Stiftung hilft

Wissmüller-Stiftung unterstützt Bezzelhaus

Auf Vermittlung der Stadt Gunzenhausen unterstützt die Wissmüller-Stiftung aus Frankfurt das Bezzelhaus Gunzenhausen.

Wie aber kommt eine Stiftungsvorsitzende aus Frankfurt – in diesem Falle Margarete Wissmüller-Sztulman – darauf, bei der Stadtverwaltung einer Kleinstadt in Mittelfranken nachzufragen, ob es dort unterstützungwürdige Projekte im Sinne der Stiftungssatzung gibt?

Die Wissmüller-Stiftung wurde 2011 in Frankfurt am Main gegründet und verfolgt seither die Förderung junger Menschen, die aufgrund ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes besonders unterstützungsbedürftig sind, um ihnen eine berufliche und soziale Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.

Bei der Gründung der Stiftung im Alter von 92 Jahren konnte der Stifter Hermann Wissmüller auf ein erfolgreiches berufliches Leben zurückblicken, das so für ihn mit seinem Hintergrund nicht vorgezeichnet gewesen war. Es war seine eigene Erfahrung der enormen Beschwerlichkeit, ohne Unterstützung durchs Leben zu gehen, die ihn dazu inspirierte, mit der Stiftung jenen zu helfen, die der Unterstützung am meisten bedürfen.

Hermann Wissmüller wurde 1919 Seitersdorf (Gemeinde Haundorf) als jüngster Sohn einer Bauernfamilie geboren. Sein Vater starb, als er erst 17 Jahre alt war. Da feststand, dass der Hof an den ältesten Bruder weitergegeben werden würde, wusste der junge Hermann Wissmüller, dass er seinen beruflichen Weg alleine gehen musste. Schon außerordentlich früh ein passionierter Zeitungsleser, erhoffte er sich von jener Stadt, die dort wiederholt Erwähnung fand, bessere Zukunftschancen – und so verließ er nach nur acht Jahren Volksschule die fränkische Heimat, um seinen Hoffnungen mit 14 Jahren auf dem Fahrrad in das 240 km entfernte Frankfurt am Main zu folgen. „Ein Bäcker ist noch nie verhungert“, hatte sein Vater gesagt, und so absoliverte er zunächst eine Bäckerlehre und wurde Bäckermeister. Nach den beschwerlichen Jahren des Zweiten Weltkrieges entdeckte er seine Liebe zum Kaffee. Mit den 20 Kilo Rohkaffee, die er sich leisten konnte, begann seine berufliche Erfolgsgeschichte, die in der Kaffeerösterei Wissmüller in Frankfurt am Main ihre Grundlage fand.

Diese führte er über 60 Jahre lang gemeinsam mit seiner Ehefrau Hertha Wissmüller, bevor er sie an seine Tochter übergab, die die Rösterei heute weiterführt. Hermann Wissmüller war stets bewusst, dass er seinen erfolgreichen Weg ohne die Unterstützung einzelner familienferner Personen niemals hätte gehen können.

Obwohl er seine fränkische Heimat früh verlassen hat, ist er ihr in Taten und im Herzen stets verbunden geblieben. Die Wissmüller-Stiftung weiß daher, mit der Förderung der Kinder- und Jugendhilfe Bezzelhaus e.V. in Gunzenhausen ganz besonders im Sinne des Stifters zu handeln und freut sich daher ganz besonders über diese Fördermöglichkeit.

Bücher werden geliefert

Abhol- und Lieferservice der Stadt- und Schulbücherei

Während der corona-bedingten Schließung der Stadt- und Schulbücherei gibt es für alle Leserinnen und Leser einen Abholservice. Wer den Abholservice nutzen möchte, geht folgendermaßen vor:

Aussuchen der gewünschten Medien im Medienkatalog der Bücherei unter https://webopac.gunzenhausen.de. Bis zu 20 Medien können bestellt werden.

Anschließend gibt es drei Möglichkeiten:

  • Einen Anruf in der Bücherei unter 09831-508320, Nennung der Medienwünsche und der Lesenummer und Vereinbarung eines kontaktlosen Abholtermins an einem der folgenden Werktage.
  • Eine E-Mail an buecherei@gunzenhausen.de mit den Medienwünschen, der Lesenummer und Telefonnummer und Nennung eines Abholtermins. Dieser wird vom Büchereiteam telefonisch oder per Mail bestätigt.
  • Genutzt werden kann auch die Merkliste des Medienkatalogs nutzen. Dazu ist es erforderlich, sich das Lesekonto einzuloggen (mit Benutzernummer des Leseausweises und dem jeweiligen 8-stelligen Geburtsdatum oder dem Passwort). Diese Merkliste kann als Link in eine E-Mail eingefügt werden. Dazu ist ein Klick auf das Briefkuvert-Symbol erforderlich.

Abholtermine sind pünktlich einzuhalten, damit  keine Kontakte zwischen den Abholenden entstehen. Nach dem Vorzeigen des Leseausweises erhalten die Leser über das Fenster die bestellten Medien und den Fristbeleg.

Den Lieferservice der Bücherei können alle im Stadtgebiet Gunzenhausen wohnenden Seniorinnen und Senioren in Anspruch nehmen. Die Leser rufen unter 09831-508320 in der Bücherei an und bekommen die Medien ins Haus geliefert.

Zu Hause wohnen

Die Wohnraumanpassungsbroschüre ist da

Landrat Westphal, Projektleiterin Bucka und M. Kimmich stellten die Broschüre vor.

„Ein Leben lang zu Hause wohnen“ – das ist der Titel der erstmals aufgelegten Wohnraumanpassungsbroschüre der ehrenamtlichen Senioren- und Wohnberatung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Gemeinsam mit der Freiwilligenagentur altmühlfranken wurde die Broschüre entwickelt und gibt auf 40 Seiten wertvolle Tipps rund um das barrierefreie Wohnen.

Federführend hat das Projekt Dorothee Bucka als Leiterin der Freiwilligenagentur altmühlfranken gemeinsam mit dem Verlag „total lokal“begleitet und umgesetzt. Dorothee Bucka ist zum Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet worden, die Umsetzung der Wohnraumanpassungsbroschüre war für sie abschließend ein großes Anliegen.

Die Broschüre dient den ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und Wohnberatern des Landkreises als umfassendes Hilfswerk bei deren Tätigkeit. Anschaulich werden in der Broschüre Maßnahmen zum barrierefreien Wohnen vorgestellt, aber auch altersgerechte Assistenzsysteme.

Teilweise können schon kleine Hilfen den Alltag erleichtern, wie zum Beispiel Anti-Rutsch-Beläge auf Treppen, abgesenkte Hängeschränke in der Küche, eine nach außen zu öffnende Tür im Badezimmer sowie bodengleiche Duschen.

Vernetzte Systeme in der Wohnung können außerdem das barrierefreie und altersgerechte Wohnen erleichtern. Unter dem Stichwort „Smart Home“ gibt es verschiedene Anwendungen, die die Lebensqualität im Alter steigern können und zu einem selbstständigen Leben im häuslichen Umfeld beitragen. Beispiele dafür wären automatisches Öffnen und Schließen von Rollläden oder eine automatische Abschaltfunktion des Herdes bei Abwesenheit.

„Diese und noch viel mehr Tipps finden Interessierte in der Wohnraumanpassungsbroschüre“, so Landrat Manuel Westphal, der noch weiter ergänzt: „Nicht nur im Alter kann es zu gesundheitlichen Einschränkungen kommen, was ein barrierefreies Wohnen notwendig macht. Auch junge Leute können schnell in eine Situation kommen, in der man auf Unterstützung angewiesen ist. Deswegen ist es wichtig, vorausschauend zu planen und auf Barrierefreiheit auch in den eigenen vier Wänden zu setzen. Unsere Wohnraumanpassungsbroschüre gibt dazu hilfreiche Tipps und einen guten Überblick.“

Die Broschüre bietet auch einen guten Überblick über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten bei einer geplanten Wohnraumanpassung. Außerdem finden Angehörige oder Pflegebedürftige Informationen zu weiterer Hilfe und Unterstützung. In der Wohnraumanpassungsbroschüre finden sich Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus der Region, die bei Fragen zum barrierefreien Wohnen oder dem Thema Pflege weiterhelfen sowie ein Einleger mit allen qualifizierten ehrenamtlichen Wohnberaterinnen und Wohnberatern des Landkreises.

Das 40-seitige Werk ist für Interessierte kostenlos im Landratsamt erhältlich, aber auch bei den Gemeinden. Außerdem verteilen die Senioren- und Wohnberater die Broschüre. Bei Fragen steht die Freiwilligenagentur altmühlfranken zur Verfügung (freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de, 09141 902-235).

Was passiert nun?

Katastrophenfall Corona-Pandemie im Landkreis


Aufgrund des anhaltend hohen Pandemiegeschehens in Bayern hat der Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann zum zweiten Mal in diesem Jahr den coronabedingten Katastrophenfall festgestellt. Ab dem 9. Dezember muss auch das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Amt wieder aktivieren.

Bereits im Frühjahr wurde im Landratsamt eine Organisationsstruktur geschaffen, um die Koordination der notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zentral zu verwalten. Diese Strukturen wurden auch nach Aufhebung des Katastrophenfalls im Juni fortgeführt und können gleich wieder offiziell eingesetzt werden.

Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) ist Landrat Manuel Westphal. Innerhalb des Amtes ist der Leiter der Abteilung 3, Simon Uebler zuständig für die FüGK. Hauptaufgabe ist die Aufrechterhaltung des öffentlichen Gesundheitssystems. Dazu gehörte bisher beispielsweise die Beschaffung und Verteilung von Material an Einrichtungen wie Desinfektionsmittel, Masken, Hygienehandschuhe, Schutzbrillen und Kittel.

„Während der zweiten Welle, in der wir uns gerade befinden, sind andere Prioritäten zu setzen, wie im Frühjahr. Die Materialbereitstellung hat sich während der vergangenen Monate stabilisiert. Nun müssen wir im Bedarfsfall die Einrichtungen vor allem bei Reihentestungen unterstützen. Auch die Koordination des Impfzentrums bzw. der mobilen Impfteams ist eine neue Aufgabe. Unser Ordnungsamt ist während der gesamten Pandemie schon sehr gefragt, um rechtliche Auskünfte zu den Corona-Verordnungen zu geben“, führt der juristische Leiter der FüGK Simon Uebler aus.

Die wichtigste Aufgabe zur Eindämmung der Pandemie kommt nach wie vor dem Gesundheitsamt zu. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen das Infektionsgeschehen stets im Blick haben und die Kontaktnachverfolgung sicherstellen. Durch qualifiziertes Personal wie die Hygienekontrolleure sowie durch Personalaufstockungen im Bereich der sogenannten Contact Tracing Teams (CTT) kann die Kontaktnachverfolgung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bisher sichergestellt werden. Bei Bedarf kann das Gesundheitsamt dabei von Polizei und Bundeswehr unterstützt werden. Seit einigen Wochen sind bereits schon Polizeibeamte im Gesundheitsamt zur Unterstützung im Einsatz.

Im Fachbereich „Einsatz“ der FÜGK ist beispielsweise der Betrieb des Test- oder des Impfzentrums wichtig. Der Betrieb des Testzentrums wurde Anfang Dezember an einen externen Dienstleister vergeben, wodurch die bisher dort eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv entlastet werden konnten.

Eine wichtige Aufgabe der FüGK ist auch die Information der Bevölkerung. Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zum Corona-Virus oder den geltenden Regelungen haben, können sich an das Bürgertelefon des Landratsamtes unter 09141 902-500 wenden. Die Pressestelle des Landratsamtes ist für die fortlaufende Information der Bevölkerung zuständig, sei es durch Pressemitteilungen, über die Homepage des Landratsamtes oder über soziale Medien.

Die FüGK besteht im Landratsamt aus etwa 50 Personen, die allesamt neben ihrer „normalen“ Tätigkeit bei der Pandemiebewältigung helfen. Zur internen Abstimmung und Koordination finden mehrmals wöchentlich Telefonkonferenzen statt. Zudem finden Abstimmungsgespräche innerhalb des Krisenstabes zwischen dem Landrat, den Abteilungsleitern im Landratsamt, dem Gesundheitsamt, der Polizeidienststellen im Landkreis, dem koordinierenden Arzt, dem Klinikum und der Pressestelle des Landratsamtes statt. „Der Austausch innerhalb des Krisenstabes hat sich während der ersten Welle bereits bewährt und wurde auch während der vergangenen Monaten in bestimmten Situationen einberufen. Da wir das Infektionsrisiko für alle Beteiligten möglichst gering halten wollen, finden diese Besprechungen überwiegend telefonisch statt“, erklärt Landrat Manuel Westphal.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler bei der Bewältigung der Pandemie sind die niedergelassenen Ärzte. Die Koordination der Ärzteschaft übernimmt im Landkreis der von der KVB berufene koordinierende Arzt Dr. Peter Löw, der bereits im Frühjahr als Versorgungsarzt innerhalb der FüGK fungierte. Dr. Löw unterstützt das Landratsamt bei der Planung von Reihentestungen, bei der Koordination der mobilen Impfteams beispielsweise in Pflegeheimen und dient den Ärzten vor Ort als Ansprechpartner. Dr. Löw war auch in den vergangenen Monaten immer ein wichtiges Bindeglied zwischen der Verwaltung und den Arztpraxen im Landkreis.

Leider sind die Zahlen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in den vergangenen Tagen weiter angestiegen, so dass auch ein Überschreiten der Inzidenz von mehr als 200 zu befürchten ist. In diesem Fall würden weitere Maßnahmen verhängt werden müssen, wie eine erweiterte Ausgangssperre zwischen 21.00 und 05.00 Uhr. Das Landratsamt würde darüber selbstverständlich informieren.

„Ich kann nur an die Bevölkerung appellieren, sich an die bestehenden Regeln zu halten und unnötige Kontakte zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer zu vermeiden. Die bekannten Abstands- und Hygieneregeln helfen außerdem, das Infektionsrisiko zu minimieren. Wir haben die Wintermonate erst noch vor uns, weshalb wir jetzt gemeinsam durchhalten müssen! Ich bitte um die Mithilfe aller“, verdeutlicht Landrat Westphal. 

Weniger Gewerbesteuer

Dennoch: Etat des Kreises hat sich besser entwickelt als erwartet

Auch das gibt es: Während alle über die rückläufige wirtschaftliche Entwicklung in der Folge der Corona-Pandemie klagen, sehen die Finanzen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen  nach einem Bericht von Kreiskämmerer Peter Nebert wesentlich besser aus als zunächst erwartet. Er spricht von rund drei Millionen Euro. Die Gründe: weniger Personalkosten (eine Million Euro), weniger Hartz IV-Leistungen (minus 1,2 Millionen Euro) und geringere Zuführungen an den VGN und eine geringere Krankenhausumlage.

Die Gewerbesteuer wird 2020 jedoch einbrechen, und zwar nach einer überschlägigen Rechnung nach einem Dreivierteljahr um 14,7 Prozent, auch die Einkommenssteuerbeteiligung wird zurück gehen (minus 4,2 Prozent nach dem Stand der erste neun Monate).

Dennoch benötigt der Kreis heuer keine Kredite

Für das Jahr 2021 erwartet der Kämmerer eine moderate Steigerung der Personalausgaben. Deutlich steigende Fallzahlen gibt es dem Vernehmen nach bei der Jugendhilfe (Heimunterbringungen).

Nach dem aktuellen Plan werden im neuen Jahr die Investitionen 12 Millionen Euro betragen, somit weniger als 20ß20 (15,3 Millionen Euro).

Die Steuerkraft des Landkreises steigt um 1,8 Prozent, die Umlagekraft um 1,6 Prozent.

Katholische Kirche im Nationalsozialismus

Jahresband des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte erschienen

Die wenigsten waren Helden, die meisten ganz einfach Mitläufer. Die Menschen im Nationalsozialismus, das ist ein vielfach aufgearbeitetes zeitgeschichtliches Thema. Von der evangelischen Kirche weiß man, dass unter ihren Geistlichen leidenschaftliche Fürsprecher der nationalsozialistischen Ordnungs- und Rassepolitik waren. Hingegen ist die Stellung der katholischen Kirche in der NS-Zeit bisher recht wenig erforscht. Das ist auch die Ansicht von Dr. Walter Ansbacher, dem Geschäftsführer und 2. Vorsitzenden des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. Im 2020er Jahrbuch der Gesellschaft nimmt er sich der Sache an und skizziert am Beispiel des Duracher Dekans Anton Fischer  (1880-1952) den „Katholischen Klerus im Widerstand gegen das NS-Regime“.

Dekan Anton Fischer.

Mit Diplomatie und taktischem Verhalten versuchte die katholische Kirche zunächst, den offenen Dissenz zu vermeiden, aber einzelne Pfarrer boten dem System offen die Stirn.  Immerhin ist festgestellt worden, dass von 1933-1945 62 Prozent der Seelsorger aufgrund „unangepassten Verhaltens“ mit den braunen Machthabern in Konflikt gerieten. Wie der Autor Walter Ansbacher festhält, hat sich Fischer nicht vom Hochgefühl der nationalen Begeisterung anstecken lassen, er öhat sich sogar gegen den unheilvollen Zeitgeist aufgelehnt – und das obgleich seine Predigten von Parteigängern und Gestapo-Leuten  mit schöner Regelmäßigkeit an Partei und Staatsanwaltschaft gemeldet wurden.

Fischer war ein „unkonventioneller Vertreter seines Stands“, aber kein Revolutionär. Gleichwohl würde er nach heutigem Terminus als „Linker“ gelten. Er trat denen entschieden entgegen, die ihn zu mäßigen versuchten  und ihn bewegen wollten, die kirchliche Lehrmeinung zu akzeptieren. Einen „sperrigen Charakterkopf“ nannten die Kaplan die Leute in seiner ersten Gemeinde, dennoch blieb er 19 Jahre unter ihnen. Bis zu seinem Tod 1952 hielt es ihn dann in Durach bei Kempten, einer 1700-Seelen-Gemeinde.  Dort äußerte er sich zuweilen als ein Katholik, der sogar Verständnis für die Ideen des Reformators Martin Luther empfand. Wiederholt wandte er sich schriftlich gegen „Entartungen und Verfälschungserscheinungen“ in der erneuerungsbedürften katholischen Kirche.  Und er bekannte sich zur Ökumene. Seinen kritischer Katholizismus taten Glaubensbrüder als „eigenartige Anschauungen“ ab. Fischer aber geißelte die Heuchelei seiner geistlichen Mitstreiter und positionierte sich als Gegner einer „Generalverurteilung des Sozialismus“.  Zugleich trat er für die Versöhnung der Kirche mit den Arbeitern ein – immerhin eine Forderung, der sich 1975 erst die Würzburger Synode annahm.  Wie er sich auch offenbarte, die Duracher und die Allgäuer ließen ihn gewähren und wählten ihn sogar zu ihrem Dekan und Ehrenbürger.

Walter Ansbacher schreibt von einer „schwer verständlichen Loyalität der Kirche bei gleichzeitiger ideologischer Opposition“ in den zwölf NS-Jahren. Das nationalsozialistische Programm wurde zunehmend als „unvereinbare Irrlehre“ empfunden. Das Konkordat zwischen dem Staat bewahrte die katholische Kirche lange Zeit vor Nachstellungen des Regimes. Bald aber offenbarte sich der „softe“ Hitler als großer Täuscher und das Ende des politischen Katholizismus deutete sich an.

Zurück zu Anton Fischer. Er und die Partei gerieten wiederholt aneinander, aber der Geistliche fand doch immer wieder geneigte Freunde, so dass er nicht mit anderen Regimekritikern das Konzentrationslager teilen musste.  Zu zehn Reichsmark verdonnerte ihn die Behörde, weil er 1933 einem Paar den kirchlichen Segen gab,  obgleich es noch nicht standesamtlich getraut worden war.  Das war aber noch das harmloseste Vergehen.  Vier Jahre später musste er sich in der örtlichen Zeitung einen „Lügner“ nennen lassen und die Partei stieg ihm wegen „feindseeliger Einstellung“ hinterher.  Der regimekritische Geistliche hatte viel Glück, aber auch Freunde im Verborgenen, wie beispielsweise den Landrat, der den einen oder anderen Vorgang einfach unter den Tisch fallen ließ. Der Amtsherr war ein heimlicher Gegner des Systems, der dem Pfarrer auch dabei half, einer jüdischen Konvertitin  im Pfarrhaus sozusagen „Kirchenasyl“ zu gewähren. Die Kirche ließ Fischer an den nationalsozialistischen Feiertagen nicht mit der Hakenkreuzfahne beflaggen,  kassierte dafür aber nur eine kulante „Strafe“  von einer Reichsmark. Im Normalfall waren für diese Missetat 50 RM fällig.  Kein Wunder, dass er angesichts seiner versteckten Andeutungen in den Predigten als „Kanzelhetzer“ gescholten wurde. Und weil er an einem Allerheiligen-Festtag, der auf einen Montag gefallen war, die Messe las, obgleich das nach dem NS-Kalender am darauffolgenden Sonntag der Fall sein sollte, erfuhr selbst der Reichsjustizminister von der Existenz des aufsässigen schwäbischen Geistlichen. Infolge der NS-Literaturpolitik geriet auch die Duracher Pfarrbücherei  unter die Räder, indem sie in die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ Eingang fand.

„Ich fühle die Größe der Stunde“ notierte Anton Fischer am 29. April 1945, als die amerikanischen Panzer vorbeidonnerten.    Ihm war es mit Glück und Geschick beschieden, nicht in die Fänge der nationalsozialistischen Eiferer  zu geraten. Im neuen Deutschland, das er aber nur mehr sieben Jahre erlebte,  verehrte ihn seine Gemeinde und auch die Amtskirche  äußerte sich stolz angesichts ihres mutigen  Vertreters.         WERNER FALK

Der Jahresband 2020  (54. Jahrgang) des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte ist im Konrad-Verlag erschienen. ISBN 978-3-87437-596-2.

Gibt es wieder Theater und Konzerte?

Der Stadtratsausschuss hat für Gunzenhausen die Weichen gestellt

Gibt es im nächsten Jahr wieder ein seit vielen Jahren gewohntes Theater- und Konzertprogramm in Gunzenhausen? Die Frage traut sich in Corona-Zeiten momentan niemand mit Sicherheit bejahen, aber immerhin hat der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur des Stadtrats nunmehr die Voraussetzungen für ein Theater- und Konzertprogramm für die Spielzeit 2021/2022 geschaffen. Die Veranstaltungen beginnen im Oktober 2021. Es wird erwartet, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine Einschränkungen des Kulturbetriebs mehr gibt, aber die letztendliche Gewissheit gibt es nicht.

Wie Wolfgang Eckerlein, der zuständige Amtsleiter, mitteilte, sind in der 45. Spielzeit 2021/2022 keine sechs, sondern nur noch fünf Theaterveranstaltungen im Rahmen des Theaterabonnements geplant, dazu ein Kinderprogramm.  Die Kostenaufteilung: 44570 Euro für das Erwachsenenprogramm, 6200 für die beiden Kindervorstellungen. Unter dem Strich reduzieren sich die Ausgaben auf 50770 Euro, mithin eine Einsparung gegenüber der Spielzeit 2019/2020 um  15000 Euro.

Der Spielplan des Theaterabonnements sieht vor:

Das Schauspiel „Das perfekte Geheimnis“ (9. Oktober 2021) war heuer der besucherstärkste Theatertitel. Dieser lustige Einstieg in das Programm erfolgt u.a. mit den Schauspielern Saskia Valencio, Lara Joy Körner und Ralf Komorr.

Wer kann sich nicht mehr an die Hitlertagebücher erinnern, die das Magazin „Stern“ veröffentlichen wollte, dabei aber den größten Flop erlebte. Inszeniert wurde von Helmut Dietl der Film „Schtonk“. Es ist eine Realsatire und Komödie zugleich (13. November).

Die Moliere-Komödie „Don Juan“  wird ganz sicher die Theaterfreunde in großer Zahl ansprechen. Der Termin: 26. Februar 2022.

Ein Theaterthriller ist „Misery“ mit Manon Strache und Fabian Goedecke (von der Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig). Theatralisch inzeniert wird der Roman von Stephan King am 19. März 2022.

Der Schauspieler Gerd Silberbauer und andere präsentieren am 30. April 2022 die Dramödie „Extrawurst“ (von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob).  Im Stück geht es um den erzieherischen Faktor der Toleranz anderer Religionen.

Das „Theater auf Tour“  kommt zu zwei  Kinderveranstaltungen. Am 14. Dezember 2021 steht  „Benjamin Blümchen Live!“ (Weihnachten mit Törööö“) auf dem Programm und am 15. März ist die Uraufführung von „Die Olchis Live!“ („Ein König zum Gefurztag“) zu erleben.

Kammermusik zu günstigen Preisen

Bei der Planung der  „1. Gunzenhäuser Klassikreihe“ stützt sich das Kulturamt der Stadt auf die Erfahrung der Kulturagentur „musiCiamo“ (Fürstenfeldbruck), deren künstlerische Leiter  Susanne und Dinis Schemann sind.Die Konzertreihe wird so den Gegebenheiten angepasst, dass es sich trägt und die Stadt nicht ins finanzielle Risiko gehen muss. Es ist- so Wolfgang Eckerlein – ein Versuch, der jederzeit abgebrochen werden kann, wenn sich herausstellt, dass es zu wenig Resonanz gibt.  Für die fünf Konzerte hat der Ausschuss einen Kostenrahmen von 30000 Euro fixiert. Die Agentur verspricht, dass international renommierte Künstler und Ensembles verpflichtet werden, die Kenner und Klassik-Neulinge gleichermaßen begeistern können.

Wenigstens etwas Weihnachtliches

So ganz ohne weihnachtlichen Glemmer soll die Adventszeit in Gunzenhausen nicht ablaufen. Deshalb hat der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur beschlossen, einen Mini-Weihnachtsmarkt am unteren Marktplatz zuzulassen. Bis Weihnachten werden von lokalen Anbietern an drei Ständen Süßigkeiten und weihnachtliches Gebäck präsentiert. Bürgermeister KH Fitz hat diesbezüglich eine Anregung von FW-Stadrätin Julia Braun aufgenommen. Er dämpft aber die Erwartungen: „Es gibt keinen Veranstaltungscharakter, also auch keine Bläser und kein Christkind“.

Stadt hilft der Volkshochschule weiterhin

Mit dem Ziel, alle 28 Gemeinden des Landkreises unter einen Hut zu bringen, hat Bürgermeister KH Fitz mit Landrat Manuel Westphal  heuer den Versuch unternommen, eine „Landkreis-Volkshochschule“ zu etablieren.  Es hakt noch, denn die Marktgemeinde Pleinfeld hat sich bisher als einzige nicht bereit erklärt, bei dieser Projekt mitzumachen.  So wird die leistungsstarke VHS Gunzenhausen, die einigen Gemeinden des Altlandkreises unterstützt wird, im nächsten Jahr auf dem heutigen Niveau weitermachen. Neuer Leiter für die ausgeschiedene Dagmar Wombacher-Hohlheimer  ist nunmehr Wolfgang Näßer.

Die Welt nach Trump

Dr. Ingo Friedrich: Nationalisten schaden ihren Ländern

Mit Biden beginnt eine neue Ära der Weltpolitik so viel ist klar, aber wohin führt sie? Auf jeden Fall werden die USA ihre Politik enger mit Europa und Deutschland abstimmen, aber auch mehr Unterstützung für weltweite Stabilitätsanstrengungen und für die Auseinandersetzung mit China verlangen. Dafür müssen sich Europa und Deutschland strukturell, finanziell und politisch vorbereiten. Absurde Hahnenkämpfe wie sie derzeit von Ungarn und Polen aufgeführt werden, passen da überhaupt nicht ins Bild. Manchmal könnte man am sog. Volkswillen verzweifeln, wie engstirnig und kurzfristig in manchen „nationalen“ Kreisen gedacht wird.

Europa ist stark und schwach zugleich. Einerseits wollen alle Mitglieder von den unbestreitbaren Vorteilen einer Mitgliedschaft in einem so angesehenen „Club“ profitieren, andererseits haben die wenigsten Regierungschefs den „Mumm“ Solidarität auch dann zu zeigen, wenn es zuhause unpopulär wird.

Am schwierigsten wird sich die Situation China/USA/Europa entwickeln. Während die USA offenbar bereit sind, die wirtschaftlichen Interessen hinten an zu stellen, fällt es Deutschland und Europa schwer auf gute Geschäfte mit China zu verzichten, (nur) weil die Amerikaner „Solidarität“ verlangen. Hier müssen mühsam Kompromisslinien gesucht und gefunden werden.

In Deutschland und Europa hat sich gezeigt, dass auch in der Krise die alte Erhardsche Soziale Marktwirtschaft immer noch das beste Instrumentarium bietet. Aus den USA können wir lernen, dass ein Staat, der sich weitgehend aus vielen strukturellen und sozialen Bereichen zurückzieht, seine Bürger praktisch im Stich lässt. Umgekehrt erdrückte ein zu stark (fürsorglich) eingreifender Staat wichtige private Initiativen. Die Mischung macht’s. Schwierig wird es, wenn, wie in China, von den Herrschenden wirtschaftlicher Erfolg mit nationaler Größe kombiniert wird. Offensichtlich ist dann vielen Bürgern die demokratisch-freiheitliche Ordnung nicht mehr so wichtig. Stößt die westliche Grundannahme, wonach Demokratie und Wohlstand einander bedingen, hier an ihre Grenzen? Die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Schließlich zeigt sich immer deutlicher, dass zwischen dem Islam als Religion und dem politisch-extremistischen Islam als Ausgangspunkt von Terror und Gewalt unterschieden werden muss. Religionsfreiheit gilt nur für den ersteren, der politische Islam muss mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden und zwar national, europaweit und global.

Und ein letztes: Die rechtsradikalen Bewegungen in aller Welt behaupten ja immer im Interesse der eigenen Nation also patriotisch zu handeln. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass sie in der Praxis genau das Gegenteil bewirken: vor lauter Kurzzeitbetrachtung schaden sie (ungewollt) ihrer eigenen Nation! In den USA war die rechtsradikale Tea-Party innerhalb der Republikaner Ausgangspunkt der Präsidentschaft Trump mit seiner verheerenden Pandemie-Politik, die den Amerikanern mehr Tote als alle geführten Kriege beschert. In England treibt die rechtsradikale UKIP Partei den britischen Premier Johnson vor sich her und zwingt ihn zu einer Brexit Politik, die wirtschaftlich desaströs wirkt und die evtl. sogar zum Auseinanderbrechen des Vereinigten Königreichs in seine Teile England, Schottland, Wales und Nordirland führt. Ist das patriotisch? In Polen und Ungarn sind die beiden rechtsradikalen Parteien wesentliche Mitverursacher der Veto-Haltung beider Regierungen im EU-Haushaltkonflikt. Das kann eine dauerhafte Isolierung dieser beiden Nationen innerhalb Europas bewirken, die zu einer schmerzlichen Reduzierung von europäischen Fördermitteln und zu einem Ansehensverlust mit ebenfalls negativen wirtschaftlichen Folgen führen kann. Es ist stets das gleiche Muster: wegen zu kurzfristig als national interpretierter Interessen schadet man mittel- und langfristig der eigenen Nation. So werden aus rechtsradikalen Nationalisten Verräter des eigenen Patriotismus‘.

Autor Dr. Ingo Friedrich, Gunzenhausen, war 30 Jahre Mitglied des Europäischen Parlaments

Mehr Infektionen

Corona in mehreren Einrichtungen im Landkreis

Leider sind in der vergangenen Woche vermehrt Corona-Infektionen in Schulen und Pflegeheimen des Landkreises aufgetreten, weshalb weitere Quarantäneanordnungen durch das Gesundheitsamt verhängt werden mussten.

Anfang der Woche sind in der AWO Pflege- und Psychiatrieeinrichtung in Langenaltheim mehrere COVID-19-Fälle aufgetreten. Eine Reihentestung aller Bewohner sowie des Personals wurde vorgenommen. Alle Ergebnisse liegen vor. Stand heute sind zwei Mitarbeiter sowie zehn Bewohner betroffen. Das Gesundheitsamt behält sich die Entscheidung vor, im Bedarfsfall gezielt Nachtestungen zu veranlassen. Die erkrankten Mitarbeiter sind in häuslicher Isolation. Die positiv getesteten Bewohner sind in einem eigenen Bereich untergebracht und vom Rest der Station getrennt worden. Die Heimleitung hat ein Besuchsverbot für das gesamte Heim verhängt, zunächst befristet für zwei Wochen.

Da auch in anderen Pflegeheimen bereits Fälle aufgetreten sind, bittet das Gesundheitsamt alle Mitarbeiter und Besucher, die angeordneten Hygienemaßnahmen in vollem Umfang einzuhalten. Bewohner und Angehörige werden um Verständnis gebeten, dass Besuchsregelungen in Alten- und Pflegeheimen nun sehr konsequent veranlasst und durchgeführt werden müssen.

Auch in einigen Schulklassen wurden in den vergangenen Tagen Quarantänemaßnahmen für Schüler sowie einige Lehrkräfte aufgrund positiver Corona-Befunde angeordnet:

  • eine Klasse der Pflegeschule Wülzburg in Weißenburg
  • eine zehnte und eine elfte Klasse der Wirtschaftsschule in Gunzenhausen
  • eine zweite Klasse der Stephani-Grundschule in Gunzenhausen
  • eine siebte Klasse der Stephani-Mittelschule in Gunzenhausen
  • Schüler aus zwei zehnten Klassen der Realschule in Weißenburg
  • eine vierte Klasse der Grundschule in Weißenburg
  • eine zehnte Klasse der Mittelschule in Weißenburg
  • eine siebte Klasse der Mittelschule in Treuchtlingen

Leider ist eine weitere Person in Verbindung mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Die Anzahl der Todesfälle erhöht sich somit auf 32 seit Beginn der Pandemie.

Mit Stand 03.12.2020 verzeichnet das RKI für den Landkreis 1.151 Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Der 7-Tage-Inzidenz-Wert liegt dabei bei 114,0 (Stand: 03.12.2020, 07.30 Uhr).

Neues Familienportal

Viele Informationen gibt es online

Gaben den Start zum neuen Familienportal: (v.li.) Stefan Lahner, Leiter Amt für Jugend und Familie, Susanne Ott, Koordinierungsstelle Familienbildung, Greta Weisenseel, Zukunftsinitiative Altmühlfranken, Landrat Manuel Westphal, Andrea Fina, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als Vertreterin der Netzwerkpartner. Foto: LRA

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sein bestehendes Familienportal weiterentwickelt und nun an den Start gebracht. Das neue Portal bietet umfangreiche Informationen rund um das Thema Familie, bündelt aber zugleich auch alle Familienbildungsangebote im Landkreis.

Ausschlaggebend für die Weiterentwicklung des bestehenden Familienportals war eine Studie zur „Familienbildung in Altmühlfranken“, die im Jahr 2017 durchgeführt wurde. Ein Ergebnis davon war, dass 32 Prozent der befragten Eltern schon an Familienbildungsveranstaltungen teilgenommen haben, 68 Prozent aber noch nie. Eltern, die noch an keiner Veranstaltung teilgenommen, nannten als Grund, dass sie nichts von den Veranstaltungen wussten (64 Prozent) und schrieben dem Internet als Informationsquelle eine hohe Bedeutung zu. Insgesamt machten die Studienergebnisse deutlich, dass sich die befragten Eltern eine bessere Bewerbung der Veranstaltungen wünschen.

Seit 01. Januar 2019 gibt es aufgrund der Evaluationsergebnisse der Familienbildungsstudie im Amt für Jugend und Familie eine Koordinierungsstelle Familienbildung, die von Susanne Ott geleitet wird. Diese Stelle wird vom Freistaat Bayern im Rahmen der „Förderung der strukturellen Weiterentwicklung kommunaler Familienbildung und von Familienstützpunkten“ gefördert.

Susanne Ott entwickelte als eine der ersten Aufgaben gemeinsam mit einem internen Redaktionsteam im Landratsamt, bestehend aus der Zukunftsinitiative Altmühlfranken sowie der Pressestelle, das neue Familienportal.

Ziel war es, die bisher statische Plattform zu einem dynamischen Onlineportal weiterzuentwickeln mit Informationen, Tipps und neu Veranstaltungen für Familien.

Nach wie vor bündelt das Familienportal Informationen, rund um die Familie. Neu dazugekommen ist eine Gliederung in verschiedene Lebensphasen: Schwangerschaft + Geburt, Babys + Kleinkinder, Kindergartenalter + Grundschulalter, Teenies + Jugendliche, Eltern und Senioren.

Eltern erhalten auf dem Familienportal so auf einen Blick die passenden Informationen beispielsweise zu Beratung oder zu finanzieller Unterstützung. Durch Verlinkungen auf weiterführende Internetseiten ist eine Aktualität immer gewährleistet.

 „Zielgruppe unseres Portals sind ganz klar alle Familien unseres Landkreises. Wir wollen mit dem Internetangebot die Familien im Alltag mit praktischen Tipps unterstützen, hilfreiche Informationen liefern und Veranstaltungen aus dem ganzen Landkreis bündeln“, erklärt Landrat Manuel Westphal.

Stefan Lahner, Leiter des Amtes für Jugend und Familie, ergänzt: „Familienbildung ist unsere Aufgabe und das Familienportal ist eine tolle Möglichkeit für Familien mit Smartphone und Co sich über alles zu informieren, was es dazu in unserem Landkreis gibt.“

Herzstück des neuen Familienportals ist der regionale Veranstaltungskalender mit dem Fokus auf Familienbildungsveranstaltungen. Netzwerkpartner der Familienbildung aus dem ganzen Landkreis können hier Veranstaltungen eintragen und somit auf ihr Angebot aufmerksam machen. Neu ist auch die Ticketfunktion: Eltern können sich direkt über das Portal für eine Veranstaltung anmelden.

„Vom Säuglingspflegekurs über Babycafe bis hin zu Veranstaltungen, die in der Erziehung unterstützen, möchten wir eine breite Palette der Familienbildungsangebote in unserem Landkreis präsentieren. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern hoffen wir, dass sich das Familienportal weiter etabliert und den Familien eine gute Informationsplattform bietet“, beschreibt Susanne Ott das neue Familienportal und betont: „Derzeit ist der Terminkalender leider Corona-bedingt etwas leerer und es finden sich ausschließlich Online-Veranstaltungen. Trotzdem möchten wir als Partner der Familien weiterhin präsent sein und diese möglichst gut unterstützen.“

Übersicht der Netzwerkpartner:

  • Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF)
  • Eltern- und Jugendberatung (Diakonisches Werk)
  • Gleichstellungsstelle des Landratsamtes
  • Schwangerenberatungsstellen des Landkreises
  • Koki des Landratsamtes
  • Zukunftsinitiative Altmühlfranken
  • KiSS
  • Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis (KEB)
  • Mehrgenerationenhaus Pleinfeld
  • Stadtbibliothek Weißenburg
  • Familienzentrum Sonnenhof Gunzenhausen
  • Familienzentrum KiFaZ Gunzenhausen
  • Regens Wagner Offene Hilfen im Landkreis
  • VHS Gunzenhausen
  • Jugendamt / Koordinierungsstelle Familienbildung

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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