Archiv: Falk-report

Zur Funktion des Marktplatzes in Gunzenhausen

An die Umgestaltung Schritt für Schritt herangehen!

„Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“. Josef Neckermann, dem früheren Versandhauskönig, wird dieses Zitat zugeschrieben.
Ich bin nicht der Meinung, dass wir den Status Quo am Marktplatz in Gunzenhausen fortführen sollten. Die Stadt hat in den letzten 25 Jahren eine gute touristische Entwicklung genommen, aber auf dem Marktplatz, ihrer Hauptgeschäftszone, hat sich mit Ausnahme der Pflasterung, der Schrittgeschwindigkeitsregelung und der Einbahnstraßen-Regelung wenig getan, um den mittleren Marktplatz für Kunden und Gäste attraktiver zu machen.
Wir müssen feststellen, dass sich das Konsumverhalten in den vergangenen 25 bis 30 Jahren verändert hat. Der Markt hat sich generell verändert. Der stationäre Handel weiß das am besten. Nicht zuletzt führt der Internethandel dazu, dass sich die Strukturen verändern – auch bei uns. Es wird nicht ausbleiben, dass traditionelle Geschäfte verschwinden und neue Angebote kommen. Das Institut für Handelsforschung in Köln hat dieser Tage festgestellt, dass sich die Handelslandschaft in den nächsten fünf Jahren

Die Samstagskonzerte sind ein guter Einstieg in eine neue Konzeption für den Marktplatz.

Die Samstagskonzerte sind ein guter Einstieg in eine neue Konzeption für den Marktplatz.

stärker verändern wird als in den letzten 40 Jahren zusammen. Jeder 11. Euro wird heute schon online ausgegeben, bis zum Jahr 2020 soll es jeder 4. Euro sein. „Der Handel will die Kunden mit mehr Erlebnis und Unterhaltung in die Innenstädte locken“, heißt es in einer Erklärung. Was tut hingegen der Gunzenhäuser Handel?
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten hat Gunzenhausen eine tolle Perspektive als touristisches Zentrum im Fränkischen Seenland. Im Handel schlägt sich das nieder. Die touristische Saison bringt ihm Umsätze, die an das Weihnachtsgeschäft heranreichen. Und die wirtschaftliche Belebung ist nicht nur eine Sache von wenigen Wochen, der Tourismus hat inzwischen eine nachhaltige Wirkung und das nützt vielen Geschäften in der Stadt.
Ich denke, wir müssen den mittleren Marktplatz zu einer Eventbühne machen. Dabei ist es mir bewusst, dass dies nicht geht, ohne den Durchfahrtsverkehr punktuell oder periodisch herauszunehmen. Ich möchte den Marktplatz nicht beruhigen, sondern vitalisieren, d.h. ihn noch attraktiver machen. Allerdings glaube ich nicht, dass wir dies mit einer Fußgängerzone (also einem ganzjährigen Durchfahrtsverbot für Kraftfahrzeuge, ausgenommen Anlieger- und Lieferverkehr) erreichen können. Wir sollten aber periodisch, also von Juli bis nach der Gunzenhäuser Kirchweih, den Durchfahrtsverkehr umleiten, um so in dieser Zeit auf dem mittleren Marktplatz den Gästen und Kunden mehr Raum zu geben für ein angenehmes Verweilen und ihnen ein entspanntes Einkaufserlebnis ermöglichen.
Dies könnte nach meiner Ansicht erreicht werden eine Vergrößerung der Außenbereiche der Geschäfte, durch mehr bestuhlte Quartiere und raumgestaltende Maßnahmen der Stadt. Vorstellbar wären punktuelle Veranstaltungen (z.B. Modeschauen, Firmenpräsentationen, mobile Verkaufsstände, Produktschauen, Konzerte, Freilichttheater). Mit variablen Bauteilen ließe sich ein gefälliger optischer Eindruck erzeugen. Eine bauliche Neugestaltung des Platzes ist nach der flächigen Pflasterung vor einigen Jahren wohl schlecht möglich. Ich habe viel Vertrauen in Deine Kreativität und die unseres Citymanagers. Mit dem „KulturHerbst“ und der Eisbahn ist der Beweis erbracht worden, dass sich neue Ansätze realisieren lassen.
Ich meine, die Frage, wie sich Gunzenhausen künftig präsentieren soll, kann nicht ausschließlich von den Geschäftsinhabern auf dem Marktplatz beantwortet werden. Wer hat die Gunzenhäuser Bevölkerung je gefragt, wie ihr Stadtzentrum aussehen soll? Und nach meiner Meinung ist die Gestaltung unserer Innenstadt eine Frage, die alle angeht und zu der sich alle äußern können und sollen. Ein lokales Bürgerbegehren könnte zudem Antwort geben auf die Frage, was die Gunzenhäuser Bürger in ihrer Gesamtheit wollen.
Ich schlage vor, in der Veränderung des mittleren Marktplatzes behutsam vorzugehen. Das heißt, wir könnten zunächst einmal den genannten Bereich punktuell für Events nutzen. Das wäre Samstag/Sonntag oder an verlängerten Wochenenden vorstellbar. In einem zweiten Schritt könnte dann mittel- bis langfristig der Bereich vom Rathaus bis zur Sparkasse als vitale Geschäftszone von Juli bis nach der Gunzenhäuser Kirchweih genutzt werden.
Es wird in der Zukunft wohl noch oft Gelegenheit bestehen, uns in dieser Frage auszutauschen. Ich sehe dem Dialog der gesellschaftlichen Kräfte jedenfalls mit Offenheit entgegen. Was mich umtreibt, ist allein das Streben, unsere Stadt als natürliches Zentrum des Fränkischen Seenlands noch attraktiver zu machen.

Werner Falk, Stadtrat der FDP

Michel im Kreuzgang Feuchtwangen

Die Premiere gibt es wieder für 1 Euro – Vorverkauf nur am 18. Februar

Feuchtwangen MichelIm kommenden Sommer treibt der freche junge aus Lönneberga auf der Bühne in Feuchtwangen sein Unwesen – natürlich sind seine Streich nie böse gemeint, auch wenn sie stets für Unruhe und Unordnung sorgen. Michel ist ein aufgeweckter Junge, der die Welt entdecken will und stets mit neugierigen Augen in ihr unterwegs ist. Er lebt auf dem Hof Katthult in dem Dorf Lönneberga in Småland in Schweden zusammen mit Vater Anton, Mutter Alma, seiner Schwester Klein-Ida, dem Knecht Alfred und der Magd Lina. Die Späße und Streiche, die der Junge aus Lönneberga ausheckt, gefallen seinem Vater gar nicht, dafür umso mehr seiner Schwester Ida. Er sorgt im Kreuzgang für jede Menge Spaß und für ein herzliches Lachen bei Groß und Klein. Für Kinder und Familien inszeniert Ulrich Meyer-Horsch, der in den vergangenen Jahren im Familienmusical „Heidi“ sowie bei Uwe Timms „Rennschwein Rudi Rüssel“ Regie führte, mit dem „Michel in der Suppenschüssel“ von Astrid Lindgren einen Klassiker der Kinderliteratur.

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine „Ein-Euro-Premiere“ geben: Michel heckt am Sonntag, den 17. Mai, 16.15 Uhr, zum ersten Mal seine Streiche auf der Kreuzgang-Bühne aus. Karten für diese „Premiere“, die für kleine und große Leute auf allen Plätzen nur einen Euro kostet, können nur am 18. Februar ab 9 Uhr telefonisch bestellt (Telefon 09852-90444) bzw. persönlich im Kulturbüro gekauft werden. Mehr als 6 Karten pro Bestellung und schriftliche Bestellungen (Post, Fax, Mail) können nicht bearbeitet werden. Vormerkungen sind ebenfalls nicht möglich. Erfahrungsgemäß ist die Nachfrage nach Premierenkarten am Vorverkaufstag groß, also: Früh aufstehen!

Alle Informationen zu den Kreuzgangspielen und zum „Michel in der Sup-penschüssel“ gibt es im Kulturbüro, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon 09852 904 44, mail@kreuzganspiele.de oder auf www.kreuzgangspiele.de und auf Facebook.

 

Bundeswehr nur bedingt einsatzfähig

Neujahrsempfang der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

Das hörten die Mitglieder gern: „Die Kameradschaft der Hahnenkammkaserne ist das einzige Element im Landkreis, das die Interessen der Soldaten noch vertritt.“ Landratsstellvertreter Robert Westphal würdigte auf dem Neujahrsempfang in den Heidenheimer Traditionsräumen die Arbeit der Kameradschaft.
Der Verein, bisher eine reine Männersache, ist weiblicher geworden – wie die ganze Bundeswehr eben. Susanne Feller-Köhnlein ist die neue „Standortbürgermeisterin“, aber sie ist zugleich auch die „Vereinswirtin“ und außerdem noch qua Amt auch Beisitzerin in der Kameradschaft, deren Mitglieder aus ehemaligen aktiven Soldaten, Angehörigen der einstigen

Bürgermeisterin und Vereinswirtin: Susanne Feller-Köhnlein.

Bürgermeisterin und Vereinswirtin: Susanne Feller-Köhnlein.

Standortverwaltung und zivilen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bestehen. Ihr Vorsitzender ist Klaus Winter aus Gunzenhausen, der langjährige Kommandeur des Panzerbataillons 304 und Standortältester.
Winters Gruß anlässlich des Neujahrsempfangs galt den Altbürgermeistern Gerhard Trautner (Gunzenhausen) und Ewald Ziegler (Heidenheim) sowie Sparkassendirektor Burkhard Druschel. Sie gehören zugleich zu den treuesten Besuchern des traditionellen Dämmerschoppens, der an jedem letzten Donnerstag im Heidenheimer „Cafe Hahnenkamm“ stattfindet.
Die zuletzt bekannt gewordenen Missstände in der Bundeswehr hätten ihn sehr betroffen gemacht, erklärte Winter. Die Truppe sei „nicht versorgungsreif“, es gebe also nicht genügend Ersatzteile, die Wartezeitungen dauerten bis zu vier Monaten, es gebe keine technische Dokumentation und es fehle ausgebildetes Wartungspersonal. Die Instandsetzung und Wiederauslieferung des Großgeräts, das in internationalen Einsätzen gewesen sei, ziehe sich bis Ende 2016 hin. Auch das neue Transportflugzeug A 400 M müsse nachgerüstet werden und sei nur bedingt einsatzfähig. Kritisch sei die Nachwuchslage. „Jedes Jahr müssten sich 110000 junge Männer und Frauen für den Dienst in der Bundeswehr melden, um den Bedarf von 185000 Soldaten decken zu können.“ Klaus Winters realistische Einschätzung: „Dieses Ziel ist bei der guten Wirtschaftslage und den schlechten demografischen Daten nicht zu erreichen.“
Die Unzufriedenheit in der Truppe, ihre unzureichende Ausrüstung, die hohe Belastung durch die Auslandseinsätze überforderten die Bundeswehr und die Verlässlichkeit als Bündnispartner in der Nato leide darunter. Noch immer stünden Soldaten in Afghanistan, Usbekistan, im Kosovo, am Horn von Afrika, in der Türkei, im Libanon, in Mali, Senegal, Sudan und anderswo im Einsatz. „Mehr geht jetzt nicht!“ ist Winters klare Meinung. Die Streitkräfte seien zu einem Sanierungsfall geworden, denn sogar Übungen mit den Nato-Partnern müssten wegen nicht einsatzfähigem Gerät abgesagt werden. An die Politik richtete Klaus Winter den Appell: „Sie muss jetzt sagen, was diese geschrumpfte Armee überhaupt noch zu leisten soll.“ Die Begehrlichkeiten der internationalen Öffentlichkeit, Deutschland solle mehr Verantwortung in der Welt übernehmen, könnten nicht erfüllt werden. Winter rechtfertigte seine offenen Worte: „Gerade wir Ehemalige, die wir zu unserer Bundeswehr stehen, müssen den Finger n die Wunde legen und dabei beitragen, dass die missliche Lage unserer Soldaten allen bewusst wird.“

Manfred Kirchdörfer und Karl Amslinger, die langjährigen Bürgermeister-Stellvertreter von Heidenheim und Dittenheim, schätzen die Begegnung in der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

Manfred Kirchdörfer und Karl Amslinger, die langjährigen Bürgermeister-Stellvertreter von Heidenheim und Dittenheim, schätzen die Begegnung in der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne

 

Des Bieres wegen heuer nach Pilsen

Die europäische Kulturhaupstadt 2015 – „Bierland Pilsen“ im ars vivendi-Verlag erschienen

Mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ darf sich heuer das tschechisch Pilsen schmücken. Die Stadt verdankt ihr Image dem weltbekannten „Pilsner Urquell“, das seit 1842 gebraut wird, ferner den Skoda-Werken, die dort ihren Sitz haben.
Rechtzeitig bevor der große Besucherstrom gegen Osten einsetzt hat der Cadolzburger „ars vivendi“-Verlag den Bier- und Reiseführer „Bierreise Pilsen“ herausgebracht, der die Bierregion vorstellt und zudem viele Tipps zu Sehenswürdigkeiten gibt, denn auch abseits der „Bierroute“ lässt sich viel entdecken.
Einst hat es an die 1000 Brauereien in Tschechien gegeben, bis zum Zweiten Weltkrieg waren es immerhin noch 340, davon an die 30 allein in Pilsen. Die Kommunisten bügelten schließlich alles glatt. Übrig geblieben sind die große „Pilsner Urquell“-Braustätte, die seit 1999 im Besitz der englischen Braukonzerns SAB Miller ist. Daneben gibt es noch vier KleinbrauereienBierland Pilsen.indd in der Stadt. Die aber haben es in sich. Sie brauen nämlich äußerst kreativ, natürlich mit Wasser, Hopfen, Hefe und Malz, aber nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot. Erlaubt sind allerlei Fruchtzusätze, die eines bewirken: kein Bier schmeckt wie das andere. Gerade in den letzten zehn Jahren sind in der Region Pilsen die handwerklichen Kleinbrauereien wie Pilze aus dem Boden geschossen. Sie sind in ihrer Kreativität ganz besessen.
Mit 160 Liter Bier im Jahr sind die Tschechen ganz klar die Weltmeister im Bierkonsum (die Deutschen sind auf 110 Liter abgesunken). Am häufigsten trinken die Nachbarn das „Lezak“, ein helles, halbdunkles und dunkles Lagerbier. Sogar obergäriges Weizenbier wird gebraut. Eigentlich ist Pilsen die Brutstätte des untergärigen Bieres. Die experimentierfreudigen jungen Brauer kippen auch den Spalter Aromahopfen in den Sud, aber natürlich hat der heimatliche Saazer Hopfen den Vorrang. Bei aller Trinkfreudigkeit müssen sich die Tschechen zurückhalten, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind, denn im ganzen Land gilt die 0,0-Promillegrenze.
Der Untergrund der europäischen Kulturhauptstadt besteht seit dem Mittelalter aus einem 20 Kilometer langen, verzweigten Netz von Gängen mit über tausend Brunnen. Sie sind zum Teil heute noch begehbar. Wie gesagt: auf ihr Bier halten die Pilsener etwas. Es verwundert daher nicht, dass sie 1838 die Keller der Brauereien stürmten und gegen die schlechte Qualität protestierten. Sie kippten die Plörre kurzerhand auf die Straße. Den Stammvater des „Pilsner Urquells“, den bayerischen Lohnbrauer Josef Groll hatten sie ganz gewiss nicht auf der „Latte“, denn er sorgte für Qualität und den guten Ruf des Gerstensafts, der bis heute anhält.
„Na Spilce“ heißt das größte Bierlokals Böhmens. 550 Zecher finden dort Platz. Viele Lokale und Restaurants in der Stadt und der Nachbarschaft sind in den letzten Jahren entstanden. Eines der bekanntesten ist das von Petr Petruzaleks in Dobrany. Er steht für die neue Generation der innovativen Brauer. Und er weiß sich professionell zu vermarkten. Beispielsweise ist er am 5. März um 19 Uhr im Bamberger „Cafe Abseits“, um sich den fränkischen Bierliebhabern zu stellen. Seine Brauerei ist auch Station einer zweitägigen Bierreise, die von „bierreise-pilsen.de“ angeboten wird (1./2. Mai sowie 26./27. September). Dabei führen Experten zu fünf Brauereien, bei denen die Teilnehmer jeweils acht Sorten (in 0,1-Liter-Reagenzgläschen) testen.

Martin Droschke, Elmar Tannert: „Bierland Pilsen – Brauereien und Sehenswürdigkeiten im Westen Böhmens“; ars vivendi-Verlag, 220 Seiten, 14,90 Euro (ISBN 978-3869134772).

Bürgerstiftung erhält Preisgeld aus Staatspreis-Verleihung

Bürgerstiftung

Scheckübergabe an Bürgerstiftung: von links Bgm. Fitz, Herr Brumberg (ALE Mittelfranken), Bgm. Hörner, OB Schröppel; LR Wägemann, Seegmüller (Stiftungsvorstand), D.Popp (ILE), Wiedemann (Stiftungsvorstand)

Anerkennung für die drei Kommunalen Allianzen

„Die drei Kommunalen Allianzen Altmühltal, Fränkisches Seenland-Hahnenkamm und Rezattatl-Jura möchten die Ziele und Aufgaben der Bürgerstiftung Altmühlfranken unterstützen und übergeben ihr daher den vom Bayerischen Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in der Münchner Residenz überreichten Staatspreis. Sie verbinden damit die Hoffnung, dass mit diesem Preisgeld in Höhe von 8.000 EUR wichtige Projekte der Bürgerstiftung Altmühlfranken gefördert werden können, zumal die Ziele der Bürgerstiftung weitgehend mit den Aufgaben der Kommunalen Allianzen identisch sind. Es geht in beiden Fällen um eine Weiterentwicklung der Region, bei der Bürgerstiftung noch verbunden mit dem bürgerschaftlichen Engagement;“, begründete Oberbürgermeister Jürgen Schröppel die Überreichung des Schecks an den Vorstand der Bürgerstiftung. Neben OB Schröppel als Vorsitzendem der Kommunalen Allianz Rezattal-Jura und Sprecher der drei Allianzen, übergaben auch Bgm. Karl-Heinz Fitz als Vorsitzender der Kommunalen Allianz Fränkisches Seenland-Hahnenkamm und Bgm. Fritz Hörner als stellvertretender Vorsitzender der Kommunalen Allianz Altmühltal gemeinsam das verliehene Preisgeld.

Zu den Aufgaben der drei Kommunalen Allianzen, welche das Kreisgebiet Weißenburg-Gunzenhausen flächendeckend abbilden, zählen vor allem interkommunale Maßnahmen und Projekte. Das sind vorwiegend die Aufgaben, welche die Kommunen alleine nicht leisten können und wo sie im Verbund mit anderen Städten und Gemeinden nach grenzüberschreitenden Lösungen suchen. Das gerade in der Entwicklung befindliche Kernwegenetz stellt eine solche Aufgabe dar, die u.a. dazu beitragen soll, dass die gut ausgebauten Flurwege nicht – wie häufig in der Vergangenheit – an den Gemeindegrenzen enden.
Der Aufgabenbereich der Bürgerstiftung umfasst mit den Themen Natur- und Umweltschutz, Heimatpflege, Brauchtum und Denkmalpflege, Kultur, Bildung und soziale Belange viele Bereiche, in denen auch die Kommunen tätig sind. OB Schröppel und die beiden Bürgermeister Fitz und Hörner sehen daher durchaus Ansätze, wie in diesem Aufgabenspektrum auch interessante Stiftungsprojekte enthalten sind. Willi Renner vertritt im Stiftungsrat die Interessen der Kommunen. Er wird daher auch von den drei Allianz-Vorsitzenden gebeten, Projekte mit zu favorisieren, welche diese gemeinsamen Zielsetzungen zum Inhalt haben.
DIETER POPP, ILE-Umsetzungsbegleitung  dieter.popp@futour.com)

Unternehmerfrühstück am 11. Februar

Moderiert wird es von Dr. Karl-Friedrich Ossberger

Bereits zum zweiten Mal laden die IHK-Geschäftsstelle Ansbach, das IHK-Gremium Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Zukunftsinitiative altmühlfranken am 11. Februar zum Unternehmerfrühstück ein. Als Partner konnte dieses Mal die Sparkasse Mittelfranken-Süd gewonnen
werden.
Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmer und Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die sich in entspannter Frühstücksatmosphäre über ein bestimmtes, wirtschaftlich relevantes Thema informieren möchten. Die Teilnahme am Unternehmerfrühstück, welches von IHK-Gremiums Ehrenvorsitzenden Herrn Dr. Karl-Friedrich Ossberger initiiert wurde, ist kostenfrei.
Das zentrale Thema der Veranstaltung wird dieses Mal das Angebot für Unternehmen am kunststoffcampus bayern sein. Prof. Dr.-Ing. Stefan Slama, der sich am Studienzentrum Weißenburg für den Studiengang „Strategisches Kundenorientiertes Management“ verantwortlich zeigt, wird den Impulsvortrag halten. Unter dem Titel „EFQM und BWL am Studienzentrum Weißenburg – Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter beim berufsbegleitenden Studium vor Ort?“ wird er die Möglichkeiten des berufsbegleitenden Studierens am
kunststoffcampus bayern vorstellen und auf etwaige Vorteile für die regionalen Unternehmen eingehen.
Da aufgrund des interessanten Themas sicherlich Fragen auftauchen werden, wird im Anschluss die Möglichkeit bestehen, diese in einer Fragerunde direkt an den Referenten zu stellen. Moderiert wird dieser Gedankenaustausch von Dr. Karl-Friedrich Ossberger. Dem anschließend wird während eines Weißwurstfrühstücks noch die Gelegenheit bestehen, Kontakte zu pflegen oder neu zu knüpfen.
Das zweite Unternehmerfrühstück altmühlfranken findet statt am:
Mittwoch, 11. Februar, von 7.30 bis 10Uhr in der Sparkasse Mittelfranken Süd, Geschäftsstelle Weißenburg, Friedrich-Ebert-Str. 11 (Eingang Wildbadstraße!), 91781 Weißenburg. Anmeldung unbedingt erforderlich unter Telefon 09141 902-204.

Landespolitik verkommt zu einer Personalie

Landespolitischer Kommentar von Werner Falk, FDP-Stadtrat in Gunzenhausen

Die Seehofer-Nachfolgediskussion bestimmt die Landespolitik – im Parlament und „draußen im Land“. Offenbar gibt es keine Sachthemen, die beredet werden könnten. So konzentriert sich der ganze Diskurs auf die Frage: Wie lange noch ist Seehofer die Nummer 1 in der CSU? Er hat von sich aus 2017 als das Ende seiner MP-Ära erklärt, aber was ist das Wort schon wert angesichts der kurzen Halbwertszeit seiner Positionen? Tatsächlich ist es doch so, dass die Nachfolgediskussion schon begonnen hat. In den Medien verkürzt sich jedenfalls die Landespolitik auf die Personalie Seehofer.Die Mehrheitspartie tut nichts, um der Öffentlichkeit den Eindruck zu vermitteln, es gäbe etwas Wichtigeres als „Seehofer bis 2017 oder länger?“.
Wie gesagt, eine Themendiskussion findet im Lande nicht statt.

Werner Falk-019

Macht sich Gedanken um Bayern: Stadtrat Werner Falk

Das ist bedauerlich, denn es gäbe viele Dinge zu ordnen und auf den Weg zu bringen, beispielsweise in der Energiepolitik. Inzwischen wissen selbst die CSU-Landtagsabgeordneten nicht mehr genau genau, was eigentlich die verbindliche Marschroute ist. Nahezu wöchentlich wechseln die „Wasserstandsmeldungen“, von einer verlässlichen Energiepolitik ist jedenfalls nichts erkennbar. Dabei hatten Seehofer und die CSU es doch so gut vor. Sie wollten in Deutschland die Vorrreiterrolle bei der Nutzung von erneuerbaren Energien übernehmen. Inzwischen aber ist so ziemlich alles zerredet worden und eine klare Position ist nicht wahrzunehmen. Wenn 200 Meter hohe Windräder zwei Kilometer von der nächsten Bebauung entfernt sein müssen, dann ist das so gut wie sicher das Ende der Windparks in Bayern. Seehofer wollte es so und die Landtagsfraktion ist ihm willig gefolgt. Sie ist ohnehin zum reinen Zustimmungsverein verkommen. (Nebenbei gefragt: Wer weiß schon, wie der Fraktionsvorsitzende heißt? Von ihm geht keinerlei Gestaltungswille aus, er verwaltet schlicht den Mangel an politischem Selbstbewusstsein der Fraktion). Die Kommunalpolitiker in der Union jedenfalls schütteln mit dem Kopf, weil sie wissen, dass die Windparkregelung das Aus ist für ihre angepeilten Pläne. Von den geplanten Anlagen lassen sich jedenfalls nur wenige realisieren, es sei denn, man überlegt es sich doch wieder anders und lässt viele Ausnahmen zu.

Ebenso unglücklich verläuft die Diskussion um die Stromtrassen. Obgleich die CSU weiß, dass es ohne sie (gemeint sind in diesem Fall die Trassen) nicht geht, wird reiner Populismus betrieben. Eine klare Standortbestimmung sieht anders aus. So aber sagt heute die eine (in diesem Fall ist es die Wirtschaftsministerin) das, aber morgen muss sie wieder zurückrudern, weil der andere (der Ministerpräsident) kurzentschlossen seine Meinung geändert hat. Diese „Regierungssystematik“ gilt auch auch für andere Bereiche. Kaum noch ein Minister ist da, der sich aus der Deckung wagt, weil er immer in der Angst leben muss, von der Staatskanzlei eins auf den Deckel zu bekommen. So müssen wir befürchten, dass Kabinettssitzungen zu „Politbüro-Akklamationen“ verkommen.

Der Regierungsbeteiligung von 2008 bis 2013 muss die FDP nicht nachtrauern – der Wähler aber schon, denn ohne die absolute Mehrheit der CSU war der absolutistische Herrschaftsanspruch von Seehofer und der CSU eingeschränkt. Der Wähler aber hat es nicht anders gewollt. Das ist zu akzeptieren, zumal die FDP in Bayern zu wenig aus ihrer Regierungsbeteiligung gemacht hat und der Trend gegen sie war. Es darf angesichts der aktuellen Meinungsumfragen bezweifelt werden, ob der Wähler überhaupt etwas ändern will. Für die SPD ist es deprimierend, nicht aus dem 18-Prozent-Loch herauszukommen. Sie setzt keine landespolitischen Akzente und sie ist als „Bayern“-Partei nicht wahrnehmbar. Eher noch ist es vorstellbar, dass sie von den Grünen überholt wird. Die Freien Wähler sind und bleiben der Wurmfortsatz der konservativen Staatspartei. Ein rascher Wiedereinzug der FDP in den Landtag ist  – aus heutiger Sicht  realistisch betrachtet  – utopisch.
So werden wir weiter leben müssen mit dem Trost, den der Volksschriftsteller Ludwig Thoma schon im vorigen Jahrhundert gespendet hat: „Was ist schwärzer als die Kohle? Als die Tinte? Als der Ruß? Schwärzer noch als Rab und Dohle? Und des Negers Vorderfuß? Sag mir doch, wer dieses kennt: Bayerns neues Parlament!“

FDP gegen Blasphemieparagraphen

Landesvorsitzender Duin: Schwammiger Straftatbestand

Für die Rubrik „Frage der Woche“ der Bayerischen Staatszeitung (Ausgabe vom 23.01.2015) schrieb Bayerns FDP-Landesvorsitzender Albert Duin den folgenden Beitrag zum Thema „Soll der Blasphemie-Paragraph abgeschafft werden?“:

„Das Attentat auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ war ein Anschlag auf die Werte der offenen Gesellschaft. Wenn wir als Reaktion darauf den Blasphemieparagraphen verschärfen, wie es einige fordern, hätten die Terroristen ihr Ziel erreicht. Nein, die richtige Antwort auf den Terror ist nicht weniger Freiheit, sondern mehr Freiheit!

Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, Künstlern und Satirikern den Rücken zu stärken, indem wir §166 StGB abschaffen. Die Meinungsfreiheit darf auch vor der Religion nicht Halt machen. Wer aus Angst vor Fundamentalisten verbietet, Religionen zu verspotten, kann auch gleich aus Angst vor Vergewaltigern das Tragen kurzer Röcke unter Strafe stellen. Der Staat muss die Opfer vor den Gewalttätern schützen, nicht die Gewalttäter vor ihren Opfern.

In der Rechtspraxis findet der Blasphemieparagraph ohnehin nur selten Anwendung. Das Verfahren gegen den Kabarettisten Dieter Nuhr beispielsweise wurde eingestellt, die vom Erzbistum München und Freising beantragte einstweilige Verfügung gegen die Zeichentrickserie „Popetown“, eine Persiflage auf den Vatikan, abgewiesen. Weniger Glück hatte allerdings beispielsweise die Punkband WIZO, die auf einem T-Shirt ein gekreuzigtes Schwein abbildete – hier urteilten die Richter zu Lasten der Kunstfreiheit und zu Gunsten religiöser Befindlichkeiten. Ein so schwammiger, von der subjektiven Sichtweise der Richter abhängiger Straftatbestand gehört abgeschafft!

Wer zum Hass gegen religiöse Gruppen aufstachelt, macht sich der Volksverhetzung schuldig und wird zu Recht bestraft – auch ohne Blasphemieparagraph. Das gleiche gilt für den Tatbestand der Beleidigung. Ein zusätzlicher besonderer Schutz von Religionsgemeinschaften ist nicht notwendig. Kirchen müssen Kritik und Spott genauso aushalten können wie jede andere Institution auch. Päpste und Propheten brauchen keine Privilegien.“

Sabine Weigand liest aus „Die Seelen im Feuer“

Feuchtwangen: wortarten – Literatur und mehr

Die neue Literaturreihe wortarten startete im Dezember mit dem Ensemble Musenwunder und einem Abend zu Erich Kästner. Am 27. Januar 2015 geht die Reihe mit einer Lesung von Sabine Weigand in die zweite Runde.

Die Autorin Sabine Weigand ist eine der renommiertesten AutorInnen historischer Romane, die zwar aus Mittelfranken stammt, aber inzwischen weit darüber hinaus bekannt ist: Sie liest ab 19 Uhr im Sängermuseum aus „Die Seelen im Feuer“. Der Bestseller-Roman spielt in Bamberg zur Zeit der Hexenverbrennung – hierfür nahm Sabine Weigand EinblickSabine Weigand in die Hexenprotokolle, so dass sie mit diesem ein weitgehend historisch fundiertes Gemälde der Zeit geschaffen hat: Mit der jungen Apothekerstochter Johanna schauen wir in eine Welt, in der der Hexenglaube Wirklichkeit ist. Wie viele andere wird sie verdächtigt, mit Zauberei zu tun zu haben. Sie schwebt in höchster Gefahr. Gelingt ihr die Flucht ins weltoffene Amsterdam? Bekommen die Bürger von Bamberg Hilfe bei Kaiser und Papst, um das Brennen zu beenden? Packend und historisch genau beschwört Sabine Weigand das Schicksal einer jungen Frau zur Zeit der Hexenverfolgung in Deutschland herauf.

Sabine Weigand wurde 1961 in Nürnberg geboren. Nach dem Studium der Fächer Anglistik, Amerikanistik und Geschichte promovierte sie 1992 in Bayerischer Landesgeschichte an der Universität Bayreuth. Sie arbeitete jahrelang als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ausstellungsplanerin im Schwabacher Stadtmuseum und veröffentlichte in dieser Zeit etliche Fachaufsätze und Dokumentationen; u.a. war sie Mitautorin des großen Historischen Stadtlexikons Schwabach. Seit 2002 ist sie Autorin beim Krüger- und Fischer Taschenbuch Verlag in Frankfurt a.M. Bisher hat sie fünf historische Romane veröffentlicht: „Die Markgräfin“, „Das Perlenmedaillon“, „Die Königsdame“, „Die Seelen im Feuer“, „Die silberne Burg“. Dazu mehrere Kurzgeschichten in div. Anthologien.

Sabine Weigand lebt mit ihrem Sohn in  Schwabach, wo sie den örtlichen Geschichts- und Heimatverein leitet und seit einigen Jahren ein Stadtratsmandat innehat.

Alle Informationen sowie Karten für die Lesung sowie zu den anderen wortarten-Veranstaltungen gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, kulturamt@feuchtwangen.de,
Kartentelefon: 09852 904 44

Trauer um Lothar Kapfhammer

Der Gunzenhäuser Unternehmer ist 74-jährig verstorben

Kapfhammer 3872x2592Die Kunde vom überraschenden Tod des Gunzenhäuser Unternehmers Lothar Kapfhammer war am 2. Januar aus der Ferne gekommen, aus Mumbai (früher: Bombay), wo er sich auf einer Kreuzfahrt befand und vom Tod heimgesucht wurde. Die Nachricht stürzte seine Familie und alle Freunde in tiefe Trauer. Jetzt wurde Lothar Kapfhammer auf dem Alten Friedhof in Gunzenhausen beigesetzt. Eine überausgroße Trauergemeinde gab ihm das letzte Geleit.

Stadtpfarrer Christian Konecny zeichnete ein Lebensbild des Verstorbenen, der zunächst im Autohaus Kuhn eine Lehre als Kfz-Mechaniker absolvierte und dann in das Mercedes-Autohaus Weigand wechselte. 1965 machte er sich mit Erwin Rudel selbstständig (Autohaus Kapfhammer & Rudel) und führte das Unternehmen zu großem wirtschaftlichen Erfolg. In den neunziger Jahren übergaben beide das Geschäft an Frank Bayerlein. Lothar Kapfhammer war vielen ein edler Freund und Wegbegleiter.

Am offenen Grab gedachten Erwin Rudel und Oswald Rohr des verstorbenen Freundes bzw. Schwagers. Beide hoben die absolute Korrektheit von Lothar Kapfhammer hervor, rühmten sein Bemühen um ein menschliches Miteinander in Firma und Familie. Der Posaunenchor Frickenfelden, der katholische Kirchenchor und die Trompeterin Sabine Fischer-Kugler begleiteten die Feier musikalisch.

Den Trauernden (Ehefrau Helga mit Kindern Stefan, Martin und Petra) sowie den Schwägerinnen Liselotte Rohr, Irmgard Teiml und Inge Eckert mit ihren Angehörigen sowie der Familie Erwin Rudel gilt das Beileid der vielen befreundeten Familien und Geschäftskunden.