Kulturmacherei führt auf „Satans Spielfeld“

Dr. Ute Cohen stellt ihren regional verankerten Roman  vor

Am 21. März, um 19.30 Uhr findet auf Einladung des Vereins »Die Kulturmacherei« im Restaurant »Das Hafner« in Gunzenhausen eine Buchpräsentation mit Dr. Ute Cohen statt. Ihr Anfang Februar im österreichischen Septime-Verlag erschienener Roman „Satans Spielfeld“ spiegelt das klassische Lolita-Motiv. Aufgrund der – autobiografisch inspirierten – Bezüge zur Region Altmühlfranken (sie ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen) und einer an Autoren wie Thomas Bernhard geschulten Poesie der Gewalt lässt sich das Buch dem jungen Genre des »Bösen Heimatromans« zuordnen.

Die Autorin Dr. Ute Cohen  ist in Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie lebt heute in Berlin. Foto: Tan Kadam

Zusätzlich zum Vortrag einzelner Textpassagen diskutiert Dr. Ute Cohen mit dem Publikum über ihre literarische und sozialpolitische Agenda. Literaturgeschichtlich stellt der Roman einen Einschnitt dar – aus weiblicher Perspektive wurde das Motiv der Kindfrau bisher nicht erzählt. Sozialpolitisches Ziel ist es, Missbrauch in all seinen Facetten, seiner Perfidie und Brutalität im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und potenzielle Opfer aufzuklären und zu schützen.

Moderiert wird die Veranstaltung von der Literaturwissenschaftlerin Kristy Husz M.A.

Zum Buch:
Die zwölfjährige Marie wächst in den Siebzigerjahren auf dem bayerischen Land auf. Bäuerliche Rohheit und dumpfe Obrigkeitshörigkeit prägen die Dorfgemeinschaft. Die Eltern, gefangen in einer zerrütteten Ehe und belastet mit Geldsorgen, sehen in der Tochter die Erlöserin aus dem eigenen Elend. Kleinbürgerliche Enge und der Druck des Elternhauses lassen das empfindsame, begabte Kind Zuflucht im Katholizismus und in Tagträumen finden. Als Marie eines Tages Sabine und Nicole, die Töchter des schillernden Architekten Fred Bauleitner, kennenlernt, bricht ihre Einsamkeit auf. Ungezwungenheit und Sorglosigkeit locken Marie aus ihrem Kokon. Sie befreit sich von der elterlichen Schwere, entdeckt eine Welt, die moralinsaure Beschränkung gegen freigeistige Leichtigkeit tauscht. Marie riecht, schmeckt, genießt eine dunkel geahnte pubertäre Erregtheit. Der Vater ihrer Freundin, getrieben von den eigenen Schatten, webt ein Gespinst aus Verführung, Vaterliebe und Macht, aus dem sich Marie nicht mehr zu entreißen vermag. Sexualität wird zum brutalen Kernstück einer Verbindung, die sich loslöst von moralischen Wertungen, hinabblickt in menschliche Abgründe. Aus dem Strudel von Gewalt und psychischer Manipulation scheint es für Marie nur einen Ausweg zu geben.
Zur Autorin: Ute Cohen (geb. 1966 in Oettingen) ist in Markt Heidenheim und Westheim aufgewachsen. Sie studierte Linguistik und Geschichte in Erlangen und Florenz. Berufliche Stationen in amerikanischen Unternehmensberatungen in Düsseldorf und Frankfurt und einer internationalen Organisation in Paris folgten. Freiberuflich konzentrierte sie sich ab 2003 auf Konzeptentwicklung und Kundenkommunikation.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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One Thought on “Kulturmacherei führt auf „Satans Spielfeld“

  1. Dr. Ute Cohen on 18. Februar 2017 at 9:08 said:

    Ich freue mich sehr auf diesen Abend! Herzlichen Dank an Kristy Husz und die „Kulturmacherei“!

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