Luthereiche in Alterungsphase

Bevölkerung wird um Vorsicht gebeten

Die Thannhäuser Luthereiche altert dahin. Foto: LRA

Die über 400 Jahre alte Luthereiche in Thannhausen befindet sich in der Alterungsphase. Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes wird das Naturdenkmal in Würde altern lassen und bittet die Bevölkerung um Vorsicht.

Die Eiche steht seit jeher für Standhaftigkeit und Treue, in vielen Kulturen wird sie als heiliger Baum geehrt. Die in Altmühlfranken heimischen Arten werden 500 bis 800 Jahre alt und könnten uns sicher viel erzählen. Wie alt ein Baum tatsächlich wird, hängt zum einen von der Baumart ab, zum anderen spielen weitere Faktoren, wie der Standort und die Wasser- und Nährstoffversorgung, eine Rolle.

In Thannhausen im Fränkischen Seenland hat eine Luthereiche das stattliche Alter von geschätzten 400 bis 450 Jahren erreicht. Sie ist neben weiteren 85 Einzelbäumen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ein schützenswertes Naturdenkmal. Luthereichen wurden im Gedenken an den Reformator Martin Luther gepflanzt. Die bekannteste Luthereiche steht in Wittenberg. Im Jahr 1883 wurden anlässlich des 400. Geburtstags von Martin Luther in vielen evangelisch-lutherischen Orten Eichen gepflanzt, ebenso im Jahr 1917 anlässlich des 400. Jubiläums der Reformation.

Im Rahmen von Kontrollgängen wird die alte Eiche in Thannhausen regelmäßig in Augenschein genommen. Hierbei wurden mehrere Schäden erkannt. Eine Fachfirma hat nun festgestellt, dass die Eiche zwar aufgrund ihres Austriebverhaltens einen vitalen Eindruck macht, dennoch aber ein hohes Bruchrisiko aufweist und nicht mehr standsicher ist. Die geschätzte Lebenserwartung ist gering und die Eiche befindet sich in der Alterungsphase.

Neben diversen anderen Schäden wurde der Befall intensiver Braunfäule bestätigt, die vermutlich den gesamten Baum durchsetzt. Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben. Auf einen Kronensicherungsschnitt wird verzichtet, da dieser dem Baum die letzte Vitalität nehmen würde.

Trotz der massiven Schäden soll die Luthereiche in Thannhausen als Baumbiotop erhalten bleiben, denn die Eiche ist landschaftsprägend. Zudem beherbergt sie bis zu 1.000 verschiedene Arten von Insekten und ist ein Zuhause für viele Vögel und Fledermäuse.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes bittet deshalb um Vorsicht und den Kronenbereich unterhalb der Baumkrone nicht zu betreten. Der Schutzbereich ist zurzeit mit einem Absperrband eingegrenzt. Damit die Eiche in Thannhausen in Würde altern kann, wird auf alle weiteren Maßnahmen zum Erhalt verzichtet.

Stadtmarketing kommt gut an

Vorsitzender Patrick Bosch: Nunmehr 155 Mitglieder

Vorsitzender Patrick Bosch ist mit der Entwicklung des Stadtmarketingvereins zufrieden.

Bei seiner Mitgliederversammlung im Gasthaus zur Linde in Unterwurmbach konnte der 1. Vorsitzende Patrick Bosch den anwesenden Mitgliedern eine erfreuliche Entwicklung des Vereins in den ersten vier Jahren seines Bestehens aufzeigen. Nachdem 43 Mitglieder im Jahr 2015 den Verein gegründet hatten, kann Patrick Bosch jetzt bereits aktuell 155 Mitglieder im Verein begrüßen. Auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der Kraft seines Amtes dem geschäftsführenden Vorstand als 2. Vorsitzender angehört, zeigte sich erfreut über die Entwicklung des Vereins und betonte die Gemeinsamkeit und das Miteinander der Gunzenhäuser Unternehmen als eines der großen Anliegen des Vereins. Auch stellte er die gute Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren heraus, so besonders mit der Wirtschaftsförderung und dem Citymanagement. „Für die Größe Gunzenhausens sind 155 Mitglieder eine herausragende Leistung“, betonte der Bürgermeister der Seenlandmetropole und lobte dabei auch die starke Präsenz des Vereins mit Aktionen in der Öffentlichkeit.

Jeanette Kittel von der Geschäftsstelle des Stadtmarketing Gunzenhausen e.V. gab in ihrem Jahresbericht einen kurzen Überblick über die zahlreichen Projekte, Veranstaltungen und Vereinsentwicklungen im Jahr 2018. Dabei berichtete sie von der guten Entwicklung des digitalen Marktplatzes www.ingunzenhausen.de, auf dem mittlerweile über 600 verschiedenen Firmeneinträge zu finden sind. Die Seitenaufrufe konnten dadurch auf bis zu 1.500 Besuche pro Woche gesteigert werden.
Planungen für 2019

Die sehr erfolgreich verlaufenen Veranstaltungen und Aktionen im vergangenen Jahr werden auch dieses Jahr beibehalten, versicherte Jeanette Kittel. Dabei erwähnte sie besonders die Marketingaktionen für die verkaufsoffenen Sonntage, die bereits sehr erfolgreich abgeschlossene Osteraktion, den online-Adventskalender, die Broschüre Winterzeit, die Eisbahn und den Kulturherbst.
Zusätzlich wird sich der Stadtmarketingverein auch beim Feierabendshoppen in Gunzenhausen am 13.06. und 18.07. beteiligen. Hier werden zu den Livekonzerte durch die Kulturmacherei, das Eiscafé Paradiso und das Bistro Adebar auf dem Marktplatz verschiedene Gunzenhäuser Geschäfte Ihre Öffnungszeiten bis 20 Uhr verlängern.
Informationen unter www.ingunzenhausen.de.
Bereits für den 4. Juni ist eine Betriebsbesichtigung bei Huber& Riedel um 19 Uhr geplant und am 15. Juli wird abends eine Sommerradelaktion des Stadtmarketingvereins stattfinden.

Musik, die verbindet!

Benefizkonzert des Posaunenchors zugunsten der Sanierung der Rieter-Kirche

Der gastgebende Kalbensteinberger Posaunenchor mit Pfarrer Martin Geisler. Foto: Kerstin Flock

Unter dem Motto „Musik, die verbindet“ veranstaltete der Posaunenchor Kalbensteinberg in der dortigen Rieter-Kirche ein Konzert der Extraklasse. Die musikalische Bandbreite reichte quer durch die Musikepochen und -stile, von Bach bis zu den Beatles, und machte vor allem gute Laune. Der Abend war gut vorbereitet und lange geprobt. Posaunenchormitglieder leiteten die Musikblöcke jeweils mit interessanten Informationen zu den Hintergründen und Komponisten ein.

Besondere Highlights waren die Stücke „Teure Heimat“, „Einsamer Hirte“ und „When I’m Sixtyfour“. In einer Kirche eher ungewohnte Klänge wie der Marsch „Mein Heimatland“ boten bei der hervorragenden Akustik ein ganz besonderes Hörerlebnis. Auch Fränkisches wie der „Schottisch vom Kasper“ wurde dargeboten. Zum Abschluss gab es noch die bewegende Ballade „The Rose“.

Neben der wunderbaren Musik stand auch das Gotteshaus selbst im Mittelpunkt. Durch Kirchenvorsteher Thomas Müller wurde anhand einer 3D-Ansicht über den Stand der derzeit laufenden Kirchensanierung des „Schatzkästleins mit Dachschaden“ aufgeklärt, die sich momentan im 2. Bauabschnitt befindet. So sind auch die Gaben des Abends der Sanierung gewidmet, zu deren Gelingen der Chor seinen Teil beitragen möchte.

Pfarrer Martin Geisler überraschte die Zuhörer mit der Nachricht, dass die Rieter-Kirche den dritten Platz bei der deutschlandweiten Wahl zur „Kirche des Jahres 2019“ gewonnen hat und Vertreter der Kirchengemeinde zur Preisübergabe nach Rostock eingeladen wurden. Geisler dankte abschließend für die Gabenbereitschaft und spendete den Zuhörern den Segen. Damit ging ein beeindruckender Abend in dem mittelfränkischen Kleinod zu Ende, an dem Spenden in Höhe von über 1300 Euro gegeben wurden.

THOMAS MÜLLER

Gourmetfrühstück lockt

An Bord der MS Altmühlsee

Es gibt sie wieder, die beliebten Frühstücksfahrten an Bord der MS Altmühlsee. Start ist am Sonntag, 26. Mai 2019.

Ein reichgedecktes Genießer-Buffet lässt keine Wünsche offen. Durch die neue Möblierung ist es nun auch möglich, das Frühstück auch am Sonnen- bzw. auf dem Achterdeck genossen werden kann.

Aufgrund der begrenzten Kapazitäten gibt es einen Kartenvorverkauf beim Zweckverband Altmühlsee, Tel.: 09831/508-191 oder per E-Mail: info@altmuehlsee.de

Zur Frühstücksfahrt legt die MS Altmühlsee um 9.45 Uhr an der Anlegestelle Schlungenhof ab.

Besinnlicher Tagesausklang

Am Sonntag, 26. Mai, legt die MS Altmühlsee zu einer ganz besonderen Schifffahrt ab. Um 20 Uhr startet der besinnliche Tagesausklang mit Pfarrer Burkhard Stark. Burkhard Stark ist bekannt und beliebt aufgrund seiner Morgensendungen bei Radio 8. Anmeldung für den besinnlichen Tagesausklang ist nicht erforderlich.

 

Volker Sanwald steigt aus

CSU-Stadtrat gibt sein Amt ab

Als persönlichen Gründen tritt Volker Sanwald von seinem Amt als Stadtrat der CSU zurück. Er wird in der nächsten Sitzung am 23. Mai verabschiedet. Dem Stadtrat gehört der Inhaber von „San-aktiv-Tours“ und Betreiber des TV-Vital-Sportzentrums beim TV Gunzenhausen seit zehn Jahren an.

Bei der letzten Stadtratswahl war Volker Sanwald bewusst auf dem 24., also dem letzten Platz, angetreten. Er erhielt 2753 Stimmen und damit viel mehr als die Hälfte der Listenbewerber. Sollte vor Ende der Legislaturperiode noch ein Stadtrat ausscheiden, was nicht wahrscheinlich ist, dann würde Ingrid Pappler, die Frau des Fraktionsvorsitzenden Manfred Pappler nachrücken (2268 Stimmen).

Der 50-Jährige Sanwald wird ersetzt durch den Oberasbacher Landwirt und Ortssprecher Edwin Habermeyer. Dieser hatte bei der Wahl 2014 exakt 2327 Stimmen bekommen und ist damit erster Nachrücker auf der CSU-Liste.

Neue Wächter der Natur

Unterstützung für Naturschutzbehörde

Landrat Gerhard Wägemann ernannte Isabella Schwarz und Bernhard Langenegger zu Naturschutzwächtern. Jörg Schreiber (rechts) von der Unteren Naturschutzbehörde arbeitet eng mit den beiden zusammen. Foto: LRA

Isabella Schwarz aus Wachstein und Bernhard Langenegger aus Alesheim sind seit 1. Mai 2019 Naturschutzwächter im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie unterstützen die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes mit regelmäßigen Streifzügen durch die grünen Ecken in Altmühlfranken.

Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung und bestandener Prüfung bei der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege war die Freude groß: „Im Rahmen der intensiven Schulung haben wir die erforderlichen Kenntnisse gelernt und freuen uns nun auf die praktische Umsetzung“, so die beiden neuen Naturschutzwächter.

Da nun die Voraussetzungen vorliegen, erfolgte die Ernennung durch Landrat Gerhard Wägemann: „Sie erfüllen nun eine wichtige Aufgabe zum Schutz unserer Natur und ich danke Ihnen für dieses herausragende ehrenamtliche Engagement.“

Seit 01. Mai 2019 sind die beiden im Dienste der Natur unterwegs. In regelmäßigen Kontrollgängen beraten Sie Bürgerinnen und Bürger vor Ort und klären über den richtigen Umgang mit der Natur auf. Sie überwachen die Einhaltung der Naturschutzgesetzte, führen Artenschutzmaßnahmen durch, überprüfen Vertragsnaturschutzflächen und kontrollieren Ausgleichsflächen

Darüber hinaus erkennen sie negative Einflüsse auf die Natur und machen auf nachteilige Veränderungen aufmerksam. Verstöße gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen werden von den Naturschutzwächtern festgestellt, verhütet und unterbunden. Bei der Verfolgung solcher Zuwiderhandlungen wirken sie mit.

Die Naturschutzwächter sind ehrenamtlich tätig. Die Planung und der Einsatz erfolgt in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Jeder Naturschutzwächter überwacht sein Gebiet. Frau Schwarz wird im Gebiet um Pfofeld und Theilenhofen, Herr Langenegger im Gebiet um Alesheim, Meinheim und Markt Berolzheim tätig werden. Derzeit gibt es in Altmühlfranken 15 Naturschutzwächterinnen bzw. Naturschutzwächter.

Start von „Fit in Deutsch“

Auftaktveranstaltung in Weißenburg

Insgesamt 37 Migrantinnen und Migranten nehmen am Sprachlernprojekt „Fit in Deutsch“ in Weißenburg teil. Die Auftaktveranstaltung fand am 04. Mai 2019 statt.

Als Modellversuch startete das Sprachlernprojekt „Fit in Deutsch“ für Migrantinnen und Migranten bereits Ende Februar in Gunzenhausen. Die Nachfrage war überwältigend: 54 Personen kamen zur Auftaktveranstaltung, 52 Personen nehmen nun am Kurs teil. Da die Erwartungen mehr als übertroffen wurden und noch weitere Migrantinnen und Migranten im Landkreis Interesse bekundet hatten, wurde zeitnah mit den Planungen für einen zweiten Standort begonnen. Die Erfahrungen aus Gunzenhausen wurden berücksichtigt und das Projekt konnte Anfang Mai in Weißenburg beginnen. Auch dort interessierten sich so viele Personen für das Projekt, dass bereits vier Wochen vor dem eigentlichen Beginn die Anmeldeliste voll war.

Zu Beginn absolvierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst einen schriftlichen Einstufungstest, um das individuelle Sprachniveau zu bestimmen. Anhand der Sprachniveaus wurden die Teilnehmer in drei homogene Gruppen eingeteilt, die sich bereits am 11. Mai zu einer ersten Präsenzveranstaltung trafen. Hier wurde das Lehrwerk verteilt und die Teilnehmer erhielten eine Einweisung in die dazugehörige App. Anschließend finden die Veranstaltungen alle zwei Wochen am Samstag statt.

Unter der Woche können und müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstständig mit Buch und App das Gelernte vom Wochenende vertiefen und damit ihre Deutschkenntnisse verbessern. Bei Fragen und Unklarheiten besteht die Möglichkeit, über eine WhatsApp-Gruppe mit den anderen Teilnehmern und der Lehrkraft zu kommunizieren.

Viele Frauen mit Kleinkindern konnten mangels Kinderbetreuung bisher nicht an den offiziellen Integrationskursen des BAMF teilnehmen. Um auch ihnen das Deutschlernen zu ermöglichen bietet dieses Projekt eine kostenlose Kinderbetreuung mit an. In einem Nebenraum werden die Kinder von zwei geschulten Betreuerinnen des Babysitter-Service des Landkreises betreut. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen. Über ein Drittel der Teilnehmer sind entsprechend Frauen mit kleinen Kindern.

Grundsätzlich soll das Projekt Personen das Deutsch lernen ermöglichen, die aus bestimmten Gründen nicht an einem offiziellen Integrationskurs teilnehmen können (Berufstätigkeit, fehlende Kinderbetreuung, Herkunftsland). Nur diese Zielgruppe wird zugelassen.

Eine Weiterführung des Sprachlernprojektes ist in Gunzenhausen und Weißenburg über die Sommerferien bis in den Herbst/Winter 2019 hinein geplant.

Bisher wurde das Projekt durch die großzügige finanzielle Unterstützung der HERMANN GUTMANN STIFTUNG ermöglicht. Für die Weiterführung werden erneut Sponsoren gesucht. Denn gerne würde das Team um die Bildungskoordinatorin Judith Koch das Sprachlernprojekt auch noch im südlichen Teil des Landkreises anbieten. Damit wäre das Projekt dann an drei zentralen Standorten im Landkreis angesiedelt und würde den Landkreis gut abdecken. Denn die Nachfrage ist nach wie vor groß. Fragen zum Projekt beantwortet die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte Judith Koch (Telefon 09141 902-227, Mail: judith.koch@altmuehlfranken.de).

Feuer unterm Kirchendach

Kunstinstallation zum Pfingstfest

„Heilig-Geist-Löcher“ gibt es in vielen Kirchen – sie dienten einst liturgischen Inszenierungen. Die Künstlerin Andrea Thema greift diesen historischen Brauch auf und weist mit einer eindrucksvollen Installation in moderner Formensprache auf das Pfingstgeschehen hin. Zu sehen ist das Werk „Feuerzungen“ vom Pfingstsamstag, 8. bis zum Sonntag, 23. Juni 2019 im Museum Kirche in Franken in Bad Windsheim.

Das vorwiegend aus textilem Material bestehende Kunstwerk wurde eigens für die Spitalkirche zum Heiligen Geist in Bad Windsheim geschaffen. Das Museum Kirche in Franken lässt damit die Tradition geistlicher Inszenierungen zum Pfingstfest lebendig werden, von denen das „Heilig-Geist-Loch“ im Chor des spätmittelalterlichen Kirchenbaus ein architektonisches Zeugnis ablegt.

Die 1957 in Maroldsweisach geborene Künstlerin Andrea Thema lebt und arbeitet in Burgthann im Nürnberger Land. Unter dem Titel „Dem Himmel so nah“ hatte sie bereits 2012 zusammen mit ihrem Ehepartner Giselher Scheicher eine illuminierte Installation aus farbigen Folien und kinetischen Objekten im mächtigen Dachgebälk der Spitalkirche präsentiert. Das neue Werk „Feuerzungen“ ist ein Anlass auch das künstlerische Gesamtwerk Andrea Themas zu würdigen.

Experimentelle künstlerische Vorstöße in den dreidimensionalen Raum – so beschreibt es der Neuendettelsauer Praktische Theologe Klaus Raschzok – bestimmen seit längerem das Werk von Andrea Thema, von den Schleifpapier-Landschaftsarbeiten über die kinetischen und teilweise illuminierten Objekte bis hin zu den jetzt präsentierten „Feuerzungen“. Letztere stellen eine Verbindung zu den textilkünstlerischen Arbeiten her, die die Künstlerin entwirft, besonders seit sie in der Zeit von 2013 bis 2014 mit der kommissarischen Leitung der Paramentik der Diakonie Neuendettelsau betraut war.

„Aus der sogenannten Heilig-Geist-Öffnung im Chorgewölbe der spätmittelalterlichen Hallenkirche ergießen sich zwölf in leuchtendem Rot gehaltene, sternförmig angeordnete Stoffbahnen unterschiedlicher Länge in den Kirchenraum hinab, beginnen in Verbindung mit dem natürlichen Lichteinfall durch die Chorfenster ihr leuchtendes Spiel und setzen die im biblischen Bericht der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 2, 1-4) über das Jerusalemer Pfingstwunder geschilderte Metapher der tänzelnden Feuerzungen, die sich auf die vom Heiligen Geist ergriffenen Apostel zusammen mit den versammelten Anhängerinnen und Anhängern des auferstandenen Christus legen, in eine ansprechende raumgreifende künstlerische Arbeit um. Transzendenz wird auf diese Weise im Kirchenraum sinnlich wahrnehmbar.“ (Klaus Raschzock)

 

Begleitprogramm

Offene Sonntagsführungen um 14.00 Uhr

  1. Juni 2019: Geist und Feuer – Pfingsten in Szene gesetzt, mit Dr. Andrea K. Thurnwald
  2. Juni 2019: Bühnenzauber unterm Kirchendach – Das Hl.-Geist-Loch in der Spitalkirche und seine Verwendung, mit Herta Schmidt-Rölz

23.Juni 2019: Taube, Wind und Feuer – Pfingsten in Szene gesetzt, mit Dr. Andrea K. Thurnwald

 

Begleitpublikation: Raschzok, Klaus / Thurnwald Andrea K.: Feuerzungen. Eine Installation von Andrea Thema im Museum Kirche in Franken, Bad Windsheim 2019

Kontakt: Museum Kirche in Franken  im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken, Rothenburger Str. 16
91438 Bad Windsheim, www.freilandmuseum.de

Dörfer dürfen nicht veröden

Staat hilft bei der Revitalisierung ehemaliger Bauernhöfe

Die Ortskerne vital zu erhalten, das ist das Ziel der Innerortsentwicklung. Früher landwirtschaftlich genutzte Gebäude können eine neue Verwendung finden, beispielsweise als Hofladen, wie dieses Beispiel der Winzerin Margit Kirch aus Volkach-Fahr zeigt. Foto: FR Presse

Man mag es sich nicht vorstellen, dass unsere schönen fränkischen Dörfer in ihrem Kern veröden. Und doch besteht die Gefahr, denn die Strukturen haben sich in den letzten Jahren verändert und dieser Prozess hält weite ran. Die leerstehenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude schaden dem Dorf, schaffen einen ruinösen Eindruck und somit ein schlechtes Image. In einigen Landesteilen – zumal in früheren Grenzlandregionen Nordbayerns – haben sich diese Tendenzen verstärkt. Selbst ländliche Kleinstädte leiden unter der sich verschlechternden Situation. Wenn erst einmal die Wohnhäuser leer stehen, die kleinen Geschäfte und Handwerker verschwunden sind, dann müssen die Alarmglocken bei den verantwortlichen Kommunalpolitikern läuten.

Es gibt genügend Strategien zur Revitalisierung der Dörfer. Damit aber an die Aufgabe der Innerortsentwicklung herangegangen werden kann, bedarf es einer Systematik. Die wird von den Behörden aufgezeigt, wobei das Amt für Ländliche Entwicklung wichtige Hilfe leisten kann. Aber natürlich sind die Gemeinden gefordert. Die Bürgermeister dürfen die Verödung der Ortskerne nicht sorglos hinnehmen und auf zufällige Veränderungen hoffen. Innerortsentwicklung muss geplant werden.

Am Anfang steht eigentlich die Erfassung der gegenwärtigen Situation, d.h. es muss ein Baulückenkataster erstellt werden, der wesentliche Informationen in Wort und Bild enthält. Dies Schaffung einer solchen Immobilienbörse  habe ich gegenüber dem Landrat angeregt, der die Bedeutung vitaler Dörfer natürlich längst erkannt hat, aber zunächst auf die Zuständigkeit der Gemeinden verweist.  Mit dem Einverständnis der Eigentümer  kann der Immobilienkataster im Internet und sonstwo veröffentlicht  werden. Die private Immobilienwirtschaft ist m.E. in diesen Prozess mit einzubeziehen. Sie bietet die zusätzliche Chance, die Objekte einem Kreis von Interessenten bekannt zu machen und die Vermarktung zu forcieren.  Dorferneuerung und Integrierte  städtebauliche Entwicklungskonzepte sind Instrumente, die den Grundeigentümern helfen, den Wert ihres Eigentums zu erhalten.  Denn eines muss jedem Besitzer eines alten Bauernhauses bewusst sein: der Wert steigt nicht, indem die Immobilie über Jahrzehnte leer steht. Nur neue Konzepte für die Innerortsentwicklung können Perspektiven aufzeigen und das Eigentum im Wert bewahren.

Viele Fachleute, die sich mit der Materie befassen, sind sich einig: Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung! Wir müssen heute schon erleben, dass sich die Dörfer außen durch neue Siedlungen erweitern, innen aber das Leben erlischt. Eine Chance für die Revitalisierung der Dörfer besteht darin, dass es immer Menschen gibt, die sich ein Leben auf dem Land gut vorstellen können, wenngleich sie hier auf manche Annehmlichkeiten der Stadt verzichten müssen.

Im Landkreis gibt es schon einige hoffnungsvolle Ansätze (z.B. Dittenheim), die Innerortsentwicklung konzeptionell anzugehen. An die Gemeinde- und Stadträte geht mein Appell, die Gegebenheiten erst zu nehmen und alle Instrumentarien zu nutzen, um das Innenleben der Dörfer zu bewahren. Im Zusammenwirken mit dem Amt für Ländliche Entwicklung sind je nach den gegebenen Verhältnissen der Orte gute Lösungen erreichbar. Die Kommunalpolitiker müssen allerdings stärker als bisher Druck machen, wenn sie den Eindruck haben, dass „von oben“ her die Initiative ausbleibt.

WERNER FALK, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Heumilch schafft Blühflächen

Partner für Wirtschaften im Einklang mit der Natur

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat in der Folge eine Reihe von Aktivitäten ausgelöst, mit denen jetzt aktiv nach mehr Blühflächen innerörtlich und auch in der freien Landschaft gesucht wird. Landwirte bieten umweltbewussten Konsumenten und ganz gezielt den Unterstützern des erfolgreichen Volksbegehrens Flächen an,  auf denen zugunsten bunt blühender Wiesen auf jede weitere Nutzung verzichtet wird.  So löblich dieses Ansinnen auch ist, für Slow Food Altmühlfranken kann eine Wende zu einer wieder artenreicheren Landnutzung aber nur über nachhaltige Nutzungsprozesse erfolgen. „Was wir brauchen sind Produkte aus hiesiger landwirtschaftlicher Produktion, die über naturnahe Bewirtschaftung und handwerkliche Verarbeitung auch wieder  den ökologischen Kreislauf  in Gang setzen“, betonte Dieter Popp von Slow Food Altmühlfranken. Und bunt blühende, artenreiche Wiesen sind eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein solches Wirtschaften im Einklang mit der Natur.

Es ist im Grunde genommen nicht nachvollziehbar, dass der z.B  der Absatz von Heumilch auch bei uns rasant zunimmt, aber vor allem Bauern aus den alpinen Bereichen dieses von den Verbrauchern zunehmend  geschätzte und zudem hochpreisige Segment über den Handel anzubieten in der Lage sind. Auch die Wiesen im Mittelgebirgsraum und speziell auch hier in Altmühlfranken bieten solche  hochwertigen Futtergrundlagen. Angesichts des Intensivgrünlands mit teilweise bis zu fünf Schnitten pro Vegetationsperiode können sich diese Alternative viele Menschen gar nicht mehr vorstellen. In Haundorf ist erst kürzlich eine blütenreiche Streuobstwiese neu entstanden, Landwirte aus Büchelberg bieten eine Umstellung ihrer Wiesen an und aus dem Nachbarlandkreis Ansbach beliefern Bauern eine regionale Käserei bereits längere Zeit mit hochwertiger Heumilch.

Bei der Heumilch erhalten die Kühe keine Silage und kein Kraftfutter und  bei Bio-Heumilch wird zusätzlich auch auf gentechnisch veränderte Futterbestandteile verzichtet. Diese Milch zeichnet sich gegenüber handelsüblicher Milch durch einen  doppelt so hohen Gehalt am Omega-3-Fettsäuren sowie einen ebenso hohen Gehalt an  Linolsäure (Omega-6-Fettsäuren) aus. Damit werden  krebs-hemmende sowie antioxidative Wirkungen erzielt. Und vor allem die Omega-6-Fettsäuren sind für unsere Stoffwechselvorgänge von essentieller Bedeutung.

Entscheidend für die Qualität der Heumilch ist vor allem  der Artenreichtum der auf den Wiesen wachsenden Kräutern, Blumen und Gräsern, die ein unvergleichliches Aroma bieten. Damit werden aber nicht nur Lebensräume für Insekten und vor allem die vielen Bienenarten erhalten, auch andere Tierarten und vor allem das Niederwild sind auf solche Lebensräume angewiesen. Neben dem damit natürlich auch gewährleisteten einzigartigen Geschmack der Heumilch  – der sie insbesondere auch für die Käseerzeugung vortrefflich prädestiniert –  ist diese Milch so naturnah und nachhaltig hergestellt, wie keine andere. Diese Wirkung erzielt sie vor allem als Bio-Heumilch, wobei die Zertifizierung bei dieser Wirtschaftsweise eigentlich eine Selbstverständlichkeit darstellt.

Vor diesem Hintergrund ist es für Slow Food Altmühlfranken zukunftsweisend, wenn im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens jetzt von den umweltbewussten Verbrauchern*innen  verstärkt z.B. auch auf Milch- und Milchveredelungsprodukte aus naturnaher Produktion zurückgegriffen wird. Eine Möglichkeit besteht darin, gezielt auf  Produkte zu setzen, für die artenreiches Grünland eine entscheidende Voraussetzung darstellt.
Die Angebote zur Umstellung auf Blühwiesen sollten daher konsequent aufgegriffen werden, den Angeboten regionaler Erzeuger von Heumilch- oder vergleichbaren hochwertigen Milch-Produkten wäre aber auf jeden Fall dennoch der Vorzug zu geben! Die Ziele des Volksbegehrens  „Rettet die Bienen“ werden jedoch nur zu erreichen sein, wenn wir endlich bereit sind, unseren Bauern einen fairen Preis für jene Produkte zu zahlen, deren Qualität wir bisher zu Discounter-Preisen als selbstverständlich erwartet haben!

Slow Food Altmühlfranken
Dieter Popp, 91729 Haundorf, Vogelherdweg 1

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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