Das Magazin für die Freiheit

Mit Beiträgen von engagierten deutschen Publizisten

Ist Deutschland beim digitalen Lernen noch Entwicklungsland?  Die Bertelsmann-Stiftung („Monitor Digitale Bildung“) zieht dieses Fazit in der neuesten Ausgabe von „Liberal“, dem Magazin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Sie hat das digitale Lernen in Deutschland unter die Lupe genommen und kommt zur Feststellung, dass nur 15 Prozent der Lehrer versierte Nutzer digitaler Medien sind. Nicht einmal jeder vierte Lehrer glaubt daran, dass digitale Medien dabei helfen, den Lernerfolg ihrer Schüler zu verbessern. Die meisten Lehrer sehen die Chancen des digitalen Wandels darin, administrative Aufgaben besser bewältigen zu können.

Der Münchner Soziologe Michael Zöller stellt als bürgerlicher Wähler fest, dass ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung noch keine nationale politische Kultur in Sicht ist. Er geht in seinem Beitrag „Ob die Mitte hält?“ auf die Veränderung des Parteiensystems nach der Bundestagswahl ein. Er führt den Erfolg der FDP auf den beträchtlichen Zulauf solcher Wähler zurück, die glaubten, die Unionsparteien hätten früher einmal etwas mit Marktwirtschaft zu tun gehabt.  Von der SPD schreibt er als der „gewerkschaftsnahen Traditionstruppe des Sozialstaats“. Die AfD ist für ihn eine „Denkzettelpartei“, die in Ostdeutschland die Linke als Sammelbecken des Unmuts abgelöst hat. Er rät den Politikern, nicht über jedes von der AfD hingehaltene Stöckchen zu springen.  Der Chefredakteur des „Handelsblatts“, Sven Afhüppe, schreibt in diesen Zusammenhang: „Der Aufstieg der AfD hat seine Ursache im Politikversagen, nicht im Medienversagen. Man kann die AfD nicht totschweigen, man muss sie inhaltlich stellen.“

Noch vor dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen prophezeite Ulf Poschardt, der Chefredakteur der „Welt“: „Jamaika als Verwaltung kleinster gemeinsamer Nenner wird nicht funktionieren. Da ist das Scheitern in der programmatischen Tempo-30-Zone vorbereitet. Jamaika geht nur mit Vollgas, Mut und gewagten Drifts.“  Und der neuen FDP sagt er, sie dürfe ihre Existenz nicht aus Spiel setzen und einem schwarz-grünen Neokonservatismus an die Macht verhelfen, der die wirtschaftliche Dynamik des Landes abbremse anstatt sie zu beschleunigen.  Sein publizistischer Befund: „Die aktuelle Geschlossenheit der FDP ist mit Blick auf die drei anderen Flohzirkusse CDU, CSU und Grüne ein Trumpf. Wer ihn verspielt, riskiert das Ganze.“

Die ehemalige Oberbürgermeisterin von Kiel, Susanne Gaschke, kritisiert die Bildungspolitik der Länder bzw. die Reformen, die in den allermeisten Fällen ohne wissenschaftliche Grundlagen in die Welt gesetzt werden. Aktionismus hält sie denen vor, die „Inklusion“ einfach so anordnen. Sie hält es für falsch, dass beispielsweise die mit hoch qualifiziertem Personal ausgestatteten Förderschulen aufgelöst wurden, um in den Regelschulen den  Kinder mit teilweise hochkomplexen Behinderungen Lernbegleitung zu geben. Die sonderpädagogische Betreuung in der Regelschule entpuppt sich nach ihrer Meinung oft  schon allein rein zeitlich als Witz, denn: „Die Lehrer ohne Sonderausbildung erfahren nicht einmal, woran genau ihre neuen Schützlinge leiden.“  Sie prognostiziert: Würde die Inklusion wissenschaftlich untersucht, dann müsste es zur Rücknahme der Reform  kommen. Und sie sagt weiter: „Vorsicht bei allem, was Vereinfachung, Erleichterung, mehr Chancen für Schwächere verspricht, denn oft führt es zum Gegenteil.“ Die Schule brauche Entschleunigung,  nicht überhitzten Erneuerungseifer.

Der Demografieexperte Axel Börsch-Supan vom „Munich Center fort he Economics of Aging“ des Max-Planck-Instituts („Wir brauchen eine Aufbruchstimmung!“) befasst sich mit den Zukunftsfragen und sagt definitiv: „Es ist abwegig und völlig unbezahlbar, jedem Staatsbürger ein Grundeinkommen in Höhe von 1600 Euromonatlich zu gewähren. Und ein geringeres von vielleicht 500 Euro macht keinen glücklich.“ Er plädiert für ein „atmendes Rentenalter“, sprich für die Flexibilisierung der Renteneintrittsgrenzen.

Jürgen Fröhlich von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat das Buch „Ralf Dahrendorf –eine Biographie“ von Franziska Meifort unter die Lupe genommen, das im Beck-Verlag (38 Euro) erschienen ist.

Werner Falk

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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