Aha wächst um 6,4 Prozent

Ortsteilbewohner wünschen einen Grillplatz im Dorf

Aha von seiner farbenprächtigsten Seite.

Aha von seiner farbenprächtigsten Seite.

Die Bürgerversammlung im Ortsteil Aha im Gemeindehaus war von annähernd 100 Frauen und Männern besucht. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz konnte erfreut feststellen, dass es Konfliktpotenzial nicht gibt, gleichwohl hatte Ortssprecher Harald Romanowski eine Reihe von Anliegen seiner „Ohmer“ dem Rathauschef im Vorfeld präsentiert. Die hakte Fitz nach und nach in souveräner Art ab. Die Menschen im Stadtteil können davon ausgehen, dass alle aufgetischten Anliegen angegangen werden.
Gewachsen ist der Stadtteil in den letzten zehn Jahren um 6,4 Prozent (Einwohnerstatistik).
Gebaut wird heuer noch die Radwegverbindung Aha-Pflaumfeld. Derzeit wird die Trasse vom Landratsamt (Kreisstraße) geplant. Öffentliche Zuschüsse gibt es für das Projekt nicht.
Er teilte den „Ohmern“ ferner die gute Nachricht mit, dass im Winter 2015/16 die Breitbandversorgung im Ortsteil durch die Telekom realisiert wird.

Der Wunsch der Ortsteilbürger ist es, einen Grillplatz in der Ortsmitte anlegen zu können. An der Weggabelung zum Sportplatz soll er realisiert werden. Bürgermeister Fitz und Stadtbaumeisterin Simone Teufel  sicherten den „Ohmern“ zu, unbürokratisch Hilfe zu leisten. Gleichwohl sollen erst die Anlieger befragt werden, denn es kann leicht sein, dass von dem Grillplatz später einmal auch Ruhestörungen oder andere Belästigungen ausgehen.
Der Stadtbus wird wohl die nächste Zeit nicht Aha anfahren. Dazu besteht offenbar derzeit keine Möglichkeit, wenn nicht das jährliche Defizit von 180000 Euro noch höher ausfallen soll. In diesem Jahr wird es ohnehin durch die Aufnahme der stadtnahen Orte Schlungenhof und Unterwurmbach um 30000 Euro steigen. Diese dritte Linie ist probeweise auf zwei Jahre angelegt.Im Halbstundentakte werden vom Stadtbus jährlich 217000 Fahrgäste befördert, das sind dreimal so viele wie in Weißenburg. Gefragt hatte nach der Busanbindung Margot Mossner.

Grundsätzliches zur Situation der Stadt

Die Ortsteilbürger hörten vom Rathauschef auch allgemeine Aussagen, die ganze Stadt betreffend. So gibt es derzeit 12 Kindergärten mit 595 Plätzen (508 Kindergartenplätze und 87 Plätze für die U-3-Kinder), ferner zwei Horte mit 78 Plätzen. Der laufende Unterhalt dieser Einrichtungen kostet der Stadt jährlich 1,56 Millionen Euro.
Die Gunzenhäuser Grundstückseigentümer müssen in absehbarer Zeit nicht damit rechnen, dass das Damoklesschwert „Straßenausbaubeitragssatzung“ über hereinbricht. Wie Bürgermeister Fitz erklärte, wird die Stadt nach gegenwärtiger Situation eine solche Satzung nicht beschließen, es sei denn, sie würde von gesetzlicher Seite aus dazu verpflichtet. Die Bürger haben nicht ganz ohne Grund die Horrorvorstellung, dass Beiträge von 20000 bis 30000 Euro im Einzelfall (und sogar noch mehr) auf sie zukommen könnten. „Heute und jetzt gibt es keine Bestrebungen, die Beitragssatzung einzuführen“, versprach Fitz.
Zur Situation der Schulen: In der Stephani-Mittelschule werden aktuell 343 Kinder unterrichtet, in der -Stephani-Grundschule 270, in der Grundschule Süd 203, in Muhr gehen 36 Kinder aus den Stadtteilen zur Schule und in Gnotzheim sind es 58.
Die Stadt ist derzeit mit 7,4 Millionen Euro verschuldet. Auch wenn heuer die finanzielle Situation (weniger Gewerbesteuer, mehr Kreisumlage) nicht günstig ist, will Kämmerer Werner Stützer die Verschuldung um rund 200000 Euro zurückfahren. Pro Kopf belaufen s ich die Schulden der Stadt übrigens auf 444 Euro. Das sind gemessen am Landesdurchschnitt vergleichbar großer Städte (600 Euro) auffallend weniger. Für Investitionen werden heuer 4,3 Millionen Euro ausgegeben (rund 1,5 Millionen Euro müssen der Rücklage entnommen werden). Supergünstig sind die Konditionen für Kredite nicht nur für die privaten Investoren, auch die Stadt könnte solche Darlehen aufnehmen, will aber – wenn es geht – darauf verzichten.

Die neue Grüngutentsorgung

Rund 100000 Euro hat die Stadt zuletzt für die Grüngutentsorgung ausgegeben. Dieser Betrag hat sich in etlichen Jahren vom Ausgangsbetrag 30000 Euro hochgeschaukelt. Deshalb hat der Stadtrat jetzt die Reißleine gezogen und eine neue Regelung geschaffen. Die sieht so aus, dass die Grüngutentsorgung nur mehr bei der Firma Städtereinigung Ernst in Aha stattfindet, nicht mehr zusätzlich am städtischen Bauhof in der Ansbacher Straße (Ausnahme: die Entsorgungsstation in Cronheim bleibt). Anliefern können nur mehr Bürger der Stadt (es gibt Kontrollen), aber nicht mehr die „Entsorger“ aus den umliegenden Gemeinden oder Kreisen. Auch die gewerblichen Anlieferer können nur mehr bei Ernst anfahren. Die Firma hat mit der Stadt eine Abmachung getroffen und eine neue Entsorgungsstation errichtet. Holz kann kostenlos angeliefert werden, Grüngut kostet fünf Euro je Kubikmeter. Die Mindestgebühr beträgt ab 1. Mai ein Euro (für fünf Euro kann ein Kubikmeter Gras angekarrt werden, das sind etwa zwei große Säcke). Die Öffnungszeiten sind so, dass auch auswärts Berufstätige zeitgünstig anliefern können.
Ortsverschönerungsvereine, die in den ländlichen Stadtteilen im Auftrag der Stadt die Grünordnung pflegen, müssen die Gebühr ebenfalls entrichten. Sie erhalten jedoch ein jährliches Entgeld, so dass der Aufwand damit verrechnet wird. Das hat sich als das einfachste und unbürokratischste Verfahren erwiesen. Wenn Private auf städtischen Flächen das Gras mähen und in Aha entsorgen, dann können sie über den jeweiligen Ortsverschönerungsverein eine unbürokratische Regelung finden.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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