Neues Kultur-Selbstbewusstsein

Altmühlfranken muss sich nicht verstecken

Zwei Drittel der Menschen leben in ländlichen Regionen Deutschlands, hier werden 23 Millionen Arbeitsplätze vorgehalten und mehr als 50 Prozent der Ausbildungsangebote unterbreitet. Mitnichten ist der ländliche Raum abgehängt, er prägt die Wirtschaftskraft des Standorts Deutschland.

Und in diesem lebendigen Teil Deutschlands ist auch eine Bandbreite kultureller Vielfalt vorhanden. Aber es fehlt ihr oft an Wahrnehmung und Wertschätzung, statt Beachtung erntetPopp 10.12.2012 15-35-49 sie nicht selten nur eine Belächlung. Dabei befindet sich die Kultur- und Kreativwirtschaft seit 20 Jahren in einem dynamischen Boom.  N icht nur die ländliche Bevölkerung fährt zum Konzert- und Bühnenangebot in die Städte, nein auch die städtische Bevölkerung schätzt zunehmend die Kulturerlebnisse des ländlichen Raums. Der Karlshof bei Ellingen, das Krimi-Festival in Weißenburg  und die Altmühlseefestspiele  in Muhr am See sind dafür gelebte Beispiele.

Es ist aber auch notwendig, sich von einem verengten Kulturbegriff zu lösen, der nicht nur die institutionalisierte Kultur der „Leuchttürme“ im Fokus, sondern auch das einzigartige Potenzial der Laienkultur des ländlichen Raums mit im Auge hat. Häufig wird der kulturelle Wert der Arbeit der Chöre, Orchester. Laienbühnen, Vereine und auch der im ländlichen Kulturleben unverzichtbaren Freiwilligen Feuerwehren häufig unterschätzt. Hier werden nahezu täglich Werte und Tugenden gelebt, die für unsere Kultur von unschätzbarem Wert sind. Denken wir dabei nur an Teamgeist und Zuverlässigkeit, an Disziplin und Verantwortungs-bewusstsein, für die hier mit hohem Zeitaufwand und auf freiwilliger Basis ausgezeichnete Grundlagen geschaffen werden.

Es muss Altmühlfranken mit Stolz erfüllen, mit Heidenheim über eines der bedeutendsten Klosterprojekte in Bayern zu verfügen, dem nunmehr endlich die überfällige kulturhistorische Wertschätzung unserer Gesellschaft zuteil werden soll. Denn neben dem Solhofener Museum oder dem Karlsgraben bei Treuchtlingen  zählt das Kloster Heidenheim zu den ganz großen Kultur-Leuchttürmen, die weit über Altmühlfranken hinaus strahlen.

Die „kulturinitiative altmühlfranken“ will vorhandene Kulturakteure unterstützen und neue kulturelle Plattformen eröffnen. Das sagt Dieter Popp, der drei Jahre lang Leiter des Regionalmarketings im Kreis war und „altmühlfranken“ quasi als Marke erfunden hat.

Foto: Dieter Popp hat als Regionalmanager wichtige Impulse gegeben. Heute leitet er die „Futour-Regionalprodukte“ in Haundorf.

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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One Thought on “Neues Kultur-Selbstbewusstsein

  1. Doris Birnthaler on 26. April 2014 at 16:50 said:

    Sehr geehrter Herr Popp,

    mit Interesse habe ich den Bericht „Plattform für die Kultur“ im Treuchtlinger Teil der NZ gelesen.

    Ich bin die 1. Vorsitzende des im Juli 2013 gegründeten Vereins „So fremd? So nah? Verein für Interkulturelle Begegnungen e.V.“ mit Sitz in Treuchtlingen, der jedoch sein „Wirkungsgebiet“ im gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sieht. Das Ziel des Vereins ist laut Satzung „das Zusammenführen von Menschen mit unterschiedlichem religiösen und kulturellen Hintergrund, um im persönlichen Austausch einander kennen und schätzen zu lernen sowie die Unterstützung von Menschen auf dem Weg der Integration in die deutsche Gesellschaft“.

    Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Ziel mit Ihren Vorstellungen von Kulturarbeit in Altmühlfranken kompatibel ist, würde mich aber gerne über die von Ihnen geplanten Schritte bezüglich einer Kulturinitiative Altmühlfranken näher informieren lassen.

    Ich freue mich von Ihnen zu hören und bleibe

    mit freundlichen Grüßen

    Doris Birnthaler

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