Zukunftsszenarien in der digitalen Gesellschaft

Lesung und Diskussion in der Stadt- und Schulbücherei

Zum Auftakt der 12. Medienwelten-Veranstaltungsreihe von Bürgernetzverein und Stadt- und Schulbücherei ist in diesem Jahr ein Blick in die digitale Zukunft geplant, der sicherlich unerwartete Impulse und zündenden Diskussionsstoff liefern wird. Am Donnerstag, 17. Januar, um 19.30 Uhr liest Autorin Theresa Hannig aus ihrem Zukunftsroman „Die Optimierer“ und steht bei der anschließenden Diskussion Rede und Antwort.

Die Münchner Autorin und IT-Sicherheitsberaterin stattet ihre düstere Gesellschaftsvision für das Jahr 2052  mit Details aus, die gar nicht so weit weg von unserer Gegenwart zu sein scheinen:  Europa ist durch High-Tech-Überwachung vom Rest der Welt abgeschottet. Hochentwickelte Roboter sorgen für Sicherheit und Wohlstand. Jeder Bürger wird von der Agentur für Lebensberatung rund um die Uhr überwacht, selbstverständlich nur, um für jeden den perfekten Platz in der Gesellschaft zu finden. Für diesen vermeintlich makellosen Gesellschaftsentwurf hat Theresa Hannig das Wort „Optimalwohlökonomie“ erfunden.

Die Veranstaltung mit Theresa Hannig ist nicht nur als Romanlesung geplant. Sie will Anschluss mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen und dabei die aktuelle Entwicklungen und Gefahren im Bereich der sozialen Netzwerke, der Datensicherheit und der  Überwachung aufgreifen.  Stadt- und Schulbücherei und der Bürgernetzverein Gunnet laden gemeinsam zu dieser Veranstaltung ein, bei der es um die Schattenseiten eines digitalen Schlaraffenlandes geht. Denn zunächst scheint das Leben in einem zur „Bundesrepublik Europa“ geeinten System paradiesisch: Die vollautomatische Küche serviert das Frühstück, der öffentliche Verkehr ist so effizient, dass keiner mehr ein eigenes Auto fährt, und das Smartphone als Vehikel für den Eintritt in die digitale Welt ist längst von einer ins Auge eingesetzten Digitallinsen ersetzt, über die jeder Zugang zu den Informationsnetzen hat.

Theresa Hannig studierte Volkswirtschaft, Politik und  Philosophie und ihr Wissen um Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme und deren Schwachstellen hat sie beim Schreiben ihres Zukunftsromans durchaus anwenden können. Sie arbeitete u.a. als Softwareentwicklerin und Beraterin für IT-Sicherheit. So kommt es nicht von ungefähr, dass in der von ihr erdachten Wohlfühlökonomie zwar alle eintönigen und gefährlichen Arbeiten von Maschinen erledigt werden, aber  Sicherheitsroboter nicht beleidigt werden dürfen. Die Leserinnen und Leser verstehen schon nach den ersten Kapiteln: Der Leitsatz „Jeder an seinem Platz!“ mag zwar gut gemeint sein, wurzelt aber in einer dirigistischen und letztlich diktatorischen Weltsicht.

Der Romanheld in „Die Optimierer“, Stefan Freitag, ist ein glühender Verfechter des Systems. Er steht kurz vor dem nächsten Karrieresprung in der Agentur für Lebensberatung, die jedem einzelnen Bürger den auf ihn zugeschnittenen Platz im Arbeitsleben zuweist. Doch dann gerät sein wohlgeordnetes Leben aus den Fugen: Seine Freundin verlässt ihn, er wird beschuldigt, eine junge Frau falsch beraten zu haben und hat zudem Probleme mit der digitalen Technik, da er die übliche digitale Linse nicht mehr dauerhaft tragen kann. In der schönen neuen optimierten Welt ein Defizit zu viel und in der Folge soll Samson Freitag selbst optimiert werden…

Büchereileiterin Carolin Bayer und Bürgernetzvereinsvorsitzende Monika Wopperer haben für die Medienwelten-Reihe im Winter 2019 zwei weitere Vortragsthemen ausgewählt: Am Donnerstag, 28. Februar, referiert der Autor und führende Experte für Kindermedien und Computer Thomas Feibel zum Thema „ Jetzt pack doch mal dein Handy weg – wie wir unsere Kinder von der digitalen Sucht befreien“. Am 14. März sind junge Eltern und pädagogische Fachkräfte angesprochen, wenn es beim Vortrag „Tablet & Co – spielend lernen in der Kita“ von Sonja Di Vetta um Apps als Lernabenteuer für Kindergartenkinder geht.

 

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