37 kreative Geschichtenerzähler

 Vielfalt von eigenen Texten beim literarischen Abend

Fotos: B. Guthmann/Stadt Gunzenhausen

Deutsch als Schulfach – das heißt nicht nur Grammatik büffeln und Rechtschreibung üben. Im Deutschunterricht des Simon-Marius-Gymnasiums entstehen auch viele eigene Texte und es gibt immer wieder junge Schreibtalente zu entdecken. Beim literarischen Abend des Simon-Marius-Gymnasiums präsentierten 37 junge Schreiberinnen und Schreiber aus den fünften bis siebten Klassen ihre Märchen, Fabeln und Erzählungen und erhielten viel Anerkennung für ihre Kreativität.

Gastgeberin des dritten literarischen Abends war die Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen. Deren Leiterin Carolin Bayer freute sich, den Schülerinnen und Schülern sowie deren engagierten Lehrkräften eine Plattform geben zu können, um ihre Ergebnisse und Bemühungen einem größeren Publikum zu präsentieren. Nach dem Unterricht oder am Nachmittag halten sich viele SMG-Schüler noch in den Büchereiräumen auf und dies sei auch eine Intention der Bibliotheksarbeit, die Bücherei als Lernort zur Verfügung zu stellen.

Die jungen Moderatorinnen Mira Sprügel und Joanna Olympus, beide aus der sechsten Klasse,  führten mit viel Charme durch den Abend und erläuterten gleich zu Beginn: Alle Texte sind im Unterricht oder als Hausaufgabe entstanden, alle  37 Mitwirkenden haben sich freiwillig gemeldet und sich bei den Proben intensiv auf ihren Vortrag vorbereitet. Auch den musikalischen Rahmen des Abends gestalteten die Schülerinnen und Schüler mit Stücken gespielt auf dem E-Piano, Gitarre und Blockflöte.

Märchen als literarische Gattung standen in der fünften Klasse auf dem Lehrplan und die Schüler ließen sich von den Brüdern Grimm und von Märchenschreibern aus aller Welt inspirieren. Bühne frei für Bettler, Zauberer und einen liebenswert großzügigen Schmetterling hieß es nun. Dieser verschenkte all seine Farben an andere Tiere und trat am Ende als graue Motte zur Wahl der „Miss Blumenwiese“ an.

Drei bekannte Fabeldichter Aesop, Jean de la Fontaine und Gotthold Ephraim Lessing waren die Vorbilder der jungen Fabeldichter, die im Unterricht ein ausführliches Portfolio mit Informationen zu Fabeln, Bildern und eben auch mit den Erlebnissen ihrer eigenen Fabelwesen erstellt hatten. In einer kleinen Spielszene wurde der kleine Hickhack zwischen Storch und Fuchs dargestellt: Der gerissene Fuchs serviert dem Storch ein Festessen auf zu flachen Tellern, sodass er dies mit seinem Schnabel nicht greifen kann. Als Revanche lädt der Storch den Fuchs ein und schenkt Wein in schmale Gläser ein. Hieraus kann der Fuchs mit seiner breiten Schnauze nicht trinken.

Schwarzen Humor bewiesen die Autorinnen sogenannter Postkarten-Krimis, die in einer Vertretungsstunde entstanden sind. Bei solchen Miniatur-Krimis soll die Handlung so kompakt dargestellt werden, dass der Krimi auf einer Postkarte Platz findet. Mit einer Spielszene aus dem Französischunterricht unterhielten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c. Beim Drehtag für einen Werbespot für Katzenfutter gibt es eine Panne, denn die Katze mag das Futter nicht, also muss Ersatz gefunden werden.

Das Schreiben nach einer literarischen Vorlage steht ebenfalls in der sechsten Klassenstufe auf dem Lehrplan. Hier wurden Lügengeschichten ganz im Sinne des Barons von Münchhausen geschrieben. Beim „Picknick in der Lawine“ prahlte der Lügenbaron damit, wie er sich aus einem vier Meter hohen Schneeberg befreit hatte: Ausgestattet mit einem Löffel und einer Banane machte er aus dem Lawinengefängnis Bananeneis und futterte sich in die Freiheit. Selbstverständlich besteht der Baron noch weitere Abenteuer mit Leichtigkeit, befreit sich aus einem Fluss voller Piranhas oder rettet sich von einem sinkenden Schiff.

Zwei Balladen von Johann Wolfgang von Goethe „Der Zauberlehrling“ und „Totentanz“ hatten Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen ausgewählt und ihr Vortrag wurde mit großen Applaus belohnt. Mit Sinn für Humor und eng an den eigenen Erfahrungen hatten die Siebtklässer auch eigene balladenhafte Texte verfasst – so auch ein Dschungelabenteuer aus dem Geschicklichkeitsspiel Doodle Jump.

Für den gelungenen Abend bedankte sich Büchereileiterin Carolin Bayer bei der Leiterin der Fachschaft Deutsch Renate Wittmann sowie bei den beteiligten Lehrkräften Christel Seidenath, Isabella Vavvas, Anne Krug, Verena Schmidt, Cornelia Rudolf, Tobias Günter und Cornelia Stegmeier. Einen großen Schlussapplaus bekamen die Schüler für ihre engagiert vorgetragenen Beiträge. Mit einem kleinen Geschenk bedankte sich die Stadt- und Schulbücherei und Carolin Bayer bei den jungen Talenten: „Ihr habt eure Kreativität unter Beweis gestellt und ihr habt uns mit eurem Auftritt gezeigt, dass Literatur lebendig werden kann.“

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