Mütter sind auch nur Menschen

Jugendpsychiater Jörg Mangold spricht in Weißenburg

In einem Vortrag erläutert der Kinder- und Jugendpsychiater Jörg Mangold wie Achtsamkeit und Selbstmitgefühl zur besseren Stressbewältigung und mehr Gelassenheit führen können. Der Vortrag ist am Dienstag,  26. März, um 19.30 Uhr im Beratungszentrum der Diakonie in Weißenburg.

„Ich will das Allerbeste für mein Kind“, aus diesen allerbesten Absichten geraten Mütter leicht in Stress und Optimierungsfallen, die uns Menschen schon aus der Evolution im Gehirn angelegt sind. Die Ansprüche unserer modernen Welt verstärken dies.

Ein ständig schlechtes Gewissen, Gefühle wie „Ich bin nicht gut genug als Mutter…“, und eine Verausgabung bis zum Eltern-Burnout können die Folgen sein. Im Vortrag mit Jörg Mangold wird gezeigt, wie Achtsamkeit und Selbstmitgefühl als erprobte Gegenmittel funktionieren und wie ein Weg zur besseren Stressbewältigung, mehr Gelassenheit und Selbstfürsorge gelingen kann. Die Freundlichkeit mit uns selbst ist das beste Geschenk für die Kinder und ihr Wohlbefinden.

Die Veranstaltung findet am Dienstag,  26. Mär, um 19.30 Uhr im Beratungszentrum des Diakonischen Werkes in der Schulhausstraße 4 in Weißenburg statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Veranstalter sind die Gleichstellungsstelle und die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt in Kooperation mit der Eltern- und Jugendberatung des Diakonischen Werkes Weißenburg-Gunzenhausen.

Neue Botschafterin für das Bier

Die neue Bierkönigin Altmühlfrankens heißt Michelle Recker

Michelle Recker (Mitte) wird ab Juni 2019 die dritte Altmühlfränkische Bierkönigin. Sie konnte die Jurymitglieder (v. l. n. r.) Werner Glossner, Thomas Wurm, Katalin Fürstin von Wrede und Andreas Scharrer in einem Interview überzeugen. Foto: LRA

Michelle Recker wird dritte Altmühlfränkische Bierkönigin. Die 20-jährige Erzieherin überzeugte die Jury, bestehend aus Vertretern der Brauereien aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und der Zukunftsinitiative altmühlfranken. Die Inthronisierung ist am 22. Juni auf dem SeenLandMarkt in Absberg.

Vier junge Damen hatten sich für das Amt der Altmühlfränkischen Bierkönigin beworben. Nach einem Online-Voting und einem Jury-Gespräch fiel die Wahl nun auf Michelle Recker, die derzeit an der Fachakademie für Sozialpädagogik auf der Hensoltshöhe in Gunzenhausen studiert. Für drei Jahre, von 2019 bis 2021, wird sie mit ihrer aufgeschlossenen und selbstbewussten Art die Biervielfalt Altmühlfrankens repräsentieren und vertreten.

Michelle wohnt in Eckersmühlen, im Landkreis Roth, ihre Wurzeln liegen jedoch in Altmühlfranken und entsprechend groß ist ihre Verbundenheit mit der Region. Neben der fast täglichen Fahrt zur Ausbildung nach Gunzenhausen leben ihre Großmutter in St. Veit (Pleinfeld) und ihre beiden Tanten samt Cousinen und Cousins in Weißenburg und Schambach. Deshalb hält sich die künftige Bierkönigin auch sehr oft im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf und ist seit Kindesbeinen an mit Altmühlfranken vertraut.

Diese Verbundenheit kam auch während des Interviews im Jury-Gespräch zum Ausdruck. Michelle Recker überzeugte mit herausragendem Wissen über die Region, die altmühlfränkischen Brauereien und Bier im Allgemeinen. Gepaart mit ihrer Schlagfertigkeit – in ihrer Freizeit betreibt sie den Selbstverteidigungssport ESDO – und ihrer positiven Ausstrahlung konnte die junge Frau die Jury für sich gewinnen.

In der Jury saßen Katalin Fürstin von Wrede (Schlossbrauerei Ellingen), Thomas Wurm (Brauerei Wurm), Werner Glossner (Brauerei Felsenbräu) und Andreas Scharrer (Zukunftsinitiative altmühlfranken). Das halbstündige Jury-Gespräch floss mit 70 Prozent in das Gesamtergebnis ein, die Online-Abstimmung der Öffentlichkeit steuerte die übrigen 30 Prozentpunkte bei. Der Wettbewerb um die Krone im Online-Voting veranlasste über 800 Bürgerinnen und Bürger dazu, den Kandidatinnen ihre Stimme zu geben. Auch hier konnte Michelle Recker wichtige Punkte holen.

Über ihre Wahl zur neuen Botschafterin für das altmühlfränkische Bier freut sich die 20-Jährige sehr und hat dies im Familien- und Freundeskreis natürlich mit altmühlfränkischen Bieren gebührend gefeiert. Bevor sie am 22. Juni auf dem Seenlandmarkt die Krone von ihrer Vorgängerin Sarah Zimmerer überreicht bekommt, müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden: als erstes geht es zum Maß nehmen für die fränkische Tracht, danach steht das Foto-Shooting für die Produktion der Autogrammkarten an. Nach der Krönung beginnt dann die eigentliche Arbeit als Repräsentantin der Biere aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – die Termine für Brauereifeste, zahlreiche Kirchweihen in der Region und der Consumenta sind im Kalender der frisch gewählten Bierkönigin jedenfalls schon eingetragen.

Das WJD-Netzwerk ist intakt

„Unternehmertag“ im Strandhotel Seehof

Von links: Christoph Span, Alexander Herzog, Davide Dibella, Rüdiger Sonntag, Marco Schomber, Christian Mayr, Markus Rockmann und Stefan Schröter.

Nach dem sehr guten Auftakterfolg im letzten Jahr hatten die Wirtschaftsjunioren Altmühlfranken  zu ihrem zweiten Unternehmertag unter dem Motto „Von Unternehmern für Unternehmer“ eingeladen. Themen waren Fachkräftemangel, Umgang mit Arbeitnehmern und Insolvenzrecht.
DerVorsitzende der Wirtschaftsjunioren Gunzenhause,n Alexander Herzog, freute sich über die starke Teilnahme am Unternehmertag, der Ausstrahlung weit über den eigentlichen Verein der Wirtschaftsjunioren hinaus hatte. Doch genau das macht das Netzwerk aus, in dem ein informativer Austausch unter Gleichgesinnten im Vordergrund steht. „Wir
können voneinander lernen“, stellte Herzog in gewohnt herzlicher Weise fest, „und wir müssen damit nicht die Fehler anderer wiederholen.“
Im Namen der gesamten Vorstandschaft der Wirtschaftsjunioren Altmühlfranken, die aus den Ortsverbänden Gunzenhausen und Weißenburg bestehen, begrüßte Herzog die eingeladenen Referenten zu drei äußerst relevanten Themen: Fachkräftemangel, Umgang mit leistungsschwachen Arbeitnehmern und Insolvenzrecht. RS Consulting machte den Anfang zum Thema Fachkräftemangel. Rüdiger Sonntag stellte dar, vor welchen Herausforderungen Unternehmer in wenigen Jahren in Bezug auf beruflich qualifizierte Kräfte stehen werden. Einerseits sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter aufgrund des demographischen Wandels, andererseits gibt es mehr Erkrankungen unter den Arbeitnehmern. Dabei sind sowohl die Quantität wie die Qualität von Arbeitnehmern ein großes Thema. Manch eine menschliche
Ressource kann wohl in Zukunft von Robotern ausgeglichen werden, trotzdem müssen Politik und Unternehmen daran arbeiten, dass es weiterhin und wieder mehr qualifizierte Fachkräfte gibt. Sonntag ist sich sicher: „Das Gold von morgen, das sind die Mitarbeiter!“
Um einen generationenübergreifenden Blick auf das Thema zu werfen, referierten Marco Schomber und Davide Dibella, beide vom Startup Dezony. Schomber stelle dabei die sogenannte Generation Y vor, die heute im Mittelpunkt der Arbeitgeberinteressen stehen. Er zeigte auf, wieso bei dieser in den 1980er und 90er Jahren geborenen Generation gilt, einen Sog statt Druck aufzubauen: Sie schätzen eine flache Hierarchie und eine Identifikation mit dem Arbeitgeber, sind dafür engagiert und entscheidungsfreudig. Dibella beleuchtete ein Thema nahe dem Kerngeschäft der Firma Dezony aus; Wieso nicht Anreize schaffen wie z.B. eine Ladesäule für ein E-Fahrzeug am Arbeitsplatz? Er stelle die große Frage nach der
Motivation von Mitarbeitern und betonte dabei auch die Wichtigkeit von Betriebssport.
Nach einer kurzen Pause zum Austausch folgte der Vortrag von Rechtsanwalt Stefan Schröter (Kanzlei Dr. Schacht) über Strategien zum Umgang mit leistungsschwachen Arbeitnehmern. Dabei war ihm wichtig, dass eine Kündigung immer die letztmögliche Lösung sein sollte.
Generell gäbe es drei Gruppen von leistungsschwachen Mitarbeitern: diejenigen, die können, aber nicht wollen (Dienst nach Vorschrift), die, die wollen, aber nicht können (z.B. aufgrund dem raschen Fortschritt der Digitalisierung), sowie solche, die aufgrund ihres Alters oder ihres Gesundheitszustandes Einschränkungen haben. Schröter ging auf die Wichtigkeit einer konkreten Stellenbeschreibung ein, um hier eine konkrete Basis zu schaffen, und erklärte verschiedene mögliche
Vorgehensweisen.
Nach einer weiteren Austauschrunde machte den Abschluss Rechtsanwalt Christoph Span. Er behandelte das vielleicht trocken erscheinende, aber umso wichtigere Thema Insolvenzrecht und legte dabei großen Wert auf die Anschaulichkeit seines Impulsvortrags. Er konnte die Teilnehmer zum Schluss nochmal richtig mitnehmen und somit war der WJ Unternehmertag wiedermal eine gelungene Veranstaltung.
Der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Alexander Herzog sprach schließlich nochmals allen Referenten, Gästen und Partnern seinen Dank aus und wies auf die weiteren Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren hin, so zum Beispiel ihren
Gesundheitstag im Herbst.

Buch über August von Kotzebue

 

Vorstellung am 26. März in Gunzenhausen

Der mittelfränkische Schrenk-Verlag bringt in Zusammenarbeit mit den bundesdeutschen Goethe-Gesellschaften eine neue Buchreihe heraus: „Edition Weimarer Klassik“.

Nach dem ersten Titel „Mittwochsfenster“ (Schillerstudien der Goethe-Gesellschaft Dresden e.V.) ist nun der zweite Band in dieser neuen Edition erschienen. Er wird am kommenden Dienstag, 26. März, auf Einladung der Goethe-Gesellschaft Gunzenhausen e.V. in Gunzenhausen vorgestellt.

 

 

 

 

Immobilienportal „erweiterungsfähig“

Landrat äußerte sich zu FDP-Anfrage wegen Innenentwicklung der Dörfer

Die Wirtschaftsförderer der Zukunftsinitiative „altmühlfranken“ arbeiten derzeit noch an einem neuen Online-Gewerbeimmobilienportal. Eingebunden sind die Gemeinden sowohl in konzeptioneller wie auch in administrativer Hinsicht.

Wie Landrat Gerhard Wägemann auf eine Anfrage des Gunzenhäuser  Stadtrats Werner Falk (FDP) erklärte, soll dieses Projekt, das kurz vor der Fertigstellung steht, zunächst auf Landkreisebene zum Laufen gebracht werden. Er will erst das Gewerbeimmobilienportal schaffen und damit die Vermarktung gewerblicher Objekte und freier Gewerbeflächen im Kreis forcieren. Technisch wäre es möglich, ergänzend dazu leerstehende Immobilien – wie z.B. ehemalige landwirtschaftliche Anwesen – in dem Portal zu erfassen. Allerdings liege die Zuständigkeit für  das Leerstandsmanagement und damit die Nutzung des Portals für diese Zwecke bei den einzelnen Gemeinden. Falls die Gemeinden hier Interesse zeigen sollten, müssten durch die jeweilige Kommunalverwaltung die leerstehenden Immobilienobjekte erfasst und die Daten dann auch fortlaufend gepflegt werden. Wägemann spricht von einem „erheblichen zeitlichen Aufwand“.

Ein effektives Leerstandsmanagement erfordere zudem ein umfassendes Engagement vor Ort in den einzelnen Gemeinden zur Umnutzung und Vermarktung leerstehender Immobilien. Landrat Wägemann verweist bei der Förderung der Innenentwicklung auch auf die thematischen Ansätze der gemeindeübergreifenden  ILE-Regionen im Landkreis (Integrierte Ländliche Entwicklungsregionen). „Das Gewerbeimmobilienportal des Landkreises sowie ein angedocktes Leerstandsmanagement der Gemeinden über dieses Portal könne jedoch nur dann erfolgreich seine Wirkung entfalten, wenn sich die Gemeinden im Landkreis im weitaus stärkerem Maße als bisher bei diesen Themen einbringen werden“, so das abschließende Fazit von Landrat Wägemann.

Der Gunzenhäuser Freidemokrat sieht in der Thematik den benachbarten Landkreis Donau-Ries an der Spitze in Bayern. Dort hat der Landkreis ein Leerstandskataster entwickelt, in dem die ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude  aufgelistet werden. „In Kooperation mit der Immobilienwirtschaft ist dieses Modell ein erfolgversprechendes Instrument, um die leerstehenden Gebäude wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen“, erklärte dazu Werner Falk.

Ergänzung der Presseerklärung des Landratsamts:

Noch sind viele Dörfer bei uns in Altmühlfranken von ihrer baulichen Struktur her intakt, aber wir kennen die Entwicklung in oberfränkischen „Grenzlandgemeinden“. Dort sieht es mitunter bedenklich aus, weil die Infrastruktur wegbricht und die Bauernhäuser in den Dörfern vom Verfall bedroht sind. Soweit darf es in unserer Ferienregion im Fränkischen Seenland nicht kommen. Deshalb müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, um die Vitalität unserer Dörfer zu bewahren. Und das bedeutet, leerstehende ehemals landwirtschaftlich genutzte Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.

Ich habe die Vorstellung, auf Landkreisebene eine Online-Immobilenplattform (man kann sie auch Immobilienbörse nennen) zu schaffen, auf der die Zukunftsinitiative „altmühlfranken“ die leerstehenden und zum Verkauf anstehenden Immobilien auflistet. Dies natürlich nur, wenn der jeweilige Eigentümer zustimmt und auch die Gemeinde die entsprechenden Daten liefert. Die aber bereitzustellen, muss kein Hexenwerk sein, denn es würden die Basisdaten genügend: Kurze Beschreibung des Objekts, Größe der Gebäude und der Freiflächen, Nutzungsmöglichkeiten und einige Fotos. Natürlich muss der aufgebaute Bestand auch betreut werden, d.h. die Angaben  sind stets zu aktualisieren. Die Immobilienwirtschaft kann sich der Daten genauso bedienen wie private Interessenten.

Wichtig ist die Gesamtschau, denn Interessenten werden nicht von Gemeinde zu Gemeinde ziehen, um sich nach geeigneten Immobilien umzusehen. Dieses Immobilienportal ist sicher kein Allheilmittel, aber es kann Teil der Therapie sein, um den Dörfern präventiv zu helfen. Für die Immobilienwirtschaft bietet  es eine ideale „Fundquelle“. Es ist nicht daran gedacht, von öffentlicher Seite aus die Vermarktung der leerstehenden Immobilien zu betreiben.

WERNER FALK

Was habe ich euch getan?

Biografische Erzählung über das Leben einer Jüdin in Franken

In der Reihe „Buchfranken“ hat der Schrenk-Verlag (Röttenbach) ein 128 Seiten starkes Buch auf den Markt gebracht, das sich mit dem Schicksal einer jungen jüdischen Frau aus Wassertrüdingen befasst, die sich in einem jungen Mann verliebte –  an sich nichts Außergewöhnliches, wäre der nicht Christ gewesen. Die Willkür, die sie im verbrecherischen NS-Staat erlebte, muss uns heute veranlassen, neonazistischen Umtrieben entschieden entgegenzutreten. Verleger Dr. Johann Schrenk, der in Altmühlfranken mit vielen publizistischen Projekten bekannt geworden ist, lebt heute in Röttenbach im Landkreis Roth (www. Buchfranken.de), wo er unentwegt verlegerisch, schriftstellerisch und journalistisch unterwegs ist.

Elsa Lehmann-Richter musste schmerzlich erleben, wie sich politische Veränderungen dramatisch auf das private Leben auswirken können. In der kleinen fränkischen Stadt Wassertrüdingen verlebte sie eine behütete Kindheit in einem gläubigen jüdischen Elternhaus und in einer eingespielten Gemeinschaft von Christen und Juden. So konnte es geschehen, dass sich Elsa in den Christen Fritz Richter verliebte. Dieser erwiderte die Liebe, und sie konnten heiraten. Es wurde eine glückliche Ehe, die alle Widrigkeiten der Zeit überstand: Die Notzeit während und nach dem Ersten Weltkrieg, den geschürten Hass gegen Juden, die Einschränkung ihrer Rechte, die zunehmende Angst vor Entdeckung und Verfolgung, den Schmerz über die Auswanderung der beiden Söhne, das jahrelange Versteckt-sein-müssen in ihrer kleinen Wohnung, schließlich die Bombenangriffe, ohne die Möglichkeit einen Luftschutzbunker aufzusuchen. Die Klugheit und Lebenstüchtigkeit ihres Mannes, der unerschütterlich zu ihr hielt, der das Ansinnen, sich von ihr zu trennen, zurückwies und der dafür seinen Beruf aufgegeben hatte, halfen über die tödlichen Gefahren der Zeit und führte das Paar aus dem gefährdeten Nürnberg zurück nach Wassertrüdingen. Dort musste Elsa versteckt bleiben. Sie erfuhr persönliche Zuwendung und Hilfe durch mutige Verwandte und fühlte sich nach dem Ende des Krieges in ihrer alten Heimat wieder wohl. Die zahlreichen Ansichten von Wassertrüdingen sollen das unterstreichen.

In den berührenden Erinnerungen von Elsa Lehmeier-Richter wird ungekünstelt über ihr Leben berichtet. Sie lassen den Leser die ungewöhnlichen schicksalhaften Verstrickungen mit der Willkür des damaligen verbrecherischen Systems erahnen. Elsa war eine bescheidene, freundliche, zurückhaltende Frau, und es erscheint mir beachtenswert, dass der in Todesangst und aus unsäglichem Leid gestellten Frage „Was habe ich euch getan?“ keine laute Anklage folgt. Ihr Bericht steht dafür und mag uns allen Mahnung sein.

FRIEDO HUBER

Friedrich Held: „Was habe ich euch getan? Biografische Erzählung über das Leben einer Jüdin in Franken; 128 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen und eine Farb-Doppelseite;  13,90  Euro, ISBN 978-392427048-3

 

Josefibock aus dem fürstlichen Brauhaus

Bieranstich mit dem neuen Umweltminister Thorsten Glauber

Thorsten Glauber, der bayerische Umweltminister (links) zapfte das Bierfass mit Hilfe von Fürst Carl Christian und Fürstin Katalin an. Die Stopfenheimer „Gambroudblouser“ waren die musikalischen Unterhalter. Fotos: FR Presse

Wenn sich die Freunde des Starkbiers die launigen Bemerkungen von „Bruder Barnabas“ reinziehen, denn ist ein markantes Datum im Jahreslauf der Schlossbrauerei Ellingen erreicht: der Josefibock-Bieranstich im einstigen fürstlichen Ochsenstall.

„Bruder Barnabas“ (links) erhebt mit Stadtpfarrer Dr. Thomas Stübinger, Pfarrer Roland Knöll und Bürgermeister Walter Hasl den Krug.

Präsentiert sich der weiß getünchte Gewölbekeller im Licht der farbigen Illumination, dann haben an die 180 Gäste das Glück, einer Veranstaltung der besonderen Art beiwohnen zu dürfen. Selbstverständlich, dass die Hausherren, also Fürst Carl Christian und Fürstin Katalin, ihre Honeurs machen, viele Service-Mitarbeiter des fürstlichen Hauses stehen bereit, um den Abend zu einem gelungenen Erlebnis zu machen. Zwei sind immer dabei: der katholische Stadtpfarrer und Domvikar Dr. Thomas Stübinger und sein evangelischer Amtsbruder Roland Knöll.  Sie sind Freunde des Hauses, spenden dem Josefibock und seinen Verehrern den Segen und haben selbst Spaß an der Begegnung mit den gut aufgelegten Gästen.

Mit Dr. Lothar Ebbertz, dem Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbunds, und Philipp Freiherr von und zu Guttenberg, dem Vizepräsidenten des Zentralverbands der Europäischen Waldbesitzer , den Landtagsabgeordneten Manuel Westphal und Wolfgang Hauber, Landrat Gerhard Wägemann sowie Dr. Ingo Friedrich, dem Präsidenten des Europäischen Wirtschaftssenats, erhoben viele prominente Gäste den Bierkrug.  Der Bieranstich gelang  Umweltminister Thorsten Glauber zwar nicht auf Anhieb, aber mit fürstlicher Hand stand dem Zapfen des Starkbiers nichts mehr im Wege, das in dreimonatiger Reifezeit entstanden ist.

Fürst Carl Christian rühmte die „einzigartige Süffigkeit“ als das Ergebnis der Arbeit von Braumeisterin Nina Kolb und Brauereidirektor Werner Sauer. Die Brauerei sei schon seit langer Zeit dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet.  „Die Bewahrung der Schöpfung wollen wir im Miteinander von Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz erreichen“, erklärte der Hausherr. Vor dem Hintergrund des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ meinte der Fürst: „Wenn wir etwas schnell verändern wollen, denn brauchen wir die Konsumenten und weniger den Staat.“ Nun gelte es die Interessen der Grundeigentümer und der Umweltschützer in einem „Volksbegehren plus“ unter einen Hut zu bringen.

Im einstigen Ochsenstall der fürstlichen Ökonomie waren zum Josefibock-Anstich 180 Gäste versammelt. Fotos: FR Presse

Umweltminister Thorsten Glauber, der aus Forchheim und somit aus der Fränkischen Schweiz als dem Kernland der handwerklichen Kleinbrauereien stammt, lobte die über sieben Generationen während Brautradition in Ellingen: „Das Bier ist Beweis, dass Gott uns liebt“.  Die fränkischen Brauer verstünden etwas von „handmade bio“. Und angesichts der „bierigen“ Stimmung fügte der Minister noch hinzu: „Es wäre wohl besser gewesen, unsere Automobilbauer hätten ein Bier getrunken anstatt an der Abschaltautomatik ihrer Autos herumzubasteln.“ Bier sei ein Kulturgut der Extraklasse.

Im ernsten Teil seiner Rede wertete der Minister der Freien Wähler den Ausgang des Volksbegehrens als ein „starkes Signal“, jedoch dürfe sich die Kritik nicht allein auf eine Berufsgruppe, also die Landwirte, fokussieren. Umweltschutz sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Grüne Bänder“ müssten in den Städten, an Wäldern und Flüssen entstehen. Ein mögliches „Volksbegehren plus“ tue dem Artenschutz gut. Glauber sagte, es sei eine Aufgabe der Politik, den Landwirten eine Perspektive zu bieten. Er verlangte eine Diskussion um die Förderpolitik, denn nur neun Prozent der Fördermittel erreichten heute die bäuerliche Landwirtschaft.

Natürlich nahm „Bruder Barnabas“, alias Alexander Höhn,  die gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse in und um Ellingen aufs Korn. Dabei bekamen Schnellsprecher Manuel Westphal und Weißenburgs OB Jürgen Schröppel („Er hat fast alle Brauereien abgewickelt“) ihr Fett ab.  In der Nachbarstadt habe man „die erste bierlose Kirchweih seit dem Dreißigjährigen Krieg knapp umgangen“ und das fürstliche Bockbier erreiche mit 7,5 Prozent bald die Größe der bayerischen SPD mit 9,5 Prozent. Den Skeptikern von Ministerpräsidenten Markus Söder empfahl er: „Geht auf den Friedhof und wartet bis ihr dran seit!“

WERNER FALK

Fragen, die das Leben stellt

Neue Praxis für Logotherapie und Existenzanalyse von Elke Zimmermann

Elke Zimmermann (Dritte von links) mit ihrem Mann Reinhard (Zweiter von links) im Kreis der Gratulanten: Erika Gruber (IHK-Vizepräsidentin), Ulli Oechsle vom Nürnberger Ausbildungsinstitut, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Pfarrer Claus Bergmann. Foto: FR Presse

Der erste und schnelle Blick führt in die Irre: und Logopädie und Logotherapie hören sich war fast gleich an, sind aber doch zweierlei Stiefel. Der erste Begriff bezeichnete die Sprecherziehung und ist eine medizinische Fachdisziplin zur Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörbeeinträchtigungen; der zweite ist eine anthropologische Theorie und psychologische Behandlungsform, die das existenzielle Streben des Menschen nach dem Sinn im Leben im Blick hat.

Elke Zimmermann, die bisher eher als Künstlerin mit Atelier in Mörsach und als Musikpädagogin (u.a. beim Windsbacher Knabenchor) sowie als Konzert- und Vortragsveranstalterin („akademie altmühlsee“) bekannt ist, hat jetzt zusätzlich in der Weinbergstraße 40 (im Medienhaus Fucker) eine Praxis für Logotherapie und Existenzanalyse eröffnet. Sie bietet dort lösungsorientierte Beratung bei Fragen an, die das Leben stellt. Und das können sein: Krisenprävention und Krisenintervention, Selbstwertproblematik und Neuorientierung, Burnout-Prophylaxe, Erziehungskonfliktbehandlung, Einzel- und Paar- sowie Familienberatung, Trauerarbeit.

Wie kann ich der werden, der ich eigentlich sein möchte? In der persönlichen Entwicklung gibt es oft schwierige Situationen, in denen die Menschen mit sich selbst und ihrer Umwelt nicht mehr klar kommen.  Elke Zimmermann möchte ihren Klienten helfen, „frei  zu werden von lebensverneinenden Kräften, die in uns sind“. Den individuellen Weg zu finden, dazu möchte sie ermuntern.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der dem Künstlerehepaar Elke und Reinhard Zimmermann seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist, bekundete bei der Eröffnung in Anwesenheit von Pfarrer Claus Bergmann und Ulli Oechsle (Leiter des Nürnberger Instituts für Logotherapie) das immer stärker werdende Interesse der Menschen nach Lebensberatung.

Die Logotherapie (nach Viktor E. Frankl) soll den Blick öffnen für ein gelingendes Leben und die Klienten sollen ihre innere Vielfalt entdecken und erleben. In den Diskussionen unserer Tage überwiegen oft die negativen Gefühle, die die Menschen runterziehen. Ulli Oechle sagt: „Es gibt Werte, die hoch verwirklichbar sind, dann kann das Leben wieder mit  Sinn erfüllt werden.“ Loslassen und Verzichten seien keine Zauberwörter. Wenn der Mensch weiter nur um sich kreise, dann entstehe eine innere Leere und eine existenzielle Frustration. In der Existenzanalyse gehe es darum, die Finsternis zu bekämpfen und ihn heraus zu führen hin zu einem selbstgestalteten Leben in Freiheit und Selbstverantwortung.

Im Medienhaus von Irmgard und Rainer Fucker bietet Elke Zimmermann in einer stylisch anmutenden Raumatmosphäre von Montag bis Freitag Einzel- und Blockberatung an.

Kontakt: Praxis für Logotherapie, Weinbergstraße 40, 91710 Gunzenhausen, Internet: beratung-hilfe-therapie.de, E-Mail: info@beratung-hilfe-therapie.de, Telefon 0177/6852419

Porträt von Wilhelm von Reichenau

Vortragsveranstaltung am 20. März in Eichstätt

Der Eichstätter Diözesangeschichtsverein hat eine Einladung der Pfarrgemeinde weitergeleitet, die der Kenntnisnahme der Heimat- und Geschichtsfreunde in Altmühlfranken empfohlen wird.

Zum Thema „Wilhelm von Reichenau (1464-1496) – Reformbischof und Reichspolitiker in einer Zeit des Umbruchs“ referiert  Dr. Bertram Blum am 20. März,  um 19.30 Uhr  im Eichstätter Pfarrheim St. Marien, 1. Stock, Pater-Philipp-Jeningen-Platz 2.

Prof. Erich Naab, der Vorsitzende des Diözesangeschichtsvereins, bemerkt dazu: Der reformorientierte Bischof war im spätmittelalterlichen Eichstätt umgeben von humanistisch geprägten Persönlichkeiten. Er setzte die Reformpolitik seines Vorgängers Johann Wilhelm III. von Eych fort. Seinen Generalvikar Johannes Vogt ließ er das Bistum visitieren. Die Neugründung zweier Augustiner-Chorfrauen-Stifte, Marienstein bei Eichstätt und Marienburg in Abenberg dienten seinem Reformwillen …

Humor erhält gesund

Humor als Gesundheitsförderung

Am Dienstag, 26. März, um 18.30 Uhr findet in Gunzenhausen das nächste „PflegeFORUM altmühlfranken“ statt. Die Mitglieder des PflegeFORUMs der Gesundheitsregionplus laden dazu alle beruflich Pflegenden ein. Es geht um „Humor – eine gesunde Ressource in der Pflege“.

Sind Sie humorvoll oder kennen Sie Menschen, die diese Wesensart auszeichnet? Ja? Dann können Sie sich glücklich schätzen, denn mit einer gewissen Portion Humor lässt es sich leichter leben. Humorvolle Menschen begegnen alltäglichen Schwierigkeiten und Ereignissen mit Heiterkeit und einer gewissen Gelassenheit.

Die Kraft und Wirkung von Humor wird oft verkannt, er bietet vor allem auch im beruflichen Alltag einen Ausgleich. Denn wo Humor ist, ist auch ein Lachen und Lachen wiederum verbindet, trägt zu einer positiven Stimmung bei und ist gesundheitsfördernd – auch in der Pflege.

Deshalb lautet das Thema des neunten Pflegeforums altmühlfranken „Humor – eine gesunde Ressource in der Pflege“. Gerade Pflegekräfte sind häufig starken körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt, umso wichtiger ist es, seine Gesundheit zu pflegen und zu stärken. Humor hilft dabei und ist eine gute Möglichkeit seine Gesundheit aktiv zu fördern.

Wie man Humor entwickeln kann zeigt der „Klinikclown“ Andreas Schock. Anhand seiner eigenen Geschichte erzählt er, wie ihm seine humorvolle Art in vielen Situationen weiterhilft und wie er andere Menschen mit seiner Heiterkeit anstecken und zum Lachen bringen kann.

Andreas Schock ist Heilerziehungspfleger, Diplom-Pflegewirt und Dozent an einer Heilerziehungspflegeschule. Er besitzt eine abgeschlossene Weiterbildung in Clownspädagogik und ist weltweit unterwegs, um Menschen mit der heilenden Kraft des Humors zu begegnen. Einen Einblick in seine Arbeit konnte man bereits in seinem Kinofilm „Joy in Iran“ erhalten – eine berührende Dokumentation über den Einfluss von Humor und die Kraft des Lachens über Ländergrenzen hinweg.

Am Dienstag,  26. März, wird Andreas Schock speziell für beruflich Pflegende den Aspekt Humor in der Gesundheitsförderung aus seiner Sicht darstellen. Beginn ist um 18.30 Uhr im Markgrafensaal in Gunzenhausen. Pflegekräfte können sich bei der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus telefonisch unter 09141 902-426, per E-Mail unter gesundheitsregion@landkreis-wug.de oder online unter www.altmuehlfranken.de/pflegeforum anmelden.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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