Tiefer geht es nimmer

Scholz setzt die Serie der Wortbrüche fort

Kritisch kommentiert Stadtrat Werner Falk die politischen Abläufe in Berlin. Das Bild ist übrigens ein Werk der Weißenburger Malerin Jutta Grünsteidel.

Schulz, Scholz – eine Wortspielerei und ein phonetischer Gleichklang. Der eine hat sich in den letzten Wochen zum Teil selbst demontiert, den Rest haben seine Genossen erledigt. Er hat sich in zu viele Widersprüche verstrickt und jegliches Vertrauen  unter den Seinen verloren. Das Ergebnis ist derzeit jeden Tag zu erleben: Völliges Chaos und Umfragewerte der SPD von 16,5 Prozent, ein bisher absoluter Tiefststand.

Lassen wir also Schulz Schulz sein und wenden wir uns Scholz zu. Hat er sich vielleicht durch öffentliche Erklärungen in ähnliche Widersprüche begeben wie Schulz? Ist Scholz etwa das nächste Opfer früherer Aussagen? Es gibt einige Anhaltspunkte dafür.

Wie der „ZEIT“-Ausgabe Hamburg vom 15. Februar („Was bleibt, wenn er geht?“) zu entnehmen ist, kann auch Olaf Scholz nicht von sich behaupten, seiner Meinung stets treu geblieben zu sein. Hier die Beweise:

  • Im September 2017 hat er erklärt, er würde eine Neuauflage der Großen Koalition notfalls persönlich verhindern: „Ich werde mich vor jede Hintertür setzen und sie im Zweifel verstopfen“
  • Im November 2017: „Wir stehen nicht bereit, wenn die Verhandlungen zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen scheitern. Wenn die das nicht schaffen, haben sie sich blamiert und dann muss es Neuwahlen geben.“
  • Nach seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister von Hamburg vor sieben Jahren hat Olaf Scholz den Hamburgern versprochen, 2020 wieder anzutreten.

Was ist, wenn er nun nicht Bundesfinanzminister wird, weil es keine Koalition aus Unionsparteien und SPD gibt, weil es die SPD-Basis nicht will? Dann ist er blamiert und als „Rückkehrer“ nicht mehr besonders glaubwürdig bei seinen Hamburgern.

WERNER FALK

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2 Thoughts on “Tiefer geht es nimmer

  1. Heinz Rahm on 24. Februar 2018 at 11:41 said:

    Leider ist es heute auch bei anderen Parteien gang und gäbe, sich an Aussagen und Versprechen einfach nicht mehr zu“erinnern“ und plötzlich das Gegenteil zu behaupten. Komischerweise ziehen dann die (blinden / verblendeten / …) Anhänger mit. Mit solchen Leuten kann man nicht mehr vernünftig sprechen, geschweige denn argumentieren. Das habe ich mittlerweile völlig aufgegeben, ich könnte dann ebensogut mit dem Hund des Nachbarn reden – der hört mir wenigstens geduldig zu! Völlig sinnlos, aber wohin wird das führen? Hatten wir das nicht schon einmal, Verblendung pur? Viele Bekannte von mir, vollkommen „politisch korrekt“ ständig gegen Rechts, Rechts, Rechts, kommen dann plötzlich mit Parolen, die sie vorher als „rechts“ verteufelt haben. Aber einsehen tun sie das nicht, ich rede dann wie gegen eine Wand, und sie argumentieren unsinnig konfus. Aus die Maus, keine Diskussionen mehr mit solchen Leuten! Das mit der SPD wundert mich nicht. Zu Zeiten von „unserem Willy“ war ich begeistertes Mitglied in dieser Partei. Schade drum! Es wundert mich nur, dass es immer noch Leute gibt, vor allem Arbeiter, die sie überhaupt wählen. Man kann nicht jahrelang in der Regierung sitzen (offensichtlich nur „sitzen“), und vor den nächsten Wahlen plötzlich soziale Gerechtigkeit forden. Die hatte man offensichtlich in der Regierung vergessen. Einfach Schwamm drüber und aus! Ebenso sind da die absurden Vorkommnisse bei CDU und CSU, in der die Kanzlerin kritisiert wird und dann die ganze Belegschaft zehn (!) Minuten klatscht. Nur nebenbei, wie hält man das eigentlich aus? Oder wurde nur zum Schein „kritisiert“? Das ist ein katastrophales Trauerspiel, und es wundert mich nicht, dass die Wähler „an die Ränder“ gehen!

    • Werner Falk on 2. März 2018 at 14:28 said:

      Lieber Herr Rahm, vielen Dank für Ihre äußerst rege Teilnahme am Gedankenaustausch. So macht die Arbeit richtig Spaß und gibt Motivation, nicht nachzulassen. Wenn Sie einmal in die Seenlandregion kommen, dann sollten wir einen oder zwei Schoppen miteinander trinken. Viele Grüße Werner Falk

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