„Harte Hunde“: der Porsche und der Hundt

Lesenswertes Porträt von Dieter Hundt , dem Arbeitgeberpräsidenten

In der Öffentlichkeit gilt er als „harter Hund“, weil er in zahllosen Tarifverhandlungen als Wortführer der Arbeitgeber hartnäckig die Interessen der Industrie vertritt. Dieter Hundt ist schließlich seit 1996 unumstritten der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Er hat sich einen Namen als unerbittlicher Mahner gemacht, als nüchterner Stratege hat er Bündnisse geschlossen, aber er ist kein Unternehmer, der die Arbeitnehmer drückt oder die Gewerkschaften erniedrigt. „Knochenhart sein und am Ende einen Scherbenhaufen hinterlassen, ist auch keine Lösung“, wird er in dem neuen Buch der Theiss-Edition „Macher & Marken im Südwesten zitiert. Wolfgang Bok porträtiert Hundt und andere „Schaffer“ aus dem „Ländle“, denen Baden-Württemberg seine Spitzenstellung verdankt.

Dieter Hundt, der im Dezember 75 Jahre alt wird, wird im 160-Seiten-Buch mit dem Titel „Mut zum Konflikt – Mut zum Konsens“ als ein Unternehmer und Verbandspräsentant vorgestellt, der sich mit viel Willenskraft, diplomatischem Geschick und einem kräftigen Schuss Sportsgeist selbst zur Marke erhoben hat. Er hat die Allgaier-Werke in Uhingen gerettet und zu einem namhaften Zuliefererunternehmen für die Autoindustrie ausgebaut.

Viele Landwirte in Altmühlfranken kennen noch die „Porsche“- und „Allgaier“-Schlepper. Walter Langohr, gebürtig aus Sinbronn bei Dinkelsbühl und seit Jahrzehnten in Marktheidenfeld lebend, ist ein leidenschaftlicher Fan von Porsche-Traktoren. Er hat ihnen mit seinen drei Büchern („Hurra, wir haben einen Porsche!“, „Schlitzohren, Langohren, Trakto(h)ren“ und „Schön, schön war die Zeit“)) und einer Hörspiel-CD sozusagen ein literarisches Denkmal gesetzt.

Zurück zu Dieter Hundt: Als Chef der Allgaier-Werke (1975 bis 2008 war er geschäftsführender Gesellschafter, heute ist er Aufsichtsratsvorsitzender) ist er alles andere als ein Scharfmacher. In Uhingen wird er geradezu verehrt, weil er eben auch ein betont sozial handelnder Unternehmer in der Region ist.

Den Sportlern ist er als Aufsichtsratsvorsitzender des VfB Stuttgart in Erinnerung. Einstmals als Retter des Vereins herbeigeholt hat er zuletzt den Undank des Ehrenamts erfahren. Konsequent hat er immer gehandelt, auch als Sportfunktionär ist er zurückgetreten, als andere sein Engagement beim Verein als belastend empfunden haben.

Das kleine Buch „Mut zum Konflikt – Mut zum Konsens“, erschienen im Theiss-Verlag, kostet 19,95 Euro und ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-8062-2857-1).

Zum Foto: Walter Langohr aus Marktheidenfeld gilt als leidenschaftlicher Porsche-Spezialist und -Sammler. Auf dem Bild sitzt er auf seinem Porsche-Allgaier aus den frühen sechziger Jahren.

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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