Laden und Internet gehen zusammen

Herausforderung für den Handel

Zum ersten Mal verleiht die IHK Nürnberg für Mittelfranken die Aus-zeichnung „IHK-Zukunftshändler“. Sie wurde an drei Händler vergeben, die die Möglichkeiten des Marketings über Online-Plattformen auf kreative Weise nutzen: Metzgerei Böbel (Georgensgmünd-Rittersbach), Monamikids, Fachgeschäft für Kinderschuhe (Erlangen) und Modehaus erlebe wigner! (Zirndorf).

Die Digitalisierung und der Online-Handel fordern den stationären, familiengeführten Einzelhandel heraus. Die IHK Nürnberg für Mittelfranken will mit der Auszeichnung „IHK-Zukunftshändler“ Mut machen, diese Herausforderung aktiv anzugehen und mit kreativem Multichannel-Marketing, originellen Internet-Portalen und einem attraktiven Ladengeschäft Kunden anzusprechen und zu gewinnen. Wolf Maser, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses, zeichnete folgende Unternehmen als „IHK-Zukunftshändler 2015“ aus:

Metzgerei Böbel, Georgensgmünd-Rittersbach (www.umdiewurst.de)
Multimedial arbeitet Inhaber und Metzgermeister Claus Böbel: Informations- und Vertriebskanäle sind u.a. die attraktive Webseite www.umdiewurst.de mit einem ausgefeilten Web-Shop, über den bereits rund die Hälfte des Umsatzes erzielt wird, sowie Facebook und ein YouTube-Kanal mit Imagefilmen. Über diese Medien wer-den den Kunden und Interessenten die Services des Ladens (z.B. 24-Stunden-Selbstbedienung) nahegebracht. Außerdem informiert Claus Böbel, der in Work-shops auch die Herstellung von Bratwürsten demonstriert, ausführlich über artge-rechte Haltung von Tieren, Herkunft des Fleischs und Herstellungsverfahren. Zahl-reiche Online-Kunden reisen an, um den fränkischen Metzger und seinen Laden einmal selbst kennenzulernen. Sein Erfolgsrezept der direkten Online-Kundenansprache: „Small-Talk statt Big Data“.

Kinderschuh-Laden Monamikids, Erlangen (www.monamikids.de)
Inhaberin Monika Schleicher hat sich mit ihrem Laden in Erlangen auf Kinder-schuhe spezialisiert und bringt ihren Kunden dieses Know-how durch eine breite Palette an Kommunikationsmitteln näher. Sie agiert multimedial mit Webseite und Web-Shop (dieser macht bereits rund 50 Prozent des Umsatzes aus) sowie mit Aktivitäten auf Facebook, YouTube, Twitter, Google+ und Xing. Durch Blogs und Newsletter hält sie das Interesse ihrer Kunden wach und informiert stetig über neue Trends. Beispielhaft findet die Jury auch die umfangreichen Produktinformationen im Online-Shop sowie die Monamikids-App.

Modehaus erlebe wigner!, Zirndorf (www.erlebe-wigner.de)
Das Modehaus erlebe wigner! in Zirndorf, das von Ellen und Eberhard Wigner geführt wird, will den Modekauf zum Erlebnis machen und setzt dabei auf einen breiten Mix an Aktivitäten. Das beginnt im Laden mit einer originellen Raumgestal-tung sowie mit Kundenbistro und Kinderspielfläche, außerdem werden regelmäßig Koch- und Handwerkskurse sowie Veranstaltungen mit prominenten Gästen orga-nisiert. Zudem gibt es ein Programm für treue Kunden, einen Kunden-Newsletter und einen Geburtstagsbox-Service. All diese Aktivitäten transportiert das Modehaus über zahlreiche Medien und Kanäle, z.B. eigenes Magazin, attraktive Homepage, Google Places, YouTube-Kanal und Kunden-Newsletter. Die zentrale Rolle im Ser-vice-Konzept von Wigner spielen die Mitarbeiter: Sie bringen sich aktiv ein, z.B. indem sie sich auf YouTube vorstellen oder als Models agieren.

Sonderpreise „Handelsplattformen“
Vergeben hat die Jury außerdem zwei Sonderpreise in der Kategorie „Handelsplatt-formen“. Sie zeigen, wie sich Händler durch Kooperationen im Web gemeinsam besser bemerkbar machen und über ihr Angebot informieren können:

• www.stadtbummel-roth.de: Die Plattform gibt den Kunden nach Auffas-sung der Jury einen „lebendigen“ Einkaufsführer an die Hand, der über das An-gebot von Händlern, Dienstleistern und Gastronomen in der Innenstadt von Roth informiert, auch wenn diese bislang nicht selbst online aktiv sind. Zugänglich sind die Informationen auch über Facebook und eine App. „Stadtbummel Roth“ ist nicht allein ein Firmenregister, sondern bietet zahlreiche Zusatzfunktionen: Der Kunde kann sich z.B. jene Läden anzeigen lassen, die ein gesuchtes Produkt führen. Die Händler können ihre jeweiligen Angebote jederzeit selbst einstellen, um die Kunden stets aktuell zu informieren. Die teilnehmenden Läden und Lokale werben mit Flyern und Aufklebern „Wir sind dabei“ und laden damit auch zum Online-Besuch ein.

• Nürnberger Meisterhändler: Im Jahr 2012 wurde diese Initiative ins Leben gerufen, um den inhabergeführten Einzelhandel in der nördlichen Nürnberger Altstadt besser zu positionieren. Die beteiligten Inhaber verpflichten sich zu hohen Qualitätsstandards, um damit die „Meisterhändler“ zu einer Marke zu machen. Über die Webseite www.nuernberger-meisterhaendler.de wird die „Meisterroute“ beworben, der man in der Altstadt folgen kann, um die ausgezeichneten Händler und Handwerker zu entdecken.

IHK-Studie „Handel im Online-Zeitalter“
Bei der Preisverleihung in der IHK Akademie Mittelfranken wurde auch die IHK-Studie „Handel im Online-Zeitalter“ vorgestellt. Sie geht der Frage nach, wie der stationäre Einzelhandel in den Innenstädten auf die zunehmende Digitalisierung reagieren und seinerseits Internet und soziale Netzwerke für Kundenansprache und Verkauf nutzen kann.

Die Studie, die von der SK Standort & Kommune Beratungs GmbH in Fürth erstellt wurde, zeigt Strategien u.a. in folgenden Handlungsfeldern auf: Kundenorientierung, persönliche Kundenansprache, emotionales Einkaufserlebnis, lokale und regionale Markenbildung, Multi-Channel-Lösungen, Produktinformation und Produktsuche, Kaufentscheidung.

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