Siegel als „fahrradfreundliche Stadt“

Kommission der AGFK Bayern erkannte der Stadt das Prädikat  zu

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz darf die Anerkennung von Gunzenhausen als 14. „Fahrradfreundliche Stadt in Bayern“ als Lohn seiner engagierten und zielstrebigen Arbeit empfinden. Rechts Ingrid Pappler von der Agenda 21.

Drei Stunden informierten die Vertreter der Stadt die Juroren der AGFK über die bisher geleisteten Anstrengungen, um das begehrte Prädikat zu bekommen.

Die Arbeit der letzten drei Jahre war nicht vergeblich: Gunzenhausen darf sich „fahrradfreundliche Kommune“ nennen – als 14. Gemeinde in Bayern. Die Auszeichnung wird ihr im Herbst offiziell vom Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr verliehen. Das größte Kompliment kam von Juryvorsitzendem MdL Markus Ganserer: „Gunzenhausen hat Strahlkraft und ist ein Leuchtturm der Fahrradfreundlichkeit.“ Und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz kommentierte die Entscheidung der Kommission nach deren Votum am Mittwoch vor Ort: „Die Entscheidung macht uns stolz. Die Auszeichnung tut unserer Stadt gut, denn sie ist ein hervorragendes Qualitätsmerkmal.“

Die Fahrradfreundlichkeit der Stadt wurde bestätigt – jetzt auch amtlich. Links Kommissionsleiter MdL Ganserer, rechts Kommissionsmitglied Sarah Guttenberger.

Die Kommission bewertete jetzt die jahrelange Arbeit der Stadtverwaltung und des Stadtrats nach einer Vorprüfung vor drei Jahren. Ihr gehörten der Landtagsabgeordnete der Grünen, Markus Ganserer, Robert Burschik vom ADFC-Landesverband, Harald Eckert (Chef der Gunzenhäuser Polizei), Sarah Guttenberger (AGFK-Geschäftsführerin), Johannes Ziegler (Oberste Baubehörde München) sowie der Gunzenhäuser Fahrlehrer Roland Schmidt als Repräsentant der Landesverkehrswacht an. Gunzenhausen gehört zu den Gründungsmitgliedern der AGFK, der heute 61 Kommunen angehören.

Die strammen Radlerwadeln gehören MdL Markus Ganserer, der mit seinem betagten (aber aufgemotzten) „Triumph“-Rad angereist war.

Die Qualifizierung der Stadt für das Prädikat ist Ausdruck einer mehrjährigen und zielgerichteten Arbeit der Stadtverwaltung. Vor allem Klaus Stephan, der Hauptamtsleiter, und sein Stellvertreter Stefan Brändlein engagierten sich stark. Beide übernahmen zusammen mit Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, dem Touristik-Chef Wolfgang Eckerlein, der Agenda 21-Vorsitzenden Ingrid Pappler, Altmühlsee-Zweckverbands-Geschäftsführer Daniel Burmann und Thomas Hinterleitner (stellvertretender Leiter des Bauamts) die Präsentation. Das allein war nach dem Urteil der Kommission beeindruckend. Immerhin: drei Stunden dauerte die Vorstellung alle der Maßnahmen, die von der Stadt bisher ergriffen wurden bzw. noch anstehen. Mit am Tisch saßen auch MdL Manuel Westphal und Heinrich Schmidt, der Chef des Staatlichen Bauamts Ansbach.

Nach der Mittagspause im Gasthaus „Zum Lauterbacher“ folgte eine zweistündige Rundfahrt auf den Leihrädern von „Radsport Gruber“, deren Chefin Erika Gruber auch Beiratsmitglied der AGFK ist.  Ansprechpartner waren dabei u.a. Volker Sanwald (San-aktiv-Tours) und Empfangschef Andreas Nägele vom Parkhotel Altmühltal.

985000 Euro hat die Stadt, so Rathauschef Fitz, in den letzten Jahren in den Ausbau der Geh- und Radweginfrastruktur investiert.  Positiv beurteilt wurde von der Kommission die Tatsache, dass der Radverkehr in den Abteilungen der Stadtverwaltung als Querschnittsaufgabe angesehen wird und es eben nicht nur einen einzigen Radwegebeauftragten gibt.  Fitz nannte als Prioritäten u.a.: Fortführung der „Seepromenade“ bis zum Surfzentrum und  Radweg Frickenfelden bis zur Staatsstraße 2222. In der Vorprüfung sind Radwege in der Sonnenstraße, der Bahnhofstraße, Nürnberger Straße, am Knotenpunkt Hensoltstraße/Blütenstraße, Bismarckstraße und Oberasbach-B 13. Der Rathauschef: „Wir sind im Austausch mit unseren Nachbargemeinden, auch wenn die Stadt Weißenburg eine Mitgliedschaft in der AGFK abgelehnt hat.“ In der Stadt gibt es bisher 3,1 Kilometer Radfahrstreifen, 3,4 Kilometer Radfahrschutzstreifen, zehn sichere Querungshilfen. Seit wenigen Tagen kann die Stadt auch eine Satzung zur Schaffung von Abstellplätzen für Fahrräder vorweisen. Unter dem bayerischen Durchschnitt liegen die Fahrradunfälle, die im letzten Jahr nach Mitteilung von Polizeichef Eckert und seines Verkehrserziehers Peter Lassnig zurück gegangen sind  (die hauptsächlichen Einzelmaßnahmen siehe nebenstehendem Kasten).

„Ihr Präsentation ist äußerst positiv aufgefallen“, verriet Kommissionsvorsitzender Markus Ganserer nach der internen Beratung, „die Fahrradfreundlichkeit wird ernst genommen, ja mit Begeisterung verfolgt“.  Gunzenhausen sei hinsichtlich der baulichen Investitionen „an der oberen Grenze“ der bisher prämierten 13 Kommunen. Er sagte, die Stadt sei an die Zertifizierung konsequent herangegangen, habe die Radwegebenutzungspflicht systematisch überprüft. Die Sensibilität für die Belange der Radfahrer sei vorhanden: „Hier wird pragmatisch nach Lösungen gesucht.“ Was der Kommission gefallen hat ist die Einladung von Bürgermeister Fitz an die Neubürger, mit ihnen eine gemeinsame Radtour  zu machen. Fitz will den Service zweimal im Jahr anbieten. Robert Burschik vom ADFC-Landesverband befand: „Sie haben tolle Arbeit geleistet!“

„Ein paar Sachen“ hatte Ganserer dann doch als „Anmerkungen“  zu machen, beispielsweise das Fehlen eines Radnetzplans und eine einheitliche Beschilderung der Radwege.

WERNER FALK

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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