Im Zeichen Luthers und der Reformation

Die Kreuzgangspiele 2017 widmen sich dem großen Reformationsjubiläum

„Lästern mit Luther“: Rolf-Bernhard Essig und Franz Träger. Foto: M. Weinberger

Die Suche nach der Wahrheit ist etwas Grundsätzliches und Existenzielles; sie ist etwas Ur-Menschliches. Im Jahr des 500-jährigen Reformationsjubiläums widmen sich die Kreuzgangspiele den großen Wahrheiten und der ewigen Suche danach. Die Figuren aller Kreuzgang-Produktionen befinden sich entweder auf dieser Suche oder sie verteidigen diese, andere wiederum stoßen ganz unvermittelt auf die Wahrheit des eigenen Lebens. Im über 1000-jährigen Kreuzgang und im Nixel-Garten an der historischen Stadtmauer, beides Orte der Geschichte mit besonderen Atmosphären, nehmen die Kreuzgangspiele das Publikum mit auf diese Suche.

Martin Luther
Zum Reformationsjubiläum haben die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen ein großes Theaterstück über das Leben Martin Luthers auf den Spielplan gesetzt Dieses Theaterprojekt wird aus Bundesmitteln des BKM gefördert. Unterstützt werden die Festspiele zudem von der Bundesgeschäftsstelle „Reformationsjubiläum 2017“ in Wittenberg. Das Stück um den Reformator wurde für die Kreuzgang-Bühne von Jürgen Apel geschrieben. Als Vorlage diente ihm das Drehbuch des 2003 veröffentlichten Films „Luther“ von Camille Thomasson und Bart Gavigan, mit Joseph Fiennes in der Hauptrolle. Die Regie in Feuchtwangen übernimmt Yves Jansen, der schon 2014 für Schillers „Wilhelm Tell“ für die Festspiele engagiert war. Die Hauptrolle übernimmt Thomas Hupfer.
Die Zeit der Kirchenspaltung, der Reformation war eine Zeit der verteidigten Wahrheiten, aber auch der behaupteten Wahrheiten sowie des Festhaltens an überkommenen Wahrheiten. 1517 nagelt Martin Luther seine berühmten fünfundneunzig Thesen eigenhändig an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Mit diesem Ereignis beginnt die Zeit der Reformation. Zum fünfhundertjährigen Reformationsjubiläum bringen die Kreuzgangspiele in einer Uraufführung die wichtigsten Stationen im dramatischen Leben Martin
Luthers auf die Bühne – von seinem Entschluss, Mönch zu werden, über die großen Glaubensauseinandersetzungen und ihrer Kulmination beim Reichstag in Worms bis hin zum Reichstag in Augsburg, bei dem Kaiser Karl V. das
protestantische Glaubensbekenntnis zu dulden beginnt. Luther wird auf der Bühne erlebbar als Mensch seiner Zeit, die gekennzeichnet ist durch massive Umwälzungen und Widersprüche. Von Zweifeln und Selbstzweifeln gequält, geht Luther dennoch standhaft und scheinbar unbeirrbar seinen Weg durch sein schweres und reiches Leben. Was von ihm bleibt, das ist lebendige
Geschichte bis heute.

Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum

Über das große Luther-Stück im romanischen Kreuzgang hinaus wird es auch in der Reihe Kreuzgangspiele extra Veranstaltungen zum Jubiläum 2017 geben, darunter der TheaterStadtSpaziergang am 24. Mai 2017, der sich unter dem Titel „Reformen und Revolten“ auch mit der Reformation in Feuchtwangen beschäftigt. Auch der versierte Sprachexperte und Entertainer Rolf-Bernhard Essig ist gemeinsam mit dem Spieluhrvirtuosen Franz Tröger wieder in der Kreuzgangstadt zu Gast. Am 20. Mai 2017 widmen sie sich unter dem Titel „Lästern mit Luther“ den humorvollen Seiten Luthers und seiner Gegner.

Argula: die Reformatorin

Die beeindruckende Lebensgeschichte der fränkischen Reformatorin Argula von Grumbach wird in einem besonderen Theaterprojekt für eine
Schauspielerin an vier Abenden ab dem 23. Juni 2017 in der Johanniskirche zu erleben sein: Zumeist ist die Geschichte eine Geschichte der Männer. Dass Frauen die epochalen Zeitläufe der Vergangenheit ebenso geprägt haben, ist selten bekannt. Auch die Reformation scheint auf den ersten Blick eine Bewegung von Männern gewesen zu sein. Doch auch Frauen haben diese Zeit entscheidend mitgeprägt. Eine von ihnen war Argula von Grumbach. Sie korrespondierte mit Luther und war die auflagenstärkste Flugblattschreiberin des 16. Jahrhunderts – eine starke Frau, die sich politisch engagiert und sich gegen alle Widerstände für ihre Überzeugung einsetzt. Neben dem Schwerpunkt „Luther“ widmen sich die Kreuzgangspiele, die seit Jahrzehnten eng mit Shakespeare verbunden sind, im Musical „Kiss me, Kate“ auch wieder dem englischen Dramatiker. Die Regie übernimmt hierfür Intendant Johannes Kaetzler. Für Kinder und Familien ist der
Kinderbuchklassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zu sehen und im Nixel-Garten ist für kleine Kinder ab 3 das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ und für Jugendliche ab 14 Jahren ist „Tschick“ nach Wolfgang Herrndorfs Erfolgsroman auf der Nixel-Bühne zu erleben.
Informationen und Karten gibt es im Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen, Marktplatz 2, 91555 Feuchtwangen, Telefon: 09852 904 44, E-Mail: mail@kreuzgangspiele.de, auf www.kreuzgangspiele.de.

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