Sommerfest begeisterte

Regens Wagner: Bewohner in das Programm eingebunden

Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer begrüßte die Teilnehmer.

„Feuer und Flamme“, unter diesem Motto stand der diesjährige Gottesdienst, mit dem das Sommerfest von Regens Wagner Absberg traditionell eröffnet wurde. Unter der Leitung von Pfarrer Christoph Witczak aus Gunzenhausen, der für seinen im Urlaub befindlichen Absberger Kollegen Gerhard Grössl den Gottesdienst abhielt, wurde nicht nur die Bedeutung von Feuer und Flamme in Form von Licht und Wärme thematisiert, sondern auch die übergeordnete Bedeutung des „Hendiadyoins“. Den griechischen Fachbegriff, bei dem viele Besucher wohl eher eine Verbindung zum Smartphone vermutet haben dürften, erklärte Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer bei seiner Begrüßung im Anschluss an den Gottesdienst. In der Rhetorik und Linguistik bezeichnet er eine Stilfigur, die einen Begriff durch die Verbindung zweier ähnlicher Begriffe beschreibt. „Feuer und Flamme stehen für Begeisterung. Begeisterung ist eine ganz intensive Form von Freude, die immer mit Aktivität verbunden ist“, so Soyer. „Wir brauchen keine Fanatiker, wir brauchen begeisterte Menschen. Wenn die zusammenkommen, dann wirkt ihre Begeisterung gemeinsam“ und schlug damit eine Brücke zum Sommerfest. Denn dieses sei, so Soyer, ohne Begeisterung und Enthusiasmus vieler beteiligter Menschen nicht möglich.

Wer Regens Wagner kennt, weiß, dass bei der Organisation und Ausrichtung des Sommerfestes stets auch Bewohner und Bewohnerinnen aktiv eingebunden sind. So erzählten und zeigten während des Gottesdienstes Menschen mit und ohne Behinderung was sie persönlich begeistert, wofür sie „brennen“, sei es ein Fußballverein, Kunst, Musik oder die Kirche. In den Absberger Werkstätten wurden musikalische Darbietungen des Veeh-Harfen-Ensembles beklatscht und auch in Kunstworkshops entstandene Bilder bewundert. Gleichzeitig konnten sich Interessierte in den Arbeitsgruppen umsehen und sich über die dort geleistete Arbeit informieren. Viel Beifall fand auch das traditionelle Freundschaftsspiel zwischen dem „FC Regens Wagner Absberg“ und Jugendlichen der DJK Obererlbach vor stattlicher Zuschauerkulisse.

Es sind viele Faktoren, die zur Beliebtheit des Sommerfestes beitragen. Da wären zum einen die leckeren Speisen, die viele Menschen im Anschluss an den Gottesdienst in das große Festzelt lockten. Es sind jedoch besonders die vielen Eindrücke und Begegnungen, die das Sommerfest bei Regens Wagner Absberg so schön und liebenswert machen. „Wie heißt du?“, fragt ein Bewohner einen ihm unbekannten Besucher und startet damit einen Dialog, in dem sich beide besser kennenlernen. An der großen Strohballenkletterburg unterhalten sich im Schatten der Obstbäume Eltern, deren Kinder auf den Ballen herumtollen. Ein paar Meter weiter lassen sich die in der Therapie eingesetzten Esel und Alpakas aus nächster Nähe beobachten und sogar streicheln. Geduldig beantworten die Tierführer/-innen Fragen kleiner und großer Tierfreunde. Kleine Mädchen lassen sich ihr Gesicht kunstvoll verzieren, andere Kinder versuchen ihr Geschick beim Armbrustschießen. Aus dem Festzelt dringt zünftige

Blasmusik von der Walder Dorfmusik, die bereits beim Gottesdienst aufspielten. Während die einen am Gebäckstand leckere Torten und Kuchen als Nachtisch in Empfang nehmen, zeigen andere zufrieden ihre an der Losbude erworbenen Gewinne. Am Seelsorgestand stellen Besucher beim lockeren Quiz ihr Wissen in Bezug auf die Einrichtung, als auch ihr Bibelwissen unter Beweis. Derweil ist Gesamtleiter Dr. Hubert Soyer unermüdlich auf dem Gelände unterwegs, besucht jeden Stand und bedankt sich bei den dort eingesetzten Mitarbeitern. Vor allem aber sucht beziehungsweise findet er fast zwangsläufig das Gespräch mit Bewohnern und deren Angehörigen. Denn zu allererst ist das Sommerfest bei Regens Wagner Absberg ihr Fest.

Im Biergarten vor dem Festzelt treffen wir Margot van Malland mit ihrer Tochter Fiona, die bereits seit 22 Jahren bei Regens Wagner in Absberg lebt. Auf das Fest angesprochen sagt sie: „Das Sommerfest ist einfach grandios. Es gibt so viel zu sehen und man trifft viele liebe Menschen. Ich fühl mich hier im Schlossbereich natürlich etwas mehr Zuhause als am Müßighof, wo das Fest ein anderes Flair hat. Ein großer Vorteil für uns hier: Sollte Fiona hier einen Anfall bekommen, dann kann ich mit ihr einfach auf die Gruppe gehen – die ist ganz große Klasse“, sagt van Malland und fügt hinzu: „Ich kenne sehr viele Mitarbeiterinnen und bin wahnsinnig zufrieden. Das, was die hier für mich und meine Tochter machen, das ist mit Geld eigentlich nicht zu bezahlen.“

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