FDP sagt: Gunzenhäuser Jugendzentrum gehört auf den Prüfstand

Vorstoß von FDP-Stadtrat Werner Falk

Zu einer Diskussion über die Neuausrichtung der offenen Jugendarbeit in Gunzenhausen hat die FDP aufgefordert. Vor allem stellen die Liberalen die heutige Konzeption des Kommunalen Jugendzentrums in Frage. Ihr Stadtrat Werner Falk sprach auf dem vergangenen Wirtshausdiskurs „FalkTalk“ im Gasthaus Heidi Eiden von einer längst überfälligen Korrektur angesichts der nur mehr sehr geringen Frequenz des Jugendzentrums.
„Die Gesellschaft von heute ist nicht mehr die von

Das Jugendzentrum in Gunzenhausen ist nur bedingt geeignet.

Das Jugendzentrum in Gunzenhausen ist nur bedingt geeignet.

gestern. Das gilt vor allem für die Jugend“, erklärte der Kommunalpolitiker. Die Einrichtung des Kommunalen Jugendzentrums vor rund dreißig Jahren sei richtig gewesen und habe dem Zeitgeist entsprochen. Die Bedürfnisse der Jugendlichen seien heute ganz andere. Falk berichtete, das Jugendzentrum werde heute nur mehr täglich von ganz wenig Jugendlichen besucht. Die Tatsache, dass alle einen Migrationshintergrund hätten, sei ihm vom zuständigen Sozialarbeiter bestätigt worden. Ein Arbeitsschwerpunkt sei daraus aber nicht abzuleiten. Die baulichen Gegebenheiten des Hauses neben der Spitalkirche ließen es nicht zu, die Räume neu nach den heutigen Erfordernissen zu ordnen. Die Jugendlichen hätten vor allem den Wunsch nach einem geeigneten Musik-Übungsraum. Die Auslagerung in das „Jola“-Haus in der Schützenstraße werde nicht als zukunftsträchtig empfunden.
„Wir sollten eine neue Konzeption suchen, wenn wir das Jugendzentrum erhalten wollen“, erklärte Werner Falk, der die jährlichen Kosten für die Stadt mit rund 90000 Euro bezifferte. Auch die Standortfrage stelle sich neu. Er hält es für zweckdienlich, nicht nur die offiziellen Stellen in diese Suche einzubinden, sondern über die Neuen Medien und an den Schulen eine Umfrage unter den Gunzenhäuser Jugendlichen zu machen. Falks Aufforderung: „Der Diskussion sollten wir nicht aus dem Wege gehen“.

Neues Konzept für den Fachwerkstadel wünschenswert
Der Kommunalpolitiker sprach sich beim „FalkTalk“ auch dafür aus, für den Fachwerkstadel am Schießwasen eine neue, bessere Nutzung zu finden. Die dort untergebrachte „Endlerkrippe“ finde schon seit vielen Jahren kein Interesse mehr, nicht einmal in der Weihnachtszeit. Deshalb sei das Haus auch in den letzten Jahren nicht einmal mehr periodisch geöffnet worden. Die Tatsache, dass dort die „Weiperter Heimatstube“ untergebracht sei, lege den Gedanken nahe, dort ein „Haus der Partnerschaften“ einzurichten. Somit könnten sich dort auch die Partnerstädte Frankenmuth und Isle präsentieren. „Wir brauchen aber keine statische Sammlung, sondern eine aktive Nutzung des Hauses“, sagte Werner Falk. Seiner Meinung nach könnten dort die Partnerschaftskomitees kleine Veranstaltungen (Lesungen, Ausstellungen mit ausländischen Gästen) veranstalten. In diesem Zusammenhang äußerte der Stadtrat den Wunsch, analog der Regelung auf Bezirksebene auch für Gunzenhausen eine trinationale Partnerschaft anzustreben. Dies hätte eine weitere Städtepartnerschaft (mit einer polnischen Stadt in der Partnerregion Pommern) zur Voraussetzung.

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4 Thoughts on “FDP sagt: Gunzenhäuser Jugendzentrum gehört auf den Prüfstand

  1. Bosch Martin on 11. November 2014 at 14:35 said:

    Bitte gründlicher recherchieren.
    Jeden Dienstag und Freitag sind Schüler auch ohne Migrationshintergrund im JUZ und werden bei ihren Hausaufgaben betreut. Im vergangenen Jahr wurden sie auch bei der Vorbereitung auf die Mittelschulprüfung betreut und konnten dort Bewerbungstraining machen. Es wäre sehr bedauerlich, dass dieses Angebot, an dem viele Schüler des Förderzentrums teilnehmen, entfallen würde

  2. Gerhard Scharf on 12. November 2014 at 1:35 said:

    Sehr geehrter Herr Falk, als Vorsitzender des „Heimatausschusses Weipert“ freut es mich zunächst, dass Sie sich als Stadtrat unserer Patenstadt Gunzenhausen (seit 1954 ) Ihre Gedanken über ein neues Konzept für diesen historischen Fachwerkstadel am Schießwasen machen, in dem seit 1989 unsere „Weiperter Heimatstuben mit ihrer Erzgebirgsschau untergebracht sind, und wofür wir Weiperter unserer Patenstadt nicht genug dankbar sein können! Das habe ich erst Anfang Juli bei unser Festveranstaltung im Parkhotel vor vielen Ehrengästen deutlich zum Ausdruck gebracht. Sie hatten Ihr Fernbleiben bei mir vorab am Telefon entschuldigt. Sie reduzieren dieses Gebäude in seinem Innern scheinbar nur auf diese sogenannte „Endler-Krippe“, einer wertvollen filigranen handgeschnitzten orientalischen Weihnachtskrippe aus dem Erzgebirge, oben im 2. Stock. Sie scheinen aber zu vergessen, dass das ganze Haus auf 3 Etagen in zahlreichen Vitrinen und an allen Wänden an- und ausgefüllt ist mit all jenen kleinen, aber für uns so wertvollen Utensilien, die von unseren nach dem 2. Weltkrieg aus der erzgebirgischen Grenzstadt Weipert/Vejprty mehr als 12.000 vertriebenen Bewohnern in ihren Rucksäcken in die neue Heimat in „Irgendwo“ herübergerettet worden waren. Es hat den Anschein, als wären Sie noch nie in unserem Heimatmuseum gewesen und ich lade Sie gerne gemeinsam mit mir zu einem Besuch ein. Wie Sie dann unschwer erkennen werden, bietet sich darin leider kein weiterer Platz mehr für zusätzliche Präsentationen aus Isle bzw. Frankenmuth. Obwohl unsere Landsleute uns immer wieder neue Exponate aus ihrem Besitz überlassen und damit auch eine gewisse „Bewegung“ hereinbringen, will ich Ihnen dennoch Ihre Wortwahl von einer „statischen Sammlung“ nicht ganz absprechen. Doch daran kann sich leider auch nichts ändern, weil wir uns mit unseren höchst bescheidenen Finanzmitteln aus freiwilligen Spenden unserer inzwischen alt gewordenen Landsleute keine Aktionen leisten können, die Ihrem Wunsch nach mehr „Bewegung“ begegnen könnten. Hierbei stellt sich mir die Frage, wo sich die Partnerschaftskomitees bisher zusammengefunden haben? Ich nehme an im Rathaus selbst, oder im Haus des Gastes? Weshalb Sie „unseren“ Fachwerkstadel dafür heranziehen möchten, halte ich doch für einen etwas übertriebenen Aktionismus! Eine t r i – nationale Partnerschaft existiert praktisch indirekt seit der politischen Wende auch mit unserer inzwischen Vejprty genannten Heimatstadt und irgendwie auch mit deren unmittelbarer sächsischen Nachbargemeinde Bärenstein. Alle Gunzenhausener Bürgermeister waren schon mehrfach zu Besuch im Erzgebirge und umgekehrt auch immer wieder in Gunzenhausen. Die langjährige perfekt Deutsch sprechende Weiperter Bürgermeisterin Frau Jitka Gavdunová macht mit ihrem Mann schon seit Jahren Radl-Urlaub am Altmühl- bzw. Brombachsee und kennt sich in und um Gunzenhausen bestens aus. Sie aber suchen jetzt gar nach einer polnischen Stadt in der Partnerregion Pommern? Ihre Gedankengänge dazu sind für mich leider nicht nachvollziehbar! Sollten Sie sich als Stadtrat von Gunzenhausen mit dieser Ansicht aber in Ihrem Gremium durchsetzen (was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann), so käme das nach heuer 60 Jahren mit immer wieder neuem Leben erfüllter Patenschaft einem „Hinauswurf der Weiperter Patenkinder“ gleich – und das können Sie, verehrter Herr Falk doch wirklich nicht wollen! Ich hoffe sehr, dass Sie umgekehrt dazu m e i n e n ernstgemeinten Widerspruch nachvollziehen können?
    Mit freundlichen Grüßen aus meiner zweiten Heimat, aus Weißenburg! Gerhard Scharf, Vorsitzender des „Heimatausschusses Weipert“.

    • Werner Falk on 12. November 2014 at 13:29 said:

      Lieber Herr Scharf, ich möchte niemanden hinauswerfen aus dem Fachwerkstadel, aber die gegenwärtige Nutzung ist unbefriedigend. Sie wissen auch, dass die Endlerkrippe überhaupt nicht mehr wahrgenommen wird. Die „statischen“ Materialien der Landsleute aus Weipert sind auch nicht dazu angetan, eine aktivere Nutzung des Hauses zu ermöglichen. Ich denke, es müßten die ausgestellten Exponate konzentriert präsentiert werden. Dann gäbe es auch mehr Platz, u.a. auch für die anderen Partnerstädte. Ich würde eine Intensivierung der Kontakte mit dem heutigen Vejprty sehr begrüßen, habe aber auch zur Kenntnis nehmen müssen, dass das sehr schwierig ist. Gleichwohl schätze ich die Frau Bürgermeisterin, die ich auch selbst schon erlebt habe. Gerade weil sie so aufgeschlossen ist, hätte ich erwartet, dass sie versucht, die Partnerschaft auf eine qualitative höhere Ebene zu hieven. Der Gedanke mit der trinationalen Partnerschaft unter Einbeziehung einer pommerschen Stadt ist mir gekommen, weil es eine Entsprechung dieses Modells auf Bezirksebene gibt und das auch von offizieller Seite vorangetrieben wird. Wenn Sie einmal wieder in den Fachwerkstadel kommen, würde ich gerne dabei sein. Wir könnten dann unseren Kontakt vertiefen. Viele Grüße Werner Falk

  3. Sehr geehrter Herr Falk, kurz und bündig, wir finden Ihren obigen Vorschlag , den Fachwerkstadel auch anderweitig zu nutzen, sehr gut.
    Ingrid und Karl-Heinz Stieglitz

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