Unterwegs in China

Reiseführer und Bildband aus dem Kunth-Verlag

Das vom Kunth-Verlag herausgegebene Buch „Unterwegs in China“ erschließt das „Reich der Mitte“ auf 340 Seiten. Es ist Bildband, Reiseführer und Atlas zugleich. Längst sind Reisen  in das Land nichts Unmögliches mehr. Etliche Reiseveranstalter haben sich spezialisiert, auch vor Ort sind die Angebote den Erwartungen der europäischen Reisenden entsprechend.

„Steigst Du nicht auf die Berge, so sieht du auch nicht in die Ferne!“ Ein altes chinesisches Sprichwort lädt ein, das Land kennenzulernen. Es ist so kontrastreich wie selten eines. Die riesigen Großstädte an der Ostküste, altehrwürdigen Klöster und die endlose Weite der mongolischen Wüste kennzeichnen China. Mehr als die Hälfte ist Hochland. China ist der drittgrößte Staat der Erde und ein buntes Mosaik an Kulturen und keinesfalls ein Einheitsbrei als Ausdruck jahrzehntelanger kommunistischer Gleichmacherei.

China ist eine Hochkultur. Bereits vor 12000 Jahren hat es hier Jäger und Sammler gegeben, also rund 5000 Jahre vor den Europäern.  Papier und Porzellan beispielsweise hat man dort schon lange vor der christlichen Zeitrechnung gekannt. Das Land ist in 22 Provinzen eingeteilt, darunter sind auch die Sonderwirtschaftszonen Hongkong und Macau. 92 Prozent sind nach der ethnischen Zuordnung Han-Chiesen, daneben gbit es aber noch viele Minderheiten mit unterschiedlichen Sprachgruppen.

Wohl das bekannteste kulturelle Highlight ist die „Chinesische Mauer“, die auf das Jahr 214 vor Christi zurückgeht, aber im 16. Jahrhundert neu errichtet wurde.  Sie ist 6000 Kilometer lang.  Fast ebenso bekannt ist die Terrakotta-Armee, ein archäologisches Denkmal aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert. 1974 wurde das Werk mit seinen 7600 Soldaten in Ton entdeckt. Natürlich ist die Hauptstadt Peking  eine Dominante, schon allein wegen der größten Palastanlage der Welt (einstmals „Verbotene Stadt“) mit 900 Palästen und einer 4300 Kilometer langen Mauer.

Um 1800 war China die größte Handelsmacht der Welt (mit der Hälfte der Weltproduktion). Die Monarchie ging 1911 zu Ende, ein Jahr später gab es die Revolution und 1949 rief Mao Zedong die Volksrepublik aus. Er dominierte jahrzehntelang das Reich der Mitte, unterwarf es 1966 der Kulturrevolution, die Chinas Gesellschaft zurückwarf. Nach Maos Tod 1977 änderte sich die Philosophie der alles beherrschenden Partei. Im Zuge der Neuorientierung kamen kapitalistische Elemente in die Politik. Allerdings wuchs mit der alleinigen Herrschaft der kommunistischen Kader auch die Korruption.  So schnell die industrielle Entwicklung fortanschritt, so langsam kamen die Provinzen in Gang. So gibt es noch heute Millionen von Wanderarbeitern, die vom armen Land in die großen Zentren ziehen, um dort den Lebensunterhalt ihrer Familien zu verdienen. Den Menschen geht es um Wohlstand und Fortkommen, weniger um Ideologie.  Nicht zu verleugnen sind die gesellschaftlichen Verwerfungen  und die hohe Umweltbelastung.  Das viertgrößte Land der Erde mit seinen 1,37 Milliarden Menschen (56 ethnische Gruppen). Die gigantischen Städte sind in Europa gar nicht vorstellbar.  Im Ballungsraum Chongqing zum Beispiel leben 28 Millionen Menschen auf einem Gebiet, das so groß ist wie Österreich.

In allen Belangen hat China mächtig aufgerüstet.  Heute verkehrt dort die größte Flotte an Hochgeschwindigkeitszügen. Die 2300 Kilometer von Peking nach Guangzhou dauert acht Stunden, vorher benötigten andere Züge dafür zwanzig Stunden. Seit 2009 ist China der größte Automarkt der Welt.                                                                                                                                           WERNER FALK

„Unterwegs in China“, Kunth-Verlag, 340 Seiten, Tipps für vier Reisetouren, ISBN 978-3-95584-220-2, 24,95 Euro.

 

Weitere Rekorde des Landes listet Christian Geinitz in seinem Werk „Chinas verborgene Schätze“ (FAZ-Verlag) auf:

–   Die längste Brücke der  Welt (165 Kilometer) verbindet Peking mit Schanghai

–   Der höchste Bahnhof der Welt liegt auf 5068 m und somit 260 Meter höher als der Mont Blanc

–    Das weltweit größte Einkaufszentrum ist die „New South China Mall“ in Donggnan. Es ist zehnmal so groß wie der größte deutsche Konsumtempel, das KaDeWe in Berlin.

–   Das höchste Gebäude der Welt entsteht derzeit in Changsha. Die „Sky City“ ist 838 Meter hoch.

–   China hat auch die weltweit meisten Smogopfer. Jährlich sterben an den Folgen der Luftverpestung  1,2 Millionen Menschen, das sind 40 Prozent der weltweiten Smogopfer.

–    In China sterben täglich 3600 Menschen an den Folgen des Rauchens. Jeder Dritte Diabetiker ist ein Chinese.

–   Im Land werden jährlich 13 Millionen Abtreibungen vorgenommen. Das sind dreimal so viele Menschen wie zur gleichen Zeit in den USA geboren werden.

–   3000 Menschen werden in China jährlich hingerichtet, somit zehnmal mehr als im Iran, der dafür immer wieder in der Kritik des Westens steht.

–   Die Chinesen trinken 44 Milliarden Liter Bier im Jahr. Ihnen schmeckt auch das „Felsenbräu-Bier“ aus Thalmannsfeld und sie lassen sich vom Weltrekordbier  (57,5 Prozent Alkoholgehalt) des Gunzenhäuser Brauers Georg Tscheuschner („Schorschbrau“) berauschen.

–   Einen ganzen Berg von Abfall ergeben die 45 Milliarden Wegwerf-Eßstäbchen, die jährlich im Müll landen. Um sie zu produzieren müssen 25 Millionen Bäume abgeholzt werden (25000 Hektar Wald).

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