesicht geschrieben, als er darlegte, welche Funktion die jahrhundertealten Eichen für das Ökosystem und das Umgebungsklima haben. Es werde auch Saatgut aus den Eichen erzeugt.  Nachdem im letzten Jahr rund 90 Prozent des Fichten- und Kiefernbestands abgestorben seien, müsse nun mit weiteren Schäden an Eichen gerechnet werden.  Habermeyer, dessen Erklärung („Wir Privatwaldbesitzer akzeptieren die Entscheidung“)  von allen Versammlungsbesuchern mit verständnisvolle Beifall quittiert wurde, verwies auch auf manch widersprüchliches Verhalten in der Gesellschaft hin. Beispielsweise seien  Mimic  und Dippel ES im Bio-Obstbau und Weinbau zugelassen. „Das muss jeder wissen, der Kirschen isst oder gern seinen Schoppen Wein trinkt“, so der Forstwirt. Für ihn stellt sich die Frage: „Will ich den Schwammspinner retten oder die Eichen? Ich sage: Rettet die Eichen!“

Wie Bernhard Wallraff erklärte, werden jetzt alle Waldbesitzer in den Problemregionen angeschrieben.  Sie können eine Pflanzenschutzbehandlung beantragen, hätten aber keinen Rechtsanspruch auf Bekämpfung. Geklärt seien aber noch nicht die Pufferflächen. Die Behörden befänden sich diesbezüglich noch in einem Abstimmungsprozess. Zwei bis drei Wochen könnten bis zu einer Klärung noch vergehen.

Wie unterschiedlich die Ansichten zu den Auswirkungen und Schädigungen des Schwammspinners sind, wurde durch zwei Wortbeiträge deutlich: Gerhard Postler, der am Rande des Burgstallwaldes ein großes Grundstück besitzt, klagt darüber, dass im letzten Jahr der Schwammspinner alle Ziergehölze abgefressen hat. Günther Jäger, ein Gunzenhäuser Waidmann, gibt den Schädlingsbekämpfungsmitteln die Schuld, dass in seinem Revier im letzten Jahr zwei Rehe verendet sind.

Der Wunsch von Uwe Maier, dessen leidenschaftlichen Appell kontra chemische Schädlingsbekämpfung der  Altmühl-Bote am gleichen Tag veröffentlichte, wird sich wohl nicht erfüllen. Er plädierte in der Diskussion dafür, den Wald generell umzubauen, also von Eichen und Buchen abzugehen und dafür andere Arten zu pflanzen, die für den Schwammspinner keine Nahrungsgrundlage sind.

WERNER FALK

Altmühltrail 2019 ist ausgebucht

 

Alle 700 Startplätze für das Trailrunning- und Wanderevent in Dollnstein vergeben

Nicht einmal 24 Stunden war die Anmeldung zum Altmühltrail, der am 19. Oktober 2019 in Dollnstein stattfindet, geöffnet. Jetzt sind alle 700 Startplätze vergeben. Wer die rechtzeitige Anmeldung verpasst hat, kann sich auf die Warteliste eintragen.
„Wir freuen uns schon jetzt, wieder viele, viele bekannte und neue Gesichter in Dollnstein und auf den Trails im Naturpark zu treffen. Allen, die einen Startplatz ergattern konnten, wünschen wir frohes Training. Für alle, die leer ausgingen, haben wir eine Warteliste eingerichtet“, erklärt Stephanie Somann stellvertretend für das Veranstalterteam von der OAI und DJK Dollnstein sowie Promoter BABOONS. „Der großartige Zuspruch ist für uns Ansporn, allen Teilnehmern wieder eine unvergessliche Veranstaltung mit tollen Strecken, einzigartigen Erlebnissen und kulinarischen Genüssen zu bereiten. Vielen Dank schon jetzt allen Helfern und Partnern, die uns dabei unterstützen!“, so Somann weiter.
Anmeldung zum Kinderlauf noch möglich
Wachsender Beliebtheit erfreut sich auch der Kinderlauf. Die Kleinsten laufen angefeuert von den Zuschauern eine Runde um das Veranstaltungsgelände (ca. 800m). Anmeldungen dazu sind vorerst weiter möglich.
Aktuelle Infos, die Warteliste und das Anmeldeportal für den Kinderlauf gibt es auf der Homepage www.altmuehltrail.de.

Kreuzgangspiele: Jetzt „extra-Abo“

 Noch mehr als Theater erleben

Franz Strohmeier kommt am 14. März 2020 zur „Bauern-Erotik“  nach Feuchtwangen.

In den vergangenen Jahren waren die Kreuzgangspiele bereits mit je zwei Veranstaltungen auch im Winter präsent – erst kürzlich hat Schauspieler Johann Anzenberger in Feuchtwangen einen Abend zu Karl Valentin vor ausverkauftem Haus gespielt. Ab Herbst 2019 werden wir diese sehr erfolgreiche Reihe „Kreuzgangspiele extra“, weiter ausbauen. So wird es im Programm 2019/2020 drei Veranstaltungen von und mit Schauspielern der Kreuzgangspiele geben. Aus diesem Grund wandeln wir das ehemalige KulturTreff-Abo um in ein „Kreuzgangspiele extra-Abonnement“, das in Zukunft vier bis fünf Veranstaltungen der Reihe „Kreuzgangspiele extra“ beinhaltet, von denen jedoch mindestens eine bereits im Sommer während der Sommerspielzeit stattfindet.

Im Abonnement sind 2019/2020 die folgenden Veranstaltungen enthalten:
Freitag, 12. Juli 2019, 21 Uhr, Nixel-Garten: Gottfried Keller: Kleider machen Leute; Regie: Liv Manthey
Samstag, 26. Oktober 2019, 20 Uhr, Stadthalle Kasten: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“; Herbstliche Rilke-Lesung mit Achim Conrad
Freitag, 24. Januar 2020, 10.30 Uhr und 20 Uhr, Stadthalle Kasten: Wolfgang Borchert: „Draußen vor der Tür“; Regie: Alex Ourth, mit Mario Schnitzler und Rebekka Michalek
Samstag, 14. März 2020, 19 Uhr, Fränkisches Museum: „Kraftbayrisches aus der Bauern-Erotik“. Eine bayrische Aufklärungsarbeit nach Georg Queri. Mit Franz Josef Strohmeier und Maria Hafner. Franz Josef Strohmeier steht in diesem Sommer zum ersten Mal auf der Kreuzgang-Bühne, als Bären-Joseph in der „Geierwally“ an der Seite von Judith Peres. Maria Wüstenhaben von den Kreuzgangspielen sagt: „Wir freuen uns sehr, dass sich der auch im Fernsehen sehr beliebte Schauspieler schon jetzt bereit erklärt hat, in die Kreuzgang-Stadt zurückzukehren.“

Nicht nur die Veranstaltungen machen das neue Abonnement attraktiv, auch die Konditionen können sich sehen lassen:
Preis: 50 Euro/40 Euro (ermäßigt).  Bei Preiskategorie 2 Aufzahlmöglichkeit zu
Preiskategorie 1; bei „Draußen vor der Tür“ zuzüglich 3 Euro. Abonnenten werden zum Festspielfrühling eingeladen.
Abonnenten erhalten bei den Kreuzgangspielen auf eine Eintrittskarte (sonntags bis donnerstags) für die Abendstücke je zwei Euro Rabatt.
Bei allen anderen Veranstaltungen der Reihe Kreuzgangspiele extra gilt für Abonnenten der ermäßigte Preis.
Abonnenten erhalten bei allen KunstKlang-Konzerten 3 Euro Rabatt. Abonnenten werden zu den Ausstellungseröffnungen des Feuchtwanger Kunstsommers eingeladen. Buchen können Sie das „Kreuzgangspiele extra-Abo“ unter Telefon 09852/904 44, per E-Mail an karten@kreuzgangspiele.de und natürlich auch persönlich im Kulturbüro in Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen.
Weitere Informationen zu den Kreuzgangspielen und allen Veranstaltungen gibt es auch auf der Internetseite www.kreuzgangspiele.de und auf Facebook. Das neue Prospekt zum Herbst-Winter-Programm mit allen Terminen von Oktober 2019 bis März 2020 erscheint im April.

Was ist speziell fränkisch?

Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg

Die Zukunftsinitiative altmühlfranken ruft Erzeuger und Anbieter von typisch altmühlfränkischen Produkten im Lebensmittelbereich zur Teilnahme am Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg auf. Bewerbungsschluss ist am 31. März.

Die Regionalkampagne „Original Regional“ fördert die Vielfalt regionaler Spezialitäten und Produkte. Im Rahmen eines Spezialitätenwettbewerbs sucht die Kampagne kulinarische Schätze, wie Brauereiprodukte, Bäckerei- und Metzgereierzeugnisse und andere kulinarische Qualitätsprodukte aus allen Teilen der Metropolregion Nürnberg.

Anbieter und Erzeuger regionaltypischer Produkte können sich bis 31. März unter www.unsereoriginale.de bewerben. Die von einer Jury ausgewählten Gewinner werden im Oktober auf der Verbrauchermesse Consumenta in der NürnbergMesse ausgezeichnet. Sie werden Bestandteil der neuen Kulinarischen Landkarte der Metropolregion Nürnberg.

Über die Metropolregion Nürnberg

Die Metropolregion Nürnberg, das sind 23 Landkreise und 11 kreisfreie Städte – vom thüringischen Landkreis Sonneberg im Norden bis zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Süden, vom Landkreis Kitzingen im Westen bis zum Landkreis Tirschenreuth im Osten. 3,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt von 134 Milliarden Euro jährlich – das entspricht in etwa der Wirtschaftskraft von Ungarn. Eine große Stärke der Metropolregion Nürnberg ist ihre polyzentrale Struktur: Rund um die dicht besiedelte Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach spannt sich ein enges Netz weiterer Zentren und starker Landkreise. Die Region bietet deshalb alle Möglichkeiten einer Metropole – jedoch ohne die negativen Effekte einer Megacity. Bezahlbarer Wohnraum, funktionierende Verkehrsinfrastruktur und eine niedrige Kriminalitätsrate macht die Metropolregion Nürnberg für Fachkräfte und deren Familien äußerst attraktiv.

Touristiker in Berlin

Naturpark Altmühltal war auf der ITB präsent

Vorbereitungen auf das Jubiläum „50 Jahre Naturpark Altmühltal“ auf der ITB in Berlin: Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber (zweiter von rechts), der als Ehrengast zur großen Jubiläumsfeier am 14. Juli 2019 in Eichstätt geladen ist, traf auf der Messe mit Vertretern des Naturpark Altmühltal zusammen: Christoph Würflein (Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal, links) sowie dem 1. und 2. Vorsitzenden des Vereins „Naturpark Altmühltal (Südliche Frankenalb)“ e.V., den Landräten Anton Knapp und Gerhard Wägemann (zweiter und vierter von links). Der Naturpark Altmühltal präsentiert sich in Berlin noch bis 10. März 2019 als Anschließer am StandITB des Tourismusverbands Franken in der Bayern-Halle. Foto: Niederprüm

Was ist eine Nahtod-Erfahrung?

Hirngespinst oder Wirklichkeit?

Prof.  Markolf H. Niemz ist der Autor vieler Bücher zum Thema. Foto: freiewelt.com

Dass das Thema „Nahtod – Hirngespinst oder Wirklichkeit?“ so viele Menschen ansprechen würde, hatten die Veranstalter nicht erwartet: Im voll besetzten Pfarrzentrum St. Salvator in Nördlingen begrüßte Irmgard Riedel als Vertreterin der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries weit über 100 Besucher aus dem gesamten Landkreis und den Referenten, Prof. Dr. Markolf H. Niemz, Physiker und Lehrstuhlinhaber für Medizintechnik an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Der äußerst interessante und zum Nachdenken anregende Vortrag behandelte die vier Fragen: Was ist eine Nahtoderfahrung? Was ist Ewigkeit? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Glauben Physiker noch an Gott?

Niemz ging zunächst auf die Erfahrungsberichte von Menschen ein, die schon einmal klinisch tot waren. Etwa ein Prozent der Menschen haben dabei sogenannte Nahtoderfahrungen. Sie können nach der Wiederbelebung Erinnerungen an diese „Nahtod“-Phase schildern. In der Schulmedizin werden solche Erlebnisse als Halluzinationen eingeordnet. Prof. Niemz findet es aber sehr erstaunlich, dass sich die Berichte über die Nahtoderfahrungen derart ähneln und immer in vergleichbaren Phasen ablaufen. Der Bericht bricht umso früher ab, je schneller der Berichtende wiederbelebt wurde.

Es wird erzählt von einem Gefühl von Schmerzlosigkeit und Frieden, von außerkörperlichen Erfahrungen, wie ein Schweben über der Unfallstelle. Einige erleben einen Flug durch einen Tunnel oder dunklen Raum, an dessen Ende die Begegnung mit einem hellen Licht steht. Ein paar Personen hatten Kontakte zu Verstorbenen oder sahen ihr ganzes Leben in einer Rückschau. Die Fragen nach der Ewigkeit und dem Leben nach dem Tod versucht der Referent nicht aus der Sicht der Theologie, sondern aus den Erkenntnissen der Physik zu verstehen. In seiner Relativitätstheorie beschreibt Albert Einsteins das Phänomen, dass für einen Körper, der sich mit hoher Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit auf ein Licht zubewegt, das Licht immer heller und größer wird. Die Ewigkeit kann also aufgefasst werden als rasende Bewegung im unendlichen Licht. In einer solchen Vorstellung von Ewigkeit geht die Größe für Zeit und Raum gegen Null: Nach dem Tod ist daher keine Entwicklung mehr möglich, weil die Gesetze von Raum und Zeit dann nicht mehr gelten.

Im Tod löst sich alles Materielle nach und nach auf. Aber alles, was der Mensch an Immateriellem, an Emotionen und Wissen in seinem Leben angehäuft hat, bleibt und geht ein in den Erfahrungsschatz des ganzen Kosmos. Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass religiös orientierte Physiker ihre Haltung zum Glauben stark geändert haben. Die meisten glauben mittlerweile nicht mehr an einen personalen Gott oder an die eigene Unsterblichkeit als Individuum, sondern eher an ein göttliches Prinzip, das Schöpfer und Schöpfung als eine Einheit wahrnimmt. So kann man das eigene Leben als den persönlichen Anteil an der Ewigkeit begreifen. In der abschließenden lebhaften Diskussion betonte Prof. Niemz, der sich als gläubiger Christ begreift, noch einmal, wie wichtig für ihn das Leben vor dem Tod ist: Jeder sollte es so gestalten, dass sein immaterieller Beitrag an der Schöpfung möglichst wertvoll ist.

Weiterführende Informationen finden sich u.a. in dem Buch von Markolf H. Niemz: „Bin ich, wenn ich nicht mehr bin?.- Ein Physiker entschlüsselt die Ewigkeit“, Herder, 2013, ISBN 978-3-451-06351-0 Termine der Mitglieder der Katholischen Erwachsenenbildung Donau-Ries finden Sie auf der Homepage der KEB Donau-Ries unter: www. keb.donauries.de
WALBURGA MEHL

Keine starken „Duftmarken“ gesetzt

Über das Wirken von zwei markgräflichen Oberamtmännern

Wolfgang von Crailsheim und sein Bruder Johann Ulrich waren im 17. Jahrhundert zwei markgräfliche Oberamtmänner in Gunzenhausen. Der eine war sieben Jahre im Amt, der andere 15 Jahre.  Ein Zahlenspiel fällt dabei auf: beide hatten mehr Kinder als Dienstjahre in der Altmühlstadt, Wolfgang 10, Johann Ulrich 17.

Das Schloss Sommersdorf ist heute noch im Besitz der Familie von Crailsheim. Foto: Buchner

Es ist eine genealogische Fleißarbeit, die von der Historikerin Siglinde Buchner aus Weißenburg geleistet wird. In „Alt-Gunzenhausen“ (Ausgabe 73/2018), dem Jahrbuch des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen, stellt sie die beiden fürstlichen Verwalter im markgräflichen Oberamt Gunzenhausen vor und geht dabei auf die weit verzweigten Familien ein. Ihr Beitrag mag dem flüchtigen Leser  als Überforderung erscheinen, aber wer sich auf die Chronik einlässt, der ist in hohem Maße beglückt, von den mannigfaltigen Verästelungen der Familien zu erfahren. Buchners Forschungsergebnisse sind gleichsam ein Spiegelbild der niederadeligen Gesellschaft im 17. Jahrhundert. In der Wissenschaft wird immer wieder auf ihre Forschungsergebnisse Bezug genommen.

Wolfgang (Wolf) von Crailsheim wurde als 14-Jähriger Page am Wiener Hof, diente drei Jahre als Reitersoldat und heiratete dann Anna Petronella Zorn von Plobsheim, die Hofdame der Ansbacher Markgräfin Henriette Luise von Brandenburg-Ansbach. Sie entstammte einem  alten Straßburger Patriziergeschlecht und gebar zehn Kinder.  Die Autorin stellt alle Kinder und ihren Anhang ausführlich vor, beispielsweise das fünfte Kind Georg Wolf. Dieser Sohn war von 1683-1705 Verwalter des markgräflichen Oberamts Hohentrüdingen, 1712 wurde er zum Oberhofmeister  des Markgrafen Albrecht ernannt. Eine seiner Töchter war übrigens mit Carl Friedrich von Zoach verheiratet, dem bekannten markgräflichen Baumeister, der seine Spuren auch im Gunzenhäuser Land hinterließ.  Oberamtmann Wolfgang von Crailsheim war nach seiner Zeit in Gunzenhausen ab 1659 Chef des Oberamts Cadolzburg, baute die markgräfliche Leibgarde auf und kaufte für den Herrscher das Gut Deberndorf bei Cadolzburg. Seine Frau Anna Petronella starb 55-jährig. Sie ist in der Pfarrkirche Sommersdorf beigesetzt. Des Oberamtmanns zweite Frau war die Witwe Dorothea von Bröck aus einem niederen ostpreußischen Landadel. Die 16-jährige Ehe bliebt kinderlos. Die Frau starb mit 51 Jahren, ihr Mann zwei Jahre später im Alter von 78 Jahren.

Der zweite Oberamtmann aus der Crailsheimer Sippe war Johann Ulrich (1669-1684), der Bruder von Wolfgang. Er war in bayerischen Kriegsdiensten und nahm 1645 an der zweiten Schlacht bei Nördlingen teil. Verheiratet war er mit Anna Rosina Kresser, deren Familie Schloss Burgfarnbach bei Fürth erworben hatte. Die „Gebärmaschine“ von elf Kindern starb schon im Alter von 39 Jahren.  Die zweite Frau des markgräflichen Verwalters in Gunzenhausen war Anna Maria Freiin von Praunfalk. Sie gebar sechs Kinder.  Ihr viertes Kind, die Tochter Christina Dorothee Juliana war übrigens verheiratet mit einem Hohentrüdinger Oberamtmann (Balthasar Heinrich von Wackerbarth), zwei ihrer Söhne sind auf dem Bergfriedhof bestattet.  Nicht recht vorzeigbar war das fünfte Kind: Wilhelm Friedrich galt als lasterhaft, liederlich, unchristlich und verschwenderisch und seine Frau behandelte er „wie ein Stück Vieh“. Anna Maria starb 37-jährig nach neun Ehejahren, danach führte ihre Schwester Eva Regina von Praunfalk den Haushalt des Herrn. Johann Ulrich von Crailsheim begab sich 1679 in das Weißenburger Wildbad, wo er sich Linderung von seinen Leiden versprach  – allerdings vergeblich.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist im Gunzenhäuser Buchhandel (15 Euro) erhältlich.

Von den Verwandten Andreas Osianders

Bisher war wenig bekannt über sein verwandschaftliches Umfeld

„Andreas Osianders Verwandte in Gunzenhausen und Meinheim“ nennt sich ein gemeinschaftlicher Beitrag von Werner Kugler (früher Dekan in Heidenheim) und Werner Mühlhäußer (Stadtarchivar in Gunzenhausen), der in „Alt-Gunzenhausen“ (Jahrbuch 73)  veröffentlicht ist.

Der Bildhauer Christian Rösner hat das Bildnis von Andreas Osiander als Bronzebüste geschaffen. Es steht in der Rathausstraße.

Ist der Schmiedssohn aus Gunzenhausen nun 1496 oder 1498 in der Altmühlstadt geboren worden? Die Quellen lassen rätseln. Der Theologe, der schon früh die Stadt verließ, um sich an der Universität dem Theologiestudium zu widmen, war ein Verfechter der Lutherischen Reformlehre. Vorfahren von ihm können in der Nachbarschaft des Klosters Auhausen gelebt haben, aber ganz sicher ist, dass Vater Endres (Andreas) und Mutter Anna in der Schmiedsgasse (heute: Rathausstraße) lebten und dort eine Schmiede betrieben. Der Vater war auch Bürgermeister und Ratsherr. Der junge Osiander  kam offenbar – so die Annahme von Werner Mühlhäußer – mit den Gelehrten der benachbarten jüdischen Synagoge in Kontakt, denn er trat später als Kenner der hebräischen Sprache und der jüdischen Mystik in Erscheinung.

1515 ist der Name schon belegt, und war in einer Immatrikulationsurkunde der Universität Ingolstadt: „Andreas Osanner de Guntzenhausen clerius Eystetensis“ (der Zusatz besagt: Kleriker der Diözese Eichstätt). Ob zuvor schon seine Primiz in Gunzenhausen stattgefunden hat, ist nicht bekannt.  1522 kam Osiander an die St. Lorenz-Kirche in Nürnberg, wo er Weggefährte des Malers Albrecht Dürer, des Ratsherrn Willibald Pirckheimer und des Meistersingers Hans Sachs war. Er gilt als der Hauptverfasser der Kirchenordnung von 1533, die weit über Nürnberg hinaus Geltung hatte – auch im Fürstentum Brandenburg-Ansbach. Später ging Osiander nach Königsberg, wo er auch als Theologieprofessor an der Albertus-Universität wirkte bevor er dort 1552 starb.

Über seine Verwandten in Gunzenhausen ist bisher gar nichts bis wenig bekannt. Der Historiker Werner Mühlhäußer geht davon aus, dass er auf jeden Fall zwei Schwestern hatte: Margarethe, die mit ihm nach Nürnberg und Königsberg ging, und eine namentlich nicht bekannt, die in Gunzenhausen heiratete und von der noch 1544 in den Kirchenbüchern von der Eheschließung „mit Osianders Vetter“, dem Schuster Hans Kistner, die Rede ist.  Osiander war also damals schon als Nürnberger „Starprediger“ bekannt, sonst hätte der beurkundende Pfarrer wohl nicht auf den prominenten Status des Bräutigams hingewiesen. Kistner dürfte nach Mühlhäußers Forschung ein Neffe, also der Sohn einer Schwester Andreas Osianders, gewesen sein.

Von Osiander weiß der Theologe und Heimatforscher Werner Kugler,  der die Traubücher  Nürnbergs zu Rate gezogen hat – sie sind die ältesten Traubücher Deutschlands -, dass er dreimal verheiratet war: mit der aus Weißenburg stammenden Catherine Preu (1525), der wohlhabenden Nürnberger Witwe Helena Künhofer (1537) und  mit der Nürnberger Arzttochter Helena Magenbuch (1545).  Neun Kinder findet der Familienforscher: Lucas, Agnes, Veronika, Katharina (aus erster Ehe), Susanne, Katharina und eine namentlich nicht bekannt Tochter (aus zweiter Ehe) sowie Ursula und Elisabeth (aus dritter Ehe).

An der Universität Ingolstadt trifft der junge Osiander auf den Professor Johann Eck, der später als scharfer Luther-Gegner bekannt wird. Beide streiten sich öffentlich: Eck muss sich gefallen lassen, dass sein ursprünglicher Name Johann Maier (aus Egg an der Günz) sei, Osiander wiederum wird herablassend als „Schmiedssohn aus Auhausen“  tituliert, der sein Theologiestudium abgebrochen habe.

Auf der Suche nach Verwandten ist Werner Kugler in Meinheim fündig geworden. 1542 tauschten Michael Beck (Kurzenaltheim) und Leonhard Kreißelmeier (Meinheim) die Höfe, die sie  jeweils zum Lehen von Adelsfamilien erhalten hatten. Michael Beck leistet sich wohl ganz ahnungslos einen Vorgang, der Folgen haben sollte. Er verkaufte ein Feldlehen aus dem erworbenen Hof vier Monate später an den Meinheimer Caspar Zech. Dazu war er aber nicht berechtigt. Das hat er später auch bereut. Er fühlte sich überrumpelt. In seiner Not erinnerte sich Beck an seinen prominenten Verwandten Andreas Osiander, zu dieser Zeit einflussreicher Mann in Nürnberg.  Dieser schrieb 1543 an den Ansbacher Markgrafen und bat um Gnade für Beck mit dem Ziel, die Enteignung zu verhindern.  Osiander nannte Beck „den Sohn des Bruders meiner Mutter“, dem er von Herzen zugeneigt sei und den er als „frommen, unverschrobenen, gottesfürchtigen und ehrliebenden Menschen“ kenne. Er sei wohl zum Kauf verführt worden, habe sich sonst aber „unsträflich, freundlich und nachbarlich“ verhalten und der Fürsprecher vergaß auch nicht auf dessen „fromme Frau und noch nicht groß gezogene Kinder“ hinzuweisen. Der Verkauf solle daher vom Markgrafen als „kraftlos und nichtig“ erklärt werden.  Der Heidenheimer Klosterverwalter Johann Mundtscheller, den der Fürst zu Rate zog, bestätigte die Ehrhaftigkeit Becks, verschwieg aber in seiner Stellungnahme, dass er selbst bei der Beurkundung dabei war und somit eigentlich von der Unrechtmäßigkeit des Kaufvertrags hätten wissen müssen, aber dennoch nicht widersprochen habe.  Immerhin: Osiander stieß auf einen gnädigen Markgrafen, der die Rückführung des Grundstücksgeschäfts besiegelte, so dass Michael Beck auf dem Hof bleiben konnte.  Unmissverständlich ließ der Ansbacher Herrscher wissen, der Lehensnehmer solle sich künftig „solcher unerlaubten Besitzveränderungen enthalten“.

WERNER FALK

Das Jahrbuch „Alt-Gunzenhausen“ (Ausgabe 73/2018) ist nur noch in den Gunzenhäuser Buchhandlungen für 15 Euro erhältlich.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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