Geld für die Wülzburg

 Über 800000 Euro aus Entschädigungsfonds

Die Stadt Weißenburg erhält für die Sanierung der Festung Wülzburg 820.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds. Dies hat Kunstminister Bernd Sibler dem Stimmkreisabgeordneten Manuel Westphal mitgeteilt. Gemeinsam mit den Mitteln, die die Regierungsparteien im Doppelhaushalt 2019/20 für die Wülzburg zur Verfügung stellen, stehen somit über 900.000 Euro für die Festung bereit.

 Die Festung Wülzburg ist im 16. Jahrhundert in zwei Bauphasen entstanden und konnte bis heute größtenteils erhalten bleiben. „Für Gäste und Einheimische ist die Wülzburg ein schönes Ausflugsziel, das wichtige Stationen der Weißenburger Geschichte widerspiegelt, aber auch einen herrlichen Blick auf unsere Region freigibt. Der Erhalt eines solch einzigartigen Denkmals ist ein großes Ziel des Freistaates Bayern“, bekräftigt Manuel Westphal.

Bei den aktuellen Sanierungsmaßnahmen wird ein Schwerpunkt auf das Mauerwerk gelegt: Schadhaftes Mauerwerk wird abschnittsweise saniert, Verzahnungen von äußerer und innerer Mauerwerkschalen werden wiederhergestellt, Plattformen und Bastionen werden gegen Oberflächenwasser abgedichtet, die Mauerkronen werden repariert und fehlende Abdecksteine erneuert. Das Landesamt für Denkmalpflege begleitet diese Maßnahmen fachlich.

„Die Mittel sind für die Sanierungsmaßnahmen an der Wülzburg richtig eingesetzt. Über Jahre hinweg hat die Festung nie an Bedeutung verloren und besitzt bis heute eine ortsbildprägende Wirkung für die Stadt Weißenburg“, betont der Abgeordnete.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen.

„Song für hier von dir“

Altmühlfranken wird hörbar

Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen startet der Wettbewerb zur Suche eines Landkreissongs. Mitmachen kann jeder, von Solokünstlern und Bands bis hin zu Schulklassen und Hobbymusikern. Sound- und Textdateien können ab August eingereicht werden.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist eine wunderschöne Region mit vielfältiger Natur- und Kulturlandschaft, interessanter und reichhaltiger Geschichte sowie einer pulsierenden Lebendigkeit in den Dörfern und Städten. Dieses Besondere und Spezielle soll nun in einem Song für Altmühlfranken, einem Landkreissong, eingefangen und festgehalten werden.

Unter dem Motto „Song für hier von dir“ startet in Altmühlfranken der Songwettbewerb, zur Suche nach einem Landkreissong. Foto: Tobias Hase/Illustration: Kathrin Röthenbacher

Für den Song werden kreative Ideen für Text und Musik gesucht. „Lassen Sie sich von Ihrer Heimat inspirieren und machen Sie in einem Song hörbar, für was Ihr Altmühlfranken steht“, ruft Landrat Gerhard Wägemann zur Teilnahme auf. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, ganz gleich ob klassisch, rockig, volkstümlich oder Hip-Hop, alle Musikrichtungen sind möglich. Teilnehmen können Solokünstler, Bands, Schulklassen oder Hobbymusiker. Von 01. August bis 31. Oktober 2019 können die Sound- und Text-Dateien unter www.song-für-hier-von-dir.de hochgeladen werden.

Die fünf besten Einsendungen werden von einer Fach-Jury ausgewählt und von einem professionellen Produzenten vorproduziert. Diese fünf Songs gehen dann Anfang 2020 in eine Online-Abstimmung. Das Online-Voting (40 Prozent) und das Jury-Urteil (60 Prozent) küren abschließend gemeinsam den „Song für hier von dir“. Der Gewinnersong erhält von einem Profi-Produzenten den letzten Feinschliff.

Auf einem Festival im Sommer 2020 wird der Landkreissong live der Öffentlichkeit präsentiert und kann anschließend überall dort gespielt werden, wo Altmühlfranken drin steckt: bei offiziellen Anlässen, auf Kirchweihen, Vereinsfesten oder in der Telefon-Warteschleife bei Unternehmen und Gemeinden.

Damit auch alle Musiker den Song in ihr Repertoire aufnehmen können, werden die Noten und der Text veröffentlicht. Auf die drei besten Interpreten warten attraktive Preise. Weitere Informationen zu den Gewinnen und zum Song-Wettbewerb gibt es online unter www.song-für-hier-von-dir.de.

Windsbacher in der neuen Stadthalle

Benefizkonzert des Knabenchores in Gunzenhausen

Der weltbekannte Knabenchor kommt am 4. Oktober nach Gunzenhausen.

Am Freitag,  4. Oktober, um 19.30 Uhr gastiert der Windsbacher Knabenchor in der neuen Stadthalle Gunzenhausen. Mit dem Benefizkonzert bereitet sich der Chor auf seine große Konzertreise vom 23. Oktober bis 6. November 2019 in den Mittleren Westen der USA vor. Unter Leitung von Chordirektor Martin Lehmann werden sowohl geistliche a-cappella Chormusik als auch bekannte Volkslieder auf erklingen. Der vielseitige und bekannte Pianist und Organist Thomas Werner wird am Klavier zu hören sein.

Neben den Metropolen Chicago, St. Louis, Minneapolis und Indianapolis steht auch Gunzenhausens Partnerstadt Frankenmuth auf dem Tourkalender der jungen Sänger aus Windsbach. „Michigans little Bavaria“ wurde im 19. Jahrhundert von fränkischen Auswanderern gegründet. Bis heute besteht ein enger partnerschaftlicher Austausch in die alte fränkische Heimat.

Die Erlöse des Benefizkonzertes kommen dem Verein Flüchtlingshilfe Wald e.V., der Anschaffung einer neuen Truhenorgel für den Friedhof Gunzenhausen und der Konzertreise des Windsbacher Knabenchores zugute.

Der Windsbacher Knabenchor zählt heute zur Spitze der Knabenchöre. Musikalisch liegt der Schwerpunkt dabei auf geistlicher Musik. Neben A-cappella-Werken aller Epochen umfasst es auch die großen Oratorien von Bach, Händel, Mozart, Mendelssohn Bartholdy und Brahms. Pro Saison gibt der Chor über 50 Konzerte. Einladungen zu wichtigen Festivals sowie regelmäßige Auftritte in den deutschen und europäischen Musikzentren unterstreichen die Bedeutung des Knabenchors im nationalen wie internationalen Musikleben. Konzertreisen führten die Sänger ins europäische Ausland wie auch nach Asien, Nord- und Südamerika, Israel und Australien. In den USA waren die Windsbacher bereits 2014 zu Gast.

Karten gibt es — unter anderem — bei der Gunzenhäuser Tourist­ Information (Rathausstraße 12, Tel. 09831/508-109), der Buchhandlung Fischer (Hensoltstraße 35 a, Tel. 09831/2380), der Tabakbörse Stöhr (Ansbacher Str. 11, Tel. 09831/89428) und beim Altmühl­ Boten (Marktplatz 47, Telefon 0 9831/ 5 00 80) und bei www.reservix.de.

Excellentes in Holz

Junge Schreiner aus Westmittelfranken präsentierten sich

Großes Lob gab es für den Baseballschrank von Hannah Rüger aus Haundorf von Landratsvize Peter Krauß und Senior-Lehrmeister Friedrich Wiedmann aus Windsfeld. Fotos: FR Presse

Es sind die leistungsfähigen und innovativen Handwerksbetriebe, die sich auf dem Markt durchsetzen. Und natürlich sind es auch die jungen Handwerker, die kreativ arbeiten. Das jedenfalls wurde bei der Präsentation der Prüfungsarbeiten (Gesellenstücke) des Schreinerhandwerk in der Staatlichen Berufsschule Gunzenhausen deutlich.

Kreishandwerksmeister Kurt Held (Dinkelsbühl),  Obermeister Peter Arlt (Neuendettelsau), Lehrlingswart Christian Wiedmann (Windsfeld) und die stellvertretende Leiterin des Beruflichen Schulzentrums Gunzenhausen, Undine Landvoigt, würdigten  die Anstrengungen der jungen Handwerker. Längst ist der Schreinerberuf keine Domäne der Männer mehr, unter den Prüflingen waren jedenfalls mehrere junge Frauen. Sie alle ließen großes Talent erkennen und zeigten nicht ohne Stolz ihre Arbeiten. Bei der Auswahl ihrer Gesellenstücke waren sie völlig frei, lediglich die Arbeitsprobe (ein Brotkasten) war für alle gleich. Ihn hatten die Jungschreiner in vier Stunden herzustellen.  Wie Obermeister Arlt bemerkte, kommt der tüchtigste Jungschreiner Bayerns aus dem südlichen Teil des Freistaats. Er nimmt an der „Weltmeisterschaft der Schreiner“ im russischen Kasan teil und hat dort freiwillig in sieben Stunden vier Brotkästen gefertigt. Der Erlös ihrer Versteigerung zugunsten der BR-Aktion „Sternstunden“ :  stattliche 1950 Euro.

Gast der Veranstaltung war stellvertretender Landrat Peter Krauß (Pappenheim), der die Ausstellung eine Leistungsschau der Junghandwerker nannte und ihnen mit Komplimenten begegnete. Zugleich forderte er die 27 jungen Schreinerinnen und Schreiner auf, die Meisterprüfung anzustreben oder sich auf anderen Wegen weiterzubilden.

Zu den jungen Frauen, die sich mit ihrem Gesellenstücken präsentierten, gehörte die Haundorferin Hannah Rüger. Die ist seit sechs Jahren leidenschaftliche Baseballspielerin bei den „Red Fox“ in Unterwurmbach und so war es für sie naheliegend, einen Baseballschrank zu bauen. Landratsvize Krauß und ihr Lehrmeister Friedrich Wiedmann (Windsfeld) sparten nicht mit anerkennenden Worten.

Einen stylischen TV-Schrank in geräucherter Eiche produzierte Lilli Edelmann aus Untermichelbach. Sie hat ihr Handwerk bei Meister Thomas Gögelein in Sinbronn gelernt.

WERNER FALK

Klassik am See am 21. Juli

Die Freunde klassischer Musik dürfen sich auf ein Highligth im Fränkischen Seenland freuen: Am Sonntag, 21. Juli, um 19 Uhr musizieren die Nürnberger Percussionisten von „Beatronome“ am Musikpavillon Altmühlsee (Seezentrum Schlungenhof).  Sie interpretieren klassische Werke und bieten aber auch Stücke an, die sie selbst arrangiert haben. Die Leitung hat Stefan Hofmann (Büchelberg), der Chef des Fränkischen-Seenland-Kammerchors.

Karten für die Veranstaltung gibt es an der Abendkasse oder über das Onlineportal „reservix“.

Austritte schmerzen die Kirche

Die kirchliche Statistik des Jahres 2018

Im Raum der bayerischen Landeskirche wurden im vergangenen Jahr 21.136 (2017: 22.273) Personen getauft – davon 20.164 Kinder. Bestattet wurden 27.204 (2017: 27.993) Personen. Kirchlich getraut wurden 5.200 (2017: 5.474) Paare. In die Kirche eingetreten sind 2.956 (2017: 2.734) Personen, aus der Kirche ausgetreten sind 27.673 (2017: 23.647). Am 31. Dezember 2018 hatte die bayerische Landeskirche 2.326.023 Kirchenmitglieder (20117: 2.370.179).
Die Zahl der ehrenamtlich tätigen Menschen in der bayerischen Landeskirche ist – wie auch im vergangenen Jahr–angestiegen auf 156.208 Personen (2017: 155.889) Schon seit drei Jahren steigt auch die Anzahl der Seminare und Veranstaltungen auf 22.523 Einzelveranstaltungen im Jahr 2018 (2017: 21.223).
Im vergangenen Jahr wurden in der bayerischen Landeskirche 148.932 (2017: 147.535) Gottesdienste gefeiert, davon an Sonn- und Feiertagen 107.916 (2017:107.765) Gottesdienste, am Heiligen Abend 4.238 (2017: 4.262), an Sylvester 1.772 (2017: 1.810), 2.444 (2017: 2.735) Passionsgottesdienste, 797 (2017: 760) Jugendgottesdienste, und 31.765 (2017: 30.203) andere Gottesdienste.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm: „Die Statistik der bayerischen Landeskirche zeigt ganz unterschiedliche Entwicklungen. Auf der einen Seite haben im vergangenen Jahr rund 4000Personen mehr die Kirche verlassen als im Vorjahr. Die hohe Zahl der Kirchenaustritte schmerzt mich. Sie zeigt, dass die lebenslange Kirchenmitgliedschaft kein Automatismus nach der Taufe im Kindesalter ist, sondern für immer mehr Menschen zu einer persönlichen Entscheidung wird.
Auf der anderen Seite haben sich im vergangenen Jahr mehr Menschen ehrenamtlich in der Kirche engagiert, wurden 1.400 mehr Gottesdienste gefeiert und zu mehr Veranstaltungen eingeladen. Das macht mir Mut, denn die Zahlen zeigen, dass die Kirchenaustritte das Engagement für den Glauben und das Leben der Kirche keineswegs bremsen.“

Ein Gewinn für Cronheim

Ortssprecherin Schlicker erläuterte Maßnahmen

Ortssprecherin Beate Schlicker (Zweite von rechts) führte die Besucher von der SPD durch Cronheim. Foto: Heger

Im Rahmen der Besuchsreihe „SPD vor Ort“ besuchte eine Abordnung der SPD Gunzenhausen unter der Leitung der Ortsverbandsvorsitzenden und Stadträtin Bianca Bauer den Ortsteil Cronheim und lies sich die Ergebnisse der dieses Jahr abgeschlossenen Dorferneuerung von Ortssprecherin Beate Schlicker zeigen. Vor dem Feuerwehrhaus begrüßte Beate Schlicker die SPD-Abordnung in dem rund 500 Einwohner zählenden Ortsteil. Die Dorferneuerung war für alle Beteiligten ein hartes Stück Arbeit und es waren auch nicht alle Einwohner des Ortsteils zum Start der Maßnahmeplanungen 2006 mit dem Projekt einverstanden, berichtete Beate Schlicker. Es waren sehr viele persönliche Gespräche nötig, um die Mehrheit der Bevölkerung hinter das Vorhaben zu bringen.

Als Erstes besichtigten die Besucher das neue gestaltete Feuerwehrhaus mit dem Einsatzfahrzeug und dem Schulungs- und Mehrzweckraum. Der Raum steht nicht nur den 36 Aktiven und 9 Jugendlichen der Feuerwehr zur Ausbildung zur Verfügung sondern ist auch ein Veranstaltungsraum für die örtlichen Vereine und private Familienfeiern der Bürger des Ortsteils berichtete die Ortssprecherin. Die alte Ölheizung wurde durch eine moderne Biogasnahwärmeversorgung ersetzt und im Herbst wird am Feuerwehrhaus ein aus Spenden finanzierter Defibrillator zur Verfügung stehen. Eine Spende von Landrat Wägemann hat die Ortssprecherin anlässlich des Abschlusses der Dorferneuerung erhalten.
Die alten Häuser im Kerngebiet der Ortschaft wurden mit der Unterstützung der Dorferneuerung wieder modernisiert und hergerichtet. Dabei sind richtige Schmuckstücke entstanden, die einen Besuch der Ortsteils mit einem Spaziergang für jeden interessant machen. Ein Musterbeispiel hierfür stellt das alte Pfarrhaus der Gemeinde dar, das von einer Familie aus Costa Rica gekauft wurde und jetzt schrittweise modernisiert und saniert wird. Besonders stolz ist Ortssprecherin Beate Schlicker auf die katholische Kirche, die ein richtiges Schmuckstück neben dem Sclhoss darstellt und von den Gläubigen der Gemeinde immer gut besucht wird. Auch der Friedhof der Gemeinde wurde zusammen mit dem Kriegerdenkmal neu gestaltet und hergerichtet. Er ist im Besitz der katholischen Kirchengemeinde, aber es werden auch evangelische Ortsteilbürger dort beigesetzt. Die fünf landwirtschaftlichen Betriebe des Ortsteils, darunter ein Milchviehbetrieb und ein Schweinemastbetrieb mit Biogasanlage, tragen ebenso zum Dorfleben bei wie die verschiedenen Vereine.

Zum Abschluss bedankte Sich Stadträtin Monika Wopperer bei Beate Schlicker für die sehr informative und abwechslungsreiche Führung mit einem süßen Geschenk. Die politische Besuchergruppe verließ Cronheim im Bewusstsein, dass hier mit der Dorferneuerung sehr viel Gutes geschaffen wurde. Sie nahmen aber auch die Bitte der Ortssprecherin mit, dass im Ortsteil dringend ein Dorfladen benötigt wird. Hier laufen bereits Gespräche mit dem AWO-Therapiezentrum, ob eine solche Einrichtung als Therapiearbeit durch das Therapiezentrum angeboten werden kann. Ebenso nahmen sie auch von der Ortssprecherin die Bitte mit, dass in Cronheim die Bauplätze ausgehen und dringend ein neues Baugebiet benötigt wird. Nachdem erst vor kurzen drei Bauplätze verkauft wurden, steht nur noch ein größerer und drei kleine Bauplätze zum Verkauf zur Verfügung. Der Bedarf und die Nachfrage von zuzugswilligen Neubürgern ist aber wesentlich größer und es wollen immer mehr Menschen sich in dem schmucken Ortsteil ansiedeln, berichtete Beate Schlicker zum Abschluss den kommunalpolitischen Besuchern.
KLAUS HEGER

 

Dem Biber auf der Spur

Expedition zu Wasser und zu Land

Am Montag, 29. Juli geht es zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz auf Spurensuche nach dem Biber.

Fast jeder kennt die auffälligen Fraßspuren des Bibers, doch wer hat dieses dämmerungs- und nachtaktive Nagetier schon einmal in echt gesehen? Vom Schiff aus und auch an Land folgen wir den Spuren der Biber.

Abfahrt ist um 18.30 Uhr an der Anlegestelle Schlungenhof. Karten sind im Vorverkauf beim Zweckverband Altmühlsee, Tel.: 09831/508-191 und beim Landesbund für Vogelschutz in Muhr am See, Tel.: 09831/4820 erhältlich.

Foto: Werner Keim, LBV

 

Kaufverhalten wird erfragt

Regionaler Online-Marktplatz soll entstehen

„Aus der Region für die Region“: So lautet das Leitbild beim Aufbau des regionalen Online-Markplatzes. Auf dem Bild ist die neu gegründete Lenkungsgruppe zu sehen. Die Federführung bei der Umsetzung liegt bei der Zukunftsinitiative altmühlfranken. Bildnachweis: Felix Oeder/Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Derzeit wird mit Hochdruck an der Realisierung eines landkreisweiten Online-Marktplatzes gearbeitet. Kooperation wird dabei groß geschrieben. Bereits Ende des Jahres soll es eine Beta-Version geben. In den kommenden Tagen werden in den drei großen Städten Weißenburg, Treuchtlingen und Gunzenhausen Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Kaufverhalten befragt. Ergänzend wurde eine Online-Umfrage gestartet.

Einzelhändler haben es zunehmend schwerer, denn die Konkurrenz und die Auswahl im Internet sind groß. Mit dem Online-Portal www.in-altmuehlfranken.de will der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gegensteuern und den Einzelhandel stärken. Neben der reinen Information soll der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen realisiert werden. In einem späteren Schritt sollen auch die Bestellung und Lieferung nach Hause über den regionalen Online-Marktplatz möglich werden.

Ein entscheidendes Gremium ist die neu gegründete Lenkungsgruppe. Anfang Juli fand im Sitzungssaal des Landratsamtes ein erstes Treffen statt. Rund 25 Vertreter aus insgesamt 15 Institutionen, Kammern, Verbänden, Städten und Gewerbevereinen sind der Einladung gefolgt. Im Landkreis arbeiten Sabine Unterlandstaettner und Andreas Scharrer von der Zukunftsinitiative altmühlfranken bereits seit 2017 an der Realisierung des regionalen Online-Marktplatzes. Dabei spielen die Warenverfügbarkeit in den lokalen Geschäften und die vertriebs- und werbeorientierte Kommunikationsplattform für handwerksunternehmen, Dienstleister und das Gastgewerbe eine tragende Rolle.

Für die Umsetzungsbegleitung sind der Projektleiter Andreas Haderlein und die Projektmanagerinnen des Forchheimer Kommunalberaterunternehmens CIMA verantwortlich. Diese informierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Vorgehen und den technisch-konzeptionellen Hintergrund der regionalen Digitalisierungsmaßnahme für Gewerbetreibende.

„Das Internet ist immer die 1A-Bestlage, wenn Städte, Kommunen und Gewerbe Hand in Hand den lokalen Online-Raum bespielen“, unterstrich Projektleiter Haderlein in seinem Vortrag. Bis zu ein Drittel aller Abfragen in Suchmaschinen haben bereits lokalen Charakter – vor allem durch die Nutzung des Smartphones. „Der Brückenbau zwischen On- und Offline-Welt hat deshalb oberste Priorität“, so Haderlein weiter. „Geschäfte und Nahversorgung sollen digitale Werkzeuge an die Hand bekommen, sich damit weiterentwickeln, anstatt deren stationäre Präsenz mit Online-Angeboten überflüssig zu machen“, so der studierte Medienanthropologe.

Mehr und mehr nämlich werden Kaufentscheidungen im Netz vorbereitet. In diesem „Vorhof des stationären Einzelhandels“ müssen die Kundinnen und Kunden mit ansprechenden Hilfsmitteln abgeholt werden. Auch die Etablierung eines Gutscheinsystems und eines landkreisweiten Kundenbindungsprogramms trägt dazu bei und ist im Projekt als Meilenstein vorgesehen.

„Viele Händler werden im Rahmen des Projektes Neuland betreten, aber vor allem auch die Chancen des Internets für ihr stationäres Geschäft erkennen“, betonte Eva Gancarz, die als CIMA-Mitarbeiterin insbesondere für die Qualifizierungsangebote im Rahmen des Prozesses verantwortlich ist. Dies fängt bei der Online-Präsenz in Google-Maps und auf den Social-Media-Plattformen wie Facebook an, geht über Online-Sichtbarkeitsmodelle des eigenen Gewerbevereins hinaus und endet idealerweise in Online-Umsätzen und Frequenzgewinnen – vorausgesetzt, der Händler nutzt das geplante Online-Portal als Vertriebswege für seine Waren.

Bayern- und deutschlandweit Leuchtturmcharakter

Das Online-Einzelhandelsportal ist bis 2021 über Landesmittel gefördert. Es soll vor allem schlüssige Antworten auf den Wandel im Konsum- und Informationsverhalten von Bürgern, Kunden, Touristen und Verbrauchern geben. In seiner personellen, fachlichen und konzeptionellen Ausrichtung hat es bayern- und sogar deutschlandweit Leuchtturmcharakter. Dies wurde auch in der Begrüßung der Kreis-Wirtschaftsförderin Sabine Unterlandstaettner deutlich: „Wir haben mit unserer Netzwerkarbeit und der Einsetzung der Lenkungsgruppe die Voraussetzungen geschaffen, um regionale Wertschöpfung auf ein digitales Fundament zu stellen“, so Unterlandstaettner. „Die digitale Transformation macht auch vor einem Landkreis in Mittelfranken keinen Bogen und zwingt sowohl Gewerbetreibende und deren Interessensvertreter als auch Verantwortliche in Kommunen, Städten sowie uns als Landkreis substantielle Antworten auf den Kaufkraftabfluss in den reinen Online-Handel zu finden.“

Dass bei der technisch-konzeptionellen Umsetzung vor allem ein stabiles und engagiertes Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Wirtschaft Grundvoraussetzung für den Erfolg eines regionalen Online-Marktplatzes sind, betonte auch Andreas Haderlein. „Nicht nur die ‚Online City Wuppertal‘, sondern zahlreiche weitere Städte, die an der Umsetzung und Etablierung von vertrieblich orientierten Online-Infrastrukturen für Gewerbetreibende arbeiten, lehren uns, dass vor allem der Kooperationsgedanke großgeschrieben werden muss“, so der 45-Jährige. „Um sich auf einem lokalen bzw. regionalen Online-Marktplatz kooperativ entfalten zu können, bedarf es nicht nur eines validen Geschäftsmodells, sondern eines stringenten und auf den jeweiligen Standort angepassten Veränderungsmanagements. Schulungen, Infoveranstaltungen, Gremienarbeit und größtmögliche Transparenz im Umsetzungsprozess werden deshalb auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen maßgebend für die Akzeptanz der zu installierenden Technologie sein.“

Der Partner für die Umsetzung der technischen Infrastruktur, einem sog. „Multi-Vendor Online-Shop“, steht indes noch nicht fest. Es ist nicht zuletzt Aufgabe der Lenkungsgruppe und des Projektmanagements, ein Lastenheft zur Ausschreibung an technische Infrastrukturgeber zu erstellen. Noch im August wird die Ausschreibung platziert.

„Aus der Region für die Region“ ist ein zentrales Leitbild der Projektverantwortlichen. Insofern sollen auch Unterstützungsleistungen für die gewerblichen Akteure möglichst durch regional ansässige Web-Dienstleister und Agenturen erbracht werden. Darunter fallen zum Beispiel die Gestaltung von Webseiten, Fotoarbeiten, Fragen der Suchmaschinenwerbung und -optimierung oder Angelegenheiten des Warenwirtschaftssystems Auch hierzu wird es eine gesonderte Informationsveranstaltung nach den bayerischen Sommerferien geben.

„Digitalen Leerstand“ vermeiden

CIMA-Mitarbeiterin Magdalena Relle gewährte den Lenkungsgruppenmitgliedern bereits einen Einblick in den sog. Online-Präsenz-Check. Dieser dient nicht zuletzt als Bewertungsgrundlage für den Erfolg der Initiative am Ende der Umsetzungsbegleitung im Dezember 2020. Nach Auswertung von etwa 50 Prozent der rund 900 Unternehmensadressen kann davon ausgegangen werden, dass der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Sachen Online-Sichtbarkeit nicht vehement schlechter dasteht als andere Regionen, aber noch deutlich Luft nach oben hat: seien es mobil-optimierte Unternehmenswebseiten, Social-Media-Angebote oder ein gepflegter Google-Maps-Eintrag. CIMA-Geschäftsführer Roland Wölfel, der ebenfalls der Veranstaltung beiwohnte, fand dafür klare Worte: „Keine Stadt würde über 10 Prozent Leerstand in den Geschäftsstraßen tatenlos zusehen, im Netz aber sind drei von zehn Unternehmen nicht mit eigener Website präsent, 20 Prozent weisen noch nicht einmal einen Google-Maps-Eintrag auf – das ist ‚digitaler Leerstand‘, der mit adäquaten Mitteln bekämpft werden muss.“

Auch Regionalmanager Andreas Scharrer betonte nochmals, wie wichtig jedes einzelne Mitglied der Lenkungsgruppe als Korrektiv, aber auch als Multiplikator für das umzusetzende Online-Portal ist. Schließlich gelte es, die Idee nicht nur in einem Konzeptpapier festzuhalten, sondern den adressierten Akteuren schmackhaft zu machen. Hierzu wird es auch bald eine Infobroschüre mit entsprechenden Informationen geben.

Die Lenkungsgruppenmitglieder wurden am Ende der Veranstaltung noch mit dem aktuellen Fachbuch von Andreas Haderlein für ihr außerordentliches Engagement und die konstruktive Mitarbeit ‚belohnt‘, allerdings damit auch in die Pflicht genommen. Schließlich dient die Lektüre des Handbuchs „Local Commerce: Wie Städte und Innenstadthandel die digitale Transformation meistern“ auch als Vorbereitung auf die kommenden Treffen.

Alleine in diesem Jahr kommt das Gremium noch dreimal zusammen, um die strategische und inhaltliche Richtung des Online-Portals mitzubestimmen. Am 10. Oktober 2019 wird es zudem ein öffentliches Netzwerktreffen im kunststoffcampus bayern geben, das allen interessierten Akteuren rund um den (Einzel-)Handel in Altmühlfranken offen steht.

Am Samstag, 20. Juli, und am Mittwoch, 24. Juli, finden im Rahmen des Projekts in Weißenburg, Gunzenhausen und Treuchtlingen Bürgerbefragungen statt. An der Umfrage können sich Interessierte auch online über die Projektseite unter www.in-altmuehlfranken.de beteiligen.

Umsetzungsbegleitung mit Erfahrung

Die Verantwortlichen der Umsetzungsbegleitung greifen auf eine fundierte Expertise zurück. Andreas Haderlein ist Fachbuchautor und Innovationsberater. Er hat bereits von 2013 bis 2016 ein nationales Pilotprojekt in der Schwebebahnstadt Wuppertal als Impulsgeber, Berater und Co-Projektmanager begleitet. Er gilt seither hierzulande als profiliertester Experte für Digitalisierungsansätze von Gewerbestandorten.

Eva Gancarz war als Wirtschaftsförderin von 2014 bis 2015 Projektmanagerin von „mg.retail2020“. Aus der Untersuchung, die in Kooperation zwischen der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach und dem eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein entstand, ging u. a. das Pilotprojekt „Mönchengladbach bei eBay“ hervor – neben der „Online City Wuppertal“ die wohl bekannteste digitale City-Initiative in Deutschland.

Weitere Informationen

Mehr zu allen Aktivitäten und zum Projektstand findet sich auf: www.in-altmuehlfranken.de

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe sind im Einzelnen:

 Desiree Moden

  • HAM Hochschule für angewandtes Management)
  • Foto-Atelier Braun
  • Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen
  • Degenhart Eisenhandel GmbH & Co. KG
  • Große Kreisstadt Weißenburg i. Bay.
  • CIMA Beratung + Management GmbH
  • Zweirad Gruber GmbH
  • Sparkasse Mittelfranken-Süd
  • Möbel Rachinger GmbH & Co. KG
  • Local Commerce Alliance
  • Gasthaus “Zum Hirschen”
  • Ansichtssache
  • Bäckerei Herzog
  • Stadtmarketing Gunzenhausen e.V.
  • Pico bello Atelier
  • Wäsche + Mode Gress
  • Studios Höttingen / Studio Treuchtlingen
  • Leinweber GmbH u. Co. KG
  • Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen e.G.
  • Buchhandlung Karl Meyer Buch + Papier
  • Mory GmbH & Co. KG
  • Hotel Adlerbräu Gmbh & Co. KG
  • Raum Design Näpflein
  • Goldschmiede Norys
  • Zukunftsinitiative altmühlfranken
  • Echt Brombachseer eG
  • Wohnwiese Jette Schlund
  • Schreibwaren Windisch
  • Autohaus Strobl GmbH
  • Stadt Treuchtlingen
  • Handwerkskammer für Mittelfranken
  • Fürst Carl Erleben GmbH / Schlossbrauerei Ellingen
  • Stadt Gunzenhausen

See in Flammen

Das Sommerhighlight am Altmühlsee

„See in Flammen“ bietet einen wunderschönen Lichterzauber am Altmühlsee. Beleuchtete Segelboote, Fackelschwimmer, die illuminierte MS Altmühlsee und der Höhepunkt, ein großes Barock-Feuerwerk mit Musik, verzaubern den Altmühlsee an diesem Abend zu einem Lichtermeer. Neu in diesem Jahr ist eine Lasershow.

 Am Samstag, 27. Juli, ab 18 Uhr ist in den Seezentren Schlungenhof, Wald  und dem Surfzentrum Schlungenhof richtig was los. Auf der Seebühne im Seezentrum Schlungenhof gibt es für Tanz-Begeisterte Live-Musik von und mit Michael Fischer.

Im Seezentrum Wald  gibt es Rock‘n Roll vom Feinsten. DJ Bocke spielt Hits von den 70ern bis in die Neuzeit. Eine Cocktail-Bar rundet diesen unvergesslichen Abend ab.

Verträumt und romantisch präsentiert sich das Surfcenter Altmühlsee am Surfzentrum Schlungenhof. Ruhig und gefühlvoll kann auch in dieser Location das Feuerwerk genossen werden.

Keller und Küche in allen Seezentren bieten kulinarische Genüsse. Ergänzt wird das Angebot im Seezentrum Schlungenhof mit Food Trucks, die keine Wünsche offen lassen.

Um 22 Uhr startet der erste Teil der Lasershow, ab 22.30 Uhr zeigen die Fackelschwimmer ihre Kunst und um 22.45 wird das Braock-Höhenfeuerwerk mit Musik die Gäste begeistern. Der zweite Teil der Lasershow ab 23.30 Uhr rundet den Lichterzauber ab.

 Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie die Parkgebühren an diesem Abend in Höhe von 5 Euro.

Foto: ZV Altmühlsee

 

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.