Problemlösung durch “Medizinische Zentren”

Vorschlag von Kreisrat Dr. Axel Peiffer zur ärztlichen Versorgung auf dem Land

Die medizinische Grundversorgung auf dem Lande ist zwar kein originär kommunalpolitisches Thema, aber eines, das dennoch den verantwortlichen Kommunalpolitiker nicht gleichgültig sein kann. In der politischen Diskussion meldet sich jetzt FDP-Kreisrat Dr. Axel Peiffer zu Wort. Er  plädiert fürPeifferA „Medizinische Zentren“, um so die ärztliche Versorgung auf dem Land langfristig zu sichern.

„ Der Klassische Landarzt war darauf eingestellt, rund um die Uhr für seine Patienten dazu sein, auch nachts und an Wochenenden, 168 Stunden pro Woche“, sagt der Muhrer Mediziner.  Das wolle heute aber kein junger Arzt mehr. Und das passe auch in keiner Weise mehr in die Arbeitswelt unserer Zeit.

Für die Landpraxen alten Stils fänden sich folglich heute keine Nachfolger mehr. Peiffer fragt sich als Kommunalpolitiker und Landarzt: Wie kann man dieser Entwicklung begegnen?

Für die Diskussion sei es gut, die Hintergründe zu wissen. Die Besetzung von Arztpraxen werde von  den Kassenärztlichen Vereinigungen gesteuert. Für den Bezirk Mittelfranken habe sie ihren Sitz in Nürnberg. Jeder Arzt sei dort Pflichtmitglied. Sie seien Verhandlungspartner der Krankenkassen und hätten die Aufgabe, auf die veränderte Situation zu reagieren und neue Formen für die ausgediente Einzelpraxis zu finden. Die ernüchtende Feststellung von Dr. Peiffer: „Dies haben sie verschlafen und zudem dringend notwendige Änderungen ihrer Zulassungsstrategie blockiert.“

Wie müsste nun nach seinen Vorstellungen eine neue Form der landärztlichen Praxis aussehen?  Eine Landarztpraxis, die der heutigen Situation gerecht werden und damit jungen Ärztinnen und Ärzten einen erstrebenswerten Arbeitsplatz bieten wolle, müsse eine Kooperation mehrerer Ärzte in  einem durchaus zentral gelegenen Stammhaus sein. Von hier aus könnten lokale Zweigpraxen bedient werden.  Peiffer skizziert ein Beispiel: „Nehmen wir den Hahnenkamm. Hier gab es traditionell die Einzelpraxen in Heidenheim und in Ursheim. Als der Arzt in Ursheim sich zur Ruhe setzte, war es ihm nicht möglich, einen Kollegen zu finden, der in der gleichen Weise weitermachen wollte. Also gibt es in Ursheim keinen Arzt mehr und die Bevölkerung kann sich in weiterer Ferne ärztliche Betreuung suchen.“  Seine Vorstellung von der Lösung des Problems ist es, beispielsweise in Heidenheim ein größeres medizinisches Zentrum einzurichten, von wo aus dann zu bestimmten Sprechstundenzeiten ein – angestellter –  Arzt in Ursheim tätig werden könnte. So wäre der Bevölkerung gedient und dem Bedürfnis junger Ärzte nach geregelter Arbeitszeit und freier Wahl ihres Wohnortes  Rechnung getragen. „Das aber ist nur ein Beispiel und kein konkreter Vorschlag für den derzeitigen Arzt in Heidenheim“, stellt er klar.

„Warum sollte nach diesem Modell  eines Medizinischen Zentrum nicht auch eine größere Zahl von kleinen Zweigpraxen versorgt werden?“, fragt sich der Fachmann, der selbst 32 Jahre lang die Arztpraxis in Muhr am See geführt hat und seit vier Jahren im Ruhestand lebt. Im MZ könne die inzwischen erforderliche, sehr kostspielige technische Ausrüstung für spezielle Untersuchungen und Behandlungen bereit gehalten werden.

Für den leidenschaftlichen Landarzt unerklärlich ist das Verhalten der Kasssenärztlichen Vereinigung, die „aus unerfindlichen Gründen“ derartige Formen moderner Landarztpraxen nicht billigten. Der angestellte Arzt in einer Praxis sei einfach nicht vorgesehen, also gebe es für ihn auch keine Zulassung.

Der FDP-Kommunalpolitiker sieht nur einen Ausweg: „Die Landkreise müssen über den Landkreistag Druck machen und auf Veränderungen drängen.“

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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