Ablehnend gegenüber Hochwasserschutz-Planung für Gunzenhausen

Bericht vom siebten „FalkTalk“ in der FC-Gaststätte

Weiterhin ablehnend steht die FDP dem geplanten Hochwasserschutz in Gunzenhausen gegenüber. Wie Stadtrat Werner Falk auf dem letzten „FalkTalk“ in der FC-Gaststätte erklärte, fürchte er bei der Realisierung der Pläne des Wasserwirtschaftsamts eine Verunstaltung der historisch gewachsenen Altmühlaue. Mit ihr identifizierten sich die Gunzenhäuser in starkem Maße. „Eine 1,40 Meter hohe Schutzmauer ist jedenfalls ein Akt der ästhetischen Grausamkeit“, bemerkte der Kommunalpolitiker und richtete an die Stadtratsmehrheit den Appell, die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes in dieser Form grundlegend zu überdenken.
„Die Wasserwirtschaftler kommen und gehen, die Gunzenhäuser werden sich über dieses technische Bauwerk noch in Jahrzehnten ärgern“, sagte Werner Falk, der in Fall des staatlich geplanten Hochwasserschutzes davon abriet, den Verlockungen des „goldenen Zügels“, also der 50-prozentigen finanziellen Kostenbeteiligung des Staats zu folgen. Mit dem Altmühlsee und zusätzlichen zu schaffenden Retentionsräumen im südlichen Bereich müsse es möglich sein, auch größere Hochwässer aufzufangen. Das letzte schlimme Hochwasser liege 27 Jahre zurück, sei also noch vor dem Seebau in Erscheinung getreten. Wie Falk erklärte, genieße die Binnenentwässerung der westlichen Stadt Vorrang. Die zu geringe Abflusskapazität der Kanäle sei ursächlich gewesen für die letzten Hochwässer in der Stadt. „Wir sollten deshalb die vom Stadtrat beschlossene Binnenentwässerung unabhängig von der Hochwasserschutzmaßnahme realisieren“, erklärte der liberale Stadtrat. Der angestrebten Freiflächenplanung für die Altmühlaue sieht er mit Skepsis entgegen: „Es besteht die Gefahr, dass die Schutzmauer als das hauptsächliche bauliche Element das historische Stadtbild ruiniert.“ Der landschaftsarchitektonische Eingriff werde dies kaum kaschieren können. Dennoch: „Wir wollen sehen, was den Architekten dazu einfällt.“

Auch heuer gibt es die Eisbahn

Zustimmend äußerte sich der Stadtrat in der 15-köpfigen Talkrunde über die Entscheidung, die Eisbahn auch im nächsten Jahr auf dem Marktplatz anzubieten. „Das bestätigt meine Gedanken, den Marktplatz noch mehr als einen Ort des Begegnens und des Erlebens zu machen“, sagte er. Mit Genugtuung quittierte der FDP-Vertreter im Stadtrat die Festlegung auf den von ihm vorgeschlagenen Namen für das zu gründende „Stadtmarketing Gunzenhausen“.

„Tempo 30“ nur in Ausnahmen

Zum Verkehrskonzept bemerkte er, es in Gunzenhausen grundsätzlich bei der gesetzlich in der Straßenverkehrsordnung verankerten 50 km/h-Regelung zu belassen, aber – wie bisher schon – Ausnahmen in Bereichen wie Kindergärten, Kinderspielplätzen,Schulen, Altersheimen, Seniorenwohnstätten zu machen. „Wo auch immer wir eine Reglementierung vornehmen, erhöhen wir die Verkehrsbelastung in anderen Straßen“, betonte Werner Falk. Noch mehr als bisher könnten aber gegenläufige Geh- und Radwege ausgeschildert werden, beispielsweise in der Weißenburger Straße. Dass jetzt stadtauswärts fahrende Radler auf der Straße fahren und sich erhöhten Gefahren aussetzen müssten, sei niemandem verständlich zu machen. Allein die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer sei ausschlaggebend. Der liberale Stadtrat dazu wörtlich: „Ich fahre stets auf dem linken Geh- und Radweg stadtauswärts, denn ich möchte nicht, dass ich von einem Lastwagen überrollt werde und auf meinem Grabstein steht: Er hatte recht, aber leider ist er tot!“

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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