Alleinstellungsmerkmal ist der Trumpf

Positionen zur aktuellen Stadtpolitik von Stadtrat Werner Falk (FDP)

Klimaschutz ist gewiss wichtig, nicht nur als globale Herausforderung, sondern auch vor Ort. Aber sollen ihm deshalb alle Initiativen, die die Stadt attraktiver machen, untergeordnet oder gar verhindert werden? Die Diskussion um die Fortführung der Gunzenhäuser Eisbahn stand für einige Tage auf der Kippe, denn im Stadtrat hatte es Stimmen gegen das Lieblingsprojekt von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz („Mein Baby“) gegeben. Stets schwang die Sorge um den Klimaschutz mit, wurde der Energieverbrauch als zu hoch empfunden. Mich hat der Gunzenhäuser Falk Schwein NördlingenBürger stets an der Seite der Eisbahn-Befürworter gefunden, denn ich sehe in ihr ein Instrument, die Stadt in einer Jahreszeit attraktiver zu machen, in der sonst nicht viel läuft. Die Stadt hat mit der Eisbahn eine Alleinstellung in der Region. Und das ist das Höchste, was eine Stadt vorweisen kann! Es darf keine Beliebigkeit geben, keine Austauschbarkeit gegenüber Nachbarstädten. Gunzenhausen muss als das Zentrum im Fränkischen Seenland eine Führerrolle einnehmen. Sie darf sich nicht damit begnügen, mit den anderen Klein- und Mittelstädten mithalten zu können, sie muss besser sein als die anderen. Das aber gelingt nur, indem sie sich mit einem kreativen Angebot (bisherige Beispiele: Eisbahn, Kulturherbst) von den anderen abhebt. Wir müssen erkennen: Ohne Energieverbrauch läuft nichts! Ich trete jedenfalls dafür ein, dass wir die Eisbahn behalten, sie sogar noch attraktiver machen.
Wenn wir vom Klimaschutz reden, dann kommt auch die E-Mobilität ins Spiel. In Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern kommt das elektrobetriebene Auto nur langsam in die Gänge. Das hat verschiedene Ursachen. Eine ist der Preis. Meiner Erachtens wäre eine steuerrechtliche Regelung die beste, denn nur wenn es einen erkennbaren finanziellen Vorteil gibt, werden sich die Autokäufer für das E-Mobil entscheiden. Die Infrastruktur wird als Folge einer solchen Entscheidung schnell geschaffen. Das Beispiel der Verschrottungsprämie vor einigen Jahren zeigt, dass es starker Impulse bedarf, damit der Durchbruch gelingt. Ich gebe meinem Stadtratskollegen Dr. Werner Winter von den Freien Wählern recht, wenn er sagt, die Elektroautos wären aus Gründen des Klimaschutzes vorrangig etwas für die verdichteten Großräume, in denen heute schon die Smog-Belastung grenzwertig ist. In unseren ländlichen Gebieten wäre wohl das gasbetriebene Auto die Alternative. Nachdem es in unserer Stadt und auch in der Region schon eine Zahl von Gas-Zapfstellen gibt, bin ich dafür, dass die Gemeinden und Städte in der Region vorbildlich vorangehen und gasbetriebene Personenwagen oder Nutzfahrzeuge beschaffen. Die Entscheidung darüber hat der Gunzenhäuser Stadtrat vertagt. Ich hoffe, dass die Stadt ein gutes Beispiel liefert.
Es wird immer wieder der warnende Finger erhoben, wenn es um die Verschuldung der Stadt geht. Der Finger darf oben bleiben, aber wir müssen auch erkennen, dass die kommunalen Zinsen derzeit mit einem halben Prozent so niedrig sind wie nie. Es ist daher ratsam, diese günstigen Konditionen zu nutzen. Freilich müssen wir eine wie auch immer geartete „Obergrenze“ im Hinterkopf behalten. Die vom Stadtrat angedachten und zum Teil beschlossenen Investitionen bis 2020 bilden den Rahmen für die Geldausgaben. Darin enthalten sind etliche Projekte, die zwangläufig notwendig sind (Turnhallensanierung, Stadthallensanierung, Hochwasserschutz mit Neugestaltung der Altmühlpromenade). Vom Finanziellen her sind damit die Möglichkeiten der Stadt sicher erschöpft.
Was wir in der Stadt jetzt und in der nahen Zukunft brauchen, das sind Wohnungen – attraktive, aber auch erschwingliche. Auf den guten Mix wird es ankommen. Wer heute moderne Wohnungen anbieten kann, der bewirkt, dass es auch wieder mehr Gebrauchtimmobilien gibt. Ich sehe die jüngste Entwicklung durchaus positiv, denn an der Weißenburger Straße ist schon der Spatenstich für das Bosch-Projekt („StadtWohnungen39“) mit zehn Wohnungen erfolgt. Ein weiteres Gebäude mit fünf Wohnungen und einer Gewerbefläche wird folgen. Dann geht es hoffentlich auch mit dem Projekt des Bauträgers Pöschel (ebenfalls in der Weißenburger Straße) weiter. Derzeit sind noch nachbarschaftsrechtliche Fragen zu klären. Auf dem einstigen BGU-Gelände sollen 30 Wohneinheiten in verdichteter Bebauung entstehen. Auch in der Osianderstraße (ehemals Tiefgaragenplanung) soll es zu einer verdichteten Bebauung (Bosch-Bauträgergesellschaft) kommen (neun Wohnungen). Daneben hat der Stadtrat grünes Licht für das neue Frickenfelder Baugebiet im Eisenreich gegeben (56 Plätze).

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7 Thoughts on “Alleinstellungsmerkmal ist der Trumpf

  1. Abgesehen davon, dass die Verschandelung des Marktplatzes durch die Eisbahn auch ein Alleinstellungsmerkmal ist, stellt sich für mich die Frage weshalb der Vermieter die Eisbahn nicht selbst betreibt. Der macht sich einen Reibach und der Steuerzahler darf das Ganze finanzieren.

    Wenn das Angebot so attraktiv ist, sollte der Vermieter auch in der Lage sein die Eisbahn auf seine Kosten aufzustellen und zu betreiben. Die Stadt stellt nur das Grundstück. Falls er nicht selber betreiben will muss erhalt mit den Mietkosten runter, so dass das Ganze für die Stadt tragbar wird. Es bleibt dann halt weniger Reibach in privater Hand. Falls er das auch nicht will muss erhalt das Geschäftsfeld Eisbahn einstellen. Die Diskussion hat sich in der Folge erledigt.

    Gruß

    Erwin König

  2. sprichwörtlichen Esel, aber meine Kinder und Kindeskinder habe ich extra dazu eingeladen. Für sie war’s ein Spaß, für mich das Zuschauen erst recht. Alleinstellungsmerkmal: absolut. Weiter machen. Müssten wir sonst nicht auch eventuell GUNs Bäder in Frage stellen? – E- und G-Autos: gut argumentiert. –
    Die neu angelaufene Wohnungsbautätigkeit wirkt für meine Frau und mich irgendwie erfrischend, es riecht nach Aufbruchsstimmung. Es tut sich was….Gut, wie Sie wie Hefe im Teig wirken und so in Richtung eines „Ideengeber/-spender“ funktionieren. Nur muss dann irgendwann die FDP davon etwas abbekommen. Damit es auch bei uns damit aufwärts geht. G.Dischinger

  3. Ich kenn mich mit dem ganzen Zeug nicht aus. Ich dachte, bereits oben geantwortet zu haben….

  4. Rainer Kipfmüller on 10. März 2016 at 16:12 said:

    Eisbahn, ja sicher!
    Während der Eisbahn 2015/2016 saß ich ca. 40 Std. ehrenamtlich im Kassenhäuschen und sah durchweg in glückliche Kinderaugen.

    Diejenigen, die jetzt mit erhobenem Zeigefinger die „Energieverschwendung“ anmahnen, scheinen die Bedürfnisse der Bevölkererung nicht ernst zu nehmen oder aggieren parteipolitisch oder idealistisch verklärt, denn nichts ist exakt schwarz oder exakt weiß.

    Auch die „Energieverschwendung“ kann man aus einem anderen Blickwinkel betrachten:
    Milchmädchenrechnung:
    Annahme: Die Eisbahn hätte ca. 8.000 Besucher. Jeder 10. Eisbahnbesucher fährt mit dem Auto 1 x zur Nürnberger Eishalle, anstatt auf die Eisbahn zu gehen.
    Energiebilanz: 10 Liter Sprit x 800 Personen = 8000 Liter Sprit, entspricht ca. 2,4 t CO2-Ausstoß.
    So gesehen wäre die Eisbahn locker als CO2-Neutral einzustufen.
    Frage: Welche Einsparung an CO2 ergibt sich dann, wenn alle die zur Eisbahn gehen, ihre Heizung für diese Zeit um 1° absenken???
    Damit wäre die Eisbahn ein Vorzeigemodell zur EnergieEinsparverordnung.

    • Werner Falk on 11. März 2016 at 19:07 said:

      Lieber Herr Kipfmüller, vielen Dank für die Nachricht. Ich gehe davon aus, dass ich Ihr interessantes Zahlenspiel gelegentlich öffentlich verwerten darf. Da wird der Kollege Dr. Winter schauen! Viele Grüße Werner Falk

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